Tach,
inzwischen driftet der Thread vom Rostthema leider in allgemeines Gestalten ab. Da ist sicherlich nichts gegen zu sagen, aber es wäre natürlich toll, wenn die Leute, die so allgemeine Tipps geben, auch mal zeigen, wie sie mit den Materialien umgehen, oder was sie gerade Darstellen wollen.
Mit der Information, Pigmente im Laden für Künstlerbedarf zu kaufen, kann der durchschnittliche Leser nichts anfangen. Und wenn er vor den Regalen mit hunderten von Pigmentdosen steht, noch weniger.
Bei der Gestaltung von Modellen, in Deutschlad gerne pauschal mit Altern bezeichnet, macht die Mateialauswahl höchstens 5 % aus. Der Rest ist Können und Training.
Die Asoa Farben kannich ebenfalls sehr empfehlen, zudem die Pulver wesentlich feiner gemalen sind, als handelsübliche Pigmente aus dem nächsten Farbladen.
Wer aber nur mal ausprobieren möchte, ob er überhaupt mit dem Medium umgehen kann oder mag, sollte sich ein paar Stangen Künstlerpastellkreide
besorgen und die fein zermalen. Die Pigmente können dann per Finger oder Pinsel aufgetragen und in matte Untergründe eingearbeitet werden.
Queen Mary (Otter1)

LGB Porter, Ex-Rusty.ergänzt durch Holzteile, Ozark & Precision Scale Messing und Zinnteile., Farbgestaltung vorwiegend mit zermalenen Künstlerkreiden.
Natürlich sollte man sich bei der Gestaltung ein paar Gedanken machen, wie alt das Modell gerade sein sollte und in welchem Umfeld es sich bewegt hat.
Bachmann Shay (Otter1)
Gestaltung mit matten Humbrol Farben, 2 Komponenten Rost, Künstlerkreiden,
Petroleum, Öl, plus Zahn der Zeit.
Wer es noch genauer wissen will, sollte sich in die Geschichte der Farben und Lack Herstellung vertiefen. Bis in die Zwanziger Jahre waren z.B. keine glänzenden Farblacke im Angebot. Glanz wurde durch einen Auftrag von glänzendem Klarlack erzeugt. Zusätzlich wurden, zumindest Personenwagen, halbjährlich mit Leinöl abgerieben.
Generell sollte man bei der Gestaltung von größeren Modellen darandenken,
eine gewisse Dreidimensionalität zu erziehlen. Reine Farbaufträge, sei es mit Airbrush oder Pinsel, wirken normalerweise zu flach. Viele Leute, die sich mit Gestaltung beschäftigen oder über "Alterung" schreiben, sind noch viel zu sehr im HO-Denken verhaftet. Aber ein Modell im Maßstab 1 : 22,5 ist 64 Mal größer als ein entsprechendes HO Modell.
Allerdings gibt es keine verbindlichen Regeln. Letztendlich geht es nur um Wahrnehmung von Wirklichkeit und Interpretation derselben im Modell. Da entwickelt jeder, der sich damit beschäftigt, früher oder später seine persönliche Handschrift. Aber auch die kann sich im Lauf der Zeit verändern.
Grüße aus dem Farbeimer
Otter 1