Baubericht Jennifer 2
Moderator: GNEUJR
-
- Buntbahner
- Beiträge: 910
- Registriert: Fr 28. Okt 2005, 14:59
- Wohnort: Schweiz / Zürich nord...
Re: Baubericht Jennifer 2
Hallo Gerd,
seit sie mit Dampf lief (und jetzt nicht mehr so will), geht sie mit Druckluft
oder geht sie auch mit Druckluft nicht mehr ? Wenn sie mit Druckluft nicht mehr will, hat sich wohl etwas verstellt oder verbogen,
prüfe nochmals die Steuerung, ebenso den Schieberweg, geht es von Hand gedreht leicht oder klemmt es wo es doch nicht sollte, hast du alle bewegten Stellen auch schön geschmiert ?
Habe auch Geduld gebraucht, bis meine HF110 zufriedenstellend lief.
Wenn sie mit Druckluft gut geht, aber nicht mit Dampf, dann könnte es doch eine
unglückliche Materialpaarung sein.
Kopf hoch, wird schon werden.
Gruss,
Ernst
seit sie mit Dampf lief (und jetzt nicht mehr so will), geht sie mit Druckluft
oder geht sie auch mit Druckluft nicht mehr ? Wenn sie mit Druckluft nicht mehr will, hat sich wohl etwas verstellt oder verbogen,
prüfe nochmals die Steuerung, ebenso den Schieberweg, geht es von Hand gedreht leicht oder klemmt es wo es doch nicht sollte, hast du alle bewegten Stellen auch schön geschmiert ?
Habe auch Geduld gebraucht, bis meine HF110 zufriedenstellend lief.
Wenn sie mit Druckluft gut geht, aber nicht mit Dampf, dann könnte es doch eine
unglückliche Materialpaarung sein.
Kopf hoch, wird schon werden.
Gruss,
Ernst
Die erste Dampflok ist misslungen, versuche deshalb die zweite zu bauen...
Re: Baubericht Jennifer 2
Hallo Gerd,
ich befüchte, dass sich Lot in den Kanälen und am Schieber abgelagert hat.Das erste, was ich machen würde, ist in den Zylindern nachschauen und alles mal gründlich reinigen.
Dann noch einmal in Ruhe die Kolben in der richtigen Postion mit einer Kontermutter festsetzen, alles mal gründlich mit ein paar Tropfen Öl versehen und dann gründlich einstellen.
Die Stererung ist meistens ziemlich fummelig zum Einstellen, auch weil die Maschine mit Dampf anders läuft, als mit Druckluft.Mit Druckluft kann man prüfen, wann die Schieber wirklich öffnen und sie grob einstellen.Der Rest wird dann mit Dampf gemacht.Die Kleine anheizen, auf einen Rollenprüfstand und dann immer wieder Finger verbrennen und nebenbei die Postion der Schieber verändern.
Manchmal hilft es wirklich, solche Teile neu zu montieren, da man scheinbar offensichtliche Fehler einfach nicht sieht.
Dass unter Dampf alles schwer geht, kann durchaus von einer verstellten Steuerung kommen.Unter Dampf dehnen sich die Kolbenringe aus, die vorher nicht so gut gedichtet haben...
Was man auch machen kann, ist mal einen Zylinder stilllegen(Kolben und Schieberstange ab, also darf sich nicht mitbewegen) und dann nur eine Seite versuchen, auch so kann man das Problem eingrenzen.
Was auch sein kann, du hast die Stopfbuchsen im Wahn der Dichtheit zu fest angezogen.Im warmen Zustand dehnt sich das Material aus und nichts geht mehr:Merke:Nur um warmen Zustand Stopfbuchsen anziehen!
So ein paar Ideen, die mir spontan gekommen sind und was ich versuchen würde.
Gruß Janosch
ich befüchte, dass sich Lot in den Kanälen und am Schieber abgelagert hat.Das erste, was ich machen würde, ist in den Zylindern nachschauen und alles mal gründlich reinigen.
Dann noch einmal in Ruhe die Kolben in der richtigen Postion mit einer Kontermutter festsetzen, alles mal gründlich mit ein paar Tropfen Öl versehen und dann gründlich einstellen.
Die Stererung ist meistens ziemlich fummelig zum Einstellen, auch weil die Maschine mit Dampf anders läuft, als mit Druckluft.Mit Druckluft kann man prüfen, wann die Schieber wirklich öffnen und sie grob einstellen.Der Rest wird dann mit Dampf gemacht.Die Kleine anheizen, auf einen Rollenprüfstand und dann immer wieder Finger verbrennen und nebenbei die Postion der Schieber verändern.
