Aluminium löten

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Moderator: fido

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Regalbahner
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Aluminium löten

Beitrag von Regalbahner »

Hallo Metallbauexperten,

ich suche eine bezahlbare Möglichkeit Alu zu verbinden (ohne WIG Schweißgerät) :wink:

Nun habe ich im Netz das hier gefunden:
http://www.modelltruck.net/showthread.php?p=297854
und hier den Verkäufer dazu:
http://www.unisolder.de/
oder in der Bucht .

Hat jemand von euch Erfahrungen mit dieser Sache :?:

Viele Grüße
Christoph
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AndreasLübeck
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Re: Aluminium löten

Beitrag von AndreasLübeck »

Hallo,

google mal nach "peters cnc ecke" und mach Dich da schlau. Die haben viel Ahnung von Metallbearbeitung.

Das Problem bei Alu-Löten, wenn ich mich recht erinnere, ist die Eigenschaft von Alu, sofort zu oxidieren. Es bildet sich immer eine Haut, und das muss verhindert bzw. verzögert werden. Aber das nur so aus meinem alten Gedächtnis, in dem genannten Forum kann man Dir bestimmt helfen.

Gruss

Andreas aus Lübeck
Dithmarschen
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Re: Aluminium löten

Beitrag von Dithmarschen »

Hallo Christoph,
ich hatte mal Lötstäbe von dieser Firma, konnte man Alu stumpf mit zusammen löten und hat klasse gehalten.

Müller Schweiß-Technik
http://www.aluminium-loeten.de/

Gruß Bernd
Lasterbastler
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Re: Aluminium löten

Beitrag von Lasterbastler »

Hallo zusammen,

es scheint sich bei den unter den beiden Links angebotenen Produkten immer um die gleichen Artikel zu handeln. Ein Getriebegehäuse wurde einmal mit TMP 40, einmal mit UniSolder 400 repariert (exakt gleiche Fotos). Hier ist doch etwas Vorsicht geboten.
Die meisten Alu-Leisten sind eloxiert und diese Schicht muss oftmals erst runter um eine feste Verbindung herstellen zu können. Am besten eigene Alustücke auf der nächsten Messe einmal probelöten (lassen).

Grüße
Jörg
Jedem sein Laster - sagt der Bastler
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Regalbahner
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Re: Aluminium löten

Beitrag von Regalbahner »

Hallo Leute,

danke erst mal für die Hinweise.
Ich denke auch, dass es sich dabei um die gleichen Produkte handelt.

Ich habe vor langer Zeit mal autogen Aluminium geschweißt,
was nicht ganz einfach war aber mit etwas Übung doch ganz gut funktionierte.
Dass das Material sauber und angeschliffen sein muss versteht sich von selbst :wink:
Ein Flussmittel gegen die Haut, die sich auf dem Aluminium bildet ist natürlich auch
zwingend erforderlich.
Ich denke bei dem Preis für eine kleine Packung kann man nicht viel falsch machen
und werde das deshalb einfach mal ausprobieren 8)
Ich werde dann berichten.

Tschau Christoph
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Langloch
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Re: Aluminium löten

Beitrag von Langloch »

Hallo zusammen,
ich habe mal so eine Packung gekauft und dann auch benutzt. Die Fensterrahmen an meinen 1:3 Lok sind aus Alu Winkel 10 x 10 x 2 mm.
Beim Löten liegen die Schmelztemperaturen des Winkelmaterials und des Lotes dicht beieinander. Also: blank machen, Flußmittel auftragen, mit der Flamme dran und dann, [size=18]genau zur richtigen Zeit (temperatur)[/size] das Lot dazu. Verlaufen lassen und ja nicht mehr weiter wärmen! Bei zuviel Wärme schmilzt das Alu und man hat Ausschuss. Bei zuwenig Wärme entsteht keine "richtige" Verbindung, dann pappt das Ganze nur oberflächlich zusammen. Mit viel Übung klappts ganz gut. Vorteil ist auch, dass die blanken Stellen die Wärme etwas leichter aufnehmen, also zuerst auf Verbindungstemperatur kommen.
Ich habe viel üben müssen, jeder Rahmen hat vier(!) Lötstellen und eine Vermurkst ist wieder ein Teil Ausschuss.
Meine Probierpackung ist alle. Noch einmal kaufen tu ich das Zeug nicht. Es ist mir einfach zu nervig.
Mit vielen Grüßen vom Langloch...
Thomas Logemann
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Re: Aluminium löten

Beitrag von Thomas Logemann »

Das Löten von Alu hat auch noch einen anderen kleinen Nachteil: Soll die Verbindung tragend sein, als Zug- oder Spannkräfte, aber auch Biegekräfte aufnehmen, muss das verlötete Alu ZWINGEND nach dem Lötvorgang wärmebehandelt werden, damit die innere Spannung die sich beim Löten durch die Temperaturableitung im Material gebildet hat, ausgelichen werden. Bei Blechen im Modellbau macht man das am Besten in Mutti`s Backofen (Kuchen vorher `rausnehmen und essen....!!!). Das "Nachwärmen" muss natürlich im Temperaturbereich unterhalb der Löttemperatur liegen; Richtwert ist ca. 10 - 15% unterhalb der Löttemperatur, bei niedrigeren Nachwärmetemperaturen dauert der Vorgang halt länger.

Wie lange genau das dauert - hier gibt`s nur eigene Erfahrungswerte. Die Sache ist abhängig von der Al-Legierung, von der Materialstärke, von der Dauer und Länge der Lötverbindung, sogar abhängig vom verwendeten Lot, und natürlich von den späteren Belastungswerten. Eine Reperaturlötung an einer Alu-Fahrradgabel von einem bekannten Bielefelder Hersteller für Fahrräder kann schon mal ohne weiteres 24 Stunden im umgebauten Pizzaofen "auswärmen"... bei einer verlöteten Alu-Gussverbindung z.B. für Spur II/IIm Fahrzeugkupplungen kann die Sache auch schon mal 20 Stunden in Mutti`s Backofen dauern.... (muss nicht, hängt von der Spezifikation des Alugusses ab).
...es gibt nichts Gutes - ausser man tut es...
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