Ein Metallwaggon solls mal werden

Selbstgebaute maßstäbliche Schienenfahrzeuge mit/ohne handelsüblichen Zurüstteilen

Moderator: fido

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EKB_18c
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Re: Ein Metallwaggon solls mal werden

Beitrag von EKB_18c »

Hallo in die Runde,

erst einmal lieben Dank an Hans-Jürgen für die Begeisterung der Beiträge :o

@Dieter
- Ah, dann war die Erwähnung mit den Querträgern ja nicht verkehrt :wink:
- Das mit dem Zamak klingt nicht verkehrt. Was ich vielleicht überlesen habe, wird das Ganze in deinen Händen nun ein Druckguss oder Schleuderguss?

Viele Grüße,
Jason
Major Tom
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Re: Ein Metallwaggon solls mal werden

Beitrag von Major Tom »

Hallo Jason,

Zunächst wollte ich einfach in Zinn gießen, mit der Schwerkraft arbeiten, auch wenn dann viel Zirkulationsmaterial immer wieder aufgekocht wird.
Einfach eine hohe , fette Einfüllsäule und genügend Lüfter.

Das ist der Plan.

Wenn das Ergebnis nicht zufriedenstellt, wäre die Verfeinerung dann wohl , egal ob Zinn oder Zamak, die Schleuder.
Vielleicht brauchen nur spezielle Teile eine Schleuder. Das wird sich herausstellen.
Für Druckguß ist mir der Aufwand zu groß.

Vakuum wäre auch interessant , ich werde versuchen Infos über Heimlösungen zu finden, auch für Druckguß. :idea:

Derzeit ist es mir wichtig, die richtigen Urmodelle herzustellen.

Anbei Fotos von der Frontklappe. Schau mal bitte ob die Köpfe der Hammerkopfschrauben Deinem prüfenden Blick standhalten.

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Gruß , Dieter
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EKB_18c
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Re: Ein Metallwaggon solls mal werden

Beitrag von EKB_18c »

Guten Abend Dieter,

ahja stimmt, normal gießen geht natürlich auch noch. Hatte ich vorhin einfach nicht auf dem Schirm.
Hätte sonst auch Schleuderguss erwartet. Habe ich selber noch nie gemacht aber gehört, das es für das Hobby Zuhaus noch nicht den Rahmen des machbaren sprengt.

Die neuen Stirnwände sehen recht nett aus :lol:
Ich würde mich jetzt selbst aber nicht als Prüfungskriterium wählen :shock:, dafür gibt es für offene Wagen immernoch den lieben Max Hensel :twisted: oder ja sowieso techn. Zeichnungen.

Selbst würde ich auch nun nur auf techn. Zeichnungen zurück greifen, die ich aktuell nicht zu Verfügung habe. Ich könnte mir aber vorstellen, dass Sie entweder so doppelt oder abwechselnd angebracht wurden - also von Brett zu Brett links/rechts am
I-Träger wechselnd. Das wüsste jetzt wahrscheinlich Max am besten.

Das einzige wo ich mir sicherer bin:
Vielleicht sind die unteren Enden der vier I-Träger etwas kurz, wo diese zusammen laufen. Und ich meine auch sie laufen nicht vollständig zusammen.

Zu beidem habe grade doch ein Foto im Bildarchiv des Waggonbau Görlitz gefunden:
https://sachsen.museum-digital.de/singl ... 6/-61.33/0

Wenn man rechts auf die Profile der Stirnwand schaut, sieht man nur an jeder zweiten Brettfuge einen Schraubenkopf der Klammerschraube. Also würde ich sagen die Schrauben wechseln an dem Profil abwechselnd und sind nicht doppelt verbaut gewesen.
Das Sie nicht exakt in der Fuge sitzen ist bereits ein cooles Detail.
Generell kann ich das Archiv sehr empfehlen, unter "Offene Güterwagen" wird man auch diverse Breslau/Essen finden.

Beste Grüße
Jason
Major Tom
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Re: Ein Metallwaggon solls mal werden

Beitrag von Major Tom »

Guten Abend Jason,

danke recht herzlich Dir für diese guten Hinweise und Links.

Das Foto von dem belgischem Wagen hatte ich mir sogar abgespeichert.

Anscheinend gab es vielerlei Ausführungen, habe tatsächlich Fotos gefunden wie Du es gezeigt hast, dann aber auch wieder solche:

https://www.pressnitztalbahn.de/museums ... 556-3687-6


https://www.pressnitztalbahn.de/artikel ... ttung-ommu


Ich mache erst einmal weiter wie es jetzt ist. Lasse mich aber gerne belehren, die Klappe kann man ja notfalls austauschen,
oder auch verschiedene Varianten darstellen.
Die Stützprofile und auch jene an der Seitenwand werden extra gegossen und dann aufgeklebt.

