Eine BBA B360 entsteht.

Selbstgebaute maßstäbliche Schienenfahrzeuge mit/ohne handelsüblichen Zurüstteilen

Moderator: fido

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Helmut Schmidt
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Re: Eine BBA B360 entsteht.

Beitrag von Helmut Schmidt »

dampfspieler hat geschrieben:Moin,
Hat Dir bei den Kabelflanschen wieder Gips geholfen
hast Du es schon mal mit Shellack versucht? Das ist ein probates Mittel in der Uhrmacherei um kleine Teile auf den Bearbeitungsträgern zu befestigen, wenn sie im Uhrmacherdrehstuhl bearbeitet werden sollen. Das Verfahren nennt sich "auflacken".

Grüße Dietrich
Hallo Dietrich,

wenn das Bearbeiten beim CNC-Fräsen von zwei Seiten erfolgt, bearbeite ich eine Seite vollständig fertig und verfülle den durch das Fräsen entstandenen Hohlraum mit Gips. Der ganz normale Gips hat den Vorteil, dass er schnell abbindet, das Werkstück optimal hält und sich anschließend leicht entfernen lässt. Dann wende ich das Material und fräse von der anderen Seite fertig, ohne das sich die Teile bewegen oder sogar verloren gehen. Danach kann ich die fertigen Teile herausdrücken und der Gips kann leicht entfernt werden.

Das mit dem Auflacken ist sicher auch eine Methode, nur ich denke hier ist der Gips besser geeignet, zumal ich keinen Träger verwende, sondern einfach das Material selbst. Bevorzugt verwende ich Stabmaterial was ich an Anschlägen anlege, was so mit ausreichend hoher Wiederholgenauigkeit positionieren lässt.
Helmut Schmidt
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Thomas Engel
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Re: Eine BBA B360 entsteht.

Beitrag von Thomas Engel »

:wink: Hallo Helmut,
Helmut Schmidt hat geschrieben:es ist inzwischen viel Zeit vergangen und so habe ich mich mal wieder an meinen BBA gemacht.
wenn mir bisher jemand sagte, das er eine Akkulok im Modell baut, wäre ich nie auf die Idee gekommen, das ein Akkulok-Modell soooo interessant werden kann.

- Du hast sehr viel Engangement in die Qualität der Anbauteile wie der Scheinwerfer gelegt, bis Du Ergebnisse hattest, die Dir gut genug waren.

- Als Du angefangen hast, konnte Kalle noch keine aus dem Original gescannten 3D Figuren ausdrucken.

- An die Bewegung von Kopf, Bremse und Armen einer solchen Lokführerfigur hat früher keiner gedacht.

- Ob es die kleinen Servos und die Möglichkeit der DCC Ansteuerung mehrerer Servos in dieser Miniaturisierung schon gab, weiß ich nicht.

Ich drücke Dir die Daumen, das nun die "Restarbeiten" fließender verlaufen und die Lok vor Deiner nächsten, großen Ausstellung rechtzeitig fertig wird.

Viele Grüße

:flamingdev: Thomas Engel
Unsere Seite über Beschilderung und Ätztechnik - 1:1 und im Modell : www.AeHC.de
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Helmut Schmidt
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Re: Eine BBA B360 entsteht.

Beitrag von Helmut Schmidt »

Thomas Engel hat geschrieben::wink: Hallo Helmut,
Helmut Schmidt hat geschrieben:es ist inzwischen viel Zeit vergangen und so habe ich mich mal wieder an meinen BBA gemacht.
wenn mir bisher jemand sagte, das er eine Akkulok im Modell baut, wäre ich nie auf die Idee gekommen, das ein Akkulok-Modell soooo interessant werden kann.

- Du hast sehr viel Engagement in die Qualität der Anbauteile wie der Scheinwerfer gelegt, bis Du Ergebnisse hattest, die Dir gut genug waren.

- Als Du angefangen hast, konnte Kalle noch keine aus dem Original gescannten 3D Figuren ausdrucken.

- An die Bewegung von Kopf, Bremse und Armen einer solchen Lokführerfigur hat früher keiner gedacht.

- Ob es die kleinen Servos und die Möglichkeit der DCC Ansteuerung mehrerer Servos in dieser Miniaturisierung schon gab, weiß ich nicht.

Ich drücke Dir die Daumen, das nun die "Restarbeiten" fließender verlaufen und die Lok vor Deiner nächsten, großen Ausstellung rechtzeitig fertig wird.

