Quiet earth

Anlagen (aussen & innen), Dioramen, Gebäude, Figuren, Schienen, Autos, sonstiges Zubehör

Moderator: Marcel

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Hydrostat
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Re: Quiet earth

Beitrag von Hydrostat »

Lieber Vladimir, Gerhard, Hartwig, Jürgen, Klaus und Gerd,

vielen Dank für Eure Reaktionen!


Im September letzten Jahres hatte ich bereits mit den Rolltoren angefangen, die ich aus Birnbaum zusammengeklebt habe.

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Nach dem Zurechtsägen und-schleifen mussten die Vertiefungen für Winkel und Aufhängung sowie die Öffnung für die Kranbahnschiene gefräst werden.

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Etwas verdünnte schwarze und braune Wasserfarbe nehmen dem Holz den frisch geschnittenen Ton und rauen die Oberfläche auf.

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Die Aufhängungen und Winkel sind aus Neusilber gefräst. Messingschrauben, -nieten und Plastikimitate dienen der Funktion und Detailierung.

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Der Handgriff ist aus Messingdraht mit aufgelöteten Unterlegscheiben entstanden.

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Es folgte eine unsauber aufgebrachte Schicht aus Revell blau 51 und weiß 5.

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Besonders wichtig ist dabei, unbedingt auf gute Jahrgänge zu achten.

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ich habe das Holz zuvor etwas angefeuchtet. So lässt sich die getrocknete Farbe später mit etwas Klebeband stellenweise gut wieder abziehen. Verschiedene Wasserfarben dienten der weiteren Alterung.

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Bei der Montage der Tore fielen mir die konstruktiv bedingten großen Spalte an der Türöffnung auf, die man in einer Beizerei nicht haben wollte, um störende Luftzirkulation zu vermeiden. Sie wurden mit auf die Wand aufgelegten Holzbalken verschlossen.

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Die Tore werden unten in einem U-Profil geführt, das ich mir aus zwei Winkelprofilen passend zusammengelötet habe.

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Seitliches Tor in geöffnetem und geschlossenem Zustand - und ein paar Details:

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Die Stirnwandtore von außen und innen:

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Der innere Riegel an den Stirnwandtoren. So ist das Gebäude von der Seite zugänglich (Vorhängeschloss) und die Stirnseite von innen verschließbar. Da das alles auf dem Werksgelände stattfand, dürfte das reichen.

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Schönen Gruß,
Volker
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Re: Quiet earth

Beitrag von Spureinser »

Hallo Volker ,

Wahnsinn was du da wieder gebaut hast oder sollte man sagen gezaubert :shock: 8) hast :respekt:
Diese Detailtreue sind einfach absolute Spitzenklasse .

Gruß von Thomas aus den Taunusbergen
Ich fahre in Spur 1 , e + f , sowie R/C in 1:32 / MEC Idstein
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Re: Quiet earth

Beitrag von eXact Modellbau »

Unglaublich realistisch! :zustimm:
Grüße
Larry

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Hydrostat
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Re: Quiet earth

Beitrag von Hydrostat »

Hallo zusammen,

weiter ging es mit den Teilen für das Dach. Mit diesem rudimentären hölzernen Prägestempel lassen sich die Dachplatten für das Eternit-Dach aus 0,3 mm Alublech prägen ...

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... und anschließend auch gleich auf identische Maße schneiden.

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Die speziellen Formteile entlang der Dachlaterne und die Firstkappen wollte ich zunächst im 3D-Druck umsetzen, habe sie dann aber aus 0,3 mm Kupferblech geprägt. Und versehentlich auch eine Platte Federbronze mit verwurstet :lol:. Ich war stärker.

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Die Teile werden demnächst sandgestrahlt, grundiert und dann farblich weiterbehandelt.

