Gn15 Adaption einer KÖF II

[Max Hensel]

Hallo BBFler,
also ich würde als GN15-Objekt tatsächlich eine reale Feldbahnlok Maßstäblich nachbauen (zum Beispiel die NS1, eine CKD BN30 oder einen Schienenkuli), nur das man das Gefährt auf 381mm statt 500-600mm setzt. Denn warum soll nicht eine Feldbahn in 381mm in Deutschland gebaut worden sein, die herkömmliches Feldbahnmaterial benutzt?

Gruß, Max.

[kartonbahner]

... brennen muss Gn15, verbrennt Gn15 ...

Leute, Leute ... kommt wieder runter, bevor sich hier jemand verletzt ...

Ich hatte schon kontroverse Beiträge erwartet, bin jetzt aber doch etwas überrascht und kann/will nicht auf jeden einzelnen Beitrag eingehen.

Vielen Dank Euch allen für Eure Beiträge.

Nur damit es keine Missverständnisse gibt: Ich respektiere die Einstellung und die Arbeiten derer, die eine (oder mehrere) möglichst absolut originalgetreue Kopie ihres Vorbildes anstreben und daheim die Kreise auf den Schienen ziehen lassen und/oder damit von einem Treffen zum anderen ziehen. Aber das ist nicht meine Welt.

Ungeachtet dessen ist - meiner bescheidenen Meinung nach - auch Gn15 bzw. IIp - jedenfalls bisher - hier - wenn auch nur von untergeordneter Bedeutung - ein Teil des Forums gewesen.

Die Qualität von Modellbau lässt sich, nach meiner Einschätzung, nicht an der Wahl des Vorbildes bemessen, sondern nach der handwerklichen Umsetzung - oder, Thomas?

Für mich bedeutet die Wahl der Spurweite IIp bzw. Gn15 bzw. 381mm im Maßstab 1:22,5, dass ich mir die Freiheit nehme - mangels geeigneter/wünschenswerter Vorbilder (aus meiner Sicht) -, zumindest Prototypen unter dem Einfluss von real existierenden Vorbildern zu kreieren, diese notfalls zu verwerfen oder weiter zu entwickeln, bis sie für eine Spurweite von 381mm machbar oder zumindest nicht "unmöglich" erscheinen.

Im diesem Sinne Euch allen weiterhin ein "Frohes Schaffen"!

[Thomas Engel]

Für mich bedeutet die Wahl der Spurweite IIp bzw.
Gn15 bzw. 381mm im Maßstab 1:22,5, dass ich mir die Freiheit nehme -
mangels geeigneter/wünschenswerter Vorbilder (aus meiner Sicht) -,
zumindest Prototypen unter dem Einfluss von real existierenden Vorbildern zu
kreieren, diese notfalls zu verwerfen oder weiter zu entwickeln, bis sie für eine
Spurweite von 381mm machbar oder zumindest nicht "unmöglich" erscheinen.

Hallo Gerald,

- solange ein "Hauptsache Modell" Prämisse ist, bin ich für modelltechnisch
notwendige Abweichungen zu haben - im Rahmen der persönlichen
Möglichkeiten auch mit deutlichen Einschränkungen.

- sobald "Hauptsache, ich mache es anders" die Überhand gewinnt, vergeht
mir der Spaß am Improvisieren.

Man kann auch aus H0 Schienenprofilen glaubhafte Feldbahngleise für 500 oder
600mm Spur bauen, dafür gab es im Bereich der handgeschobenen oder pferde-
gezogenen Bahnen entsprechend leichte Gleise im Vorbild. Von Strippenbahner
erhielt ich im FFM ein schönes Stück "Fliegendes Gleis" Muster aus H0 Profil mit
Rillenschwellen.

So teuer ist der Selbstbau von Gleisen für 22,5mm oder 26,7mm nicht, wie die
Verwender von Fallergleis und Hegob & Co. wissen. Der Weichenbau ist eine
schöne Aufgabe, die am Küchentisch zu lösen ist - es gibt genügend Treads
zu diesem Thema. Antriebe kann man auch aus H0 Teilen bauen, so laufen 2
meiner Loks auf Basis von Roco Getrieben, z.B. eines umgespurten Antriebs-
drehgestells.

Wenn es "unbedingt" Gn15 sein soll ... kein Problem. Denk bitte trotzdem mal
darüber nach, warum ich Dir diese Worte schreibe. In meinem Archiv habe ich
eine (natürlich unvollständige, selbst zusammengestellte) Spurweitenübersicht
u.a. aus dem Ruhrbergbau mit ca. 100 Einträgen, bei der ich keine Bahn unter
500mm Spurweite finden konnte.

Viele Grüße

Thomas

p.S.: nimm es bitte nicht persönlich.

[RailroadSheppard]

Hallo,

hier mal ein Vorbild für Hardcore-Gn15-Bahner aus Sachsen, das im Original auf 381 mm läuft.