Die Änderungen an der gekröpften Untertraverse sind gerade in Arbeit.

Liebe Grüße, Dieter
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Stoffel
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Re: Ein Metallwaggon solls mal werden

Beitrag von Stoffel »

Hallo zusammen

Keinesfalls möchte ich die Sache WM-Guss bzw. Zamac-Guss kaputt reden, aber dennoch ein wenig warnen, dass es nicht ganz so einfach ist. :roll:

Vor gut 20 Jahren tat sich der HarzerRoller mit Zink-gegossenen Drehgestellblenden hervor. Bommel und ich übten sich in Weissmetall und haben vermutlich viel dabei gelernt (viel Lehrgeld bezahlt). :cry: Die Älteren erinnern sich daran, dass ich damals verschiedene Mini-Serien in WM angefertigt habe:
:arrow: 4 RhB Krokodile (siehe viewtopic.php?p=16576#p16576)
:arrow: 8 Triebwagen CFm (siehe viewtopic.php?t=2499&start=220 )
:arrow: 12 Mallet G2/2 + 2/3 (siehe viewtopic.php?t=5787&start=270)


Oooh, dabei gab es viele Lerneffekte ....

:arrow: Die Herstellung von blasenfreien Silikonformen ist schon die erste Herausforderung….

:arrow: Hinterschneidungen muss man besonders im Auge haben. Die machen das Leben schwer und führen oft zu blöden Kanten im Abguss.

:arrow: Die filigrane Abformung beim WM erfordert vor allem ein gutes Fliessverhalten. Mit WM und einer hinreichenden Bi-Beimischung kann man da viel machen. Aber ganz ehrlich: daran bin ich mit Zamac damals gescheitert. Panzerketten mögen gehen, aber sonst ? Grössere Teile erfordern vermutlich viel mehr Aufwand.

:arrow: Überfordert nicht das Abformverhalten im Sinne der Filigranität. Je grösser das Teil, umso schwieriger wird es.

:arrow: Das nächste Thema ist die Abformtreue. Gerade bei grossen Teilen geben die Formen nach und aufgrund Hitze/Ausdehnung/Schrumpfung werden die Teile grösser/kleiner (nicht Zehntel, sondern Millimeter !!)

:arrow: Die Spuren der Nachbearbeitung (WM-Staub am Boden etc.) lassen sich nur mit Salzsäure entfernen. Welche Ablagerungen das in meiner Lunge hinterlassen hat, möchte ich gar nicht wissen.

:arrow: Kurzum: diese Themen fallen mir spontan ein, aber der Teufel steckt im Detail.

Nochmals: ich will es nicht kaputt reden. Dennoch nutze ich heute WM-Guss nur noch für Ballastgewichte o.ä. und bearbeite es nur noch spanabhebend nach (kein Schleifen o.ä.). Bei kleinen Stückzahlen macht WM-Guss m.E. sowieso nicht wirklich Sinn (gutes Silikon kostet auch ein irres Geld). Lieber ein paar mehr Teile sägen/bohren/fräsen/feilen….. :wink:

Hej, Ihr 3D-Drucker. Ich bin wahrlich kein Freund von 3D-Druck (ist für mich Modellzeichnen und nicht Modellbau), aber warum wollt Ihr wieder die Techniken des letzten Jahrtausends reanimieren ? :surprised:

Soweit nur, damit die Erwartungen nicht zu sehr enttäuscht werden. Aber ich bin auch aus dem letzten Jahrtausend und gefasst, wenn Ihr wie Hyänen nun über mich herfallt ….. :tot:

Viel Erfolg und Grüsse
Stoffel
Zuletzt geändert von Stoffel am Di 30. Dez 2025, 00:19, insgesamt 2-mal geändert.
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Max Hensel
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Re: Ein Metallwaggon solls mal werden

Beitrag von Max Hensel »

Hallo Dieter,

ich freue mich sehr, dass du dich an einen offenen Regelspur-Güterwagen wagst und dein Vorgehen und deine Überlegungen hier detailliert einstellst.

Was mir allerdings noch nicht ganz klar ist, was für einen Wagen du genau baust. Gut möglich, dass ich das im Baubericht überlesen habe.

