Jung-Jungenthal R30B

Selbstgebaute maßstäbliche Schienenfahrzeuge mit/ohne handelsüblichen Zurüstteilen

Moderator: fido

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dampfklaus
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Re: Jung-Jungenthal R30B

Beitrag von dampfklaus »

Guten Abend 4Heiner,

der Fido hat Deine Fragen ja schon beantwortet und der Fido hat mir, vielleicht unwissentlich, den richtigen Tipp gegeben, wo ich weiches Messingblech kaufen kann, nämlich bei der Fa. Herrmann.Vielen Dank Fido.
Nun aber zu meinem Versprechen, als erstes der Hartholzklotz:[/size]
Vorgarten_004 (dampfklaus)
Bild
Hier kann man die beiden Eckradien und den mittleren Radius gut erkennen.
Vorgarten_005 (dampfklaus)
Bild
Die Stirnfläche hat eine Schräge
Vorgarten_006 (dampfklaus)
Bild
Da ich nicht den ganzen Klotz schräg abschneiden wollte, habe ich nur eine Seite mit der entsprechenden Schräge ausgeführt.

Und nun die Hart-Löt-Vorrichtung, um Winkelprofile 2,5 x 2,5 x 0,5 mm auf Gehrung geschnitten hart zu löten;
Vorgarten_001 (dampfklaus)
Bild
Die Vorrichtung besteht aus: einem Alu-Grundblech 5 mm dick, einem Paßblech mit den Rahmen-Innenmaßen 3 mm dick, ist mit zwei M 3 er Schrauben auf dem Alu befestigt, und vier Klemmpratzen aus 0,5 mm MS, die mit jeweils einer M 3 er Schraube geklemmt werden.
Vorgarten_002 (dampfklaus)
Bild
Hier mal eine Ecke von dem Winkelprofil, wenn der Luftspalt größer als 0,5 mm ist, bekommt man Schwierigkeiten beim Hartlöten, Lot läuft nicht in den Spalt.
Vorgarten_010 (dampfklaus)
Bild
Hart gelötete Ecke. Wenn man die Aluplatte richtig warm macht, funktioniert das Löten sehr gut. Hartlöt-Draht mit 1 mm Durchmesser, ca. 1 mm langes Stück abschneiden und in das Flußmittel legen, wenn der Draht sich zur Kugel entwickelt hat man die Löt-Temperatur fast erreicht. Wenn man nun mit einer zu großen Flamme an das Profil kommt, schmilzt es sofort.
Vorgarten_011 (dampfklaus)
Bild
Und so sieht ein Rahmen nach dem Löten aus.
Vorgarten_013 (dampfklaus)
Bild
Und hier zwei gesäuberte Rahmen an der Motorhaube.
Vorgarten_019 (dampfklaus)
Bild
Die Winkelprofile wurden auf meinem Bandschleifer auf Gehrung geschliffen, das ist nach meiner Erfahrung die beste Methode um ein so kleines Profil sauber Abzulängen. Aber VORSICHT mit den Fingern, da ist schnell die Haut abgeschliffen!

Bald geht es weiter mit dem Türen-Einbau und dem Fahrerhaus.

Viele Grüße aus Hilden

Klaus
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Flachschieber
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Re: Jung-Jungenthal R30B

Beitrag von Flachschieber »

Hallo Klaus,

klasse Arbeit die Du da zeigst :respekt: :respekt: . Man kann einiges dazulernen wenn man die Vorrichtungen so sieht. Bin zwar Echtdampfer aber die Arbeit mit Messing und Kupfer ist die selbe.

Mach weiter so.

Beste Grüße,

Marco
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fido
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Re: Jung-Jungenthal R30B

Beitrag von fido »

Hallo Klaus,

gerne geschehen. Die Info zu Herrmann war auch für Dich, schließlich ist das mein Buntmetall-Dealer ;-)

Dein Modell wird toll und es macht sehr viel Spaß, den Bau zu verfolgen. Das wollte ich mal loswerden.
:runningdog: Viele Grüße, fido
dampfklaus
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Re: Jung-Jungenthal R30B

Beitrag von dampfklaus »

Guten Abend Modellbahnfreunde!

