Ein Metallwaggon solls mal werden

[Major Tom]

Der Versuch, einen Güterwagen zu bauen
Hallo Zusammen,
seit einigen Monaten, oder noch länger, befasse ich mich mit dem nachfolgenden Güterwaggon.
Was Ihr jetzt seht, ist der Weg dahin, welcher aber noch nicht zu Ende gegangen wurde.

Die Zielsetzung :

ein Metallwaggon aus den 20er Jahren ,
kein finescale,
detailiert aber robust (mit den Händen anfassbar)
Verwendung Handelsüblicher Zurüstteile
möglichst geringer Arbeitsaufwand bei der Herstellung und
erschwinglich

Es können gerne Verbesserungsvorschläge eingebracht werden, denn " nobody is perfect", gerade "meiner einer" nicht.
Inspiriert von T20 -Tobias, ... ein Waggon aus Metall soll es einmal werden, ...

Aber fern der Heimat wurden Unterlagen gesucht.

Im ww-Netz nach Zeichnungen gesucht und zunächst hier gefunden:

https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Zei ... %A4die.png

Geschwind die ersten Linien gezeichnet, unter Zuhilfenahme einiger Originalfotos aus dem Netz, einen Waggon gezeichnet.
Den 3D-Drucker beschäftigt und munter gebastelt.
Die Federung der Achsen ist zunächst mit O-Ring 3mm x 1 mm gelöst.
Iglidur Gleitlager für einen wartungsfreien Lauf ohne Widerstand.
Edelstahl-Radreifen von Wyko

Seht selber:













Auf den Fotos sind noch Kugellager in den Rädern eingebaut, ist jetzt aber nicht mehr aktuell.



Aber Ich war nicht zufrieden ....

Einen Papierbastelbogen in M1:25 besorgt und umskaliert .......
Noch mehr Fragezeichen...

Über Tobias den Kontakt zu Jason geknüpft, vielen Dank , sehr positiv + hilfreich.

Nun wurden Zeichnungen vom Original gekauft.

Und weiter geht die gute Fahrt:

Bei meinem Herbst - Abschiedsbesuch in Köln-Nippes noch zahlreiche Fotos von den verschiedenen Ausführungen der Federaufhängungen gemacht.







@ Jason: hier einige Fotos von den Hammerkopfschrauben, welche die Bretter am Platz halten.








Bauchschmerzen hatte ich bei der Detailierung, der Filamentdrucker hat Probleme im kalten Keller und feine Details kann er nicht so umsetzten wie ich es mir vorstelle. Also Hammerkopfschrauben , Sechskantmuttern unter M24 etc.
Ein Resindrucker bereichert nun meine Werkstatt.
Ich bin "geflashed" , deutsch: von den Socken.

Als Beispiel : Eine LKW-Felge in 1:22.5



Also Bestehendes überarbeiten, verbessern.
Die Hammerkopfschrauben habe ich etwas "stärker" dargestellt .... ohne Lesebrille + Lupe sehe ich sie sonst nicht.


Jetzt werden neue Teile hergestellt:












Das Fahrwerk mit den Schäden ist nur ein Test (die Schäden sind durch meine übereifrige Grobmotorik verursacht worden) , um später die Passgenauigkeit der Anbauteile, Bremsen, Umlenkhebel etc. zu prüfen.

Die Achsschaken sind derart konstruiert, daß auch die schönen Achslager von "Crottendorf" passen, wenn mir die Eigenkonstrukte nicht mehr gefallen sollten.

Kupplungen , Hakenführung und Puffer sind von "Crottendorf".

Jetzt mag der Einwand kommen, ... ja es sollte doch ein Metallfahrzeug werden , kein Plasteteil.

Nun die Reise geht ja noch weiter,

je nach Fortschritt folgt wieder ein Foto mit Kommentar von mir.
Wie sagt man neu-deutsch: "stay tuned"
Fortsetzung folgt ...

Danke an Tobias und Jason,
Gruß, Dieter

Ps: Habe wegen der fehlenden Fotos das Skript noch einmal Überarbeitet.

[Kellerbahner]

Hallo Dieter,

so verwenden wir also unsere Nachweihnachts-Zeit …

Du druckst in Poly und ich schnitze es mal wieder. Und beides mit jeweils guter Unterstützung .

