Kabelquerschnitt für Decodereinbau.

Elektronisches und digitales - Bitte keine Fragen zum MZS

Moderator: fido

coloradorailroad
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Re: Kabelquerschnitt für Decodereinbau.

Beitrag von coloradorailroad »

Hallo miteinander,

nun, es gibt da eine Faustformel, die man getrost anwenden kann, wenn die Leitungslängen so gering sind, dass ein Spannungsabfall noch nicht zum Tragen kommt, also z.B. innerhalb einer Lok:

Querschnitt in mm2 = Stromverbrauch in A / 10 für Dauerbelastung,
Querschnitt in mm2 = Stromverbrauch in A / 20 für Kurzzeitbelastung.

Für den Anschluss eines Bühlermotors, der normal unter 1 A zieht und unter sehr großer Last immer noch unter 2 A, verwende ich 0,09 mm2.

Für die Verbindung Lok-Tender 2 Adern 0,09mm 2 parallel.

Rauchgenerator ebenfalls 2 x 0,09 mm2, alles andere auch 0,09 mm2.

Warum gerade diese Größe? Flachbandkabel, das man einfach in SUB-D-Stecker klemmen kann, erleichtert vieles.

Das praktiziere ich seit Jahren so, und noch nie ist irgendetwas warm geworden.

Und - habt ihr mal den Querschnitt einer Leiterbahn auf einer Platine nachgerechnet? Die löst sich ja auch nicht gleich in Rauch auf . . .

Gruß
Wolfgang
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Wolfgang

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ottmar
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Re: Kabelquerschnitt für Decodereinbau.

Beitrag von ottmar »

Danke Christoph,

das ist ja ne mini Plaste-Lok. Sorry ich nehm alles zurück, 0.14mm2 reichen völlig.

Gruß Ottmar
cp
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Re: Kabelquerschnitt für Decodereinbau.

Beitrag von cp »

Bei Modellfahrzeugen mit Stromaufnahme über mehr als eine Achse kann im Fehlerfall der maximale Strom fliessen, den Zentrale oder Trafo liefern.

Angenommen, ein Fahrzeug entgleist auf einer Weiche, so dass die Pole bzw. Schienen über eine Radseite des Fahrzeugs kurzgeschlossen werden. Dann gibt es drei Möglichkeiten:

1) die zum Brücken der Stromabnehmer verwendete Litze wirkt als Sicherung und schmilzt sofort durch

2) die Litze ist auf den Maximalstrom ausgelegt so dass die Überstromsicherung in der Zentrale auslöst

3) der Kurzschlussstrom liegt aufgrund von Übergangs- und Leitungswiderständen unter der Ansprechschwelle der Überstromsicherung und leider ist die Litze zu dick und brennt nicht durch, sonder fängt an zu glühen.

Der letze Fall wird dann zu einem Kabelbrand in dem Fahrzeug führen

Auch wenn es verlockend ist bei kleinen Leistungen mit dünner Litze zu arbeiten. Entweder gehören auf jede Seite bei n Kontaktstellen (mit n > 1) mindestens n-1 Sicherungen in die Zuleitungen von den Stromabnehmern zum Knotenpunkt oder die Verdrahtung bis zum Knotenpunkt wird auf den maximalen Strom ausgelegt, den üblicherweise eine Zentrale liefern kann.

Tante Edit hat gerade noch eine Tabelle mit Richtwerten im www gefunden.

PS: Bei der Verdrahtung zum Motor hilft ein Blick in das Datenblatt. Stw. Kurzschlussstrom. Falls mal das Getriebe blockiert oder die Lok überlastet wird dann ist das der Strom, der im worst case über den Motor fliessen kann. Die Verdrahtung sollte dafür ausgelegt sein. Bei Parallelschaltung von Motoren addieren sich die Ströme.
SAWE
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Re: Kabelquerschnitt für Decodereinbau.

Beitrag von SAWE »

Danke für eure Infos, sie haben mir sehr weiter geholfen.
Gruß Sawe
mat-spur1
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Re: Kabelquerschnitt für Decodereinbau.

