Mahlzeit!
Über die Osterfeiertage konnte ich einen seit Langem vorbereiteten Arbeitsbesuch beim befreundeten 10 1/4"-Bahner Martin in Weißenburg i.Bay. machen.
Ziel war neben der Bergung von 48 m Schienenprofil S5 in erster Linie die gemeinsame Fertigung von maßstabsgetreuen Lorenrahmen.
Martin hat dazu ein Gesenk entwickelt, in dem gewalztes U-Profil 50x38 zu Rahmenhälften gebogen wird.
Blick auf das Gesenk und den Pressenstempel. Die Bauform hat Martin nach umfangreichen Versuchen verändert, um ein optimales Ergebnis zu erreichen.
Montiert ist das Gesenk in einer 150t-Hydraulikpresse.
Für die geplante Fertigung von 4 langen Rahmen für gebremste 0,75er-Loren und 6 kurzen Rahmen für die ungebremste Ausführung, sowie 3 Rahmen
mit noch kürzerer Baulänge für einen Gartenbahner in Österreich mussten zunächst die angelieferten 6-m-Stangen auf der Metallbandsäge zugeschnitten werden.
Die Zuschnitte werden dann in das reichlich geschmierte Gesenk eingelegt und den gewünschten Schenkellängen entsprechend positioniert.
Die Maße dafür mussten auch erst im Versuch ermittelt werden.
Das Pressen selbst geht dann recht zügig voran. Die dabei auftretenden Kräfte lassen das Entnehmen des Biegeteils nur durch Zuhilfenahme
eines großen Holzhammers zu. Die richtigen Biegewinkel der fertigen Rahmenhälfte lassen sich dann mit Hilfe eines Musterstücks als Lehre hinreichend genau prüfen.
Wärend Martin den Zuschnitt an der Bandsäge erledigt hat, konnte ich im Akkord Rahmen biegen, hier die für ungebremste Loren. Im Hintergrund ist der Holzhammer zu sehen.
Zwei Stunden später waren auch die langen Rahmen der gebremsten Ausführung fertig.
Bis in den Abend hinein wurden neben den drei bereits erwähnten Rahmentypen auch noch U-förmige Bügel für den Bau von Schnittholzwagen
hergestellt, mit denen Martin ein Waldstück bewirtschaftet.
Am nächsten Tag hat Martin dann die Rahmenschenkel abgelängt und die Hälften zu kompletten Rahmen geschweißt.
Auch hier Akkordarbeit.
In der Zwischenzeit habe ich mich mit den Schienen befasst, die Martin aus einem Sägewerk beschafft hat. Sie waren dort als genietete 750-mm-Joche
mit Flachstahlschwellen für die Gatterwagen im Einsatz. Zunächst wurden die 5-m-Joche zerlegt und die Schwellen ausgenietet.
Auf der Bandsäge erfolgte dann der Zuschnitt auf 2-m-Längen.
Interessant war dabei der Unterstellbock. Einige Schienen waren ziemlich verbogen, konnten dank der leistungsfähigen Hydraulikpresse jedoch gut gerichtet werden.
Dank der hervorragenden Vorbereitung und des unermüdlichen Einsatzes von Martin konnte ich am Ende dieses Arbeitseinsatzes 48 m Schienenprofil
und die 10 fertig geschweißten Lorenrahmen verladen. Weitere Interessenten für Lorenrahmen haben sich schon angemeldet, bei Bedarf stelle ich gern
den Kontakt her.
Gruß Sven