Hallo!
Vielen Dank für Eure Beiträge, Interesse und Hinweise. Es freut mich wirklich, dass Ihr meinem Vorhaben so aufgeschlossen gegenüber steht.
@Klaus: Das hatte ich mir auch so etwa gedacht - Schwungmasse als letztes wuchten. Das von Dir angesprochene Phänomen kenne ich auch von Kardanwellen im KFZ-Bereich, zum Beispiel bei meinem letzten W108 280 SE 3.5 oder wegen der häufigen Schäden an alten BMW-Einzylinder-Motorrädern am Differential (Folge des Kardans bei z.B. R25/2, R25/3 und R27). Es ähnelt einem defekten Radlager an der Vorderachse in Straßenbögen mit der Außenseite beim Rad. In der Tat ergibt jede neue Montage der Schwungmasse ein anderes akustisches Verhalten.
@Hans-Peter: Danke für die Links. Die sind beide sehr interessant, aber ich bin nur ein besserer Küchentisch-Bastler, und diese Techniken sind mir eine Nummer zu hoch und zu fein. Da arbeite ich eher mit Gehör und Gefühl

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Der Antriebsblock (Teil 3)
Eine deutliche Veränderung ergab sich, nachdem ich die Lager und die mittlere Distanzhülse in eingebautem Zustand miteinander verlötet hatte. Das gesamte Frequenzspektrum hat sich dadurch deutlich verschoben mit weniger unangenehmen Spitzen und tieffrequentem Brummen, aber mehr Grundkrach

. Durch etliche Versuche habe ich folgendes heraus gefunden.
- Die große Grundplatte unter dem mittleren Ballastgewicht bzw. dessen Anbringungspunkt schwingt in der Mitte und braucht daher dort noch einen Schraubpunkt oder zwei.
- Die Vorderachse erzeugt unter senkrechter Last mehr Geräusche als die hintere, obwohl das Spiel bei beiden stimmt. Ich vermute 'mal, dass eine Verschiebung der Achse um ein paar Hunderstel Millimeter nach unten da ganz gut wäre.
- Ich habe Rolands eine Schwungmasse mit der Kugellager-Spitze am Reitstock noch einmal um etwa ein bis zwei Hundertstel Millimeter abgedreht, das hat auch geholfen. Im eingebauten Zustand "steht" die Oberfläche nun ruhiger im Lampenlicht.
Ich werde weiter am Ball bleiben. Das bekomme ich noch hin! Derzeit läuft sich die neue Version gerade so ein wenig ein, aber die ist - wie geschrieben - akustisch ein wenig schlimmer als vorher - wenn auch weniger unrund.
Ich hatte Euch Fotos versprochen. Für zwei Schnappschüsse vom Basteltisch hat's gelangt.
Hier ist die hintere Abdeckplatte am Antriebsblock abgenommen (hinten ist im Bild rechts bei der Schwungmasse). In der Mitte beim Freiraum für das "tiefe" Ballastgewicht seht Ihr die mittleren Schneckenwellenlager und deren Abstandshülse, nunmehr verlötet. Rechts ist eine der von Roland gedrehten Schwungmassen zu erkennen. Die wird später nur noch aus sehr speziellen Perspektiven zu sehen sein und vorab geschwärzt werden. Die 8mm-Löcher im Boden dienen der Aufnahme der Magnete für die TFz-Erkennung, die kleinen Bohrungen für die Befestigungsschrauben des Ballastgewichts gegen das unwahrscheinliche Rappeln, und die mittleren harren noch der "Rateschmal"-Lösung

