buntbahn.de

Hallo Stefan und Alfred,
zunächst herzlichen Dank für Eure umfangreichen Litheraturhinweise, die mir auch neue Erkenntnisse ermöglichten. So bin ich denn Dank Eurer Mithilfe auf gutem Wege.
Dank und nette Grüße vom Dampfsachsen

Guten Tag Zusammen,

Sinsheim 2008 ist ja nun vorbei und ich hab die Düfte von heißer Kohle und Öl noch in der Nase und den Klamotten. Zuerst vielen herzlichen Dank für das viele Lob, das Interesse und die Bilder rund um das Sapperlottchen. Das motiviert natürlich ungemein; aber wem sag ich das.

@Roland:
Danke, dass ich Deine Harzmallet einmal fahren durfte. Läuft sehr schön, vor allem in Langsamfahrt. Da muss ich meinen Wieseln noch mehr Gelassenheit beibringen.

In nächster Zeit mache ich am Beitrag weiter, wie versprochen.

Grüße

Ralf

Hallo Ralf


Die Premiere deines Sapperlottchen's ist dir wirklich sehr gut gelungen. Trotz des Endspurts bei der Fertigstellungen ist dir kein Fehler unterlaufen, der Dampftriebwagen ist erstklassig gebaut und auch gefahren.
Das hat ja auch das Interesse der einschlägigen Modellhersteller gezeigt!


Damit die anderen auch einen Eindruck deines Dampftriebwagen bekommen, eine vielleicht etwas große Datei zum Download. Aber ich denke ihr werdet dafür endschädigt.




Ich muss mich bei dir bedanken, dass ich auch mal die Hände frei bekommen habe zum fotografieren.



Beim nächsten Projekt darfst du uns auch etwas früher darüber berichten.



Gruß

Roland

Danke für das Video, Roland!

Es zeigt doch sehr gut, was ich mir aufgrund der vorherigen Beiträge und Bilder vom "Sapperlottchen" schon vorgestellt hatte. Absolute QUALITÄT. Und es läuft augenscheinlich seidenweich. Darauf kann Ralf mit Recht stolz sein, ein wirklich gelungenes Modell.

Wenn ich es mal so sagen darf: Affengeil!

Vielleicht kann ich es zusammen mit vielen anderen Dingen ja nächstes Jahr in Sinsheim auch mal persönlich in Augenschein nehmen.

Beste Grüße Hajo

Hallo Hajo


Du darfst nächstes Jahr auch gerne Teilnehmen, wird würden uns über deine Modelle sehr freuen!




Gruß

Roland

Schön ist wie super langsam die Maschine läuft... eine ware freude...

Klasse. Kompliment.
Alex

Liebe Buntbahner,

heute habe ich die Quellen für den Bau des Sapperlottchens zusammengefasst. Deswegen werde ich Euch jetzt ein bischen mit Text zuschütten nebst einigen Worten zu meinen Erfahrungen. Nochmals zur Erklärung: Beim Sapperlottchen (scheint sich bereits eingebürgert zu haben) handelt es sich um mein Echtdampfmodell im Massstab IIm des Dampftriebwagens DWss1 der Königlich Württembergischen Staatseisenbahn auf sehr schmaler Spur.

1.1 Museen

I. Verkehrsmuseum Nürnberg, Für mich gab es da diverse Drucke von Bildern der Maschinenfabrik Esslingen. Kopien wurden gegen Unkostenerstattung zugesandt. Voranmeldung ist nötig. Mitzubringen ist Zeit zum Suchen.

II. Deutsches Museum München, Isarinsel. Präsensbibliothek, deswegen nichts auszuleihen, Voranmeldung zwingend nötig. Eine schriftliche Erklärung zum Besuchszweck/-absicht ist vor Zugang abzugeben. Kopien sind entsprechend gegen Vergütung des Unkostenaufwands z.T. möglich. Eine Fernrecherche via Internet gibt es nicht, sodass neben einigen € auch einige Zeit zum Suchen und vor allem finden erforderlich ist. Ich hatte mich ca. 2,5 Tage „eingegraben“ . Hier gab es dann eine mikroverfilmte Übersichtszeichnung. Entsprechend des Zeitgeistes sind die Schnitte und die Vermaßung sehr gewöhnungsbedürftig; vor allem nichts für schwache Nerven.

III. Daimler-Benz Werksmuseum (wg. Daimler-Motorenwerk ex Maschinenfabrik Esslingen)
Telefonische Anmeldung erforderlich ! Da bin ich im Vorfeld irgendwie nicht zu Potte gekommen (vermutlich war ich da nur nicht an den richtigen Leuten).