Manchmal hilft es wirklich, solche Teile neu zu montieren, da man scheinbar offensichtliche Fehler einfach nicht sieht.
Dass unter Dampf alles schwer geht, kann durchaus von einer verstellten Steuerung kommen.Unter Dampf dehnen sich die Kolbenringe aus, die vorher nicht so gut gedichtet haben...
Was man auch machen kann, ist mal einen Zylinder stilllegen(Kolben und Schieberstange ab, also darf sich nicht mitbewegen) und dann nur eine Seite versuchen, auch so kann man das Problem eingrenzen.
Was auch sein kann, du hast die Stopfbuchsen im Wahn der Dichtheit zu fest angezogen.Im warmen Zustand dehnt sich das Material aus und nichts geht mehr:Merke:Nur um warmen Zustand Stopfbuchsen anziehen!
So ein paar Ideen, die mir spontan gekommen sind und was ich versuchen würde.
Gruß Janosch
Re: Baubericht Jennifer 2
Hallo zusammen,
danke für die Anregungen! Die Laufflächen von Kolben und Steuerkolben hatte ich sofort im Verdacht und daher auch sofort angeguckt: Das ist alles in Ordnung, kein Lot, keine Riefen, alles bestens!
Kolben und Zylinder sind aus dem gleichen Material (Messing). Aber ich habe mir bei der Fertigung der Teile SEHR viel Mühe gegeben, und ich denke, daß es in der Tat die größere Ausdehnung des Kolbens ist, die ihn klemmen läßt. ich ging davon aus, daß sich alles gleichmässig erwärmt, und wäre im Traum nicht auf die Idee gekommen, eine differentielle Ausdehnung von Kolben zu Zylinder zu bedenken.
Auf diese Ursache deutet wohl auch hin, daß die Lok während des Auskühlens immer besser lief, um beim nächsten Versuch unter Dampf wieder zu klemmen. Wenn ich den Thread "Gedanken zu Teflonkolben" lese, scheint das ja auch kein soooooo ungewöhnliches Verhalten sein.
Ich werde morgen nochmal einen kurzen Test mit Pressluft machen, um zu gucken, ob die Steuerung in Ordnung ist.
Zum Glück habe ich noch 20mm PTFE im Regal liegen, und ich werde morgen mal versuchsweise zwei Lippenkolben aus PTFE drehen und einen neuen Versuch unter Dampf starten, bevor ich wegen der Löterei und der Zylinderentwässerung alles demontiere.
Mit Druckluft läuft die Lok mittlerweile mit 0,2bar, dann sollten 1..2bar Dampf für einen Funktionstest reichen.
Ich werde berichten, wenn der nächste Versuch hinter mir liegt.
Viele Grüße
Gerd
danke für die Anregungen! Die Laufflächen von Kolben und Steuerkolben hatte ich sofort im Verdacht und daher auch sofort angeguckt: Das ist alles in Ordnung, kein Lot, keine Riefen, alles bestens!
Kolben und Zylinder sind aus dem gleichen Material (Messing). Aber ich habe mir bei der Fertigung der Teile SEHR viel Mühe gegeben, und ich denke, daß es in der Tat die größere Ausdehnung des Kolbens ist, die ihn klemmen läßt. ich ging davon aus, daß sich alles gleichmässig erwärmt, und wäre im Traum nicht auf die Idee gekommen, eine differentielle Ausdehnung von Kolben zu Zylinder zu bedenken.
Auf diese Ursache deutet wohl auch hin, daß die Lok während des Auskühlens immer besser lief, um beim nächsten Versuch unter Dampf wieder zu klemmen. Wenn ich den Thread "Gedanken zu Teflonkolben" lese, scheint das ja auch kein soooooo ungewöhnliches Verhalten sein.
Ich werde morgen nochmal einen kurzen Test mit Pressluft machen, um zu gucken, ob die Steuerung in Ordnung ist.
Zum Glück habe ich noch 20mm PTFE im Regal liegen, und ich werde morgen mal versuchsweise zwei Lippenkolben aus PTFE drehen und einen neuen Versuch unter Dampf starten, bevor ich wegen der Löterei und der Zylinderentwässerung alles demontiere.
Mit Druckluft läuft die Lok mittlerweile mit 0,2bar, dann sollten 1..2bar Dampf für einen Funktionstest reichen.
Ich werde berichten, wenn der nächste Versuch hinter mir liegt.
Viele Grüße
Gerd
Re: Baubericht Jennifer 2
Hallo Gerd,
ich drücke dir die Daumen, dass es das ist!
Gruß
Tommy
ich drücke dir die Daumen, dass es das ist!

