Neubau der 99 6001

Selbstgebaute maßstäbliche Schienenfahrzeuge mit/ohne handelsüblichen Zurüstteilen

Moderator: fido

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giovanni
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Re: Neubau der 99 6001

Beitrag von giovanni »

Frédéric,

ich verstehe Dein Problem nicht. Schau einmal wie Echtdampfloks gefedert sind. Wenn die ganze Antriebseinheit, d.h. Motor mit Winkelgetriebe eine Einheit ist, dann muss diese nur noch vertikal oder horiz.leicht geführt werden. Diese macht dann jede Bewegung der Achse mit.

gi
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Frédéric
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Re: Neubau der 99 6001

Beitrag von Frédéric »

Tut sie das? Genau da hakt's bei mir.

Wenn ich mir eine Lok vorstelle, bei der an der vorderen Radachse das linke Rad über eine Unebenheit in der Schiene rollt, dann wird nach meinem Verständnis die gesamte Lok über das linke Rad von dieser Unebenheit angehoben, während das rechte Rad der ersten Radachse dank seiner Federung herabgedrückt wird um den Schienenkontakt zu bewahren.
Das Rad kann aber doch nur herabgedrückt werden, wenn dabei die erste Radachse mitgeht und das heißt, dass das Winkelgetriebe um die Längsachse der Lok nach rechts gedreht würde, eine Drehung die die senkrechte Antriebsachse nach meinem Verständnis mitmachen müsste (siehe grüner Pfeil in meiner Zeichnung).
Wenn die Antriebsachse aber starr verbaut ist (will sagen: nur in der senkrechten Spiel hat), dann kann die Radachse nach meinem Verständnis nicht mitgehen und das rechte Rad bleibt oben - die Federung wäre damit nutzlos.

Da das offensichtlich nicht der Fall ist, habe ich hier irgendwo einen Denkfehler oder aber ich übersehe etwas Elementares, das den alten Hasen so sonnenklar ist, dass wir aneinander vorbeireden. Ich hoffe, dass mir da jemand weiterhelfen kann! :)
volkerS
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Re: Neubau der 99 6001

Beitrag von volkerS »

Hallo Frédéric,
so wie ich es sehe kann die erste Achse tatsächlich nur senkrecht ein-ausfedern. Nicht aber pendelnd federn. Dabei ändert sich ja der Abstand von Zwischenzahnrad und Getriebezahnrad. In der einen Richtung (übertrieben gesprochen) verlieren die Zahnräder ihren Kontakt und in der anderen Richtung klemmt es, da sich die Teilkreise überschneiden müssten.
Volker
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Harzbahnfreund
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Re: Neubau der 99 6001

Beitrag von Harzbahnfreund »

Hallo Frédéric,

die Achse kann sich nur in der Sekrechten bewegen, ein Pendeln der Achse ist von der Konstruktion her nicht möglich oder nur in geringstem Umfang.
Die Lagerböcke befinden sich in Langlöchern und durch das Eigengewicht der Lok werden die erste und zweite Achse voll eingefedert, d.h. die Achse kann sich nicht in der horizontalen Ebene bewegen.
Derartige Gleisverwerfungen, die diese Pendelbewegung nötig machen, sind selbst bei meiner Außenanlage nicht vorhanden. Auch durch den geringen Achsabstand ist das Pendeln aus meiner Sicht nicht erforderlich.
Ich habe bei bisher durchgeführten Probefahrten auch noch keine Probleme
mit dieser Konstruktion festgestellt. Einzig ist der Achsdruck der Vor- und Nachläuferachse noch nicht optimal. Desweiteren ist der Bühlermotor zuweilen mit dem Lokgewicht überfordert, bei einem Hindernis bleibt die Lok einfach stehen, ohne das die Räder durchdrehen. Leider finde ich keinen von der Größe her geeigneten Motor, der kräftiger ist.
Aber ausgiebige Fahrten mit dieser Lok werden erst im nächsten Jahr stattfinden, weil ich zurzeit noch zwei sechsfenstrige Reko-Wagen und den Fahrradwagen der HSB für die Ballerina baue.

Freundliche Grüße

Volker

PS Frédéric,
dein Problem lässt sich beim Bau einer Waldbahnlok wohl
mit dieser Konstruktion nicht lösen. Vielleicht hilft Dir dieser
Tatzlagerantrieb weiter
modellbau/viewtopic.php?t=345&highlight ... gerantrieb
Oder du treibst die hintere Achse über einen
Faulhaber-Getriebemotor an und verbindest die vordere Achse über die Treibstangen. So kannst du die vordere Achse pendelnd lagern.
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Frédéric
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Re: Neubau der 99 6001

Beitrag von Frédéric »

@Volker (-S): Genau das meinte ich: Die Zahnräder würden Kontakt verlieren bzw. klemmen. Danke für die präzisere Erläuterung, ich hab's nicht richtig in Worte gefasst bekommen! :)

@Volker (Harzbahnfreund): Nun bin ich in zweierlei Hinsicht beruhigt, vielen Dank! :) Nicht nur, dass ich die Konstruktion doch korrekt verstanden hatte und es um mein technisches Wissen nicht so schlimm bestellt ist wie ich dachte. Dein P.S. bestätigt meine eigenen Überlegungen: Hinterradachse antreiben, Vorderachse über Kuppelstangen mitnehmen und pendelnd lagern. Was den überforderten Bühler angeht, scheint sich ja die Daumenregeln von "2 kg pro angetriebener Achse & Dreikuppler gilt als Zweikuppler" zu bestätigen, die ich hier im Forum schon gelesen habe. Das ist auch gut zu wissen, da sollte ich dann zusehen, in der Nähe von maximal 4 kg zu bleiben.

Ich denke auf diesem Stand kann ich anfangen den Fahrwerksrahmen zu planen. Nochmal vielen herzlichen Dank für eure Mühe und Respekt vor eurer Geduld!

Frédéric
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Harzbahnfreund
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Re: Neubau der 99 6001

Beitrag von Harzbahnfreund »

Hallo Frédéric,

zum Problem des fehlenden vertikalen Spiels der Treibachsen
habe ich nochmal die Winkelgetriebe in Augenschein genommen.
Die zwei Achsen des Winkelgetriebes haben Spiel, die horizontale
Achse ca. 1,5mm in beide Richtungen, die Vertikale auch nochmal
0,3mm.
Dadurch bewegen sich die Treibräder um 2mm in der vertikalen Ebene,
ohne die Position des Doppelzahnrades und des geradeverzahnten Zahnrades
zu verändern.
99 6001 (Harzbahnfreund)
Bild
Motor Getriebezahnrad rechts

Ich möchte dir diese Information noch mitteilen, falls du doch den Einsatz dieser Winkelgetriebe bei deiner geplanten Lok einplanst.

Freundliche Grüße

Volker
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Frédéric
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Re: Neubau der 99 6001

Beitrag von Frédéric »

Hallo Volker,

vielen Dank für diese Zusatzinfos, die werden mir auf jeden Fall dabei helfen, den Antriebsstrang zu planen. Bisher spiele ich da noch mehrere Optionen auf dem Reißbrett durch und bin noch zu keinem finalen Ergebnis gekommen. Wahrscheinlich werde ich das künftig in einem eigenen Thread zur Diskussion stellen, weil hier ja ein Haufen Leute mit wesentlich mehr Erfahrung unterwegs ist, als ich mir jemals erarbeiten könnte.

Dank & Gruß,

Frédéric
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