Zunächst sollten die Dachplatten direkt auf der Konstruktion aufliegen, eine Bretterverschalung macht es aber einfacher, die Dachhaut als Ganzes zu Wartungszwecken abzuheben - und sieht von innen auch noch gut aus. Dazu wurden alle Bretter mit Klebeband provisorisch in ihrer späteren Position verklebt; die untere Buchenholzleiste sorgt für einen gleichmäßigen dachüberstand. So ließ sich die gesamte Dachaut abnehmen, umdrehen und rückseitig am Dachüberstand eine durchlaufende Leiste aufkleben. Die einzelen Bretter sind außerdem mit dünnflüssigem Sekundenkleber verklebt. Daruf werden später die Eternitplatten mit Montagekleber fixiert. Das sollte dann stabil genug sein.

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Die Dachhaut soll abnehmbar, aber ohne sichtbare Befestigungselemente auf dem Dachstuhl liegen. Das erlauben kleine runde Neodymmagnete, die in die Dachbalken und die Dachhaut in entsprechende Bohrungen eingelassen sind.

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Der eiserne Kamin, der aus 0,1 mm Kupferblech entstanden ist, brauchte im Dachbereich aus Brandschutzgründen noch eine Verkleidung aus Asbestplatten.

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Dachrinnen und Fallrohre sind ebenfalls aus 0,1 mm starkem Kupferblech entstanden.

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Und o sieht das dann innen aus:

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Schönen Gruß,
Volker
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Re: Quiet earth

Beitrag von S 49 »

Moin Volker,

dann und wann gucke ich ja ins Forum in der Erwartung, dass es mit dem Bau der kleinen Beizerei endlich weitergeht. Jetzt kann ich nachvollziehen, dass ich mich etwas gedulden musste.
Vielleicht habe ich ja nicht aufgepasst – war das Dach schon mal Thema, in Wort oder Bild? Mir ist nur die Gesamtansicht aus den dreißiger Jahren in Erinnerung. Die dort erkennbare horizontale Struktur lässt mich nicht sofort an Wellplatten denken aber Genaues kann man nicht erkennen und so ein Dach kann ja auch mal erneuert werden. Und außerdem gibt es ja noch die künstlerische Freiheit.

Eine Frage schwirrt aber in meinem Hirn herum: Als ehemals auf dem Bau Tätiger kenne ich Wasser und Feuchtigkeit als das Böse. Kann man jetzt Eternit auf Holzschalung als ausreichend belüftet oder doch eher als Einladung zur unerwünschten Kondenswasserbildung betrachten?
Meine Interpretation: Du hast auf die Schalung noch ein paar Dachlatten aufgenagelt, die für einen geeigneten Abstand der Wellplatten sorgen - wenn's recht ist.

Auf jeden Fall ist es wieder mal richtig geil.

Gruß
Jürgen
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Hydrostat
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Re: Quiet earth

Beitrag von Hydrostat »

Hallo Jürgen,

wahrscheinlich war die Beizerei mit Ziegeln gedeckt. Aber wie du das mit der künstlerischen Freiheit schon ganz recht erkannt hast ... Eternitplatten habe ich im Gegensatz zu Wellblech noch nicht wirklich im Modell gesehen (wobei das mehr über mich als über das Vorhandensein etwaiger Modelle aussagt), und das schien mir doch mal spannend zu werden. Außerdem konnte ich das mit meinen Möglichkeiten umsetzen :wink: .

Und selbstverständlich sind die Wellplatten ausreichend hinterlüftet :D.
Bisher ist da noch nix weggeschimmelt.

Schönen Gruß
Volker
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Re: Quiet earth

Beitrag von Hydrostat »

Guten Tag, werte Forumandinnen und -anden,

ich habe ein wenig nachgedacht, das ein oder andere überdacht und nun ist es Zeit, mal wieder ein paar Bilder zu zeigen. Vom Dach eben.

Die Eternitplatten sind mit Montagekleber auf der zuvor beschriebenen Dachhaut verklebt. Die Holzleiste hilft dabei, die Teile fluchtend zu verbauen.

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Das Schöne am Modellbau ist, dass man sich nicht mit dem allgemein als das "Schöne" identifizierten beschäftigen muss.

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Spannend fand ich den Dachdurchgang für den Blechkamin; er ist aus 0,1 mm Kupferblech gelötet.