Hallo Marco und Fido vielen Dank für Euren Zuspruch, dass motiviert natürlich.
Heute habe ich mal meine alte Prägevorrichtung, von der Ns2f, zur Brust genommen und umgebaut auf 16 mm breite Kiemen.
Das ist nun dabei heraus gekommen:
T_ren_R30B_001 (dampfklaus)
Bild
Bei den rechten beiden Türen sind die Kiemen nach außen und bei der linken Tür sind sie nach innen, was ja auch dem Original entspricht.
T_ren_R30B_009 (dampfklaus)
Bild
Nun weiß ich nicht, soll ich die Kiemen nach außen oder nach innen machen.
Laut Foto des Originales haben die Kiemen keine seitlichen Radien, sondern sind rechtwinklig nach innen ausgestellt. (Siehe Foto erste Seite)
Und nun die Frage an die Spezialisten, wie würdet Ihr entscheiden??
Oder sollte man eine Vorrichtung bauen mit der die Kiemen rechtwinklig ausgestanzt werden.
Das Kiemenblech ist 0,3 mm dick und soll auf das Türblatt, mit 1 mm Dicke, aufgelötet werden.
Ich befürchte, dass der verbleibende Steg, von 1 mm Breite, dem Druck beim rechtwinkligen Ausstanzen nicht standhält und sich verbiegt bzw. abreißt.

Bevor ich nun weitermache warte ich auf Eure Kommentare. Wer von Euch hat so etwas schon gemacht, bzw. hat Erfahrungen gesammelt??

Gruß
Klaus
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Re: Jung-Jungenthal R30B

Beitrag von Erzwegler »

Hallo Klaus,
Deine Arbeiten betrachte ich immer wieder gerne und mir sehr großem Respekt. Zu Deiner Frage im letzten Beitrag: So wie ich den Lüftungsbereich in den Türen des Originals sehe, scheinen das einzelne Lamellen zu sein, die seitlich an Flachmaterial o. ä. befestigt sind. Das dürfte doch im Modell auch möglich sein, indem man entsprechend breite Blechstreifen ausschneidet, diese an beiden Seiten abwinkelt und anlötet. Die abewinkelten Enden würden vorher auf den erforderlichen Winkel angeschrägt.
Viele Grüße
Werner
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Harzbahnfreund
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Re: Jung-Jungenthal R30B

Beitrag von Harzbahnfreund »

Hallo Klaus,

du könntest auch kleine Winkelprofile z.B. von Knupfer nehmen.
Da brauchst du die Bleche nicht biegen. Ist trotzdem eine
fummelige Arbeit.
Die andere Überlegung wäre eine Unterlage mit einer Nut in Form
der Lüftungsschlitze anzufertigen und dann das Blech in die Nut
einzuschlagen.

Freundliche Grüße

Volker
dampfklaus
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Re: Jung-Jungenthal R30B

Beitrag von dampfklaus »

Hallo liebe Mitldenker,
diese runden Kiemen gefielen mir auch nicht, darum die Frage an Euch. Vielen Dank an Werner und Volker für die genaue Beobachtung des Originals und die guten Tipps.
Nun habe ich 4 Tage gebrütet, um das Problem in den Griff zu bekommen, herausgekommen ist diese geänderte Vorrichtung:
(B]T_ren_i_R30B_018[/B] (dampfklaus)
Bild
Die Vorrichtung, für die runden Kiemen, habe ich umgebaut. Nur habe ich in der Hektik vergessen die 0,3 mm Materialstärke zu berücksichtigen, das hatte zur Folge, daß die Stege halb abgebrochen waren.

T_ren_i_R30B_020 (dampfklaus)
Bild
Also mußte der Stempel nochmals nachgefeilt werden, aber dann kam schon eine etwas bessere Form heraus.

T_ren_i_R30B_021 (dampfklaus)
Bild
Die Druckfedern unter der Stempelführung heben diese nach dem Prägen an. Die Stempel-Führung wird über zwei 3 mm Paßstifte geführt. In dem Langloch kann ich den Stempel, nach dem Prägen, mit einem Schraubendreher wieder hochziehen.