Auf dem einen Bildlink zum Görlitzer Archiv ist ein Om der Verbandsbauart nach Musterblatt A10.
Der von der verlinkte Wagen der Pressnitztalbahn ist ein Wagen der Kriegsbauart oder Nachkriegsbauart. Er unterscheidet sich deutlich von dem anderen Wagen, z.B. hat er einen völlig anderen Aufbau des Rahmens.

Was die Klammerschrauben angeht, ist es eher ungewöhnlich, dass in den Profilen zwei Schrauben nebeneinander sind, aber dazu kann ich erst etwas sagen, wenn ich weiß, welchen Wagen genau du nachbaust.

In diesem Sinne wünsche ich dir noch viel Freude bei unserem schönen Hobby

Max
Major Tom
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Re: Ein Metallwaggon solls mal werden

Beitrag von Major Tom »

Hallo Stoffel, hallo Max,

vielen Dank, daß Ihr hier Eure Erfahrungen einbringt.

@ Stoffel, sehr gute im Detail beschriebene "Gefahren" des Metallgießens.
Ich werde gerne auf Deine Erfahrungen achten, Gesundheitlich und auch bei Rückschlägen nicht so enttäuscht zu sein. 🥴
Obwohl im Geist noch jung (hoffe ich zumindestens) möchte ich keine Firma Gründen etc.
Da ich doch recht faul bin und schnell zum Ziel kommen will und nicht nur ein Einzelstück haben möchte, ist die Gußmethode schon attraktiv.
Ich Danke Dir, Deine Bedenken sind sehr angebracht. 🙏

@ Max,
danke Dir, als Kenner des alten Eisens.
Dein Ruf ist Dir schon vorausgeeilt und ich freue mich auf Deine Hinweise.
Es soll ganz klar zunächst ein Königsberg entstehen.
Die Zeichnung von HEBA habe ich.

Die Fotos der anderen Varianten sind die Suche nach " wie sahen die Dinger aus? "

Gerne setze ich Deinen Hinweis um.
Ist ja im Entstehungsprozess möglich.

Da die Gußteile möglichst als Einzelteile hergestellt werden sollen, ist eine Echt-Holzbrettervariante auch möglich.
Nur halt nicht "fine scale".

Euch nochmal vielen Dank für den guten " Input".

Viel Freude beim Basteln & guten Rutsch! 🙋‍♂️
Dieter
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viereka
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Re: Ein Metallwaggon solls mal werden

Beitrag von viereka »

Hallo,
Stoffel tut geschrieben haben...
Vor gut 20 Jahren tat sich der HarzerRoller mit Zink-gegossenen Drehgestellblenden hervor.
Ich meine, die wurden aber von einer Firma gegossen, die irgendwie auch Karnevalsorden :D :D hergestelllt hat. Insofern sicher ein Unterschied zu "Heimgüssen". Insofern kann ich Deine Bedenken nachvollziehen, lassen wir uns mal überraschen. Bildlich habe ich nach dem weiter oben gesendeten Link schon gesehen, wie die Keksdose mit Gußform und heißem Material im "Kreis" geschleudert wird. :D :D :D Meine Vorstellung reicht nicht dazu wie man das zu Hause machen könnte/kann.
Hej, Ihr 3D-Drucker. Ich bin wahrlich kein Freund von 3D-Druck (ist für mich Modellzeichnen und nicht Modellbau)
Also meine Sitze für den Sargdeckelwagen hat jetzt in den 3 dafür notwendigen Stunden nicht ein Drucker in China angemalt. Die gedruckten Bauteile selber zusammenbauen mußte ich auch. :D :D :D :D :D :D Und weil ich beim "Modellzeichnen" Mist gemacht habe kam auch noch Messing- und Plasteprofil zum Einsatz.
Irgendwer hat mal gesagt man muß mit der Zeit gehen, sonst geht man selber mit der Zeit. Also in jungen Jahren habe ich 2x solch Fahrwerk aus Messingprofilen zusammmengelötet, nachdem der Waldbahner hier im Forum aus meinen in Gernrode vermessenen Daten eine Einzelteilzeichnung angefertigt hat. Leider finde ich die Beiträge nicht mehr, viellleicht haben die sich auch auf dem Harzbrett versteckt.
Im Alter muß man das nicht mehr machen sondern muß auch Neues ausprobieren um die Rübe fit zu halten. Und man wird mit der Zeit faul, aber das merkst Du junges Menschenkind noch nicht. :D :D :D :D :D
Da ist dann so ein fertig gedrucktes Fahrwerk schon hilfreich. :D :D :D schließlich möchte man die Fertigstellung noch erleben.

Also: Weitermachen, es wird spannend
cu
Hans-Jürgen
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