Feldbahnräder 350ø

Wo finde ich Teile oder Modelle zum Selbstbau? Neues im Handel, Einkaufstipps

Moderator: Regalbahner

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fido
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Re: Feldbahnräder 350ø

Beitrag von fido »

Thomas Engel hat geschrieben:Die Probleme mit den spitzen Spurkränzen sind mir bekannt, sollen das Mini-Pizzaschneider werden?
Hallo Thomas,

weiss Du mehr wie ich? Nach Bertholds Bild kann ich die Spurkränze nicht beurteilen. Da ich weiss, dass Berthold ganz genau weiss, wie so ein Rad aussieht vertraue ich seinem Vorschlag, diese Räder zu verwenden und gehe davon aus, dass der Radreifen passt bzw. qualitativ dem Drobeck-Radsatz entspricht.

Ich kenne nur Feldbahnräder, deren Radscheiben gekrümmt sind. Dies ist nach den Fotos bei den neuen Rädern nicht der Fall. Bei Regner übrigens auch nicht nicht. Dagegen sieht für mich die Krümmung bei Drobeck sehr stimmig aus.

Allerdings wage ich zu behaupten, dass man von der Abweichung vom Vorbild ( glatte bzw. gekrümmte Scheibe) in unseren Loren kaum noch etwas sieht, da ja ein Achslager davor liegt.

Bei einem Kipper kann man natürlich das Rad von hinen sehen. Aber auch bei diesem Vor-Bild muss man ganz genau hinsehen, um zu erkennen, dass die Radscheiben gekrümmt sind:

Bild


Die Drobeck Räder sind äußerst stimmig. Doch habe ich Probleme mit der Radscheibe aus Kunststoff. Bei mir ist beim Einachsen bereits eine gerissen. Außerdem bekomme ich den Rundlauf nicht so gut hin, dass nicht wenigstens jede 2. Achse einen sichtbaren Schlag hat. Übrigens haben die Drobeckräder in meinen gekauften Mammut-Loren auch einen Schlag, daher bin ich nicht allleine mit meiner Ungeschicklichkeit :-)

Mein Fazit ist, dass es das "perfekte" Feldbahnrad bisher nicht gibt. Daher muss man bei jedem Rad kompromisse im Bereich Preis, Verarbeitung und Vorbildtreue eingehen. Und im Vergleich zu Drobeck, Regner oder ähnlichen Rädern, die ich bei XTM bereits habe machen lassen, gefallen mir die neuen Feldbahnräder sehr gut.

Wenn wir nun noch eine Serie in Stahl hinbekommen, stimmt auch die Optik der Lauffläche.
:runningdog: Viele Grüße, fido
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Thomas Engel
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Re: Feldbahnräder 350ø

Beitrag von Thomas Engel »

:wink: Hallo Fido,

die Spurkranzprobleme traten bei Helmut auf, als er mit nicht
abgerundeten Spurkränzen in engen Radien durch Weichen fahren
wollte. Die Abrundungen betreffen den Spurkranz-Radius innen und
außen, an die Innenkontur "Innenseite Rad" hatte ich noch nicht so
stark gedacht. Du hast aber recht, bei den Loren sieht man die
Innenkontur des Rades besser als man vorher gedacht hat - Danke
für Dein Foto. Nach der normgerechten Abrundung war das Problem
weg. Diese Räder stammten halt von Berthold und er war über das
Problem und dessen Ursache von Helmut ausführlich informiert worden.

:wink: Hallo Berthold,

Neusilber haben wir nicht wegen der Stabilität, sondern aus optischen
Gründen für die Lore gewählt - wie bereits geschrieben.

Gerne hätten einige Bauwillige Eisen gehabt, damit die Lore richtig rostet.
Doch beim Ätzen von Eisen entstehen gefährliche Gase, so dass wir von
Eisen auf Neusilber als guten Kompromiss gewechselt sind. Den
Stabilitätsvorteil von Neusilber hat Thomas erst beim Musterbauen
erwähnt.

Margret meinte in diesem Zusammenhang folgendes:

Wären da nicht die Lötstellen, könnte man die Lore mit Färbung
behandeln, anstatt sie zu lackieren. Nach einigen Dutzend Runden
Schottertransport (Sand reicht irgendwann auch) sind dann die Innen-
seiten der Mulden vorbildgerecht silberblank statt Messingfarben. Da
stört es halt noch mehr als auf den Laufflächen, die man auf Fidos
Bild trotzdem schon sehr gut sieht.

---

Es gibt sicher Stellen, z.B. unter HF-Drehgestellen, wo diese Räder gut
brauchbar sind, doch dort benötige ich auch o.g. Betriebssicherheit.

Bei Grubenhunten ist das Rad eines der am besten sichtbaren Teile.
Dort gefällt mir ein Drobeck Rad oder ähnliches in Feinguß besser.
Viele verschiedene Räder zeichnen doch gerade das heutige Bild der
Feld- und Grubenbahnmuseen aus, wer welches Modellrad braucht,
ist so vielseitig wie das Vorbild.

