Eigenbau Lokdecoder / Digitalsystem Projekt

Elektronisches und digitales - Bitte keine Fragen zum MZS

Moderator: fido

Sörn
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Re: Eigenbau Lokdecoder / Digitalsystem Projekt

Beitrag von Sörn »

Wieder mal ein kleines Update - der erste Prototyp des Decoders ist feritg:
Lokdecoder V2 prototyp (Sörn)
Bild
Das sieht zwar noch etwas Krude aus, aber es ist ja schließlich nur der Prototyp zum testen ;-)

Ich habe hier einen relativ dicken Klopper von Spule verwendet - diese ist nur nötig, wenn man tatsächlich die vollen 3A des Spannungsreglers benötigt (z.B. für Verdampfer). Wer nicht ganz so viel Leistung braucht, kann auch auf eine deutlich kleinere Variante zurückgreifen.

In den nächsten Tagen werde die Platine ausgiebig testen - und wenn alles funktioniert, die Platine professionell herstellen lassen und in ein paar Loks verbauen.
Sörn
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Re: Eigenbau Lokdecoder / Digitalsystem Projekt

Beitrag von Sörn »

Nach langer Pause gibt es nun ein paar Fortschritte zu vermelden.
locodoco_v2_schoema (Sörn)
Bild

Ich habe die zweite Version des Decoders in meine Schöma eingebaut und einige Tests abgeschlossen. Die Hardware funktioniert klasse, sodaß ich demnächst mal eine Kleinserie der Platinen für meine anderen Loks fertigen werde :)

Insbesondere die 2-Gang Messung der Generatorspannung erlaubt sehr präzise Langsamfahrt, selbst bei dem relativ abgenutzten Gertiebe des alten Schöma Fahrwerks.

Parallel haben sich viele Sub-Projekte gebildet - z.B. das Webinterface zur Steuerung, diverse kleine Programmschnipsel die zur Steuerung und auf dem Webserver gespeichert sind. Die ganze Implementation ist so gehalten, das sie relativ portabel ist - sie könnte Theoretisch auch auf einem Router mit OpenWRT laufen, sodaß kein PC als Server nötig ist. Mit dem Webinterface soll man später via Tablet/Smartphone/PC die Züge und Anlage steuern und live den Status einsehen können.

Auch von dem Webinterface habe ich einen Screenshot gemacht, aber der ist sicherlich noch nicht allzu aussagekräftig:
webinterface (in der entwicklung) (Sörn)
Bild



Schön sieht anders aus, aber es ist schließlich noch im Anfangsstadium der Entwicklung. Mein Zwischenziel für Heute war erstmal eine Bidirektionale Kommunikation zwischen Browser und Lok zu schaffen - was jetzt auch schon so funktioniert ;)
Sörn
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Re: Eigenbau Lokdecoder / Digitalsystem Projekt

Beitrag von Sörn »

Wieder gibt es ein kleines Update: Ich habe mich in den vergangenen Tagen hin und wieder mit der infrarot Übertragung & Positionsbestimmung beschäftigt. Zunächst einmal musste da Software erstellt werden für den infrarot Sender. Dieser soll fortwährend den selben Code aussenden und per Infrarot-LED fortwährend wie eine Fernbedienung an eine darüber fahrende Lok "morsen". Aufgrund der so bestimmten Position kann man z.B. die Geschwindigkeit messen, mit der eine Lok über einen bestimmten Abschnitt fährt. Die Geschwindigkeitsinformation wiederum erlaubt mit Hilfe der Strommessung am Motor eine exakte Zuordnung von Geschwindigkeit zur Motordrehzahl - damit kann man vorbildgetreu fahren und z.B. Bremsungen so veranstalten, das der Zug punktgenau vor einem Signal zum halten kommt.

Danach habe ich mit einem kleinen Testaufbau das Prinzip erprobt:

Bild

Zu sehen ist die Platine mit dem Sender (in der Schwelle), der Testwagon mit Empfänger, sowie mein USB-Seriell-Wandler, der die empfangenen Codes zum PC überträgt. Das Leuchten der Infrarot Diode ist auf dem Foto zu sehen (der helle Punkt inmitten der Schwelle), mit dem bloßen Auge jedoch nicht. Ich habe den Empfänger bewusst relativ hoch angesetzt (auf Höhe der Kupplung), damit ich den Extremfall austesten kann. Die optimale Position ist ca. 1cm tiefer - dort ist die Übertragung auch spürbar zuverlässiger.

