Selbstbau HF 110 C

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Moderator: GNEUJR

Kolbenfresser
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Re: Selbstbau HF 110 C

Beitrag von Kolbenfresser »

Hallo Hajo



Vollen Anerkennung für deine Arbeit! :respekt: :respekt:

Hast du nur ein Teil gebraucht oder wie oft hast du dich verkurbelt?
Diese Art der Herstellung ist sehr interessant aber auch sehr aufwändig.

Fürs nächstemal kannst du ja mal ein Kupferrohr probieren. Dein Kamin wird ja eh 2-teilig. Glüh dieses Rohr mal aus damit es weich wird, dann kannst du solche Formen ziemlich leicht durch weiten des Rohres herstellen.


Trotdem finde ich es super wie du es hergestellt hast! Das Verfahren kann man an anderer Stelle bestimmt auch gebrauchen.


Für die Fixierung verwende ich auch immer öfter Nieten, damit hab ich dann keine Probleme mehr mit dem festhalten der Teile beim löten. Außerdem kann man viele Teile schon richtig zusammenbauen und in einem aufwasch löten.

Viel Spaß beim weiterbauen!


Gruß

Roland
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hajo
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Re: Selbstbau HF 110 C

Beitrag von hajo »

Hast du nur ein Teil gebraucht oder wie oft hast du dich verkurbelt?
@Roland: Der Kölner würde Dich jetzt als "fiesen Möpp" bezeichnen! Da ich keiner bin, danke ich für Dein Lob und räume ein, dass es mehr als einen Anlauf benötigte :oops: :

Rauch15 (hajo)
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Die Methode ist in der Tat extrem aufwendig, da spürt man dann wirklich irgendwann seine Arme (nicht mehr).

Beste Grüße Hajo
Tüftler
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Re: Selbstbau HF 110 C

Beitrag von Tüftler »

Hallo Hajo !
Du scheust offenbar vor keiner Arbeit und keinem Experiment zurück. Um den Kragen von Schornstein oder Domen nachzubilden habe ich schon viele Ratschläge eingeholt und experimentiert. Zufrieden war ich meist nicht. Letztlich kam ich immer wieder auf Feilen oder eine gebogene Platte unterzulöten. Dabei bildet sich kein so schöner Sinus am Übergang vom Kragen zum Schornstein.
Ganz komme ich mit Deinem Verfahren aus den Bildern nicht klar. Hast Du wirklich den Rundtisch immer nur etwas weiter gedreht, die Uhr mit der X-Achse wieder auf null gestellt und jeweils noch die dazu passende Z-Achse nachgestellt?
Ich habe mal aus zweitem Mund gehört, daß sich ein Modellbauer eine Vorrichtung für die Drehbank gebaut hat, bei der ein Taster, der die Unterfläche des Schornsteins abtastet gegen Federkraft einen beweglichen Stichel mit runder Schneidplatte synchron mitnimmt. Natürlich bei langsamer Drehgeschwindigkeit und nur geringer Zustellung. Dadurch wird die X-Achse automatisch nachgestellt. Also eine Art Kopierdrehen.
Beschleib` doch Dein Verfahren noch etwas näher. Letzlich werden alle Selbsbauer von Dampfloks immer wieder vor dem Problem stehen.
Daß auch mir keine Mühe und Arbeit zu viel ist, kannst Du daran sehen, daß ich zuletzt Griffstangenhalter aus 3 mm Messing-Lochkugeln und einem gedrehten Unterteil hart zusammengelötet und mit einem 1,4 mm Gewinde versehen habe. Ich erwähne das , da sie bei der Detaillierung der HF 110C auch benötigt werden. Bilder der Vorrichtung und des Ergebnisses in " Meine Galerie".
Viel Spaß beim Weiterbau. Gruß Ullrich.
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hajo
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Re: Selbstbau HF 110 C

Beitrag von hajo »

Hallo Ullrich,

die Vorgehensweise bei der Herstellung des Kragens ist praktisch ein Mix aus dem was Du geschrieben hast.