Diesellok Parkbahn (RailroadSheppard)


VG Rainer

[Michael Saettler]

Guten Abend Thomas,

da bin ich Dir doch mit einer in meinem Archiv gespeicherten Info sehr gerne behilflich um Licht in das Spurweitendickicht auf deutschen Bahnen zu bringen. Die Quelle ist die Deutsche Gesellschaft für Eisenbahngeschichte. Also wohl nicht zu bezweifeln.

Ich habe mir jetzt nicht die Mühe gemacht, die Angaben zu ausländischen Bahnen rauszunehmen. Da bitte ich um Nachsicht. Übrigens: Die Post-Tunnelbahn in München auf 450 mm fasziniert mich ganz besonders. Die gabs laut DGEG tatsächlich, also kein Fantasieprodukt.


410 mm

Grubenbahnen in Österreich

413 mm

Grubenbahnen in Österreich

420 mm

Vermutlich aufgerundet aus 1'4" preußisch = 418,6 mm.

Grubenbahnen in Westfalen und Oberschlesien.

430 mm

Grubenbahnen in Österreich

434.6 mm

= 1' 4 1/2" österreichisch.

Eisenbahnsystem Lo-Presti.

Lit.: Exner, Das moderne Transportwesen, 1877.

435 mm

Grubenbahnen in Österreich. Dampflokomotiven 1876.

440 mm

Aufrundung von 1'6" bayerisch = 438 mm.

Werkbahn in Marktredwitz.

450 mm

Vermutlich abgeleitet aus 1' 5" wienerisch = 448,6 mm bzw. 1'7" sächsisch = 448,4 mm.

Grubenbahnen in Sachsen, Waldenburg, Böhmen, Mähren, Österreich. Bauförderbahnen Mittel-Europas. Post-Tunnelbahn in München vom Zentralbriefpostamt zum Starnberger Bahnhof.

Lit.: Handwörterbuch des Postwesens, Berlin 1927. - ORGAN 1930, S. 385.

457 mm

1 ' 6" (= 18") englisch.

Hagenbeck-Miniatur-Eisenbahn, Stellingen bei Hamburg. 2B-Lokomotive (siehe auch unter 600 mm) (1).

Grubenbahnen in Oberschlesien. Bauförderbahnen in England.

Royal Arsenal Woolwich, ca. 100 km Gleis. Lok "Manchester", Avonside 1916/Nr. 1754.
Offenbare Umrechnungsfehler sind die anderweitigen Angaben von 460 und 461 mm. Auch 4' 8 ½” = 1435 mm.

Royal Dockyard in Chatam (2).

Jaywick Miniature Railway (3).

Vergnügungspark New York 1925.

Deutsche Dampflokomotive von Breslauer Gesellschaft für Feldbahnindustrie. 2C1-Lokomotive (4).

Grubenbahnen in Südafrika.

Homestack Mining Co., USA (5).

John Knowles, Woodville Clay Pits, Derbyshire; Hunslet 1898/no. 684, 1920/no. 1404.

Gorton Foundry.

Lit. : Strauss, S. 227 (1).
ENGG 1875, S. 1 ; 1887, I, S. 174 (2).
LOC 1936, S. 282 (3).
Strauss, S. 12 U. 245 (4).
Locomotive Cyclopedia 1930 (5).

460 mm

Wohl entstanden aus 1' 7 1/2" sächsisch = 460,2 mm.

Grubenbahnen in Sachsen. Die Union-Elektrizitäts-Gesellschaft lieferte laut Katalog vom Juni 1901 Grubenlokomotiven in mehreren Typen für diese Spurweite.
Die Angabe "460 mm“ für Arsenal Woolwich ist sicherlich ein Umrechnungsfehler statt 457 mm.

461 mm

Gelegentliche Angabe für Arsenal Woolwich, sicherlich Umrechnungsfehler statt 457 mm.
Grubenbahnen in Oberschlesien, Böhmen und Mähren.

468 mm

Grubenbahn in Japan.

470 mm

Abrundung von 1'6" preußisch = 470,9 mm.

Grubenbahnen in Westfalen, Mitteldeutschland, Waldenburg, Oberschlesien.

474 mm

Entstanden aus 1' 6" wienerisch = 474,15 mm, später aufgerundet auf 475 mm.

Grubenbahn in Waldenburg. Kohlenbergbau Gebrüder Brüx, Berginspektion Teplitz; Dampflokomotive 1882. Fitz, Rokycan; Dampflokomotive 1884. Kohlen- und Industrieverein Wien; Dampflok Hagans 1881/no. 123.

475 mm

siehe 474 mm

478 mm

C. Westphal, Stadtgrube in Senftenberg. Dampflokomotive Hanomag 1892/Nr. 2371.

480 mm

Grubenbahnen im Rheinland, in Westfalen, Brandenburg, Waldenburg und Österreich.
Viuda de Villanova, Madrid; Dampflokomotive Krauss 1888/Nr. 1691.