.
Auf dem zweiten Foto ist der Antriebsblock weit gehend zerlegt. Nur noch der Käfig der Vorderachse lungert darin herum. Ich habe 'mal ein 5 Cent-Stück dazu gelegt, damit es nicht nachher wieder heißt, ich habe meinen 35 Zentimeter-Cent aus der Theaterplastik missbraucht. Ihr seht, der Zwerg ist ein Zwerg! Das eigentliche Modellfahrwerk ist nach hinten noch deutlich länger als der Antriebsblock (vergleiche das Vorbildfoto auf Seite 1 des Threads).
Ich habe aber noch ein wenig mehr zu erzählen.
Die Testumgebung (Teil 1)
Es macht keinen Spaß, immer nur zu theoretisieren und PDFs zu lesen. Auch ist es nicht so mein Ding, laufend andere hilfsbereite Menschen mit meinen Wünschen zu quälen. Da ich gleichzeitig nur wenig Geld ausgeben kann und will, musste ich mir also zum Thema "Digital" etwas einfallen lassen. Der, wie ich denke, richtige Tipp kam von Thomas Engel. Der meinte, ich solle mir bei eBay® eine (fast ganz) Lenz-kompatible Roco-Multimaus® schießen. Nun, das habe ich gestern getan. Im Gegensatz zur Lokmaus2 hat die relativ neue Multimaus etliche erweiterte Funktionen. Zum Einstellen des Decoders und zum Test seiner Funktionen langt's jedenfalls bequem, außerdem denke ich, dass Chiara mit der Drehknopf-Regelung gut klar kommen wird (ich bevorzuge die auch).
Infos dazu gibt's bei
Roco auf der Website.
Sehr schön finde ich das Angebot von Roco, einen Windoof-tauglichen Simulator anzubieten, über den man sich vorab mit dem Gerät vertraut machen kann:
http://www.roco.cc/index.php?id=13 .
Vor der Ausgabe von gut 70,- Euro (werksneu und mit Garantie, mit Trafo und Digital-Booster) habe ich mich noch bei unserem Digital-Spezialisten "Pirat-Kapitan" erkundigt, was der davon hält. Sein Fazit nach ausführlicher Besprechung war etwa meins: Warum nicht - zum Testen langt's, und es kostet wenig Geld. Außerdem kann das Teil mit Lenz-Hardware auf höhere Spannungen aufgebohrt werden. Wieviel Spannung bei der Standard-Version anliegt, ist nicht so genau zu ermitteln. Roco meint, etwa 15 Volt effektiv (was arg wenig ist), in manchen Forenbeiträgen steht etwas von 17 bis 20 Volt ohne Last. Sei's drum, Hauptsache, ich kann den ZIMO MX64H programmieren und den DIETZ-Soundchip microXS.
Bei letzterem dachte ich zunächst, ich müsse doch Max 25km/h belästigen (der ordentlich beLenzt ist). Denn die Multimaus kennt nur CV-Werte bis 255, die Sound-Chips starten jedoch bei 890. fido hat mich auf eine
sehr unauffällige Passage im Handbuch zum MX63/MX64/MX64V/MX64H hingewiesen. Die CVs über 890 können bei Zimo-Decodern über die Adressen ab 190 (= CV - 700) programmiert werden. Seltsamer Weise wird dieses Feature nicht in der CV-Liste aufgeführt, und es gab deswegen schon lange - und sinnlose - Diskussionen in anderen Foren, die ich doofer Hansel mir heute alle 'reingezogen habe.
Warum ich auf diese Programmierung so spitz bin? Ganz einfach. Das Uni-"Bremsenquietschen" nervt mich extrem. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass die winzige Lok mit ihrer geringen Dienstmasse und in der feuchten Seeluft jemals gequiekt hat (außer nach einiger Zeit Stillstand, dann wohl wegen des Flugrosts).
Auch hoffe ich, den Antrieb im Endzustand so leise zu bekommen, dass der Sound des Lautsprechers nicht ganz bis zum Kamm des Hügels vor dem Bahnhof Dischingen dringen muss wie bei den anderen Loks. Denn wenn ich mir so die vergleichbaren "Dampfer" im Frankfurter Feldbahn-Museum anhöre, ist eben kaum etwas zu hören. Und so hätte ich das auch gerne - dezent, sehr dezent!
Geändert wegen Umzug der Roco-Links.
Beste Grüße,