Gruß
Tommy
Darf es denn auch Pappe sein... Der Babbedeckel vom Dienst
Meine Homepage (neues Layout, noch nicht fertig), Dampf in und um Dresden

Meine Homepage (neues Layout, noch nicht fertig), Dampf in und um Dresden
Re: Baubericht Jennifer 2
Moin,
so, mit Lippenkolben aus Teflon läuft die Lok mit Pressluft wieder einwandfrei. Allerdings nur, wenn ich die Pressluft direkt an die Zylinder anschließe:
Wenn ich den Umweg über den Kessel gehe, höre ich es überall zischen. -Als ich mir die Lötstellen angeuckt habe, wurde auch klar warum, da waren so viele Spalte, da kam kaum noch Druck am Kolben an.
Also alles putzen und neu verlöten...
Demnächst mehr!
Viele Grüße
gerd
so, mit Lippenkolben aus Teflon läuft die Lok mit Pressluft wieder einwandfrei. Allerdings nur, wenn ich die Pressluft direkt an die Zylinder anschließe:
Wenn ich den Umweg über den Kessel gehe, höre ich es überall zischen. -Als ich mir die Lötstellen angeuckt habe, wurde auch klar warum, da waren so viele Spalte, da kam kaum noch Druck am Kolben an.
Also alles putzen und neu verlöten...
Demnächst mehr!
Viele Grüße
gerd
-
- Buntbahner
- Beiträge: 1736
- Registriert: Do 18. Nov 2004, 18:34
- Wohnort: Ba-Wü
Re: Baubericht Jennifer 2
Hallo Gerd
Ich habe folgende Erfahrung gemacht.
Wenn du das Weichlot nicht absolut restlos entfernen kannst wirst beim Harlöten schiffbruch erleiden.
Das Weichlot in verbindung mit Flußmittel vom Hartlot, frisst sich beim Hartlöten regelrecht in Messing rein.
Hat auch schon jemand anderer diese Erfahrung gemacht???
Seit dieser Zeit habe ich getrennte Lötunterlagen für Weich und Hartlot.
Den O-Ring am Ventil Speisewasser am Kessel würde ich auch ersetzen oder mindestens eine Hülse aussen drüber machen, sonst hast du keine Freude mit dieser Dichtung!!
Viel Erfolg!!
Gruß
Roland
Ich habe folgende Erfahrung gemacht.
Wenn du das Weichlot nicht absolut restlos entfernen kannst wirst beim Harlöten schiffbruch erleiden.
Das Weichlot in verbindung mit Flußmittel vom Hartlot, frisst sich beim Hartlöten regelrecht in Messing rein.
Hat auch schon jemand anderer diese Erfahrung gemacht???
Seit dieser Zeit habe ich getrennte Lötunterlagen für Weich und Hartlot.
Den O-Ring am Ventil Speisewasser am Kessel würde ich auch ersetzen oder mindestens eine Hülse aussen drüber machen, sonst hast du keine Freude mit dieser Dichtung!!
Viel Erfolg!!
Gruß
Roland
Re: Baubericht Jennifer 2
Moin,
ja, Du hast völlig recht: Hartlot auf Weichlot geht zuverlässig in die Hose.
Man muß alles Weichlot restlos entfernen, aber es gibt Strahlmittel, die Weichlot abtragen aber Messing nicht.
Bei aufwendig gefertigten Teilen lohnt der Aufwand, bei einem Lötring am CU-Rohr sicher eher nicht.
Warum soll der O-Ring am Speiseventil kritisch sein? Es ist eine der wenigen Dichtungen, an denen bisher keine Tropfen hingen ...
Viele Grüße
Gerd
ja, Du hast völlig recht: Hartlot auf Weichlot geht zuverlässig in die Hose.
Man muß alles Weichlot restlos entfernen, aber es gibt Strahlmittel, die Weichlot abtragen aber Messing nicht.
Bei aufwendig gefertigten Teilen lohnt der Aufwand, bei einem Lötring am CU-Rohr sicher eher nicht.
Warum soll der O-Ring am Speiseventil kritisch sein? Es ist eine der wenigen Dichtungen, an denen bisher keine Tropfen hingen ...