1.2 Literatur

I. Braun König Werner Uhlig
Die Fahrzeuge der Jagsttalbahn
Verlag Jagsttalbahn-Freunde e.V. 1984
ISBN 3-924660-00-X

II. Lohr/Thielmann
Lokomotiven würrtembergischer Eisenbahnen
alba Publikation 1988
ISBN 3-87094-117-0

III. Rolf Ostendorf
Dampftriebwagen – Bauarten und Systeme
Motorbuchverlag Stuttgart 1977
ISBN 3-87943-517-0

IV. Schwäbische Eisenbahn
– Bilder von der Königlich Württembergischen Staatseisenbahn
Verlag Gebr. Metz, Tübingen, 1989
ISBN 3-921580-78-1

V. Kurt Seidel
Schmalspur in Baden-Württemberg – Die staatlichen Schmalspurbahnen
Einhornverlag Eduard Dietenberger
ISBN 3-921703-19-0

VI. Wolfgang Klee
Württemberg Report
Eisenbahn-Journal Herrmann Merker Verlag
ISBN 3-922404-96-0

VII. Wolfgang Messerschmidt: "Lokomotiven der Maschinenfabrik Esslingen 1841 bis 1966", Steiger-Verlag, Moers, 1984

VIII. Wolfgang Messerschmidt: "Von Lok zu Lok", Esslingen und der Lokomotivbau für die Bahnen der Welt. Franckh´sche Verlagshandlung, Stuttgart, 1969

IX. Werner Willhaus: "Maschinenfabrik Esslingen", Eisenbahn-Kurier Verlag, Freiburg, 1999

X. Valtin, Wolfgang: Verzeichnis aller Lokomotiven und Triebwagen / Wolfgang Valtin. - Berlin : Transpress (Deutsches Lok-Archiv)

1. Dampflokomotiven und Dampftriebwagen. - 1. Aufl. - 1992. - 452 S. : graph. Darst. ISBN 3-344-70740-X

2. Elektrische Lokomotiven und Triebwagen, Diesellokomotiven und -triebwagen. - 1. Aufl. - 1992. - 525 S. : graph. Darst. ISBN 3-344-70741-8

Die Bände habe ich mir fast alle via Bibliotheksverbund hier vor Ort fernausgeliehen, viele Werke sind schon lange nicht mehr käuflich. Aus den Büchern habe ich die Bilder und einige interessante Texte –z.B. Dienstanweisung zum Betrieb des DWss1 (I) -zusammengetragen.

1.3 Internet

I. www.museumseisenbahn.de/dme/dme05_1_dam ... n_dwss.pdf
Sehr gute Zusammenfassung, finde ich.

II. „HOe panier“ www.carocar.com/html/triebfahrzeuge_1.html

III. http://www.argespur0.de/index.php3?hid=037185
Hier fand ich die rotweise Farbgebung mutig.

IV. http://www.schmalspureisenbahnen.de/schmspbw.php

V. http://www.razyboard.com/system/morethr ... 586-0.html
Forum; Link zu diversen alten Postkarten

VI. wikipedia: Kleinigkeiten vorhanden, halt etwas "dünn" zum konkreten Vorbild.

Soviel dazu ... .

Viele Grüße

Ralf

Hallo Ralf,

vielen Dank für die umfangreiche Liste und Deine Mühe damit! Da hat man ja eine ganze Weile zu lesen und, je länger man liest, desto mehr würde ich dazu tendieren das herrliche Maschinchen in "Sabberlottchen" umzubenennen, jedenfalls wenn man meine "Lefzen" als Maßstab nimmt.

Danke für die überaus hilfreiche Liste und die professionelle Vorlage!

Beste Grüße Hajo

Guten Abend hajo,

das Zusammentragen der Quellen hatte natürlich auch seinen Reiz und hat eine Menge an Wissen über das Umfeld gebracht; gleichzeitig durfte ich erkennen, dass es nicht ganz einfach ist, einigermassen brauchbare Informationen über ein so altes Fahrzeug, das bereits seit 70 Jahren nicht mehr existiert, zu erhalten.

@Alle:

warum aber das Sapperlottchen "Doppelt" ist, will ich hier jetzt vorstellen; es gibt nämlich wirklich zwei bei mir:

(99er)


Zu Anfang, als ich lediglich einige Skizzen mit den Hauptabmessungen des Fahrzeugs besaß und ich mir über die Proportionen sowie über den exakten Massstab noch nicht im Klaren war, habe ich an einem satten Wochenende ein Vormodell aus Sperrholz gebaut, um mir da ein wenig Sicherheit zu verschaffen. Danach war für mich schnell klar:
Die Skizzen sind für den Bau eines Modells ungeeignet, da offenbar einiges recht verzerrt war. Die alten Photos gaben das Erforderliche ebenfalls nicht her. Mangels realem Vorbild kam nur zweierlei in Frage: Entweder wenigstens die eine oder andere Vorbildzeichnung auftreiben oder ... Projektende!
Da aber Panier zumindest äußerlich ein respektables HO-Modell anzubieten hat(te), musste es irgendwo passende Informationen geben. Da ich wusste, wo eine Zeichnung der Tssd existierte, habe ich es eben dort versucht und wurde fündig ... Glück gehabt !


