Tach,
Langsam komme ich zu dem Entschluß, nur noch Original-Hardware aus Pfefferkuchenhausen einzusetzen oder die Modelle unlackiert zu lassen.
Ob das die richtige Entscheidung ist, wage ich zu bezweifeln. Dieser Hersteller hat im Verlauf seiner Produktionsgeschichte auch immer mal mit verschiedenen Farben experimentiert, die teilweise nicht für die Ewigkeit gemacht waren.
LGB Farbe 1 (Otter1)
LGB Farbe 2 (Otter1)
Wie man sieht, scheint man sich auch nicht lange mit irgendeiner Grundierung aufgehalten zu haben. Heute färbt man deshalb gerne den Kunststoff durch. Dann bleicht er nur vorbildgerecht aus und wird spröde, aber die Farbe bleibt erhalten.
Vielleicht sollte man nicht in Foren nach Farben fragen, sondern im Farbfachhandel. Gelegentlich findet man noch kundige Beratung. Wenn der Verkäufer auf die Frage nach dem enthaltenen Lösungsmittel anfängt, auf der Dose zu lesen, wechseln sie schnell das Geschäft.
Grundsäzlich habe ich die Erfahrung gemacht, wenn Farben einen Untergrund bekommen, an dem sie sich festkrallen können, halten sie besser, als wenn die Farbflächen nur aufgeklebt sind. Bei glatten Untergründen habe ich in den letzten Jahren für meinen Malstil gute Erfahrungen mit Zinkstaubgrau gemacht. Das haftet sehr gut und Lackaufträge scheinen sich geradezu in die Grundierung zu saugen. Ich benutze allerdings sehr selten Luftspritzgriffel.
Farben oder Grundierungen mit aggressiven Lösungsmitteln, z.B. Nitro oder Aceton, können Kunststoffflächen anlosen, ja sogar zum Schrumpeln bringen.
Bei Sprühaufrag weniger, da die Farben relativ trocken auf dem Untergrund ankomen.
Manche verschiedene Farbsorten vertragen sich nicht miteinander.Die enthaltenen Lösungsmitel können miteinander oder aufeinander reagieren. Manchmal erst nach Jahren. Bekannt sind Krakelier-Effekte bei altem Blechspielzeug oder auf manchen meiner Modelle.
Abziehbildern ist es gleichgültig, auf welchen
glatten Untergrund sie aufgebracht werden. Das Problem kann der verwendete Weichmacher sein. Manchmal ist da eine schwache Säure (Essig ?) enthalten, die sich mit dem Untergrundlack nicht verträgt. Wer da unsicher ist, kann auch mal versuchen, die Abziehbilder zwischen zwei Schichten Klarlack anzubringen (kann auch Mattlack sein).
Sehr mißtrauisch wäre ich auch manchen Artikeln in Modellfachzeitschriften gegenüber. Man hat manchmal den Eindruck, die Autoren schreiben direkt bei den Pressetexen der Hersteller ab. Es gibt sogar Redaktionen, die den Herstellern anbieten, bür bares Geld Werbetexte im redaktionellen Teil
zu verfassen und zu veröffentlichen.
Grüße aus dem Farbeimer
Otter 1