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Re: Präzise Drehen

Verfasst: Mi 8. Nov 2006, 19:56
von Kolbenfresser
Hallo Fido



Meine Mallet wird 8 kg wiegen mit 8 Lagern.

Was meinst du mit Teflonlagern experimentiert. Selbst gedreht?

Diese Lager bestehen aus einer Stahlhülse, welche innen beschichtet ist.
Das Lager hat minimal Spiel und dürfte dewegen alle anforderungen erfüllen. Ich habe ja an der Mallet auch eine Federung und somit dasselbe Problem wie du.
Ein 3 mm Lager hat ein A-Durchmesser 4,5mm, breite 3mm.
Diese Lager sind geschlitzt und müssen eingepresst werden.

Ich beziehe diese von meinem Kugellagerhändler.


Gruß

Roland

Re: Präzise Drehen

Verfasst: Mi 8. Nov 2006, 21:42
von Stoffel
Moin zusammen,

mal zu Fidos Ehrenrettung: den Quatsch mit Achsen, die sich durch die Kugellager schieben lassen, habe ich auch schon gemacht. Das war seinerzeit beim Kroko, wo ja die Achsen auch zwingend seitenverschiebbar sein müssen. :oops:


Soviel vorab: das funktioniert schon. Die Lager drehen trotzdem mit, auch wenn sie nicht mehr richtig fest auf den Achsen sitzen. Und wenn sich mal die Achse im Lager dreht ? Was soll´s ? Hauptsache ist doch, die Geschichte ist leichtgängig. :idea:


Dennoch würde ich es nicht mehr so machen. :nein: Beim Kroko schruppte ich stunden- und tagelang irgendwelche Hundertstel von den Edelstahlachsen. Einerseits müssen die Lager leicht rutschen, andererseits nicht schlackern (Wurfpassung). So ein Sch.... passiert mir sicher nicht nochmal. Da ist mir Rolands Lösung viel sympathischer.


Allerdings möchte ich einen anderen Gedanken anführen:
Ich bin mittlerweile der festen Überzeugung, dass man immer was Grundlegendes falsch gemacht hat, wenn man auf Hundertstel arbeiten muss (Live Steam mal ausgenommen). Leute, wir basteln hier schnöde Modelleisenbahnen, keine Schweizer Kleinserien-Uhrwerke, die mit 28 Karat bestückt werden. Insofern würde ich die Konstruktion nochmals überprüfen. Kann man nicht die Dreh- von der Seitenbewegung entkoppeln, indem z.B. die Lagerschale des Kugellagers seitenbeweglich ist ?

Ich grüble mittlerweile über meinen Konstruktionen immer so lange, bis das Thema Toleranzen relativ egal ist. Eine saubere Wurfpasung gelingt auch noch bei der zweiten Flasche Wein. :bia:


Grüße vom St :scherzkeks: ffel


PS: das Absetzen der Achsenden habe ich zumindest mit meiner ollen Drehbank gänzlich aufgegeben. Der Höhenschlag ist vorprogrammiert. Oftmals kann man sich recht leicht durch eine passende Achs-/Rohrkombination helfen.

Re: Präzise Drehen

Verfasst: Do 9. Nov 2006, 10:10
von fido
Hallo Roland,

ich habe einfach dickwandigen PTFE-Schlauch in Weissmetall-Achslager eingepresst und die Drehgestelle in einen Wagen eingebaut. Fertige Lager wäre sicher besser, aber der Wagen läuft auch so sehr gut.

Teflonlager, wie Du sie beschreibst, muss ich mir auch unbedingt für das nächste Modell besorgen und ich bin auch an Erfahrungen mit Deiner Lok sehr interessiert.


Hallo Stoffel,

wenn das im Kroko funktioniert, muss es gut sein :top:

Aber die Achse dreht sich nie im Lager, denn dann wäre ja das Kugellager defekt.

Natürlich gebe ich Dir, dass es viel einfacher ist, exakte Passungen zu vermeiden und damit viel Zeit zu sparen. Bish jetzt habe ich ja auch nur einfache Passungen, so auf 1/10 bis -2/10 genau, gemacht und praktisch nie zur Mikrometerschraube gegriffen. Daher ja auch meine dummen Fragen ;-)

Aktuell kann ich die Achslager nicht mehr ändern, da ich die Drehgestelle fertig kaufte. Eine tolle Sache, aber laßt euch überraschen...

Übrigend habe ich die Achsstummel jetzt recht genau hinbekommen. Vielen Dank nochmal für die Tipps. Dass man mindestens einige 1/10mm zustellen muss, beherzige ich jetzt auch :flower:

Re: Präzise Drehen

Verfasst: Do 9. Nov 2006, 11:39
von Bremsklotz
Hallo, Fido

ich habe mal bei Proxxon nachgeschaut - leider gibt es die engen Spannzangen nicht mehr, die Nennweite der kleinsten ist jetzt 1 mm. Anscheinend wollen sie ihre Schaftbohrer verkaufen, die deutlich teurer sind, als HSS Premium im Schraubengeschäft (zu DM-Zeiten ein Zehnerpack 7 DM) :(

Zu den Stahlsorten, die ich verwende: normalerweise St37, ist leicht zu bearbeiten, und auch leicht in vielen Abmessungen erhältlich. Allerdings ist St37 nicht so toll im Aussehen. Wenn's was für's Auge sein soll, verwende ich lieber St52, der glänzt sauber gedreht auch nach Jahren noch ... :D

Silberstahl verwende ich natürlich auch, aber wie gesagt: der Sinn von Silberstahl besteht einmal darin, daß man 1.) eine *geschliffene* Oberfläche mit feststehender Toleranz hat, die einem der Hersteller nennen kann, 2.) daß Silberstahl mit häuslichen Mitteln zu härten geht. Mit andern Worten: Wenn's nicht HSS oder besser sein muß, kann man sich daraus einfache Werkzeuge selber herstellen.