Sapperlottchen aus Holz im Garten (99er)


Man sieht glaube ich bei dem Bild einigermaßen, dass die Fensterproportionen nicht ganz stimmig sind !

Schlussendlich bin ich heute froh darüber, den Maßstab 1:22 gewählt und weitgehend durchgehalten zu haben, wenn man von der Spurweite und der Zylinderbaugruppe einmal absieht. So passt das Ganze zu meinen restlichen "Habseligkeiten" recht gut! Interessanterweise entspricht die Treibachse laut Vorbildzeichnung exakt der der Tssd ! Schwabe sparet !


Grüße,

Ralf

Guten Abend Zusammen,

heute will ich beginnen, über den Bau des DWss1 zu berichten und die eine oder andere Idee bei der Umsetzung vorstellen.

Mit Triebdrehgestell soll's losgehen; es entspricht funktional dem des Vorbilds: Achsfolge 1A, die „Dampftechnik“ bildet wie beim Original eine Einheit und dreht sich beim Bogenlauf um die Kesselachse. Die Dampftechnik stammt weitgehend von Regner: Der Kessel ist der vom Willi, Zylindersatz mit Entwässerung, Gastank, Steuerungsteile. Der Modellkesseldurchmesser ist auf Höhe der Verdickung des Kittelkessels massstäblich. Die größere Dimensionierung von Zylinder und Steuerung machte eine Streckung des Achsstandes um ca. 9mm nötig, die auch im Wagenkasten "zu berücksichtigen" war.

Testmontage Rahmen und Dampftechnik


Die Rahmenlängsträger bestehen aus 3mm Messing, Distanzstücke aus 4x4mm MS-Profil, auf Länge gebracht und mit Gewinde stirnseitig auf der Drehbank versehen. Der Rahmen wurde nach der Testmontage auf dem Cerankochfeld weich verlötet (Kein Witz, geht klasse und verzugsfrei; Weichlöten mit der Flamme liegt mir irgendwie nicht).

Rahmen ausgeachst


Die Lauf- und Treibachse ist ein „Adamsachsenderivat“. Die Achsen selbst bestehen aus VA 1.4305 und sind zur Verminderung der Reibung mittig um ca. 0,2mm geschwächt, die Lagerbünde sind ca. 3mm auf jeder Seite lang. Die Achskörper bestehen aus 8x8 Messingprofil, entsprechend dem Achsdurchmesser ausgebohrt.

Skizze Achse


Diese Konstruktion sorgt für einen leichten Lauf der Achsen ohne Kugel- oder Teflonlager und ohne, dass Präzision verloren geht. Wie sich das über die Betriebszeit verhält, wird sich noch zeigen.

Die Ruderservos für die Steuerung und Zylinderentwässerung wurden in einem Servoträgermodul untergebracht. Es ist nach unten nach dem Lösen von vier Schrauben zu auszubauen.

Servoträgermodul


Dem Vorbild entsprechend werden die Hängeeisen unüblicherweise von unten angelenkt, was diese Bauweise nahelegte.

Seitenansicht Steuerung


Auf dem ausgeachsten Rahmen ist das Kessellager als Querholm auf dem Rahmen zu erkennen. Es hält den Kessel auf dem Rahmen in Position. Über senkrechte Zugstangen und Wiegen unter dem Querholm wird der Kessel auf dem Rahmen gehalten. Dies soll Kräfte auf den Kessel wegen thermischer Ausdehnung ausgleichen.

Seitenansicht


Der Gastank der 99 4702 erwies sich in Sinsheim als etwas mager, gemessen an Dampfentwicklung und Kesselinhalt. Nach ca. 3 Kesselwasserspeisungen ist das Gas alle. Immerhin kam ich auf ca. 15min Fahrzeit, was ich aber noch genauer „inspizieren" muss. Der Gastank liegt deswegen so hoch, weil darunter der Querholm für die Anlenkung der Zugstange durch den Wagenkasten (unter dem Kessel) Platz finden muss.

In diesem Bauzustand fehlt noch die Verrohrung, die war an der Reihe, als der Gesamtrahmen fertig war (man weis ja nie, wo vielleicht doch noch was aneckt).

Viele Grüße von

Ralf,

in der Hoffnung, dass Bilder und Text "das Werk" einigermassen verständlich darstellen konnten.