488 mm

Bauunternehmer F. Marti, Winterthur; Dampflokomotive 1887, vermutlich für Export.

Grubenlokomotive für die 3 km lange, doppelgleisige Kohlenbahn der Donau-Dampfschifffahrts-Gesellschaft in Fünfkirchen (Ungarn), geliefert 1903 von der Vereinigten Elektrizitäts-AG in Wien. E-Lok für 300 V Gleichstrom


490 mm

Erste russische Militärfeldbahn, Dampflokomotiven 1880.

Werkbahn Sächsische Maschinenfabrik vorm. Richard Hartmann, Chemnitz;

Dampflokomotiven 1880.

Bergwerks-AG La Houve in Lothringen, Dampflok 1903.

Bergwerks-AG Kreuzwald bei Saarlautern, Dampflok 1905.


Wünsche einen schönen Abend

Michael

[Regalbahner]

Hallo Gerald,

und hier der neueste dreiteilige Triebwagen namens "Lynx" von Barry Brickell aus Neuseeland.



Quelle : http://i.pbase.com/o3/86/264786/1/10821 ... _small.jpg

Damit fährt er eine ganze Busladung Touris auf 381 mm durch den Urwald.
Hier gibt's die Strecke zu bewundern - jetzt sogar mit Bildern animiert.
Einfach grünen Startknopf drücken
http://www.drivingcreekrailway.co.nz/Train_Ride.cfm

Viele Grüße
Christoph

PS. Gn15 ist Spitze
aber eine Köf auf 381 mm

[Thomas Engel]

Hallo Michael,

schöne Liste, damit hast Du den "Süchtigen" bestens geholfen.

Hallo Rainer,

ich habe die Lok bei meinem letzten Besuch in Altanstrich abgestellt
vorgefunden. Schön, das sie wieder fährt. Die Bilder habe ich in einen
Extra-Tread in den Vorbildbereich gepackt, wir schwenken hier zu sehr
von der "Köf" ab.

Gut's Nächtle!

Thomas

[kartonbahner]

.... Ähhhhhhh ......

Jetzt bin ich selber schon fast verwirrt.

Nur um ganz sicher zu gehen, dass wir hier eine identische Argumentationsbasis haben:

Mein Prototyp ist kein Modell einer KÖF (mit deren Abmessungen), die/das ich einfach auf H0-Gleise gestellt habe. Ich habe vielmehr ein - zugegebenermaßen imaginäres - beliebiges Feldbahnuntergestell genommen, einen Führstand ähnlich tief angebracht wie bei vielen Grubenloks und Motorhaube nebst Frontpartie ähnlich einer KÖF gestaltet.

Einfach "verkleinern" ginge in diesem Falle ja auch gar nicht, weil 1:22,5 eben auch 1:22,5 bleibt ...

Wir haben also ein feldbahnähnliches Schienenfahrzeug mit einigen äußeren Erscheinungsmerkmalen einer KÖF vor uns. Würde es z. B. einen Unterschied machen, ließe ich den tief angebrachten Führerstand und würde statt einer Motorhaube für einen Dieselmotor (die natürlich der einer KÖF ähnlich sieht) einen Akku dort platzieren ... wohl eher nicht ...

Also: die Ähnlichkeit mit einer KÖF war zwar gewollt, aber es IST keine KÖF - und schon gar nicht auf H0-Gleisen

Nachdenkliche Grüße ...

[Kalifornier]

Hallo,

genau diese sachen haben gute Modellbahner aus diesem Forum getrieben!

Es ist ein HOBBY, wer Nieten zaehlen will ,gut wer seiner Fantasie den Lauf geben will auch gut.

Ist nicht die Liebe zur Modellbah was uns zusammenfuehrt?

Gruss
Chris

[Max Hensel]

Hallo Zusammen,
bitte jetz nichts falsch verstehen: Ich möchte keinen in seiner Modellwahl einschränken und wenn jemand es versucht, eine Kleinlok mit Köf II Charakter so zeugt dies von einer ordentlichen Portion kreativität. Ein paar kleine Feinheiten und die Lok kann sich sehen lassen.

also ich würde als GN15-Objekt tatsächlich eine reale Feldbahnlok Maßstäblich nachbauen (zum Beispiel die NS1, eine CKD BN30 oder einen Schienenkuli), nur das man das Gefährt auf 381mm statt 500-600mm setzt. Denn warum soll nicht eine Feldbahn in 381mm in Deutschland gebaut worden sein, die herkömmliches Feldbahnmaterial benutzt?

Das spiegelt nur eine Idee von mir wieder und soll nicht als schwerwiegende Kritik verstanden werden.

Anbei: Im östereichischen Paradeisstollen fuhr laut ''Die Feldbahn Band 6'' auch eine Grubenbahn mit 381mm Spurweite.

Viele Grüße, Max.