SPREEWALD, DR 99-5633 (LGB 22741)

Pläne und Zeichnungen, Vorbildtreue und Maßstäblichkeit von handelsüblichen Modellen

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jochen
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SPREEWALD, DR 99-5633 (LGB 22741)

Beitrag von jochen »

Hallo Buntbahner,

ich habe hier die 22741 "Spreewald".
Die Spreewald wurde 1917 von Arn. Jung als eine von fünf baugleichen Loks für die Pillkaller Kleinbahn gebaut. Dort trug sie die Nummer 23. Nach dem Krieg kam die Lok zur Spreewaldbahn und trug dort zuletzt die Nummer 99 5633. 1971 wurde sie nach dem Verkauf an den DEV in Wernigerode-Westertor überholt und anschließend nach Bruchhausen-Vilsen gebracht. Dort erhielt sie dann den Namen "Spreewald".
Die Maße wurden mit dem Lineal genommen, leichte Abweichungen sind daher möglich.
Die Räder der Vorlaufachse haben vorbildwidrig sechs Speichen, richtig wären sieben. Zu den Raddurchmessern machen die Quellen unterschiedliche Angaben. Mal wird für die Treibräder 900 mm angegeben und mal 825 mm und für die Vorlaufräder mal 580 dann wieder 650. Die hier verwendeten Angaben entstammen einem Auszug aus dem DEV-Kurier, abgedruckt in der unten genannten LGB-Depesche.

Maße. Originalmaß / 1:22,5 / Modell / Abweichung

Länge über Pufferbohle: 6100 / 271 / 271 / 0 %
Breite: 2200 / 99 / 98 / -1 %
Höhe über Schlot: 3440 / 153 / 158 / + 3 %
Höhe Kesselmitte: 1870 / 83 / 83 / 0 %
Zylindermittenabstand: 1500 / 67 / 82 / + 18 %
Gesamtachsstand: 3900 / 173 / 171 / - 1 %
Abstand Vorlaufachse - 1. Treibachse: 1650 / 73 / 73 / 0 %
Abstand 1. Treibachse - 2. Treibachse: 1200 / 53 / 53 / 0 %
Abstand 2. Treibachse - 3. Treibachse: 1050 / 47 / 45 / - 4 %
Laufraddurchmesser: 580 / 26 / 25 / - 4 %
Treibraddurchmesser: 825 / 37 / 37,5 / 0 %

Wie man an den Maßen sieht, handelt es sich um ein sehr maßstäbliches Modell. Mit geringem Aufwand kann es noch in einigen Bereichen verbessert werden. Aus der roten Schachtel gibt das Modell den Bauzustand von 1987 wieder. Das Grün des Führerhauses und der Wasserkästen ist für diesen Zeitpunkt korrekt ebenso wie das schwarz ausgelegte Namensschild. Nicht korrekt ist die Luftpumpe und ihre Anbringung. Beim Modell schwebt die Pumpe über dem Umlauf. Richtigerweise muß die Pumpe in einem Ausschnitt im Umlauf sitzen und darunter ein Stück herausschauen. Lampenringe, Glocke und Pfeife sind wie üblich vergoldet. Der Ausschnitt im Rahmen für die Vorlaufachse ist nicht vorbildgerecht, muß aber wohl als Zugeständnis an den Schweineradius (R1) in Kauf genommen werden.
Alles in allem ist die Spreewald ein schönes und maßstäbliches Modell.

Quellen: Dampflok-Report No. 8 Merker-Verlag
Die Spreewaldbahn, Transpress-Verlag
LGB-Depesche No. 57

Viele Grüße

Jochen
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