1. Z-Achse zustellen, klemmen und die Uhr ausrichten, dann mit dem Rundtisch kurbeln und während man kurbelt gleichzeitig die X-Achse ständig gemäß dem Ausschlag der Uhr nachstellen. Bei den Richtungswechseln macht sich das Umkehrspiel bemerkbar und man muss schnell sein. Die Z-Achse ist jeweils eine ganze Umdrehung lang geklemmt.

2. Nach dem ersten Durchgang die Z-Achse auf die nächste Tiefenebene zustellen, klemmen und gemäß der Materialstärke dieser Tiefenebene die X-Achse korrigieren, dann wieder kurbeln wie vor.

3. und so weiter und so fort...

Das Ergebnis wird umso besser, je feiner Du die Z-Zustellungen wählst.

Ich hoffe es einigermaßen verständlich gemacht zu haben. Ich möchte noch einmal erwähnen, dass ich nicht der Urheber dieser Technik bin, ich habe es selbst nur abgeguckt!

Für die Kugeln, in diesem Fall eigentlich nur Halbkugeln der Handlauf-Halter, schleife ich mir einen Drehstahl. Mit diesem Formstahl kann ich dann praktisch von der Stange beliebig viele gleiche Stücke drehen und muß nicht mühevoll Kleinteile zusammenlöten. Der Formstahl ist aus Silberstahl und nach der Formgebung dann gehärtet und angelassen, der hält einige Kugeln lang. Hier mal ein kleines Bild zum besseren Verständnis:
Radien-Drehstahl (hajo)
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Beste Grüße Hajo
Davaaser
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Re: Selbstbau HF 110 C

Beitrag von Davaaser »

Hallo HF110 Freunde,

so ein paar Tage frei haben etwas an sich, zum Beispiel zum Bauen....
Zylinder schnitzen war angesagt.


Auslegeordnung....
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Die brutale Kunst der Rundung von Hand
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rund ist schöner als eckig
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Auch die Schieber sind eingepasst
Bild

es hat noch ein paar Bilder mehr in meiner Galerie,
es fehlt nicht mehr viel und die Zylinder sind fertig; hätte nie gedacht, wieviel
Aufwand in den Zylindern steckt, wenn man alles von Hand macht.

Gruss,
Ernst
Die erste Dampflok ist misslungen, versuche deshalb die zweite zu bauen...
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Regelspur
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Re: Selbstbau HF 110 C

Beitrag von Regelspur »

Hallo Hajo,

es war sicher dieser Beitrag für die Schornstein-Krempe, den du meinst.

http://www.dampfbahner.net/wbb2/thread. ... ght=Krempe

Gruß Alfred
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hajo
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Re: Selbstbau HF 110 C

Beitrag von hajo »

Hallo Alfred,

vielen Dank! Genau das ist der Beitrag, dort ist das Vorgehen auch gut erklärt.

@Ernst: Da hast Du ja auch schon schön was geschafft! Ich bin immer ein wenig verwundert wie viele Leute hier scheinbar mehr als eine Maschine bauen.

Beste Grüße Hajo
Davaaser
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Re: Selbstbau HF 110 C

Beitrag von Davaaser »

Hallo Hajo,

ich baue nur eine HF110, habe aber mit Material für zwei Zylinder angefangen, um nicht ganz vorne wieder zu beginnen, falls ein Schritt bei der Bearbeitung daneben geht, wechselte definitiv auf einen Satz, als ich bei dem Zylinderdeckel mit Stopfbuchse beim dritten Mal der Absatz von 14.10 mm auf 13.9 mm runterging statt nur auf 14.05 (Spiel im Support, ist halt eine alte Drehbank, bin offenbar beim Messen daran gestossen ohne es zu merken......) aber ich werfe die unfertigen Zylinder sicher nicht weg, ich glaube die HF110 ist nicht meine letzte Dampflokomotive, die ich bauen werde......