Wer Fahrzeuge und deren Räder auf 26,7mm auf Herz und Nieren testen
will, kann dies gerne während eines Besuches bei mir ausführlich tun, die
Torfbahn mit ca. 6-7m Streckenlänge, unterschiedlichsten Weichen,
Neigungs- und Richtungswechseln (und deren böse Kombinationen)
steht dafür gerne bereit.

Viele Grüße

:flamingdev: Thomas
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Marcel
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Re: Feldbahnräder 350ø

Beitrag von Marcel »

Thomas Engel hat geschrieben: ..die Spurkranzprobleme traten bei Helmut auf, als er mit nicht abgerundeten Spurkränzen in engen Radien durch Weichen fahren
wollte. Die Abrundungen betreffen den Spurkranz-Radius innen und
außen. Diese Räder stammten halt von Berthold und er war über das
Problem und dessen Ursache von Helmut ausführlich informiert worden.
Ich habe bei meiner Diema auch diese Räder von Berthold, aber ich kann diesen Sachverhalt nicht bestätigen. Nachdem ich das Radsatz Innenmass einmal richtig eingestellt hatte, fährt die Lok seither ohne irgend eine Entgleisung, sowohl über meine engsten Weichen mit 22cm Abzweigeradius, als auch über sämtlichen anderen Gleise :D .

@ Thomas Engel..... ich möchte zur Raddiskussion anmerken, dass jeder Feldbahner mündig genug ist, selber zu entscheiden welche Räder er an seinen Modellen gerne haben möchte. Klar kann man hier diskutieren welche Vor- und Nachteile die einzelnen Räder haben, aber bleib dabei bitte sachlich.
Zuletzt geändert von Marcel am Do 26. Jan 2006, 16:31, insgesamt 1-mal geändert.
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Berthold
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Re: Feldbahnräder 350ø

Beitrag von Berthold »

Kleine Übung, das Rad betreffend.

Das Rad als solches wurde bereits vor mehreren Dutzend Generationen erfunden.
In einer beispiellosen Siegesfahrt verbreitete es sich schnell und fast überall,
wo es was wegzurollen galt. Lediglich die etwas technikmufflichen Indianer
machten davon, außer bei Spielzeug, keinerlei Gebrauch. Selbst als schon
tenwheelige Dampfrösser des weißen Mannes durch die Prärie fauchten,
schleppte der Apache die Großmutter noch auf zwei Stangen hinter dem Pony mit.
Eine unrühmliche Ausnahme.

Anders dagegen das abendländische Transportwesen. Es ist ohne das Rad
schlechterdings undenkbar. Dessen Evolution führte, im Laufe der Jahrhunderte,
zu den unterschiedlichsten Erscheinungsformen.
Von groben, mühsam durchlöcherten Holzscheiben der Altvorderen,
über rokokoputtenverzierte Speichenräder an der güldnen, von sechs weißen Hirschen
gezogenen Karosse, mit der ein hessischer Landgraf zu seiner Mätresse preschen ließ,
bis hin zum schlichten gußeisernen Feldbahnrad – einem Highlight des Radwesens –
war es ein schier unendlich langer Weg.

Doch auch hier, ähnlich wie bei Darwins Galapagos-Spatzen, hat die Evolution
erbarmungslos zugeschlagen. Offenbar genügte schon das Vorhandensein
einer mittelgroßen Gießerei, eine neue, mehr oder weniger geringfügig
abgewandelte, Spezie hervorzubringen.

Voraussetzung waren hier, neben dem Versuch, vorhandene Formen nicht
so ganz auffällig direkt zu kopieren, wahrscheinlich auch die Drechselfähigkeiten
des gerade mit der Radscheibe beschäftigten Modellschreiners, die Versuche
Stabilität und Materialersparnis unter einen Hut zu bringen und noch einiges mehr.

Die Entwicklung fand im Wesentlichen noch in der Vor-Designer-Ära statt,
sodaß uns z.B. goldverbrämte Hundertwasser-Räder oder die Colani-Rolle, in Form
eines Gänseeis mit Spurkranz am dicken Ende, erspart geblieben sind.

Trotzdem, ist die Formenvielfalt erstaunlich, die man, auch schon beim
Betrachten von Fotos und lediglich dem Studium alter Kataloge, erkennen kann.

Das war der mehr lustige Teil, gelegentlich reitet mich der Schalk.
Jetzt kommt noch was an Statistik:

In dem Heft "Feld-, Forst- und Industriebahnen" (ohne Impressum) sind auf
Seite 17 "Stahlgußräder und Radsätze" zwei Speichenräder, eins mit Rippen,
und sieben ohne Rippen, aber mit null, drei oder vier Bohrungen.

Ähnlich bleibt das Verhältnis bei den Abbildungen von Wagen, soweit man
die Form der Räder, hinter den Radlagern genauer erkennen kann (S 24 ff).

