Re: Neues in Sachen Ns 1
Verfasst: Mi 3. Jul 2013, 20:05
Mahlzeit!
In den letzten Wochen war die Bahn verstärkt im Baustelleneinsatz. Für den Bau eines Vordaches war ein Fundament herzustellen, dessen Ausmaße das Verlegen eines
Baugleises rechtfertigten.

Das Baugleis sollte an den Abstellplatz unter der Terrasse angebunden werden.

Nachdem die Trasse freigeräumt war, wurden am Gleislager die benötigten Joche verladen und zur Baustelle transportiert.

Zunächst wurden die gebogenen Joche einmal probeweise ausgelegt, um eine geeignete Streckenführung zu finden.

Am Ende setzte sich diese Variante durch, das Gleis ist fertig verlegt und verschraubt.

Am späten Abend erfolgte die Probefahrt.

Dank der ebenerdigen Verlegung auf dem Pflaster waren an der Gleislage keine Korrekturen erforderlich und der Baustellenbetrieb konnte beginnen.

Zunächst wurden die bei der Vorbereitung der Baugrube gewonnenen Pflastersteine verladen und zum Lagerplatz transportiert.

Da auch mehrere Lorenladungen Erdaushub beiseite geschafft werden musste erhielt der Komposthaufen kurzfristig auch noch einen Gleisanschluss,
der über die Auflegedrehschreibe an die Hauptstrecke angbunden wird.

Beim Betrieb des "Kippengleises" entstanden einige Aufnahmen wie diese, bei denen die Grenzen zwischen Modell und Vorbild zu verschwimmen scheinen...

Auch Arthur hatte am Baustellenbetrieb sichtlich Spaß!

Ein mit Pflastersplitt beladener Zug vor der Abfahrt zum Zwischenlager.

Dort angekommen wurde abgekippt.

Nachdem die Schalung erstellt und die Bewährung eingebaut war, stand der Transport von 40-kg-Säcken mit Estrich-Beton zur Baustelle an.
Spätestens bei dieser Aufgabe hatte sich der Bau des Anschlussgleises gelohnt, mit Schubkarre oder gar von Hand hätte das keinen Spaß gemacht!

So konnten pro Zug 14 Säcke, also 560 kg transportiert werden.

Ein Leerzug auf dem Weg zum Umladeplatz an der Garagenzufahrt. Für die Durchfahrt unter der Terrasse musste ich natürlich absteigen

Auch wenn die Verlegung des Baugleises eine knappe Stunde in Anspurch genommen hat, war der Einsatz der Feldbahn bei diesem Bauprojekt eine enorme Arbeitserleichterung und hinsichtlich des Spaßfaktors natürlich kaum zu übertreffen. Innerhalb von ein paar Stunden wurden rund 5t Material transportiert.

Am späten Abend folgtem dem Hauptfundament noch drei Kleine für die Außenpfosten des Vordaches, das an der Stelle auch den Weg mit überspannt.
Die Abstände sind auf einen Vorschlag der Hausherrin so gewählt, dass später einmal ein Gleis ohne Einschränkung des Lichtraumprofils hindurchgeführt werden kann.
Neben dem Baustelleneinsatz hat sich in den vergangenen Wochen aber auch noch ein wenig in der Werkstatt getan:

Bereits im Mai konnten wir beim Minibahnclub in Radebeul einen kleinen Flachwagen mit 600 mm Spurweite bergen, der aus dem Sägewerk stammt, welches sich früher auf dem Gelände befand.

Der Wagen besitzt geschmiedete Achsen mit Losrädern von 100 mm Durchmesser. Anfangs war nur eine einfache Umspurung angedacht, doch das Ergebnis wäre recht unförmig geworden.

Daher wurde beschlossen, einen kleinen Stirnbordwagen zu bauen. Vorbild sind Wagen, die in der Ziegelei Zwickau-Fuchsgraben vorhanden waren.

