Hallo zusammen!
@ Thomas und Gerhard: Danke für Eure freundlichen Kommentare!
Ihr werdet es mir sicher nachsehen, wenn ich bei der immerhin zwei Jahre dauernden Planung meiner kleinen Lok hier und da einen Denkfehler gemacht habe. So einer und die Abhilfe wird in diesem Kapitel beschrieben:
Steuerung links, Teil 3
Erst vor ein paar Tagen fiel mir auf, dass die äußeren Lagerhülsen der Umsteuerungswelle ein besonderes Problem darstellen. Denn der obere "Deckel" des Rahmens bzw. Wassertanks muss beim Modell abnehmbar bleiben. Die Halter für die Hülsen sind jedoch an den Rahmenwangen angebracht. Hier seht Ihr so ein Teil.
Die Lösung für das Problemchen erforderte einiges Grübeln. Die Hülse aus 2 mm-Rohr sollte mit der Welle verbunden bleiben, nicht jedoch mit dem Halter verbunden sein. Und im Betrieb darf sie sich nicht bewegen. Die Halter musste ich von Hand anfertigen, da nach den Fotos aus Ponferrada klar war, dass meine ursprüngliche Annahme zu deren Form nicht stimmte.
So habe ich den kleinen Konflikt behoben:
Das Geheimnis der Trennebene: zwei Schlitze - einer quer und einer längs - in der Lagerhülse der Umsteuerungswelle. So bleibt sie hübsch gerade und ist doch lose. Durch das etwas überbelichtete Bild ist das leider nur schlecht zu erkennen. Da das ein blöder Job ist, habe ich ihn gleich für beide Seiten erledigt und die wertvollen Hülsen mit einem dünnen, auf die Welle aufgelöteten Ring gegen Verlust gesichert. Auf dem letzten Bild seht Ihr auch die Bohrung für den Splint der Wippe der Hängeeisen der Allan-Steuerung.
Pufferexperimente
Dieser dämliche Puffer treibt mich noch in den Wahnsinn

. Wie nicht anders erwartet, passte der nachträglich angefertigte Kern für die Gussform nicht so extraprima. Auf dem folgenden Bild ist im Hintergrund am Rohling zu erkennen, woran es krankt: am Übergang zur Mittelstrebe.
Umso erfreuter war ich über den Pufferteller. Kurz am Schaft in die Kleinbohrmaschine eingespannt, Schleifpapier dran gehalten und schwupps! - glatter als ein Kinderpopo. Das auf der Probemontage rechts im Bild ist kein Dreh-, sondern ein Neusilber-Gussteil.
Mit der Hülse sind weder der Gießer noch ich so richtig glücklich. Der eine Aufspannschaft ist mir beim Frickeln abgebrochen, was weniger schlimm ist. Aber die Nacharbeit an der Mittelstrebe und die Justierung haben doch ein wenig Zeit verschlungen.
Auf dem letzten Bild könnte Ihr die Gussnaht am Rand des Puffertellers erkennen. Wer damit nicht leben kann, sollte besser keine Modelle bauen

. Der Anguss ist so dünn (siehe Bild davor), dass ich ihn buchstäblich mit blossen Fingern abgezupft habe.
Bei der Probemontage ging es dann leider gleich kummervoll weiter. Die geplante Topffeder war zwar hübsch massstäblich, und im zweiten Anlauf klappte auf das Wickeln auch gut. Das 0,1 mm dünne Neusilber ist jedoch definitiv trotz Vordehnung zu weich. Es ist optimal für das Ausfedern (beim Anziehen angehängter Wagen). Aber bei Belastung auf Druck ist es zu schwach. Auf dem Bild ist der erste (missratene) Wickelversuch für die Feder zu sehen.
Darum habe ich für die Belastung auf Druck die gezeigte Feder aus Stahldraht eingebaut. 0,5 mm war zu hart, Messing zu wenig elastisch. Abhilfe schaffte der Rest einer A-Gitarrensaite aus einem 0,10"-Set, bei der die Wicklung abgedrillt wurde. Dieser Stahl stellte sich als optimal heraus, darf aber wegen der Rostgefahr keinesfalls brüniert werden.
Auch bei der geplanten Montage der Balancierhebel nach dem Auflöten des Pufferkorbs habe ich mich verhauen. Ein dämliches Zehntel Millimeter fehlte, um den unteren Teil durch den Pufferkorb zu fädeln

. Abhilfe schaffte erst zartfühlendes Biegen des Gussteils.
Nach einigen Nerven-aufreibenden Versuchen sah ich dann aber doch den Puffer an der hier nur lose aufgesteckten Bohle vorne etwa so, wie ich ihn mir denke (noch ohne Kupplung).
Die Balancierhebel sind nur zusammen gesteckt und werden es auch bleiben. Gelötet werden muss da nichts, es sitzt alles auf Passung. Der provisorisch aufgelegte Deckel des Rahmens sitzt im Bild leider nicht richtig

. Die Teile musste ich vorab schwärzen, da sie wie der Schildhalter zu denen gehören, wo der Farbnebel nicht greift oder die Farbe abrieb-gefährdet ist. Die Funktion ist nun jedenfalls genau so, wie ich sie mir wünsche: weich ausfedern (was den Kupplungsvorgang erleichtert), hart einfedern (so gibt es vielleicht ein kleine Chance gegen solche Drachen wie fidos Ts 5, Stoffels "welche-von-beiden-ist-es-doch gleich" oder einen unerwarteten Prellbock).
Beste Grüße,