Das hatte ich mir beim Lesen und Betrachten auch gedacht:

es sollte doch ein Metallfahrzeug werden

Aber die Auflösung dann gesehen:

Nun die Reise geht ja noch weiter


Bin gespannt,

Kellerbahner

[EKB_18c]

Hallo Dieter,
es freut mich das du einen Beitrag zu deinem Projekt eröffnet hast - ein schönes Vorhaben was du hast

Also ich verstehe jetzt richtig(?): Kugellager die zuerst im Radstern saßen wurden nun gegen Iglidur-Gleitlager ausgetauscht, die nun aber nicht mehr Rad-Achse sondern Achse-Achslager lagern?
Ich selber bin ansonsten sehr zufrieden mit DU-Buchsen. In die Achslager von Crottendorf passen bspw. 4x6x6 (d/D/L) sehr gut, diese bekommt man bei Ebay.
Das Federkonzept ist natürlich auch recht interessant.

Der Resindrucker ist schon kein verkehrtes Weihnachtsgeschenk an einen selbst. Du möchtest ihn ja zur Erstellung der Urmodelle nutzen?
Wenn damit nun die Spitzen der Hammerkopf- bzw. Klammerschrauben nachbildbar sind, umso besser. Ich finde eigentlich braucht es da nur das unsymmetrische Viereck. Das macht schon sehr viel aus bei offenen Güterwagen. Ich wünsche natürlich auch für andere Projekte viel Spaß mit dem neuen Drucker.

Was mir beim neuen Rahmen aufgefallen ist: die Querträger. Ich habe grade selber die Zeichnung die ich dir verlinkt habe nicht parat/Zander Heba ist umgezogen - es gibt keine Vorschau. Aber durch andere Zeichnungen und die Querträger von Crottendorf (https://www.moba-shop24.de/Quertraeger- ... hen/201048) bin ich doch stark der Überzeugung, dass die Querträger zur horizontalen geöffnet sind und nicht nach unten.
Des Weiteren, so kenne ich es, orientieren sich die Querträger am Rahmen an dessen Unterseite (mit Versteifungsblechen), sodass sie a) nicht so stark abknicken wie bei dir und b) auch gar nicht den Wagenboden von unten berühren. So meine ich es zumindest, müsste es sein. Bei Betracht des Crottendorf-Querträger ist es fast selbst erklärend was ich meine - an denen ist auch noch ein anderes Winkelprofil, woran du die Rahmenposition gut ablesen kannst.

Ich wünsche schonmal einen guten Rutsch ins neue Jahr
Grüße Jason

[Major Tom]

Hallo Kellerbahner , Jason und alle Anderen,


danke für die schnellen konstruktiven Reaktionen.

@ Kellerbahner,

habe ich mir bei Dir abgeschaut: in Plastik das Urmodel erstellen, anschließend soll dann in Zinn oder vielleicht in Zamak gegossen werden.
Daher wollte ich mir schon etwas mehr Arbeit machen.
.... Als Rentner in einem friedlichem Umfeld/Land kann ich mir die Zeit nehmen

@ Jason,

danke Dir , Du hast richtig gesehen. Diese gekröpfte Traverse hatte ich auch gesehen, aber irgendwie nicht mehr auf dem Schirm gehabt.



Hier sieht man es sehr gut.

Die Kröpfung entstand durch die Verwendung von 6mm U-Langträger und der Annahme, die Querträger seien aus dem gleichen Profil gestrickt.
Ich schau noch einmal auf der Zeichnung nach , ob da eine Materialangabe zu finden ist.

Von den Radachsen habe ich noch keine Teile gefertigt. Der Aufbau soll wie folgt geschehen:

Radkern aus Metall gegossen, ein 8er/10er Stahlrohr verbindet die Räder.
Die Radkerne werden nach der Klebung der Radreifen zentriert mit 5,5 mm gebohrt.
Da hinein rechts und links die Buchsen eingepresst.
eine 4mm Stahlachse wird durch geschoben und ruht jeweils in den Achslagern.
Wenn dann Stöße abgefedert werden sollen , kann da Nichts klemmen.

Meine Theorie

Federung:
O-Ring habe ich bei Wilesco abgeschaut.
die Federpakete können innen mit einer Druckfeder bestückt werden(ist schon so konstruiert), welche sich auf dem Achslager abstützt.
Dann müßte man nach Fertigstellung des ganzen Wagens die Federstärke bestimmen.
Oder das Federpaket wird in TPU, gummiartiges, flexibles Filament gedruckt .
Habe ich schon vorrätig, aber noch nicht getestet.

Wie bei jedem Projekt werden da bestimmt noch viele Überraschungen auftreten.

