Meine Erfahrungen beim Umgang und Umbau meiner Beck´schen „Anna“
Hallo Echtdampfer, und solche, die es werden wollen,
Ich möchte das Thema Becksche „Anna“ noch einmal aufgreifen, weil bei eBay immer wieder mal solche Lokomotiven und ihre Schwester „Helene“ angeboten werden.
Einerseits will ich auf Mängel hinweisen und andererseits ein paar Anregungen für Verbesserungen geben.
Meine „Anna“ habe ich vor einigen Jahren recht günstig bei eBay ersteigert.
Erste Erfahrungen mit Echtdampfbetrieb hatte ich mit Selbstbauten mit „Wilesco-Zylindern“ gesammelt. So z.B. auch einem Nachbau des von R. Reppingen in der Zeitschrift „Gartenbahn“ erschienen Bauplans der „Simplex“.
Das geweckte Interesse und die Möglichkeit eine „Anna“ im eBay zu ersteigern, ließen mich dann doch nicht los, und ich kaufte meine Lok.
Meine Lokomotive wurde 1979 von der Fa. Ch. Beck, Kassel, gebaut.
Sie verfügt über eine Slipexcentersteuerung, die durch Anschieben in die jeweilige Fahrtrichtung aktiviert wird und als Besonderheit Teflonkolben.
Unschön empfand ich das riesige Manometer.
Als ich meine Lokomotive das erste Mal in unserem Hof auf einem LGB-R1-Kreis erprobte, drehte sie einige Runden.
Sie lief vorwärts etwas schlechter als rückwärts, aber sie lief.
Aber schon beim zweiten Anheizen kam aus dem Gasventil eine ca. 1,5 bis 2m lange Stichflamme.
Zum Glück stand keiner der Zuschauenden (vor allem Kinder meiner Nachbarn) in deren Richtung.
Also hieß es erst einmal die ganze Aktion abbrechen!
An einem anderen Tag versuchte ich noch einmal, die Lok anzuheizen.
Das gleiche Ergebnis – nur, dass keine Zuschauer da waren.
Nun galt es, die Ursache zu ermitteln.
Ich recherchierte in einschlägigen Zeitschriften und im Netz und fand heraus, dass der Gasregler nicht nur mir Probleme bereitete.
Offensichtlich war die Bauart eine Fehlkonstruktion.
R. Reppingen hatte für einen anderen „Anna“-Besitzer gleich einen neuen Gastank gebaut.
Der Gastank befindet sich auf der Fahrerseite unter dem Wasserkasten und ist an diesem angeschraubt. Das Gasnachfüllventil befindet sich auf der Wasserkastenoberseite.
Zum Ausbau des Tanks muss das Fahrerhaus und der Gasschlauch vom Brenner entfernt werden.
Ich baute also den Gastank aus.
Nachdem ich den Brenneranschluss mit einem Blindstutzen verschlossen hatte, drückte ich ihn mit 3bar ab. Am zugedrehtem Gasregler perlten Wasserbläschen.
Das war ein Zeichen dafür, dass er schon im geschlossenem Zustand undicht war.
Und als ich ihn nur leicht (1/4 Umdrehung) öffnete, kam ein dünner Wasserstrahl heraus.
Ich baute also den Regler aus.
Der bestand aus einem dünnwandigem Rohr mit 6mm Durchmesser. Oben – etwa in der Mitte – befand sich die Gasentnahmebohrung des Tankraums. In dem Rohr war eine Spindel mit Nadel, die mit ihrer Spitze gegen den Gasentnahmestutzen mit Entnahmeröhrchen drückte.
Auf der gegenüber liegenden Seite ragte die Spindel an der Tankvorderseite, die durch den Wasserkasten abgedeckt wurde, heraus und besaß einen riesigen Drehknopf.
K800_new-4 (mabaadre)

Auf ihr war nur ein dünner 0-Ring als Dichtung vor einem Überwurf angebracht. Schon ein Quetschen desselben hätte Gas entweichen lassen.
Also Vorsicht bei der ersten Inbetriebnahme!
wird bei Interesse fortgesetzt