Viele Grüße
Gerd
Re: Baubericht Jennifer 2
Hallo GerdGNEUJR hat geschrieben:
Warum soll der O-Ring am Speiseventil kritisch sein?
Weil sich so der O-ring radial ausdehnen kann und dann gleich nicht mehr dicht ist. Es ist bei solchen Verschraubungen kein Problem, einen O-Ring zu benützen, dieser sollte aber nicht ausweichen können und darum sicher auch der Vorschlag von Roland, eine "Hülse" über den O-Ring zu stülpen.
Im Prinzip kann man sich bei der Auslegung von O-Ring Dichtsitzen immer vorstellen, diese wären eine hochviskose Flüssigkeit, (naja.. annähernd, der O-Ring verformt sich einfach bis zu einem gewissen Grad...)
Gruss Florian
- Henner (Henry)
- Buntbahner
- Beiträge: 1530
- Registriert: Di 20. Nov 2007, 20:07
- Wohnort: Berlin
Re: Baubericht Jennifer 2
Hallo Gerd,
das Einstellen und Fehlersuchen gehoert zum Echtdampfbau einfach dazu. Hin und wieder wuerde man die Lok am liebsten in die Ecke stellen. Dann findet man wieder einen Fehler und es geht weiter. Meine Betsy war mal in einem Zustand, wo sie mit Muehe 2 Fuesse weit (600mm ?) lief und dann stehenblieb. Im Gegensatz dazu habe ich letzten Sonntag 3 mit Redwood schwer beladene Langholzwagen meine 10% Steigung hochgeschoben.
Regards
das Einstellen und Fehlersuchen gehoert zum Echtdampfbau einfach dazu. Hin und wieder wuerde man die Lok am liebsten in die Ecke stellen. Dann findet man wieder einen Fehler und es geht weiter. Meine Betsy war mal in einem Zustand, wo sie mit Muehe 2 Fuesse weit (600mm ?) lief und dann stehenblieb. Im Gegensatz dazu habe ich letzten Sonntag 3 mit Redwood schwer beladene Langholzwagen meine 10% Steigung hochgeschoben.
Regards
Henner (Henry)
Donkey Doktor a.D. EDH Lumber Company
Donkey Doktor a.D. EDH Lumber Company
Re: Baubericht Jennifer 2
Moin,
ich bin mir der Tücke der Materie mittlerweile etwas bewußter. Optik (womit ich mich sonst eher beschäftige) ist da doch anders: Da kann man fast alles vorher sehr zuverlässig berechnen...
Aber hier zwei Bilder:
Kolben alt und neu (GNEUJR)

und von vorne, eingebaut in der Lok:
PTFE Kolben montiert (GNEUJR)

Die Kolben sind 6mm lang. An beiden Enden haben sie 1mm lange Lippen mit 13mm Aussendurchmesser. Diese Lippen schließen bei kaltem Kolben (Pressluft) dicht. In der Mitte hat der Kolben einen Durchmesser von 12,4mm. Der 0,3mm breite Spalt ist beim heißen Betrieb der Lok (Dampf) durch die größere Ausdehnung des Teflons gegenüber dem Messing geschlossen, wobei die Lippen so flexibel sind, daß die beim heißen Betrieb nicht klemmen.
Wegen Ostern und wegen eines größeren Auftrages wird es jetzt leider etwas dauern, bis ich zum Weiterbauen komme.
Viele Grüße
Gerd
ich bin mir der Tücke der Materie mittlerweile etwas bewußter. Optik (womit ich mich sonst eher beschäftige) ist da doch anders: Da kann man fast alles vorher sehr zuverlässig berechnen...
Aber hier zwei Bilder:
Kolben alt und neu (GNEUJR)

und von vorne, eingebaut in der Lok:
PTFE Kolben montiert (GNEUJR)

Die Kolben sind 6mm lang. An beiden Enden haben sie 1mm lange Lippen mit 13mm Aussendurchmesser. Diese Lippen schließen bei kaltem Kolben (Pressluft) dicht. In der Mitte hat der Kolben einen Durchmesser von 12,4mm. Der 0,3mm breite Spalt ist beim heißen Betrieb der Lok (Dampf) durch die größere Ausdehnung des Teflons gegenüber dem Messing geschlossen, wobei die Lippen so flexibel sind, daß die beim heißen Betrieb nicht klemmen.
Wegen Ostern und wegen eines größeren Auftrages wird es jetzt leider etwas dauern, bis ich zum Weiterbauen komme.
Viele Grüße
Gerd