Mahlzeit!
Hier nun wie versprochen der neuste Baubericht.
Nach meiner Ankunft galt es die Pufferrohlinge zunächst zur Werkstatt zu bringen. Dazu wurde mit der Lok erst einmal rangiert und der Kastenwagen Nr. 2
zur Ladestelle gebracht.
Nach dem Entfernen einer Seitenklappe ließen sich die Puffer halbwegs bequem einladen. Die 67 kg schweren Brocken waren gerade noch allein zu heben.
Am Schweißplatz angekommen, wurde der erste Puffer zerlegt. Die Bleche wurden nummeriert und nacheinander bearbeitet. Überall dort wo sie
durch V-Nähte verbunden werden sollen, erhielten die Kanten Fasen von etwa 2x30°. Um nicht ständig Schruppscheiben wechseln zu müssen,
habe ich einen Korund-Schleiftopf und einen 230er Trennschleifer verwendet. Das hat am Ende für beide Puffer ausgereicht.
Nach dem Schleifen wurde sorgfältig der Grat entfernt, um eine gute Anlage der einzelnen Bleche zu gewährleisten. Beim Zusammenschrauben
war darauf zu achten, dass die Bleche rechtwinklig und plan auf der Richtplatte aufliegen und an den Außenkanten bündig abschließen.
Drei Gewindestangen halten das Ganze zusammen.
Und nun ging es ans Schweißen: Zunächst in der Mitte und an den Rändern geheftet und anschließend durchgeschweißt. Nach langer
Werkstattabstinenz war das eine gute Übungseinheit. Der alte Sonnenschirm hat wenigstens den von Zeit zu Zeit einsetzenden Nieselregen abgehalten.
Für eine Seite habe ich zwei bis drei Stunden benötigt. Pro Puffer waren insgesamt 23 m Schweißnaht herzustellen. Geschweißt wurde
mit 2-mm-Elektroden aus dem Baumarkt und dem bewährten Aldi-Schweißgerät. Dank der kühlen Witterung hat es auch diesmal gut durchgehalten
und mich nur 3 mal mittels Thermowächter zu Pausen gezwungen.
Die fast fertig geschweißte Vorderseite.
Auf der Rückseite ließ es sich durch die fehlenden Aussparungen einfacher und schneller schweißen. Nach insgesamt 5 Stunden war der erste
Puffer fertig und 170 Elektroden verschweißt.
Im Anschluß galt es zunächst die Rückseite zu schleifen. Auch hier wurde mit dem Schleiftopf gearbeitet, der letzte Schliff erfolgte mit der Fächerscheibe.
Die Gewindestangen wurden im Anschluß entfernt und ein Stück Rundstahl in die Bohrung eingeschweißt.
Nach weiteren anderthalb Stunden war auch die Vorderseite geschliffen und das Werk vollbracht.
Um den Eindruck eines Gußteils ein wenig nachzuamen wurde über der oberen Kuppeltasche die Kante in der Mitte weniger stark verrundet, als an den Rädern.
Ein Vorher-Nachher-Vergleich zeigt den in meinen Augen recht gelungenen Kompromiß zwischen Vorbildtreue und einer bezahlbaren Fertigungstechnologie.
Nun ging es an den zweiten Puffer. Da sich die Methode bewährt hat, habe ich diesen genauso wie den ersten bearbeitet.
Für das einfachere Schweißen an den Radien wurde der etwas aufgestellt.
Leider waren die Elektroden diesmal von schlechterer Qualität, der Lichtbogen war schlechter zu zünden und stellenweise instabil.
Für diese Anwendung reicht das jedoch allemal.
Nach zweieinhalb Tagen waren beide Puffer fertig, 330 Elektroden verbraten, ein Schleiftopf verbraucht
und durch das Schleppen, Drehen und Wenden ganz ordentlich Muskelkater fabriziert. Mit dem Ergebnis
bin ich sehr zufrieden.
Am liebsten hätte ich die Puffer probehalber gleich mal angebaut, doch die Puffer waren für meine
kleine Ständerbohrmaschine zwei Nummern zu groß. Daher muss ich die je vier Durchgangsbohrungen auswärts bohren.
Ohnehin müssen die Schraubentaschen noch ausgefräst werden. Und so bin ich noch eine Runde mit den alten Puffern
herumgefahren und habe bei der Gelegenheit gleich mal meinen neuen Camcorder ausprobiert.
http://youtu.be/d-wMhjimhGQ
Soweit bis heute.
Gruß Sven