Viele Ideen, .... ich denke er wird fertig werden

Alles Gute + guten Rutsch ins Neue Jahr.
Gruß Dieter

[viereka]

Hallo Dieter,
hab zunächst erstmal recht herzlichen Dank, dass Du deinen Beitrag nochmals in Sachen Fotos überarbeitet hast. Es war schon mühsam heute am Vormittag die kleinen Bildchen mit meinen alten Augen zu sichten.
@Jason hat Recht. Die Querträger sind nicht nach unten geöffnet. Ich denke die zeigen mit diesen U-Öffnungen zur Mitte hin, zumindest ist es bei den Harzgüterwagen so. Schon faszinierend, was auf den Fotos alles zu sehen ist.

Ich finde es ganz große Klasse, dass Du und Jason, neben anderen wenigen "Mittätern" hier solch umfangreiche Berichte einstellen. Das ist mal wieder etwas Schönes für das Buntbahnforum und man merkt auch, (Entschuldigung ob meiner Wortwahl) dass Eure Beiträge nicht so "hingerotzt" sind wie man das heutzutage immer öfter in Foren lesen kann und dass man sie unter Umständen auch nochmals durcharbeitet, eventuell überarbeitet. Ihr Beide gebt mir einen Teil meines Glaubens an das Vorhandensein von Modellbauern, die auch ihre Dinge mit anderen Freunden teilen wieder.

Nun bin ich ja absolut nicht neugierig, aber der Fortschritt (auch beim Wagen von Jason) interessiert schon, zumal da ja wohl noch Messing mit ins Spiel kommt, wenn ich es richtig verstanden habe.

Ich erlaube hier mal zum Schluß einen Kleinserienherstelller mit seinen Worten zum Abschluß von Telefonaten zu zitieren:
WEITERMACHEN !!!

cu
Hans-Jürgen

PS
Dieter war fixer als ich mit seinem Beitrag, so dass meine Messingbemerkung sich erledigt hat. Aber was ist Zamak für ein Material????

[Spurkranz]

Moin,

ich erlaube mal zu antworten.
Zamak (oder auch Zamac) ist landläufig der Ausdruck für Zink (druck-) Guss in den verschiedensten Zusammensetzungen:

https://de.wikipedia.org/wiki/Zamak-Legierung

Ubrigens: Tolles Projekt, vor allem wenn es auch Metall (...und Holz?) wird...

Gruß,
Bernhard

[viereka]

Hallo Bernhard,
Danke für die Info. Wieder etwas gelernt. Das mit dem Holzaufbau ist auch eine schöne Idee und entspricht noch mehr dem Vorbild. Allerdings teilen wohl nicht alle Modellbauer diese Überlegungen und mögen Holz nicht so richtig.
cu
Hans-Jürgen

[Major Tom]

Hallo Hans - Jürgen,
hallo Bernhard,

danke für Eure lobenden Kommentare.

Ich habe hier im Forum schon viele Kniffe gelernt.

Die Querträger werden natürlich geändert.
Daher war es gut noch etwas bis zur Erstellung der Gußformen zu warten.

Zamak ist eine Zinklegierung mit etwas Aluminium und Kupfer Anteilen.
In der Automobilindustrie häufig verwendet für Türklinken, Vergaser und Embleme.
Es ist stabiler als Zinn, preiswerter und ist bei ca. 420 Grad Celsius gießbar.
Mit einer Hochtemperatursilikon-Form auch im Kleinen nutzbar.

Für mich ist der Preis und die Festigkeit der entscheidende Faktor.
Daher möchte ich auch diese Möglichkeit probieren.

Holz:
Ja , dafür bin ich auch.
Derzeit ist aber der reine Metallguß in Planung, da man nur so eine recht gute Stückzahl erreichen kann.
= Zeitersparnis , Baukastensystem.

Es soll ja kein Einzelstück werden.

Grüßle Allerseits,
Dieter

[Spurkranz]

Moin,

Zink-Guss hört sich immer gut an. Immerhin hat ja dieser ungefähr das Vierfache an Festigkeit gegenüber "Weißmetall".
Bei mir liegen auch schon längere Zeit die Utensilien für den Zink-Guss bereit.
Hilfreich ist evtl. auch ein Blick über den Tellerrand, ich sage nur Metall-Panzerketten (...z. B. hier):

http://www.rcpanzer.de/apboard/thread.p ... re_users=1

Frohes Schaffen!
Bernhard

[Major Tom]

Hallo Bernhard,

vielen Dank für den Link. Super!
(Ich esse gerne Kekse).

Ja es ist immer gut über den Tellerrand hinaus zu blicken.

Als ich noch in der Lehre war, sagte ein älterer Mann zu mir: "mit den Augen darfst du klauen".
Um die eigenen Fähigkeiten zu erweitern ist es nie zu spät, ... könnte von Konfuzius stammen

Grüßle, Dieter