Ursprünglich habe ich eine Übertragungsrate von 38400 Bit/s angepeilt, musste aber schnell feststellen, das die Infrarot-LED, bzw. die Schaltung viel zu träge ist für eine so schnelle Datenübertragung. Eine zuverlässige Datenübertragung klappt maximal noch mit 9600 Bit/s. Um zuverlässige Übertragungen zu gewährleisten habe ich also jetzt 4800 Bit/s gewählt.

Nach ein bisschen weiterem hin und her rechnen und experimentieren, habe ich festgestellt, das bei 1-2 Zentimetern in denen der Sender in Sichtweite des Empängers ist, dabei die maximale Geschwindigkeit zwischen 0.8 und 1.6 Metern in der Sekunde liegt - das entspricht 2,88 - 5.76 Km/h, bzw. ca. 65-130 Modell-Km/h (Masßstab 1:22.5)...

Daher stellt sich für mich die Frage: Fahrt Ihr schneller als 65 Km/h - oder anders gefragt: gibt es Schmalspurbahnen die derartige Geschwindigkeiten erreichen? Ich persönlich bevorzuge eher langsame Geschwindigkeiten, aber es wäre doch schade wenn jemand soetwas nachbauen möchte und dann feststellt, das es nicht funktioniert weil er zu schnell unterwegs ist ;)
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Re: Eigenbau Lokdecoder / Digitalsystem Projekt

Beitrag von fido »

Hi Sörn,

Dein Projekt ist echt spannend.
Sörn hat geschrieben:Daher stellt sich für mich die Frage: Fahrt Ihr schneller als 65 Km/h
Nö, vorbildgetreu ist etwas anders. Auf den engen Radien von 3m und kleiner kannst Du nicht schneller als um die 40 Vorbild-km/h fahren, ohne dass es nach Spielzeug aussieht.

Die meisten Schmalspurbahnen (RhB als schmalspurige "Hauptbahn" mal abgesehen) lassen bei Vorbild nicht mehr als 40 km/h zu. Die 99 222 der Harzquerbahn hat eine Höchstgeschwindigkeit von 40 km/h. Bei der Härtsfeldbahn war die WN 12 für max. 25 km/h zugelassen.

Bei der Würzburger Straßenbahn sind moderne Fahrzeuge für 65 und 70 km/h zugelassen. Es gibt aber nur ganz wenige gerade lange Streckenstücke, bei denen diese Geschwindigkeit ausgefahren werden kann.

Torstens DR V100 läuft echte 80 Modell-km/h und die Lok fuhr ich neulich mal aus. Das ist trotz der 6m Radien auf der Regelspurstrecke nur für wenige Sekunden möglich.

Also reichen die 65 km/h.
:runningdog: Viele Grüße, fido
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Re: Eigenbau Lokdecoder / Digitalsystem Projekt

Beitrag von Sörn »

Mich erreichten seit der letzten Meldung hier im Forum ein paar Mails von Leuten die fragten, ob dieses Projekt noch am leben sei. Das ist es! Ich habe nur sehr wenig Zeit im Moment...

Über die Weihnachtstage hatte ich wieder ein wenig Zeit für mein Projekt und habe wieder an der Software gewerkelt und meinen selbstgebauten Prototyp weiter ausgiebig getestet.

Da die Ergebnisse vielversprechend waren, habe ich direkt mal ein paar weitere Platinen für die Prototypen anfertigen lassen. Heute kamen die grünen Schönheiten nun tatsächlich an ;-)

8 Prototypen (Sörn)
Bild

In den kommenden Tagen werden sie dann nach und nach bestückt, verbaut und in verschiedenen Loks getestet.

Firmwareupgrades via Funk funktionieren derweil wie geschmiert - d.h. ich kann kabellos von der Couch aus die Lok updaten.

Jetzt braucht es "nur" noch reichlich Software für den Decoder selbst, sowie zur Steuerung.

Für Letzteres schwebt mir ein Webinterface vor das ich per Schlaufon steuere. Ggf. werde ich auch einfach meine Software für Rocrail anpassen und dann Androc zur Steuerung nehmen... allerdings müsste Rocrail dazu noch um einige Funktionen erweitert werden, denn bei DCC Systemen ist einiges anders.
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Re: Eigenbau Lokdecoder / Digitalsystem Projekt

Beitrag von ateshci »

@Sörn
Kannst Du mal was zur Hf-Strecke Deines Projekts sagen?
Gruß vom Heizer
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