Brünigbahn Te 2/2 III

Selbstgebaute maßstäbliche Schienenfahrzeuge mit/ohne handelsüblichen Zurüstteilen

Moderator: fido

ottmar
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Brünigbahn Te 2/2 III

Beitrag von ottmar »

Hallo zusammen,

nach der Gartenbahn kommt wieder der Fahrzeugbau zum Zuge ;-). Da ich schon lange Zeit mit einem elektrischen Rangiertraktor geliebäugelt habe, fiel die Wahl auf den großen 2 achsige Traktor der Brünigbahn - der Te 2/2 III - im Vorbild kann er auch neben der Rangierarbeit auch die Aufgaben einer leichte Lokomotive übernehmen.

Als Antrieb soll ein stark modifizierter LGB Antrieb herhalten, da ich mittlerweile desöfteren gefragt wurde, wie ich das bewerkstellige, wollte ich hier ausführlich alle Arbeiten dokumentieren.



Als Grundbausteine kommen der kleine 2-achsige LGB Block, z.B. aus der Stainz, und eine Hälfte des Wismarer Schienenbus unter die Fräse.


Te2/2III_Glockenanker (ottmar)
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Der Fahrmotor ist ein Faulhaber 2842C018 mit einem (halben) Umbausatz mit Schwungmasse unter der Messing-Glocke von Thomas Engel - die andere Seite trägt eine zweite etwas größere Ms-Schwungmasse und dient als Wellenverlängerung für den Wismarer Antrieb. Natürlich wäre auch der LGB Motor an dieser Stelle ohne weiteres möglich - nur seidenweich läuft er nicht so wirklich.

Te2/2III_Bohren (ottmar)
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Um die Kugellager montieren zu können, wird der Antrieb komplett zusammengeschraubt und mit einem Stufenbohrer exakt auf 10,0 mm aufgebohrt. Das geht eigentlich ziemlich easy und recht genau. Die Kugellager sind von Conrad 6/10 mit Bund und Abdeckscheiben.

Te2/2III_AchseDrehen (ottmar)
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Leider sind die LGB Achsen bedingt durch Verchromung einen Tick zu dick, auf der Drehbank kann einfach das halbe Zehntel abnehmen.

Te2/2III_AchseRadreifen (ottmar)
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Die Radreifen, auch vom Wismarer, werden auf der Rückseite etwas "angespitzt" und mit ca. 0.5 mm gekürzt um Platz für das Kugellager zuschaffen. Damit ist sichergestellt, dass das Rad nicht auf dem Kugellagerrand aufläuft und bremst.

Te2/2III_Federung (ottmar)
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Durch den zweiteiligen Antrieb steht ein doch beeindruckender Federweg zur Verfügung. Damit ist die Allrad-Stromabnahme unter allen Umständen gesichert und das auch die Traktiion dabei gewinnt, ist auch gewünscht..

Morgen geht es weiter...

Viele Grüße Ottmar
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4heiner
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Re: Brünigbahn Te 2/2 III

Beitrag von 4heiner »

Hallo Ottmar,
ich nehme Dein neuestes Vorhaben zum Anlass Dir und allen, die sowas ausführlich (!) dokumentieren ein dickes Dankeschön zu sagen!
Es ist ja doch viel zusätzliche Arbeit, Fotos zu machen und einen Text zu schreiben.
Viele Grüße
4Heiner
Ge6/6II
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Re: Brünigbahn Te 2/2 III

Beitrag von Ge6/6II »

Hi Ottmar ,

jetzt kann ich mir auch vorstellen wie du die Kugellager verbaust .

Gruß

Eric
ottmar
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Re: Brünigbahn Te 2/2 III

Beitrag von ottmar »

...und hier der nächste Teil...

Aber erst mal vielen Dank für Euer Feedback, vielleicht hilft es wenn wir uns gegenseitig Tipps geben.

Heute stand das Aufpressen des schräg verzahnten Zahnrads auf dem Programm, am besten geht dies mit dem Reitstock - ich hoffe das Ding heißt wirklich so - einer Drehbank.

Te2/2III_ZahnradAufpressen (ottmar)
Bild

Nach dem Einlegen des Motors und der Montage der elektrischen Kleinteile, eigentlich alles original LGB nur mit angelöteten Kabeln für den beweglichen Teil, wurden die Räder aufgeschraubt - kleiner Trick: mit etwas Schraubensicherungslack aussen AUF der Welle - nicht zuviel, sonst verklebt das Kugellager - werden die Räder ganz vorsichtig mit nicht zu viel Druck zwischen die Backen der Drehbank geklemmt und damit plan ausgerichtet. Nach einer Stunde Wartezeit wird die Operation mit einem sehr taumelarmen Lauf belohnt. Schade das man bei Bildern das elende Eiern der original LGB Räder nicht sieht...

