Bisher habe ich in meine Loks Verdrängungsöler nach Roskow eingebaut da diese sicherlich am einfachsten herzustellen sind. Der Nachteil dieser Bauart ist, dass die Ölabgabe nicht richtig einzustellen ist, da sich die Viskosität des Heißdampföls temperaturabhängig verändert und auch die zur Funktion des Ölers erforderliche Kondensation keine Konstante darstellt.
Roland (Kolbenfresser) , der vor keiner Herausforderung zurückschreckt, hat ja inzwischen eine Lösung des Problems in Form einer Ölpumpe vorgestellt. Für meine schon viel zu lange im Bau befindliche BR 78 hatte ich eine andere Lösung im Kopf, die für mich konstruktiv einfacher erschien, nämlich keine Pumpe, sondern eine Öldosiervorrichtung.
Da der Antrieb der Lok durch die ebenfalls geplante Kesselspeisepumpe ohnehin schon belastet wird, wollte ich keine weitere Pumpe antreiben. Daher habe ich die abgebildete Lösung gewählt.
Eine eingeschliffene Welle stellt sowohl den Boden des Ölbehälters als auch des Dach der Zudampfleitung da. Eine Einfräsung in der Welle nimmt bei jeder Umdrehung eine kleine Portion Öl mit, die dann vom Zudampf mitgerissen wird. Der Antrieb erfolgt über eine Freilaufhülse im Mitnahmehebel. Diese funktioniert so zuverlässig ohne zu klemmen, dass eine gegenläufig angebrachte nicht nötig ist. Es reicht der geringe Wiederstand des O-Rings in der Stopfbuchse. Die Dosierung der Ölabgabe erfolgt über den Auslenkwinkel des Mitnahmehebels. Um experimentieren zu können, sind in ihm zunächst mehrere Bohrungen angebracht.
Den Regler habe ich nach dem Öler angebracht, damit das Heißtampföl auch diesen schmiert und dichtet. In der gesamten Konstruktion ist zwar mit Kondensatbildung zu rechnen, da ich aber einen Überhitzer plane, mache ich mir darüber keine Gedanken.
Weiter viel Spaß beim Bauen und berichtet mal öfter, mit welchen Problemen Ihr Euch herumschlagt. Die Rubrik Tipps und Tricks sollte in einem Forum wie diesem nicht zu kurz kommen. Ullrich.
10_6_09_208 (Tüftler)