Gruss,
Ernst
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Re: Selbstbau HF 110 C

Beitrag von Tüftler »

Hallo Hajo!
Für das eher nebensächliche Problem der Handlaufstützen habe ich mir auch schon einen Stichel hergestellt, der sogar nicht nur die Kugel, sondern das ganze Profil dreht.Dabei hatte ich das Problem, daß am Schluß, wenn praktisch das ganze Profil anliegt, meine Emco 3 in die Kniee ging. Bei kleinem Radius des Rundmaterials war dann auch ein Ausweichen des Drehlings zu beobachten.
Daher habe ich das umständliche Verfahren gewählt, das allerdings auch den Vorteil hat, mit geringem Maschinenaufwand verwirklicht werden zu können. Wie überhaupt Lötverfahren komplizierte Drehvorgänge ersätzen können.
Nobody 123 hat eine geniale Idee eingestellt, wie man die Außenkontur der Zylinder abrunden kann. Ich habe mir dazu extra einen Reitstock als Widerlager zum senkrecht gestellten Rundtisch gekauft. Die Investition hätte ich einsparen können.
Zum Zylinderbau und Nobody 123 noch eine Bemerkung: Um Fehler zuvermeiden, die den gestammten Zylinder ruinieren, der ja meist schon eine Menge Arbeit gemacht hat, baue ich Zylinder nur noch mit Laufbuchsen. Man kann dann am Zylinderkörper nach Belieben herumarbeiten und schiebt erst am Schluß die Laufbuchse ein bei der man dann auch die am besten gelungene verwenden kann.
Werden wir uns in Sinsheim sehen? Und hoffentlich auch erkennen. Das System der " Künstlernamen " stößt da an seine Grenzen. Gruß Ullrich.
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hajo
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Re: Selbstbau HF 110 C

Beitrag von hajo »

Hallo Ernst,

ich verstehe! Habe in der Vergangenheit einmal fünf Zylinder fertigen müssen um zwei Stück heraus zu bekommen. Und der Fehler stand vor der Maschine, ich habe sage und schreibe 3x hintereinander und jedesmal im Endspurt, den gleichen Fehler gemacht. Jemand der hier mitliest war dabei und zieht mich noch heute manchmal damit auf.

Hallo Ullrich,

Sinsheim hat sich ja nun heute erledigt. Die Kosten für einen Tag "gucken" und "schnacken" belaufen sich mit An- und Abreise bei 200-250 Euro, das ist m.E. nicht vertretbar. Selbst mit Sondertickets der Bahn wird das nicht günstiger, da wegen der Entfernung und der Einschränkungen bei den nutzbaren Zügen ca. 15-16 Stunden einfache Fahrt zusammenkommen. So ist das eben wenn man fast ganz oben wohnt. Schade! Aber, meine Frau hat signalisiert, dass wir nächstes Jahr vielleicht eine Woche Urlaub dort unten machen könnten, dann bekäme ich einen oder, wenn ich lieb bin, auch zwei Tage frei für die Messe. Mal sehen ob das klappt!

Über die Lösung mit Linern habe ich auch schon mal nachgedacht. Die HF ist ja vielleicht nicht meine letzte Maschine.


So, Ihr HF-Fans,

statt in Sinsheim war ich in meiner Werkstatt. Ich bin im Nachhinein erschrocken, dass ich tatsächlich fast ein ganzes Wochenende an dem Rauchkammersattel gearbeitet habe.

Den beiden Frontblechen habe ich auf dem Rundtisch ihre Kontur verpasst. Alle anderen Bleche erhielten erst nach dem Löten, mittels Proxxon-Schleifer und viel Geduld den richtigen Radius eingearbeitet. Ich habe es in drei Stufen gelötet und alle Teile jeweils mittels kleiner L-Profile und Manfreds (Glacier-Express) Niete miteinander fixiert. Die L-Profile habe ich auf der Kreissäge geschnitten und mir dann eine Bohrlehre gefertigt, daher sind die Winkelstücke alle gleich geworden. Durch die vielen kleinen Teile und meine Unerfahrenheit beim Hartlöten war der Rauchkammersattel für mich wirklich eine Herausforderung.

Rauch17 (hajo)
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Rauch18 (hajo)
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Rauch19 (hajo)
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Rauch20 (hajo)
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Die seitlichen Abdeckbleche habe ich vor dem Biegen angerissen und dann mit der Dreikantfeile eine V-Nut eingearbeitet.

Ein klein wenig Feinschliff noch und ich bin zufrieden mit dem Ergebnis.

Beste Grüße Hajo
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