Viele Grüße

:flamingdev: Thomas Engel
Hallo Thomas,
ja es ist viel Zeit vergangen, aber es ist ja insgesamt am Klosterstollen weiter gegangen wie hier im Forum zu sehen ist. Ich habe mich sehr über deine Reaktion gefreut, habe ich doch auch zu hören bekommen, warum lässt du das denn nicht so das reicht doch. Nur genau, wie beim eigentlichen Klosterstollen Projekt, bin ich erst zufrieden, wenn es wirklich zuverlässig funktioniert. Ja und da habe ich ja auch viel Arbeit hineingesteckt und so manches mehr wie einmal gebaut bis es wirklich zuverlässig funktionierte. Wobei Volker, Frithjof und du mir tatsächliche Unterstützung und konstruktiver Kritik doch eine große Hilfe waren.
Vor den 3D Scans und dem 3D Druck habe ich ja auch Figuren noch selbst geformt, ja selbst das ist möglich, nur ich mag mich eben auch mit modernen Techniken auseinandersetzen und diese dann einsetzen. Ja das ist das schöne am Modellbau, man kann immer noch etwas hinzulernen und manchmal hilft einfach warten. Die Technik schreitet fort und durch Hinzulernen hat man dann doch die Lösung plötzlich greifbar nah.
Zum Glück sind die Armgelenke meiner Lokfahrer Figur nicht wirklich zu sehen. Denn wenn die Lok steht, ist die Bremse ja angezogen und das Armgelenk durch die Führerstands Verkleidung und dem Körper verdeckt.
Einen Kopf hatte ich ja schon bei meinem Bergmann mittels Servo im Revisionsschacht im Jahre 2008 bewegt. Die Miniaturisierung setzt aber doch Grenzen durch Miniatur Servos, wobei der Kraftaufwand bei diesen Servos so gering wie nur möglich gehalten werden muss.
Eigentlich baue ich ja im Maßstab 1:22,5 und das wird auch mit Großbahn bezeichnet, nur wenn man wie ich Grubenbahnfahrzege baut, liegen die Herausforderungen doch sehr in der dann tatsächlichen Größe des Modells. Großbahndecoder bieten heute schon vielen Möglichkeiten und sind auch in der Lage, mehrere Servos anzusteuern. Nur so ein Großbahndecoder passt leider nicht in meine Großbahnlokomotive. Deshalb verwende ich Decoder, die eigentlich für kleinere Spurweiten gedacht sind. Dadurch, dass ich alles optimiere und auch Faulhabermotoren einsetze, ist dieses auch problemlos möglich. Diese kleinen Decoder haben aber leider nur die Anschlussmöglichkeit von z.B. 2 Servos. Natürlich sind 2 Servos besser wie kein Servo und so starte ich einmal damit. Was allerdings bislang nicht möglich war ist die Tatsache, bestimmte Servobewegungen auszuführen. Natürlich konnte man schon immer ein Servo von einer definierten Lage in eine weitere Lage und zurück bewegen. Das reicht für die Bremse eigentlich vollkommen, nur wenn ich dann die Bewegung mit einem der Handbremse mit dem dazu passenden Sound koppeln möchte wird es schon schwierig. Denn beim Anziehen der Bremse ist die Ratsche der Bremse zu hören und beim Lösen natürlich nicht. Beim Anziehen der Bremse in Fahrt können dann auch Bremsgeräusche zu hören sein und beim Lösen natürlich nicht.
Jetzt möchte ich mal zum beweglichen Kopf meines Lokfahrers kommen. Ein Lokfahrer sitzt ja quer zur Fahrtrichtung auf einer Grubenlokomotive. Jetzt sollte mein Lokfahrer natürlich nach Möglichkeit in Fahrtrichtung schauen. Dieses war z.B. mit den von mir verwendeten Zimo Decoder auch bereits möglich. Nur seit 2018 gibt es für Zimo Decoder etwas Neues und dank der Updatefähigkeit gilt dieses auch für bereits verbaute Decoder.
Worin besteht somit diese für mich bahnbrechende Neuerung? Zimo hat eine Script Programmierung freigegeben, mit der es möglich ist, bis zu 4 Scripts in einen Decoder zu integrieren und mit dem Update Gerät in den Decoder zu schreiben. Damit können Aktionen nach eigenen Vorgaben programmiert werden, die der Decoder auf Basis definierbarer Vorgaben wie Funktionstasten, Fahrstufen u.s.w. ausgeführt werden können.
Sollte mein Modell bis zur nächsten Ausstellung noch nicht fertig sein, wird es auf jeden Fall weiter vervollständigt sein und die Prognose auf eine Fertigstellung nach meinen Wünschen, sieht erheblich besser aus wie zu Beginn.
Helmut Schmidt
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Helmut Schmidt
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Re: Eine BBA B360 entsteht.

Beitrag von Helmut Schmidt »

Glückauf, es gibt ja nichts was man nicht noch besser machen könnte und so habe ich mich entschlossen weitere Verbesserungen an meiner BBA durchzuführen.

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Aber seht selbst:

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Durch diverse Umbauten und Versuche war die ursprüngliche Bodenplatte sehr zerlöchert und lies keine weitere Verbesserungen zu. So habe ich die Bodenplatte komplett erneuert und zur Vorsicht gleich 3 Stück gebaut. Es gibt natürlich auch zusätzliche neue Bohrungen. Bei meiner BBA ist der Platz leider nur sehr beschränkt und möchte ich im Hohlraum des Fahrschalters einen Kondensator für den Decoder unterbringen.

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Über diesen Kern habe ich die Bleche für die Fahrschalterverkleidung gebogen.

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Beim Fahrschalter selbst hatte mich Volker Gerisch unterstützt und wir hatten damals gleich mehrere vom 3D Druck gießen lassen. Der Schlüssel mit dem auch beim Original die Fahrtrichtung umgeschaltet wird ist aus Edelstahl ausgefräst und hat am Ende eine 0,3 mm Bohrung.

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Dieses ist das Press- bzw. Prägewerkzeug mit dem ich die Sitzschale geformt habe.

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Mit diesem Werkzeug habe ich einen Kreuzschlitz, in das untere Ende vom Standrohr der Sitzschale gefräst.

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Hier die Eizelteile für den Sitz. Bestehen aus Sitzschale, Standrohr, den Verstärkungen die zusammengesteckt in den Kreuzschlitz vom Standrohr kommen, der Fußplatte und einem Verstärkungsring.

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Nach dem Verlöten vom Standrohr habe ich das Rohr durchbohrt um hierdurch eine Drahtseele führen zu können.

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Die Sitzschale wurde mit dem Standrohr und dem Verstärkungsring verlötet.

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Die Fußplatten vom Sitz wurden jeweils mit 2 X M0,6 mm Schrauben mit Muttern auf der Grundplatte befestigt.

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Der erste Lokfahrer ist auch schon eingetroffen und so kann es weitergehen.
Helmut Schmidt
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