T_ren_i_R30B_026 (dampfklaus)
Bild
Und so sieht nun das erste nach innen gebogene Lüfter-Blech aus. Es entspricht meiner Meinung nach doch mehr dem Original, was meint Ihr???
Das 0,3 mm- Blech muß nur genau genug in die Führung der Vorrichtung passen, dann sind die Schlitze auch genau übereinander.
T_ren_i_R30B_037 (dampfklaus)
Bild
Die nach innen gebogenen Lamellen haben nun auch noch genug Material zum Grundblech. Jetzt bin ich noch am Überlegen, ob ich 4 oder 5 Schlitze prägen soll. Ich werde das Lüfterblech oben und unten 0,5 mm über dem Grundblech überstehen lassen, dann sieht auch der Winkeleisen-Rahmen nicht mehr klobig aus und die Türen können nicht nach innen klappen.
Die Türscharniere mache ich aus einem 1 x 0,2 mm Messing-Rohr mit einem 0,5 mm dickem Lagerbolzen, der wird durch das Winkelprofil gesteckt und an beiden Enden umgebogen. Funktioniert besser, als geteilte Scharniere und läßt sich besser anlöten. Einen Haken hat diese Lösung aber doch, die Tür läßt sich nur 90 ° öffnen. Habt Ihr eine bessere Lösung??????
Bevor ich nun weitere Türen anfertige, warte ich erstmal auf Eure Beurteilung. Es gibt ja immer noch bessere Lösungen!!!

Gruß
Klaus
dampfklaus
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Re: Jung-Jungenthal R30B

Beitrag von dampfklaus »

Guten Abend zusammen,

nun habe ich den ersten Rahmen mit Türen fertig.
T_renII_R30B_016 (dampfklaus)
Bild
Das Blech mit den Kiemen ist 0,5 mm dick und wurde auf ein Trägerblech mit 1 mm Dicke gelötet. Außen wurde ein 1 mm Rohr mit 0,2 mm Wandstärke angelötet. Mit einem 0,5 mm dicken Stahldraht werden die Türen in dem Rahmen gehalten.
Der Draht wurde oben und unten umgebogen.
Der Drehknauf gefällt mir noch nicht, er hat jetzt einen Innenvierkant und wird mit einer M 1,2 mm Schraube auf die 2 mm Welle gezogen. Der neue Drehknauf wird einfach auch auf die Welle gelötet, dann kann man ihn auch besser bearbeiten und sieht gefälliger aus.

T_renII_R30B_022 (dampfklaus)
Bild
Und so sieht der Rahmen von hinten aus. Mit dem halbrunden Teil, welches eine Schräge hat, werden beide Türen verriegelt.
Für diese Arbeit habe ich einen halben Tag gebraucht. Aber bei den nächsten Türen geht es schneller.

Schönen Abend noch, wünscht

Klaus
dampfklaus
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Re: Jung-Jungenthal R30B

Beitrag von dampfklaus »

Hallo Werner und Volker,

vielen Dank für Eure gut gemeinten Ratschläge, das Einlöten von einzelnen Blechstreifen habe ich ausprobiert, und bin nicht glücklich damit geworden. Wenn ich den zweiten Streifen einlöten wollte, fiel der erste wieder heraus, trotz Kühlung. Ich habe mich also entschloßen die Kiemen zu drücken. Unter 1,4 mm Kiemen-Höhe wird es problematisch, weil der Stempel nicht mehr genug Steifigkeit abweist. Also bin ich auf 1,5 mm Kiemen-Höhe gegangen. Statt 6 Kiemen sind es nun nur noch 4, aber die halten.
Heute habe ich nun zwei Tür-Paare fertig gestellt, und ich meine sie sehen ganz gut aus.
T_renIIV_R30B_003 (dampfklaus)
Bild
Die Veriegelungs-Hebel sind nicht ganz gleich, weil ich sie freihändig geschliffen habe, aber das kann man noch ändern.

T_renIIV_R30B_012 (dampfklaus)
Bild
Wie man hier sehen kann, hat ein Türblatt eine Falz und das andere eine Deckleiste, somit kann man mit einem Riegel beide Türen verschließen.
Es ist eine arge Fummelei, das 1 mm Rohr stabil anlöten und dann den 0,5 mm dicken Draht einfädeln.
Bei dem zweiten Paar Türen habe ich gedacht es geht schneller, aber weit gefehlt es dauert genau solange.
Es sind ca. 6 Türblätter in die Tonne gewandert, weil schief eingelegt, zu kurz, sich der Gegenhalter verbogen hat, etc.
Heute habe ich aber alle Türblätter fertig geprägt und morgen geht es dann die
restlichen beiden Türpaare.

Gruß
Klaus
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Harzbahnfreund
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Re: Jung-Jungenthal R30B

Beitrag von Harzbahnfreund »

Hallo Klaus,

die Türen mit den "Kiemen" sehen recht gelungen aus und wenn die
Verriegelungshebel noch ein wenig verkleinert werden,
ist das Ergebnis schön anzusehen.

Freundliche Grüße

Volker
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