Zunächst waren dafür die Achsen umzubauen. Hier sind waren bereits gekürzt und für das Verschweißen vorbereitet.

Aus den herausgeschnittenen Stücken wurden kurze Achshalter gefertigt und seitlich an die Achse geschweißt. Damit kann später die Befestigung an den neuen Rahmen erfolgen.

Die fertig geschweißten Achsen müssen noch gebohrt werden. Die Radscheiben selbst mussten nur am Spurkranz abgedreht werden, da dieser mit 15 mm fast doppelt so hoch war,
wie notwendig.

Der Rahmen wurde aus gehobeltem Fichtenholz gezimmert, es fehlen noch die Holznägel an den Zapfenverbindungen und die Querverbinder.
Die Arbeiten am Wagen wurden dann jedoch unterbrochen, da unerwartet eine gute gebrauchte Drehmaschine erwerben konnte.
Es handelt sich um eine Leit-und Zug-Spindeldrehmaschine mit 500 mm Spitzenweite der mir bislang unbekannten Firma UNION-Werk AG Mittweida, gebaut vermutlich
Ende der 50er Jahre. Zwar hätte ich gern eine größere Maschine gekauft, doch der Preis und die geringe Transportentfernung waren dann doch zu verlockend.
Zudem sind Maschinen in der Größenordnung meist nur mit einer Leitspindel ausgerüstet, die Drehzahlverstellung über Riemen und die Vorschubwahl über Wechselräder
möglich. Die UNION-Maschine besitzt auch Zugspindel, eine Drehzahlverstellung über Zahnradgetriebe mit Handhebel und einem Vorschubgetriebe mit Norton-Schwinge.

Nachdem der Transport per Spedition aufgrund der astronomischen Summen und der Anlieferung nur bis Bordsteinkante gescheitert war, blieb nur noch die Möglichkeit einen 3,5t-LKW
mit Ladebordwand zu mieten, da weder am Standort der Maschine noch zu Hause ein Stapler zur Verfügung stand. Auch das war wegen der langen Warteliste trotz der zahlreichen Vermietfirmen nicht ganz einfach. Als ich dann kurzfristig doch noch ein Fahrzeug mieten konnte, musste in der Nacht vor dem Transport noch der Rest einer Zwischenwand in der Werkstatt abgerissen werden.

Eine Stunde später war das Werk vollbracht, pünktich mit dem Mitternachtsläuten der benachbarten Schlossturmuhr.

Am nächsten Morgen wurde die Maschine mit einen vom Nachbarn des Verkäufers geliehenen Hubwagen aufgeladen. Den Hubwagen durfte ich dankenswerterweise gleich bis nach Hause ausleihen, was die Entladung dort ungemein erleichterte. Das Holzgestell diente der Befestigung einer Plane zum Schutz der Maschine, da der Verkäufer an diesem Tag nicht vor Ort war, musste sie zwei Nächte im Freien auf dem Firmengelände verbringen.

Unterstützung beim Transport bekam ich von einem Freund, der hier mit dem Entladen an der Werkstatt beschäftigt ist.

Am Ende fand die Maschine dann einfacher als Gedacht an ihren neuen Aufstellplatz, nur das Abladen von der Palette ohne Hebezeug, wird nochmal eine "heiße Übung".

Am vergangenen Wochenende habe ich die Maschine für eine Durchsicht zum Teil zerlegt und gereinigt, Lager und Führungen nachgestellt, einige verschlissene oder beschädigte Teile erneuert und das Öl gewechselt. Da keine Betriebsanleitung und nur ein Teil der Beschilderung vorhanden ist, mussten auch die 6 möglichen Drehzahlen bestimmt werden. Jetzt fehlt nur noch die Erneuerung des Handrades für den Längsvorschub, das beim Transport in die Werkstatt des Vorbesitzers schon vor Jahren zerbrochen war. Ein Ersatzhandrad war zwar vorhanden, da jedoch der Nabendurchmesser 1 mm kleiner war, als der Wellendurchmesser, wurde es nie montiert.
Soweit für heute.
Gruß Sven
In den letzten Wochen war die Bahn verstärkt im Baustelleneinsatz. Für den Bau eines Vordaches war ein Fundament herzustellen, dessen Ausmaße das Verlegen eines
Baugleises rechtfertigten.

