Mahlzeit!
Nun da ich nach der Geburt unserer Tochter in Elternzeit bin, hier ein Rückblick auf die Ereignisse der letzten Wochen.
Kurz nach der vorläufigen Fertigstellung der Kipplore wurde mit dem Umbau der Gleisanlage begonnen. Dabei sollten eine Reihe von Teilmaßnahmen durchgeführt werden. Das bisherige Streckengleis über die Wiese war bereits demontiert und sollte durch eine komplette Neutrassierung zwischen Apfelbaum und Rampe ersetzt werden. Der mit 2,5 m engste Bogen am Baum selbst sollte dabei aufgeweitet werden. Dazu wurde zunächst der neue Gleisverlauf abgesteckt.
Der neue Bogen wird mit 3,5 m Halbmesser nur etwas größer, mehr Platz ist jedoch an dieser Stelle nicht vorhanden.
Arthur war fleißig mit dabei. Im Hintergrund sieht man bereits die auf Unkrautvlies ausgelegten Gleisjoche in der Steigung an der Rampe.
Nach dem Abstecken wurde das Gleisbett 15-20 cm tief ausgekoffert und mit einem Entwässerungsgraben versehen. Tiefer braucht man auf dem schweren Lehmboden nach unserer Erfahrung nicht gehen.
Im Zusammenhang mit dem Gleisneubau wurde auch der Apfelbaum großzügig eingekürzt, da der rechte Teil des Baumes bereits weitgehend abgestorben war und nunmehr ins Profil ragte.
Nach Beendigung dieser Vorarbeiten ging es nun in der Werkstatt weiter, eine weitere Linksweiche für den Einbau am Fuß der Rampe musste gefertigt werden.
Über den Weichenbau hatte ich bereits früher berichtet, daher nur ein paar wenige Aufnahmen dazu. Das Fräsen der Zungen war mit der zwischenzeitlich beschafften Ausrüstung sehr komfortabel.
Auch das Biegen und Schweißen bereitete keinerlei Schwierigkeiten.
Hilfreich war auch die Werkstattpresse, mit derer ich ua. die Gabelköpfe für die Stellstangen gekantet habe.
Noch ohne Stellvorrichtung wurde die Weiche an den zukünftigen Einbauort geschleift. Bei rund 80 kg Gesamtmasse zählt jedes Kilo, dass man nicht tragen muss.
Zunächst wollte ich die Weiche leicht schräg zur Rampe einbauen, um nicht die komplette Gleisgeometrie verändern zu müssen. Aus sollte das eingewachsene Joch am Rampenfuß liegenbleiben.

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Schießlich habe ich es doch noch ausgekoffert und die Weiche dann provisorisch eingesetzt. Mit dem optischen Eindruck war ich jedoch nicht ganz zufrieden. Nach einer kurzen Pause reifte dann doch der Entschluss, alles komplett neu zu trassieren.
Das Planum für die Weiche und das Gleisjoch wurde in Richtung Zaun erweitert und alles ordentlich in eine Flucht gebracht.
Die Weiche wurde nun ausnivielliert, da sie den Festpunkt für den gesamten Gleisabschnitt bildet.
Arthur hat dann auch alles noch einmal nachgemessen
Dank der bereits ausgelegten Gleisjoche ging der Vorbau zügig voran.
Das Anlaschen zweit war eine Freude für beide
Am Apfelbaum angekommen mussten dann wieder Bögen angefertigt werden. Hier beim Zusammenbau in der Werkstatt.
Es wurde wieder einmal ein langer Abend, als das erste gebogene Joch eingebaut war.
Die zweite Bogenhälfte und das kurze Paßstück folgten dann wieder bei Tageslicht, da letzteres vor Ort zusammengeschweißt werden sollte, um Knicke zu vermeiden.
Es folgte dann der Rückbau des letzten Stückes der alten Strecke und auch der Abzweigweiche. Sollte nach der usprünglichen Planung nur ein Lückenschluss an der Rampenweiche und der Austausch der Rampenweiche durch einen Gleisbogen erfolgen, war wegen der korrigierten Gleisgeometrie am Rampenfuss nun etwas mehr Aufwand nötig.
Da die Gleisachse jetzt etwa 30 cm in Richtung des Zaunes gewandert war, und somit nicht ohne Weiteres an das Gleisnetz angebunden werden konnte, entschloss ich mich auch den restlichen Streckenverlauf neu zu trassieren. Zum Teil musste dafür das Gleisbett ausgekoffert werden.
Hier war mir dann das Unkrautvlies ausgegangen und es wurde mit Resten einer Rolle Unterspannbahn weitergearbeitet. Beim nun folgenden Abschnitt war zwecks Höhenkorrektur nur eine Dammschüttung notwendig. Der Rasen wurde der Einfachheit halber so kurz wie möglich geschnitten und abgedeckt.
Die ausgebaute Abzweigweiche wollte ich für die Einbindung des kleinen Kreises hinter dem Haus verwenden. Um deren Einbauort festzulegen, wurde sie zusammen mit den gebogenen Gleisjochen vom Apfelbaum und einigen geraden Gleisstücken der abgebauten provisorischen Strecke vor die Terasse platziert.
Auf der anderen Seite fehlt nur noch ein gebogenes Joch um den kleinen Kreis zu schließen.
Hier die Baustelle von oben gesehen.
Aus den vorhanden Gleisresten und einem neuen gebogenen Joch wurde dann auch dieser Abschnitt zügig verlegt.
Noch ein kurzes Paßstück nach Feldbahnerart und der Lückenschluss war komplett.
Die Weiche am neuen Einbauort.
Als Bettungsmaterial wurden bald 5t Kies 8/16 angeliefert.
Mit der neuen Kipplore als 3. Wagen und vielen fleißigen Helfern wurden 43 m Neubaustrecke innerhalb von 2 Tagen mit Kies eingebettet und gestopft.
Davon aber mehr im nächsten Beitrag...