Nach nunmehr 5 umgebauten LGB- und Bachmannloks (Brohtal-Mallet, Schoema, Stainz m. Soundtender, Climax, Shay) und zwei Livesteam-Loks auf RC-Betrieb mit Akkus und teilweise Sound hier einige grundlegende Tipps:
1. Alle Motoren entstören, sonst kommt es zu Störungen im RC-Betrieb die bis zur Zerstörung von HF-Komponenten führen können.
2. Fahrtregler: Robbe Navy 540R oder Conrad Top40 (geht bis 12 Zellen prima), auch schon funktioniert hat der Mini-Fahrtenregler von Conrad, ist aber nicht sehr feinfühlig.
3. Empfänger 40 MHz, FM oder SSM, z.B. Pico oder Micro 4/5 oder 5/6, auch bei Conrad oder anderen.
4. Fahrspannung: 12V reichen allemal zur vorbildgerechten Geschwindigkeit. Ich fahre bei LGB-Loks mit NiMH 14,4 V, bei Bachmann (Climax, Shay) mit 16,8V.
5. Akku-Kapazität: AA-Zellen ca. 2500mAh, reichen bei der Brohtalmallet mit Sound, Licht und Qualm für 2-3h, ohne Dampf auch länger. Da man sowieso selten Nonstop mit einer Lok unter Vollast fährt, habe ich es noch nicht geschafft an einem Nachmittag eine Lok restlos leerzufahren. In den einmotorigen Modellen kann man NiMH AAA Zellen mit > 1200 mAh (bei ibeY) verwenden, das reicht für die gleiche Zeit. Abzuraten ist von NiCd "Racing packs", die zwar sehr ordentliche Kapazitäten haben, aber für sehr hohen Stromfluss von >30A gedacht sind: zu schwer, zu gross, MemoryEffekt. Der klassische 5polige Bühler-Motor von LGB zieht so ca. 0,5 A. Im übrigen lohnt sich die Anschaffung einer guten Ladestation mit mehreren Kanälen, die parallel mehrere Loks und Akkus gleichzeitig laden kann (auch für den Sendeakku, der meist als erster leer ist. LiPo ist interessant (Handyakku), bedarf aber spezieller Ladestationen. Im übrigen löte ich die Akkus zusammen. Vorteil: sehr gute Leitfähigkeit auch bei sehr starker Erwärmung, wenn man mal unbedingt mit 3A schnellladen möchte (mache ich eher selten, ausser beim Sendeakku), geringerer Platzbedarf. Nachteil, wenn ein Zelle kaputt ist, ist sie wieder auszulöten.
6. RC-Anlage: bei mehreren Loks bietet sich ein Sender mit bequemer Quarzwechseleinheit an, und/oder mit vielen Kanälen um mehrere Loks gleichzeitig zu fahren
7. Platz: alles raus was keine Miete zahlt

. Im ernst, beim Navy 540 R habe ich z.B. die Wasserkühlung abgebaut, auch andere Systeme werden bei mir gnadenlos gestrippt und mit Plastiktüten neu versiegelt, da wo es sinnvoll erscheint. Man kann auf den Bleiballast i.d.R. verzichten und dafür Akkus reinbauen, ansonsten sind natürlich Mini-Komponenten zu bevorzugen. Allerdings: meine Climax wiegt mit Akkus im Tender und dem normalen Ballast nun schätzungsweise so ca 8-9 kg und zieht locker einen Zug aus 30 Skeletoncars mit Holz beladen über eine 4% Rampe, bei ca. 2A Strom. Auch wenn es nicht ganz stilecht ist, dadurch dass man keine Spannungsversorgung durch die Schiene mehr braucht kann man die Anzahl der Haftreifen erhöhen, was nochmal die Zukraft erheblich steigert. Ich baue sie trotzdem aus, weil das Schleudern m.E. nunmal zu einer Lok dazugehört und eine Herausvorderung für den Lokführer darstellt...
8: Sonst:
- Vor dem Fahrbetrieb die Akkus frisch laden, ggf. während des Stillstandes mit Minilader tricklen, also Erhaltungsladung durchführen. (Mache ich nicht, kenne ich aber von anderen)
- Antenne soweit wie möglich weg vom Motor legen,
- Empfänger zuerst in Mini-Plastiktüte (Condom), dann mit Alufolie umwickeln damit es keine HF-Spitzen gibt.
- Nette Mini-Schalter gibt es von mikroantriebe.de.
- Für Dauerbetrieb: Schalter in der Lok einbauen, ggf mit Spannungsreduzierung über IC 7809 o.ä. mit 2A
- BEC: über IC 7805, ggf. mit Stabilisierung, bei 2A Variante auch prima für Licht, Dampf, Funktionen
- Für die Wagenbeleuchtung bieten sich warmweisse LEDs an, die direkt mit 3,6 Volt, ggf. mit Vorschaltung betrieben werden.
- Sicherungen in Akkuleitungen einbauen (~2-5A).
Achtung: Penibles, sorgfältiges Arbeiten mit farblich gekennzeichneten Zwillingslitzen zum Auseinanderhalten von Plus und Minus ist zwingend! Einmal Kurzscluss bedeutet meist das Aus für die Elektronik
Was bleibt noch:
Ich suche noch Mini-Schalter, die potentialfrei arbeiten, wie z.B der alte Duo-Switch von Robbe, aber eben viel kleiner. Wenn jemand was hierzu weiss, bitte posten!
Ich hoffe das hilft manchen,
Martin