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Den Dachabschluss bildet ein Eternit-Winkelprofil. Während auf der geraden Giebelseite ein Formteil als Firstkappenabschluss verbaut werden konnte,

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musste auf der schrägen Giebelseite ein Abschluss aus Blech zurechtgedengelt und -gelötet werden, denn dafür gab es nichts im Baumarkt. Und selbst den gab's damals noch nicht.

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Die Zugänge mussten noch eine Außenbeleuchtung bekommen. Die ist leider schon wieder total vergammelt, aber das kommt halt davon, wenn man sich zu viel Zeit mit allem lässt.

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Die Lampen sitzen abnehmbar auf in die Wände eingelassenen Stecksockeln. Kleine Neodymmagnete halten sie in Position.

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Schönen Gruß
Volker
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Re: Quiet earth

Beitrag von mf-pur »

Hallo Volker,

das Dach ist mal wieder superklasse !!!

Eine Frage zu den Leuchten, die seitlich am Gebäude verbaut sind....
Gibt es Belege für diese Bauart?
Hierzulande herrscht nicht immer Windstille!
Spätestens bei Windstärke 6 macht das Rohr die Grätsche.
Die Leuchtenköpfe sind wunderschön, aber sind zumindest im Original ganz schön schwer und verlangen nach deutlich stabileren Konstruktionen.

Zur Stirnseite:
Die Ausleger der Leuchten sind genial, kenne ich aber nur in Kombination mit deutlich leichteren Leuchtenköpfen.
2 Leuchtenköpfe sind ganz schön großer Aufwand. Ich hätte eher einen ( wenn auch notgedrungen asymmetrisch ) angebracht, vielleicht aber auch einfachere emaillierte Leuchten in Tütenform. Habe leider kein passendes Foto, die Bauform gab es oft an Dorfbahnhöfen als Bahnsteigleuchten.

Viele Grüße
Michael
Zuletzt geändert von mf-pur am Mo 13. Dez 2021, 19:49, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Quiet earth

Beitrag von Hydrostat »

mf-pur hat geschrieben:Eine Frage zu den Leuchten, die seitlich am Gebäude verbaut sind....
Gibt es Belege für diese Bauart?
Wo denkst Du hin!

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Bildautor: Frank Specht

2013 hatte ich die Gelegenheit, die Gesenkschmiede A. Vieregge Elsethal GmbH (Hagen F. Lothes ist ein Begriff?) noch in Betrieb zu erleben. Abgesehen von ein paar Rillenschienenstücken der PKB, die dort als Auflager für Rohmaterialien dienten, hatte es mir ganz besonders diese kreativ gefertigte Leuchte mit den geknickten Rohren angetan. Sehr schön übrigens auch die nahezu weggerosteten Isolatorenhalter der Freileitung.
mf-pur hat geschrieben: Zur Stirnseite:
Die Ausleger der Leuchten sind genial, kenne ich aber nur in Kombination mit deutlich leichteren Leuchtenköpfen.
2 Leuchtenköpfe sind ganz schön großer Aufwand. Ich hätte eher einen ( wenn auch notgedrungen asymmetrisch ) angebracht, vielleicht aber auch einfachere emaillierte Leuchten in Tütenform. Habe leider kein passendes Foto, die Bauform gab es oft an Dorfbahnhöfen als Bausteigleuchten.
Das Gebäude ist in den 40er Jahren entstanden. Ich stelle mir vor, dass man da genommen hat, was zu bekommen war. Auch überdimensionierte Ausleger. Ich hatte erst mit einer einzelnen, schräg versetzt angeordneten Leuchte experimentiert, aber das gefiel mir nicht. Wer die Maiplatzleuchte aus A snapshot in time vor Augen hat, ahnt, dass hier urbanes Wohlbefinden wirtschaftlichen Interessen geopfert wurde.

Schönen Gruß
Volker
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Re: Quiet earth

Beitrag von mf-pur »

Hallo Volker,

auf Deinem "Belegfoto" geht das Rohr aber gerade durchs Dach und der Abstand Rohr - Leuchte ist auch nur ca. 50 cm.
Deine Konstruktion sieht da deutlich abenteuerlicher aus.
Es geht mir dabei nicht ums Aussehen, sondern um den Winddruck auf dem Rohr.

Grüße
Michael
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