Te2/2III_AntiTaumeln (ottmar)
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...morgen kommen die letzten Kleinigkeiten dran (wenn noch Pics vom Innenleben benotigt werden, bitte bis morgen eine kurze Nachricht)

Gruß Ottmar
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fst-tigrottino
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Re: Brünigbahn Te 2/2 III

Beitrag von fst-tigrottino »

Hallo Ottmar,
besten Dank für die detailreiche Information zum taumelfreien Aufziehen der Radsätze. Das wird sicher ein tolles Modell, nur ...

Te III (fst-tigrottino)
Bild

... was zeigt sich da zwischen Radnabe und Lauffläche :roll: ? Spass beiseite: Bei soviel Unsichtbarkeit ist der Rückgriff auf diese Räder wohl erlaubt :lol:
mit Gruss fst-tigrottino
Ge6/6II
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Re: Brünigbahn Te 2/2 III

Beitrag von Ge6/6II »

Hi Ottmar ,

wie hast du die Achsen ausseinander bekommen ? Möchte ja nix kaputt machen .

Gruß

Eric
ottmar
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Re: Brünigbahn Te 2/2 III

Beitrag von ottmar »

...endlich komplett unf funktioniert, die Geschwindigkeit ist vielleicht einen Tick zu schnell für'ne Rangierlok, aber das Vorbild schafft ja auch 60 Sachen.


Te2/2III_Antrieb_komplett (ottmar)
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Die Entkupplungen sind von der LGB-DUO Lok und harmonieren sehr gut auf der Zahnstange - alle Hakenlösungen können unbeabsichtigt auf der Zahnstange für nette Entgleisungen sorgen.

@fst-tigrottino: Erwischt ;-) aber mit den Radscheiben habe ich es mir nicht einfach gemacht. Die Speichenräder liegen noch auf der Drehbank, sind aber rot und müssen aber aufgepresst werden. Eigentlich kein Problem, aber beim Kohlenwechsel auch nicht wirklich problemlos. Die schraubaren Radscheiben sind ganz schnell ab und wieder drauf. ..und man sieht es "fast" gar nicht...

Te2/2III_Antrieb_Detail (ottmar)
Bild


@Eric, damit hast Du auch den Grund warum ich mir darum keine Gedanken machen mußte. Im Prinzip ist das entfernen der Radscheiben aber recht einfach. Kompletten Radsatz auf einen geöffneten Schraubstock legen, dass die Zahnräder nicht berührt werden, dann mit einem Dorn - zur Not tut ein alter Bohrer 4 bis 4.5 mm und einen Hammer - spitzes Ende zum Hammer - Achse mit leichten Schlägen austreiben. Nur beim kompletten Antrieb mus man sich stabile 3 mm Bleche unterlegen, geht auch.. aber ich hab noch ein paar schraubbare Radscheiben und Achsen (hatte mich kurz vor der Pleite von LGB damit eingedeckt)

Viele Grüße

Ottmar
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Max 25 Kmh
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Re: Brünigbahn Te 2/2 III

Beitrag von Max 25 Kmh »

Hallo Ottmar,

viele Grüße nach Westen, sage mal einer, dort gäbe es nichts Neues! Vielen Dank für deinen detaillierten Bericht. das macht guten Mut, LGBr Teile zu nutzen - so man welche hat - schraubbare Räder!!!! Und dann sich wundern, dass die eiern... das muss man dann schon gut können, dass die das nicht tun. Reschbäckt!

Viele Grüße

Max 25 Kmh.
Schnell - aber nicht zu schnell!
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Funktional - soweit es geht!
Hauptsache selbstgebaut!
ottmar
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Re: Brünigbahn Te 2/2 III

Beitrag von ottmar »

Hallo zusammen,

nach einer etwas längeren Fräsattacke kann man sehen wohin die Reise geht. Der Rahmen ist in Grundzügen so weit fertig, wiegt 3,1 kg (!) und nimmt den Antrieb mit der Entkupplung auf.


SBB Te 2/2 III Rahmen 01 (ottmar)
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SBB Te 2/2 III Rahmen 02 (ottmar)
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Der Funktionstest aus der Zahnstange war auch erfolgreich - der Antrieb ist zwar nur Adhäsion sollte aber nicht anschleifen und problemlos drüber fahren.

SBB Te 2/2 III Rahmen 04 (ottmar)
Bild

Auch die Elektrik hat schon ihr Plätzchen, bemerkenswert ist die große Elko Kapazität, fast 40 sek kommt die Lok ohne Strom weiter.


SBB Te 2/2 III Rahmen 05 (ottmar)
Bild

Viele Grüße

Ottmar



PS: Matthias hatte ich gefragt, wie der LGB Antrieb des Schweineschnäuzchen von innen aussieht:

SBB Te 2/2 III Rahmen 03 (ottmar)
Bild
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fst-tigrottino
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Re: Brünigbahn Te 2/2 III

Beitrag von fst-tigrottino »

Hallo Ottmar,
herrlich, wie dein Rangiertraktor langsam Gestalt annimmt. Ich erahne bestens das fertige Design ... :lol:
mit Gruss fst-tigrottino
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