Beitrag von mat-spur1 »

Hallo zusammen!
Zu cp's Beitrag: stimmt. Das bedeutet aber:
Die stromfuehrenden Raeder jeder Seite sollten untereinander mit grossem Querschnitt (0,5 mm2 oder mehr) verbunden sein. Der Rest (Decoder, Motor usw) geht in duenn (s.o.).
Gruss
Matthias
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gerd23029
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Re: Kabelquerschnitt für Decodereinbau.

Beitrag von gerd23029 »

Hallo zusammen!
Ich lehne mich da an die VDE 100 an, wo z.B. bei 1,5mm² eine Absicherung von 16A gefordert ist. Daraus folgere ich für uns 1/10A = Aderquerschnitt. Die 12V Versorgung meiner Gartenbahnanlage (Beleuchtung, Weichenantriebe) habe ich in mehrere Stromkreise aufgeteilt und wegen der 0,35mm² Endanschlußleitungen mit 3A Kfz Sicherungen abgesichert.
In meinen Echtdampflokomotiven habe ich Multifuse-Sicherungen, von Conrad 551295, 1,35A für die 0,14mm² in die Fernsteuerung eingebaut. Diese unterbrechen beim doppelten Strom und setzen sich nach Abschaltung zurück. Brauchen also nicht ausgewechselt zu werden. Also ein unkomplizierter Schutz vor Leitungsbrand.
In meiner C19 von Bachmann habe ich diese Sicherungen in den Stromabnehmerzuleitungen der einzelnen Dreh- und Fahrgestelle gefunden. Als ich als Gastfahrer mit meiner 3truck-Shay entgleiste, reichte der Kurzschlußstrom nicht zur Anlagenabschaltung aus. Folglich rauchte die Lok, wo Sie nicht rauchen sollte. Bei meinem neuesten Projekt baue ich die 1,35A Sicherungen in alle Zuleitungen von den Dreh- und Fahrgestellen ein.
Sicher ist sicher.
Gruß Gerd
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gerd23029
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Re: Kabelquerschnitt für Decodereinbau.

Beitrag von gerd23029 »

Hallo zusammen!
Kürzlich bin ich bei Massoth ( http://www.massoth.de/index.de.html ) unter "Produkte-Zubehör" auf einen Baustein mit elektronischen Sicherungen aufmerksam gemacht worden. Dieser Baustein sicher für "Lötunkundige", aber besser als nichts. Ob die abgefackelte Lok nun durch einen Leitungsbrand zerstört oder werbewirksam mit einem Brenner nachgeholfen wurde, sei dahingestellt.
Bild
So sah es bei mir nach dem, im vorherigen Beitrag berichteten Unfall mit der 3track-Shay so aus. In dem Bündel gab es auch mal einen grauen Draht. Auch die Radstromabnehmer hat es getroffen. Ärgerlich genug. :twisted:
So gesehen macht es Sinn, bei Neuverkabelungen solche Sicherungen einzubauen und vorhandene Fahrzeuge nachzurüsten. Neben den Lok´s auch an schienenstrom beleuchtete Wagen denken. Die von Conrad angebotenen Multifsesicherungen von Bourns (https://www.conrad.de/de/multifuse-sich ... 51295.html 1,35A) gibt es von 0,1 bis 9A.
Wenn wir schon bei Querschnitten sind, möchte ich Euch noch eine Berechnungsformel für längere Leitungen und Kabel, besonders auch für Anlagen mitgeben.
Der spezifische Leitungswiderstand von Kupfer ist 0,0176Ohm auf einem Meter Länge bei einem Quadratmilimeter Querschnitt. Der Widerstand eines Leiters (Leitung/Kabel) in Ohm errechnet sich folgenermaßen: 0,0176 * Länge (in Metern) / Querschnitt (in mm²). Der daraus resultierende Spannungsabfall, also die Spannung die dann nicht mehr am Verbraucher ankommt, errechnet sich wie folgt: Widerstand (in Ohm) * Strom (in Ampere). Hier Hin- und Rückweg beachten, also Kabellänge *2.
Gruß Gerd
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