Ein frohes neues Jahr allen Lesern und Leserinnen!
Während des Coronasommers 2021 sind wir viel gewandert. Dabei habe ich diesen Holzstapel entdeckt, dessen Verfall und Vanitas-Motivlichkeit mich ebenso fasziniert hat wie die Frage, was wohl passiert sein mag, dass jemand all das Holz sägt, zum Trocknen aufstapelt und dann für immer im Wald zurücklässt und dem Verfall preisgibt.
Über ein paar Jahre gut abgelagerte Ästchen, bei denen die Rinde sich schon ablöst, bilden die Grundstruktur.
Grün-gelbe Wasserfarbe und Deckweiß ergeben die eigentümliche Algenfärbung der Oberfläche.
Um die tiefen Verrottungsspuren auf der Oberseite umzusetzen, habe ich einen Flambierbrenner benutzt und das empfindliche verkohlte Ergebnis mit verdünntem Latexbindemittel fixiert.
Wiederum mit Wasserfarbe sind die verbrannten Bereiche rötlich-braun eingefärbt. Feiner Turf dient zur Darstellung des Moosbewuchses.
Mit feinen Streifen und Ästen aus getrocknetem Tee sind die Zwischenräume der Holzklötze aufgefüllt.
Das Buchprojekt hat mir wenig Zeit für den Modellbau gelassen, zwischendurch habe ich mich aber immer wieder mit dem Thema Vegetation beschäftigt, vor allem dem Baumbau, bin aber noch zu keinem zufriedenstellenden Ergebnis gekommen.
Beim bereits gezeigten Baum sind mir insbesondere in der Seitenansicht die Laubbereiche zu klumpig.
Da ich auch nach einer schnelleren Methode als dem Verdrillen tausender Drähte suche, habe ich mir Laichwatte im Aquaristikbedarf besorgt und damit experimentiert.
Wenn man Fetzen davon auf einen eher grob verdrillten Baumrohling klebt ...
... und Heki "Realisktik Laub" als Blätter verwendet, überzeugt das Ergebnis zwar nicht in der Nahaufnahme, aber aus der Distanz ergibt sich das gewünschte lichtdurchlässige Erscheinungsbild von Laubbäumen.
Wie auch immer - die Methode funktioniert für kleinere Maßstäbe bis Spur 0 sicher sehr gut, für meine Zwecke suche ich aber noch nach einem besseren Verfahren und Trägermaterial.
Schönen Gruß,
Volker