Ich habe es immer als praktisch empfunden, in der Größenordnung zwischen 10 und 25 mm einfach selbstschmierende Sinterbuchsen zu kaufen, und die auf die Stahlwellen schieben zu können, und das Zeug hat gepaßt, oder - die kleineren Durchmesser - mit Rotgußbuchsen (Conrad) zu verwenden. Bei Deiner Anwendung liegen die Dinge etwas anders, das ist klar.

Viele Grüße
vom Bremslotz :hallo:

Re: Präzise Drehen

Verfasst: Do 9. Nov 2006, 18:46
von fido
Hallo Bremsklotz,

Du hast natürlich recht - zum Basteln einfacher Stangen ist Silberstahl zu teuer. Für Achsen, die in Lagern laufen oder auf die Zahnräder oder Scheiben aufgeschoben werden, ist es aber ideal geeignet. Ebenso für Pufferstangen, die exakt in eine Hülse passen sollen.

Gehärtete Werkzeuge habe ich mir daraus auch schon gemacht. Ich habe mir sogar mal ein Nietwerkzeug aus einem abgebrochenen VHM-Fräser gemacht :irre:

Ich werde mir bei Gelegenheit zum Drehen noch einfachen Automatenstahl besorgen.

Ich bin auch ein großer Freund von Sinter- oder Broncebuchsen. In die Getriebe der T1 (Forumsprojekt) haben wir auch eine Buchse von Conrad gebaut.

Nun drehe ich mal weiter :smt079

Re: Präzise Drehen

Verfasst: Fr 10. Nov 2006, 10:12
von fido
Hallo Buntbahner,

ich habe gestern fleissig weitere Achsen abgedreht. Den Meisel mit VHM-Platte habe ich an einem 5mm Teststück passend auf Null eingerichtet und anschließend 0,8mm abgetragen. Im 2. Durchgang habe ich weitere 0,2mm zugestellt.

Die Achsen haben nun alle 4mm +- 1/100mm - mit der Mikrometerschraube gemessen. In dem Fall wären +-5/100 Toleranz auch Ok gewesen, aber es machte halt Spaß ;-)

Die Drehe ist eine einfache Quantum D 250 x 400 und umgebaut auf einen Drehstrommotor und FU.

Re: Präzise Drehen

Verfasst: Fr 10. Nov 2006, 11:39
von Bremsklotz
Hallo, Fido

was is'n ein Bunbahner ? Eine Kreuzung aus Bunt- und Fun-Bahner ? :D :D

Freut mich, daß es bei Dir so gut läuft ! Meine 30 Jahre alte Drehmaschine (Emcomat 7L) bräuchte mal eine neue Leitspindel nach einem Lagerschaden im Räder-Vorgelege. Nachdem die Kameraden aber schon zu DM-Zeiten 1280 dafür haben wollten, frette ich mich seitdem mit den größeren Teilen mehr schlecht als recht per Handvorschub dahin. Immerhin läuft die Vertikaleinrichtung einwandfrei, wenn auch langsam (max 1450 U/min).

Die kleinen Dinge mache ich deshalb lieber auf der Unimat 3, auf einer zweiten als Fräsvorrichtung aufgebaut, die passenden Arbeiten. Inzwischen hat auch eine Proxxon-Fräse mit Kreuztisch ihren Weg zu mir gefunden ... Klingt verrückt für einen Bastler, ich weiß ... aber man gönnt sich ja sonst nichts ... :irre:

Viel Erfolg weiterhin
wünscht der Bremsklotz
... der gerade seine Heimwerkstatt umzieht :wink:

Re: Präzise Drehen

Verfasst: Fr 10. Nov 2006, 15:55
von 4heiner
Hallo,
Lesen bildet. Und in DIESEM Forum sowieso!
Stoffels Weisheit
Eine saubere Wurfpasung gelingt auch noch bei der zweiten Flasche Wein.
habe ich mir groß ausgedruckt und über den Basteltisch gehängt.
Gruß
Heiner
P.S. Soll ich jetzt mehr Wein trinken oder genauer arbeiten? :wink:

Re: Präzise Drehen

Verfasst: Sa 11. Nov 2006, 20:55
von fido
Bremsklotz hat geschrieben:was is'n ein Bunbahner?
Hallo 'Klotz,

gib mal Bunbahner auf google.de ein. Na, und da kommt ein Verweis auf Meinten Sie: buntbahner und da klickt Du weiter auf 3.300 Seiten auf Deutsch für buntbahner. Wenn Du alle durchgelesen hast, weisst Du auch, was ein bunbahner ist.
Inzwischen hat auch eine Proxxon-Fräse mit Kreuztisch ihren Weg zu mir gefunden ...
Klar, jeder fängt mal klein an. Ernst wird es erst, wenn Du Dir eine OPTI F 45 ins Haus holst und der Fußboden nachgibt ;-)

4heiner hat geschrieben:P.S. Soll ich jetzt mehr Wein trinken oder genauer arbeiten? :wink:
Hallo 4Heiner,

mehr trinken natürlich!

Re: Präzise Drehen

Verfasst: Sa 11. Nov 2006, 21:04
von Helmut Schmidt
Bremsklotz hat geschrieben:Viel Erfolg weiterhin
wünscht der Bremsklotz
... der gerade seine Heimwerkstatt umzieht :wink:
Hallo Bremsklostz,

hast Du zur dritten Fräse ein Feldbett für den Hobbyraum als Zugabe bekommen :?: :wink: