dieses Jahr wollte ich endlich mal alle Triebwagen und Dampfloks, die in den letzten Jahren entstanden sind auf die Gleise stellen. Dabei fiel mir dann diese Woche auf dass der Grundstein für diesen "ungehemmten" Modellbau in dieser Woche vor 35 Jahren begannen. Mal kurz dazu
4.10. 1989. Mittwoch
ein Scheißtag, es war vormilitärische Ausbildung in der Schule angesagt. Dabei zeigte mir ein Kollegen in der hintersten Ecke des Sportplatzes den Aufruf des neu gegründeten "Neuen Forums". (ich konnte an dem Tag nicht wissen, dass dies der letzte Tag mit vormilitärischer Ausbildung in meinem Leben werden würde)
5.10.1989 Donnerstag
Es gab in versteckten Winkeln auf der Arbeit kleine Grüppchenbildung, da ein Kollege am 4.10 im ersten Friedensgebet hier in der Martinikirche war und davon vertrauten Kollegen erzählte von denen er wußte wie sie eigentlich denken und dass diese nicht gleich zum Schulleiter rennen....
6.10. 1989 ich fuhr zu meinen Eltern in die Nähe von Leipzig, aber man wußte, dass dort am 9.10 eine Großdemonstation stattfinden sollte.
8.10 Sonntag Vormittags
Bei meiner Frau hier im Wohnort klingelte es an der Tür. Sie bekam einen Schreck als ein völlig fremder Mann vor der Tür stand, dachte gleich die wollten etwas von mir... Das war aber nichts so, der Herr war ein Modellbahnfreund aus Wolfsburg, mit ihm hatten wir zum Stadtfest im Sommer 89 Kontakt aufgenommen. Als sein Sohn dann hinter ihm die Treppe herauf kam fiel der Stein vom Herzen
8.10. Nachmittags
Ich fuhr auf der Transitautobahn A9 wieder zurück und kam in eine Kolonne mit LKW. Auf den Ladeflächen konnte ich bewaffnete Bereitsschaftspolizei sehen, die LWK fuhren nach Leipzig.
Am 9.10 ging es glückicherweise dann doch friedlich zu !!!
11.10. Mittwoch Modellbahnabend
Kurz nach dem Treffen beschlossen wir das ausfallen zu lassen und zum 2. Friedensgebt in die Kirche zu gehen, vorher wurde noch meine Frau mit abgeholt. Wir kamen kaum in die Kirche rein. Ganz hinten waren noch Plätze und hätte man die Beine eingezogen wäre man nicht umgefallen.
Mehrere Wochen später ging es dann mit Kerzen auf die Straße und wir lachen heute noch darübr, dass am nächsten Tag in der Zeitung angeblich sich ein Straßenbahnfahrer darüber beschwert hat, weil die Kerzenrest die Straßenbahn zum Rutschen gebracht haben. Allerdings stelle ich fest, dass ich ähnlich blöde und dämliche Argumente von Politikern auch heute lesen/hören muß.
Warum schreibe ich das? Nun, damals wurde der Grundstein gelegt dass man auch hier im Osten mit der neuesten Technik arbeiten konnte. Man mußte in der Schule nicht mehr die Tür vom Computerraum verschließen wenn Nachmittags Schüler oder ich unsere Westcomputer mitbrachten. Es tat sich der Zugang zu modernen Technologien auf (ich will hier mal nur diesen Fakt betrachten) und als das Internet dann stärker wurde konnte man dann auch gleich ordentlich mitmischen. Über die Gartenbahnfreunde, die in Foren unsereiner als SED-Bonze, Blockwart, rote Socke, Stasispitzel usw. bezeichnet haben sehe ich auch mal hinweg. Sie sind auch nicht hier im BBF vertreten. Glücklicherweise gab es sehr sehr viele freundliche und hilfsbereite Kontakte. Ich kann nicht alle aufzählen, aber Wilhelm Budde gehörte dazu, Jürgen Zirner usw. usf.
Und leider habe ich den Namen eines Mitgliedes des Buntbahnforums vergessen, der eigentlich daran "Schuld" ist dass 3-D Zeichnen mein Hobby wurde und geblieben ist. Ich meine der Nick-Name begann irgendwie mit "Z", er müßte aus der Gegend von München stammen und er hat mich erstmals mit einem 3-D Zeichenprogramm der Firma Autodesk in Kontakt gebracht. Bei ihm muß ich mich sehr bedanken, ich habe heute noch meinen Spaß daran zu Zeichnen- Zu konstruieren - Teile dann fertigen zu lassen und mich daran zu erfreunen, dass mancher dadurch mit zu seinem Wunschmodell gekommen ist.
Nun, der Worte sind genug geschrieben, laßt uns Fotos sehen.
Beginnen wir mal mit den Triebwagen
P1160908 (viereka)
Der T1 dürfte bekannt sein, es war ein Buntbahnprojekt, an dem ich beteiligt war. Der T3 der HSB ist auf dem Foto 2x vorhanden, ganz rechts ist das Modell von Kiss und gehört eigentlich nicht mit auf das Bild der Selbstbaufahrzeuge. Einige der Triebwagen wurden von Kleinserienherstellern ins Programm übernommen oder Teile davon für das eigene Programm genutzt.
Es fehlen noch die von mir konstruierten aber nicht selber gebauten Triebwagen
T 14 der SHE (später Härtsfeld), Spreewaldtriebwagen, T44 aus Bruchhausen+Inselbahnen, T 102 der Selfkantbahn, T 13 der Selfkantbahn.
Das wäres erstmal zu den Triebwagen. Bis die jetzt alle verstaut sind dauert es etwas und dann schauen wir mal zu den Dampfloks. Ich hoffe der Rückblick war vielleicht für manchen mal interessant und wem der Tetxt+Inhalt am Betragsbeginn stört, der liest es eben einfach nicht...
cu
Hans-Jürgen