Was geschwungene oder gerade, positiv oder negativ schräge Scheiben sind
ist bei den alten Stichen nicht so genau feststellbar. Aber das gab's alles,
selbst Rippen hinten, ist schon belegt.

Wie Thomas so richtig schreibt: "…wer welches Modellrad braucht,
ist so vielseitig wie das Vorbild". Das finde ich auch gut. Also:

Eigentlich kein Grund zur Panik – wem's gefällt, der hat Glück gehabt,
wenn nicht – warten. Kommt Zeit – kommt Rad (vielleicht).

Immer noch schöne Grüße
Berthold
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Re: Feldbahnräder 350ø

Beitrag von Sandbahner »

Hallo Feldbahner,
hat doch noch mit den Bildern geklappt ( ich glaube Thomas hatte die Idee durch die Lupe zu fotografieren :?: )

Links jeweils Das Rad von Gawron, Rechts Drobeck, beide Räder noch unbenutzt.

Frontansicht

Bild

Rückansicht

Bild

und die Seitenansicht

Bild


noch ein paar Bilder findet ihr hier:

http://www.sandbahner.de/Feldbahnräder.htm


MfG

Sandbahner
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Aber wer sie weiß und sie eine Lüge nennt, der ist ein Verbrecher.
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Re: Feldbahnräder 350ø

Beitrag von Nick »

Hallo,
also mir gefallen diese Gawron Räder richtig gut.
Spurkranz hin oder her. Die großen Löcher gabs beim Vorbild auch und gebeizt sieht das Ganze doch schon ziemlich vorbildgetreu aus.

Für alle Laufflächenfetischisten gibt es bei www.saemann-aetztechnik.de eine Glanzverzinnung. Kombiniert mit der Beize könnte das gut aussehen. :roll:

Viele Grüße
Nick
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Re: Feldbahnräder 350ø

Beitrag von Torsten Schoening »

Hallo Leute,
um noch etwas mehr Schwung in die Diskussion vorbildgetreu oder nicht zu bringen, seht euch mal das Bild an. Der Hunt steht im Freigeländes des Technikmuseum in Berlin (01/2006)

Bild

Gruß
Torsten
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Re: Feldbahnräder 350ø

Beitrag von Sandbahner »

Hallo Torsten,
ja, so ein Bild habe ich schon gesucht 8) !
Möge doch jeder selbst entscheiden, was unter die Lore kommt.

MfG

Sandbahner
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Re: Feldbahnräder 350ø

Beitrag von Berthold »

Hallo Torsten,

schönes, passendes Bild – wie sind denn die Räder auf der anderen Seite?
Gemeinsam ist den beiden hier der schöne dünne Laufkranz und vier Löcher.

Weitere Modelle zur Auswahl kann ich auch noch bieten, auch interessant
im Hinblick auf die Farb- bzw. Rostgebung auf den Laufflächen.

Schöne Grüße
Berthold
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Re: Feldbahnräder 350ø

Beitrag von theylmdl »

Hallo Feldbahn-Freunde!

Heute sind die bei Herrn Gawron bestellten Muster der Rädchen hier eingetroffen.

Da meine Kleine dort schläft, wo ich sonst meine Fotos mache, kann ich Euch erst morgen ein Bild anbieten.

Mein erster Eindruck: eine ganz ausgezeichnete Fertigung. Die Laufflächen und der Spurkranz sind so glatt bearbeitet, dass auch unter der Lupe definitiv nichts mehr an Riefen oder Schneidspuren zu sehen ist.

Eines würde ich noch ändern, wenn das den Preis nicht zu stark beeinflusst. Der Spurkranz ist innen kaum ausgerundet - was sich nach dem Einachsen noch mit etwas 800er-Schleifpapier leicht nachholen lässt. Und die Löcher in der Radscheibe finde ich ein bißchen groß. 3,1mm Durchmesser würden da besser aussehen als 3,5mm.

Wer Wert drauf legt, dass die Rädchen eine maßstäblich dünne Scheibe bekommen und glücklicher Besitzer einr Drehbank ist, kann sich da noch selbst helfen. Die Scheibe ist dick genug, dass hinten noch allerlei "Fleisch" abgestochen werden kann.

Sehr gut wirkt die Tiefe der Radscheiben gegenüber dem Laufkranz (von vorne gesehen). Die Rädchen sind enorm plastisch und auf jeden Fall ein - zunächst - goldener Tipp. Das gilt vor allem für das Preis-Leistungs-Verhältnis, das ja auch von Brüniermitteln nicht getrübt wird :wink: . Wenn ich meiner ollen Uhrmacherdrehbank glauben darf, liegt die Rundlaufgenauigkeit deutlich unter 2/100mm. Und sie haben noch einen Vorteil: Sie sind schwer.

Beste Grüße,
Thomas Hey'l - info@themt.de - www * themt * de
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