Das Baugleis sollte an den Abstellplatz unter der Terrasse angebunden werden.

Nachdem die Trasse freigeräumt war, wurden am Gleislager die benötigten Joche verladen und zur Baustelle transportiert.

Zunächst wurden die gebogenen Joche einmal probeweise ausgelegt, um eine geeignete Streckenführung zu finden.

Am Ende setzte sich diese Variante durch, das Gleis ist fertig verlegt und verschraubt.

Am späten Abend erfolgte die Probefahrt.

Dank der ebenerdigen Verlegung auf dem Pflaster waren an der Gleislage keine Korrekturen erforderlich und der Baustellenbetrieb konnte beginnen.

Zunächst wurden die bei der Vorbereitung der Baugrube gewonnenen Pflastersteine verladen und zum Lagerplatz transportiert.

Da auch mehrere Lorenladungen Erdaushub beiseite geschafft werden musste erhielt der Komposthaufen kurzfristig auch noch einen Gleisanschluss,
der über die Auflegedrehschreibe an die Hauptstrecke angbunden wird.

Beim Betrieb des "Kippengleises" entstanden einige Aufnahmen wie diese, bei denen die Grenzen zwischen Modell und Vorbild zu verschwimmen scheinen...

Auch Arthur hatte am Baustellenbetrieb sichtlich Spaß!

Ein mit Pflastersplitt beladener Zug vor der Abfahrt zum Zwischenlager.

Dort angekommen wurde abgekippt.

Nachdem die Schalung erstellt und die Bewährung eingebaut war, stand der Transport von 40-kg-Säcken mit Estrich-Beton zur Baustelle an.
Spätestens bei dieser Aufgabe hatte sich der Bau des Anschlussgleises gelohnt, mit Schubkarre oder gar von Hand hätte das keinen Spaß gemacht!

So konnten pro Zug 14 Säcke, also 560 kg transportiert werden.

Ein Leerzug auf dem Weg zum Umladeplatz an der Garagenzufahrt. Für die Durchfahrt unter der Terrasse musste ich natürlich absteigen


Auch wenn die Verlegung des Baugleises eine knappe Stunde in Anspurch genommen hat, war der Einsatz der Feldbahn bei diesem Bauprojekt eine enorme Arbeitserleichterung und hinsichtlich des Spaßfaktors natürlich kaum zu übertreffen. Innerhalb von ein paar Stunden wurden rund 5t Material transportiert.

Am späten Abend folgtem dem Hauptfundament noch drei Kleine für die Außenpfosten des Vordaches, das an der Stelle auch den Weg mit überspannt.
Die Abstände sind auf einen Vorschlag der Hausherrin so gewählt, dass später einmal ein Gleis ohne Einschränkung des Lichtraumprofils hindurchgeführt werden kann.
Neben dem Baustelleneinsatz hat sich in den vergangenen Wochen aber auch noch ein wenig in der Werkstatt getan:

Bereits im Mai konnten wir beim Minibahnclub in Radebeul einen kleinen Flachwagen mit 600 mm Spurweite bergen, der aus dem Sägewerk stammt, welches sich früher auf dem Gelände befand.

Der Wagen besitzt geschmiedete Achsen mit Losrädern von 100 mm Durchmesser. Anfangs war nur eine einfache Umspurung angedacht, doch das Ergebnis wäre recht unförmig geworden.

Daher wurde beschlossen, einen kleinen Stirnbordwagen zu bauen. Vorbild sind Wagen, die in der Ziegelei Zwickau-Fuchsgraben vorhanden waren.

Zunächst waren dafür die Achsen umzubauen. Hier sind waren bereits gekürzt und für das Verschweißen vorbereitet.

Aus den herausgeschnittenen Stücken wurden kurze Achshalter gefertigt und seitlich an die Achse geschweißt. Damit kann später die Befestigung an den neuen Rahmen erfolgen.

Die fertig geschweißten Achsen müssen noch gebohrt werden. Die Radscheiben selbst mussten nur am Spurkranz abgedreht werden, da dieser mit 15 mm fast doppelt so hoch war,
wie notwendig.

Der Rahmen wurde aus gehobeltem Fichtenholz gezimmert, es fehlen noch die Holznägel an den Zapfenverbindungen und die Querverbinder.
Die Arbeiten am Wagen wurden dann jedoch unterbrochen, da unerwartet eine gute gebrauchte Drehmaschine erwerben konnte.
Es handelt sich um eine Leit-und Zug-Spindeldrehmaschine mit 500 mm Spitzenweite der mir bislang unbekannten Firma UNION-Werk AG Mittweida, gebaut vermutlich
Ende der 50er Jahre. Zwar hätte ich gern eine größere Maschine gekauft, doch der Preis und die geringe Transportentfernung waren dann doch zu verlockend.
Zudem sind Maschinen in der Größenordnung meist nur mit einer Leitspindel ausgerüstet, die Drehzahlverstellung über Riemen und die Vorschubwahl über Wechselräder
möglich. Die UNION-Maschine besitzt auch Zugspindel, eine Drehzahlverstellung über Zahnradgetriebe mit Handhebel und einem Vorschubgetriebe mit Norton-Schwinge.

Nachdem der Transport per Spedition aufgrund der astronomischen Summen und der Anlieferung nur bis Bordsteinkante gescheitert war, blieb nur noch die Möglichkeit einen 3,5t-LKW
mit Ladebordwand zu mieten, da weder am Standort der Maschine noch zu Hause ein Stapler zur Verfügung stand. Auch das war wegen der langen Warteliste trotz der zahlreichen Vermietfirmen nicht ganz einfach. Als ich dann kurzfristig doch noch ein Fahrzeug mieten konnte, musste in der Nacht vor dem Transport noch der Rest einer Zwischenwand in der Werkstatt abgerissen werden.

Eine Stunde später war das Werk vollbracht, pünktich mit dem Mitternachtsläuten der benachbarten Schlossturmuhr.

Am nächsten Morgen wurde die Maschine mit einen vom Nachbarn des Verkäufers geliehenen Hubwagen aufgeladen. Den Hubwagen durfte ich dankenswerterweise gleich bis nach Hause ausleihen, was die Entladung dort ungemein erleichterte. Das Holzgestell diente der Befestigung einer Plane zum Schutz der Maschine, da der Verkäufer an diesem Tag nicht vor Ort war, musste sie zwei Nächte im Freien auf dem Firmengelände verbringen.

Unterstützung beim Transport bekam ich von einem Freund, der hier mit dem Entladen an der Werkstatt beschäftigt ist.

Am Ende fand die Maschine dann einfacher als Gedacht an ihren neuen Aufstellplatz, nur das Abladen von der Palette ohne Hebezeug, wird nochmal eine "heiße Übung".

Am vergangenen Wochenende habe ich die Maschine für eine Durchsicht zum Teil zerlegt und gereinigt, Lager und Führungen nachgestellt, einige verschlissene oder beschädigte Teile erneuert und das Öl gewechselt. Da keine Betriebsanleitung und nur ein Teil der Beschilderung vorhanden ist, mussten auch die 6 möglichen Drehzahlen bestimmt werden. Jetzt fehlt nur noch die Erneuerung des Handrades für den Längsvorschub, das beim Transport in die Werkstatt des Vorbesitzers schon vor Jahren zerbrochen war. Ein Ersatzhandrad war zwar vorhanden, da jedoch der Nabendurchmesser 1 mm kleiner war, als der Wellendurchmesser, wurde es nie montiert.
Soweit für heute.
Gruß Sven