Mahlzeit!
Zum Abschluß des vierwöchigen Baumarathons gibt es hier nun den letzten Baubericht.
Der vergangene Montag stand ganz im Zeichen der Kupplungsglocke.
Kupplungsglocke_04 (maschinist)
Auf der Drehmaschine wurde die Innenkontur und die Rückseite bearbeitet.
Kupplungsglocke_05 (maschinist)
Abends wurde zu Hause der Vorbau der Lok demontiert und der Motor ausgebaut, um die fertiggedrehte Kupplungsglocke schon mal anzuprobieren.
Demontage_Motor (maschinist)
Kupplungsglocke_06 (maschinist)
Kupplungsglocke_07 (maschinist)
Am Dienstag ging es dann auf der Fräsmaschine weiter. Auf der dem Motor zugewandten Seite wurden vier Schraubentaschen angerissen und herausgearbeitet.
Kupplungsglocke_08 (maschinist)
Die großen Radien konnten auf der konventionellen Fräse nur per Hand hergestellt werden, für den Drehtisch war das Werkstück zu groß.
Kupplungsglocke_09 (maschinist)
Die Umrisse wurden in Ermangelung von Zeichnungen direkt vom Getriebegehäuse übertragen.
Kupplungsglocke_10 (maschinist)
Die Getriebeseite bekam zwei Aussparungen für den Getriebedeckel und eine dem Gehäuseumriß angepaßte Außenkontur.
Kupplungsglocke_11 (maschinist)
Nach 10 Stunden fräsen wurden noch die Bohrungen für die Befestungsschrauben auf beiden Seiten gebohrt.
Zu Hause habe ich dann die Radien mit Feile und Fächerscheibe geglättet, sowie einige Gewinde geschnitten.
Kupplungsglocke_12 (maschinist)
Kupplungsglocke_13 (maschinist)
Gleich darauf ging es an den Einbau der Kupplungsglocke.
Kupplungsglocke_14 (maschinist)
Diese wurde zunächst an den Motorblock geschraubt. Nachdem die Ausrückstange in die Kupplung eingesetzt war, konnte auch das Getriebe eingepaßt und verschraubt werden.
Kupplungsglocke_15 (maschinist)
Im Anschuß wurde die komplette Antriebseinheit wieder auf den Rahmen der Lok gesetzt.
Kupplungsglocke_16 (maschinist)
Kupplungsglocke_17 (maschinist)
Da der Motorvorbau sowieso gerade zurückgebaut war, wollte ich die Gelegeheit nutzen, um ein weiteres Detail fertigzustellen.
Der originale 1 NVD 14 besitzt eine Wasserkühlung, deren Kühler auf zwei auf dem Rahmen aufgeschweißen Konsolen auf U-Profil ruht.
Diese Konsolen waren selbst bei einem Großteil der Loks mit luftgekühltem Tauschmotor noch vorhanden und somit für mich ein nachbildungswürdiges Detail.
Um Baufreiheit zu schaffen wurde zunächst das Antriebsaggregat auf dem Flachwagen zwischengelagert.
Kupplungsglocke_18 (maschinist)
Die Konsolen wurden aus U60x30 zugeschnitten und aus optischen Grunden mit Befestigungsbohrungen für den Kühler versehen.
K_hlerkonsol_01 (maschinist)
Im Anschuß wurde fixiert und geschweißt.
K_hlerkonsol_02 (maschinist)
Danach wurden zunächst Motor und Getriebe wieder eingesetzt und mit dem Rahmen verschraubt.
Getriebeeinbau (maschinist)
Getriebeeinbau_02 (maschinist)
Nachdem das erledigt war, konnte es auch an einer weiteren unvollendeten Baustelle weitergehen, der Sandstreuanlage. Jetzt wo das Getriebe an seinem Platz sitzt, konnten die Sandfallrohre verlegt werden.
Die Enden der Rohre wurden durch die mittige Bohrung der Rechteckflansche geschoben und umgebördelt.
Sandfallrohr_01 (maschinist)
Zum Biegen wurden die Rohre mit Sand gefüllt und die Enden mit Holzstöpseln verschlossen, ohne Biegegerät kein leichtes Unterfangen. Allerdings war die Beschaffung eines solchen wegen zwei Rohren auch nicht lohnenswert.
Sandfallrohr_02 (maschinist)
Insbesondere das rechte (im Fahrtrichtung gesehen) Rohr ist nicht so schlön glatt gebogen, es wird demnächst wohl mal eine Aufgabe für einen Profi werden, der es dann nach dem Muster sauber biegen kann.
Sandfallrohr_03 (maschinist)
Sandfallrohr_04 (maschinist)
Nachdem beide Rohre montiert waren wurden die unteren Enden auf die richtige Länge gestutzt und die Sandstreuanlage konnte im Freien ausprobiert werden.
Sandfallrohr_05 (maschinist)
Es hat sich dabei gezeigt, daß der zur Verfügung stehende Sand zu fein
ist und besonders im stark gebogenen linken Rohr steckenbleibt und erst bei laufendem Motor herausrieselt. Normaler Bau-Sand wird da Abhilfe schaffen.
Zwar war es schon nach 22 Uhr bis die Sandstreueinrichtung zufriedenstellend funktionierte, doch sollte es noch eine lange Baunacht werden.
Nachtaufnahme (maschinist)
Bei der Gelegenheit wurde weiterhin die Vorbaurückwand ausgebaut, um den Durchbruch für die Getriebewelle und den Kupplungshebel auszuschneiden.
Sandfallrohr_06 (maschinist)
Getriebeaussparung (maschinist)
Nachdem die Rückwand wieder eingebaut war, ging es mit der Montage der Kettenräder, die ich am Nachmittag vom Teilen geholt hatte.
Das Teilen per Drahterodieren ist von der Präzision und Oberflächengüte nicht mir spanenden Verfahren zu vergleichen und begeistert mich immer wieder.
Kettenrad_08 (maschinist)
Da dabei auch gleich die Paßfedernuten in je eine Kettenradhälfte geschnitten wurden, stand der Montage nichts mehr im Wege.
Kettenrad_09 (maschinist)
Nach dem Einsetzen der Paßfedern wurden beiden Hälften positioniert und mit je zwei M12-Schrauben zusammengeschraubt.
Kettenrad_10 (maschinist)
Kettenrad_11 (maschinist)
Anschließen konnte auch die Kette, welche die erste und zweite Achse verbindet, aufgezogen werden.
Kettenrad_12 (maschinist)
Kette_01 (maschinist)
Kette_02 (maschinist)
In den letzten letzten vier Wochen sind in der Firma etwa 200 Arbeitsstunden zusammengekommen, weitere 120 zu Hause. Es wurden etwa 80 kg Stahl verbaut, das meiste konnte aus den eigenen Lagerbeständen entnommen werden, der Rest wurde von der Firma gesponsort, nochmals danke an dieser Stelle.
Alle wesentlichen Baugruppen, die ich mir vorgenommen hatte konnten fertiggestellt werden. Dazu zählen die Achslagergehäuse, Bremse, Sandstreueinrichtung und die Kupplungsglocke.
In den nächsten Wochen werde ich mich an die Konstruktionsarbeiten für das Wendegetriebe und die Schaltmechanik von Kupplung und Getriebe machen. Kleinere Arbeiten am Vorbau sind ebenso geplant.
Ein neues Video vom aktuellen Stand gibt es hier:
http://www.youtube.com/watch?v=IslJSQgK94E
Gruß Sven