Hallo!
Zu meinen erfreulicheren Pflichten gehört es, alljährlich den Chronisten des Geschehens beim "Tag des offenen Denkmals" in Dischingen bei der
Härtsfeld-Museumsbahn zu spielen. So soll's also auch diesmal sein.
Als ex-analog und ex-ISDN-Nutzer beweist der Chronist gleich ein Herz für die Hinterbliebenen und Telekom-Geschädigten und stellt Vorschaubilder ein. Ein Klick auf diese Bilder eröffnet den Breitband-Nutzern ungeahnte Einsichten

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Es gibt Pessimisten und Optimisten (Ihr wisst schon: das Glas ist schon halb leer oder noch halb voll). Die Pessimisten betrachten die Wettervorhersagen und schauern, die Optimisten vertrauen auf überraschend schönes Wetter. Dieses Jahr kamen beide ans Ziel. Das Wetter war zwar nicht so schlecht wie vorher gesagt, aber auch nicht so gut wie erhofft.
Zunächst waren die Pessimisten in der besseren Position, denn viele wichtige Helfer wie zum Beispiel Bernd Schröter, unser Schiffszimmermann auf Landgang, hatten die Teilnahme abgesagt. Düstere Wolken zogen bei der Planung auf. Dazu kam die wie erwähnt üble Wettervorhersage und allerlei anderes Ungemach. Kurz gesagt: Regen, Kälte und Ungewissheit.
fido entwickelte in bewundernswerter Geduld Plan B und Plan C für "übel" und "ganz übel". Nach "ganz übel" sah es auch Freitag aus, als Max, Chiara und der Chronist in einem wie stets gnadenlos überladenen Auto nach Dischigen aufbrachen: Regen, Platzregen oder zumindest düstere Wolken. Um so erfreuter waren wir, in Dischingen vor einem strahlend frisch verputzten Gebäude auszusteigen - im Trockenen.
Zu unserer großen Freude trafen alsbald auch fido und die Biertische auf einem Laster der Brauerei Hald ein - herzlichen Dank dafür! Da die Rampe und Straße erneuert worden waren, mussten der Chronist und seine Tochter ebenso neue Podeste für das berühmt-berüchtigte Viadukt zimmern, was in Rekordzeit gelang. Allmählich werden die Holzvorräte allerdings knapp...
Mangels DCC-Signal wurden die ersten Schotterzüge mit Echtdampf gefahren. Beim Schotter hat es leider eine Panne gegeben. Statt zwei Wannen gab es nur eine mit dem hellen Härtsfeld-Schotter, und der frisch angelieferte war nass, schwer und farblich "durchwachsen".
Am Samstag kümmern sich hier - Detail-verliebt wie stets - Dieter Schiede und Hannes um die besser zugänglichen Stellen...
...während Chiara in den dunklen und schlecht zugänglichen Ecken werkelt.
Bald bevölkerten die ersten Schätzchen die Schauanlage, zum Beispiel dieses Handmuster aus der Werkstatt von Dieter Schiede...
...die GtL 4/4 der ersten Bauserie von Wende...
...oder die Echtdampf-T3 von Hellmut Grumann.
Zum Glück hielten die Akkus von fidos Radlader bis zum Ende der Schotterarbeiten - mit der Hand wäre das Beladen der Wagen doch arg mühsam gewesen, wie Marco letztes Jahr vorgeführt hat.
Zum Glück konnte dieses Jahr ein Dixi-Klo beschafft werden.
Wer weiß, wie der Abort von Max' Packwagen sonst nach der Veranstaltung ausgesehen hätte. Der "Härtsfelder Bote" an der Wand des Klos wäre jedenfalls sicher zur Neige gegangen.
Jedenfalls freuen sich Sonntag früh trotz schneidender Kälte Thomas Engel und fido - so wie wir alle - darüber, dass die Optimisten doch Recht behielten. Das frisch gespritzte Geländer des Viadukts hängt, wo es soll, der Kaffee ist heiß, kurzum - bald können die Besucher kommen.
Schauanlagen in 1:22,5 können ganz schön viel Platz beanspruchen, wie dieses Foto beweist. Rechts ist im Hintergrund noch das Viadukt zu erkennen, das zum Bahnhof auf der Straßen-Laderampe führt.
Diese lächerlichen Schraubzwingen können fidos Monster natürlich nicht erschrecken. Darum seht ihr hinter der Prellbockverstärkung die Ts5-Auffangwanne

. Irgendein Dussel hat da allerdings einen Eimer unglücklich abgelegt - der muss noch weg!
"Das Betreten der Bahnanlagen ist verboten." - schön und gut, aber was soll man machen, wenn mitten auf dem Viadukt der Sprit der Draisine zur Neige geht?
Für die Pessimisten: Auf dem folgenden Bild sehen wir Regen und fühlen sieben Grad Celsius. Letzteres mag stimmen, ersteres sicher nicht.
Auf dem nächsten Bild stört kein Fahrzeug außer dem Mercedes, damit sich des Betrachters Blick voll auf das Hochleistungs-Geländer konzentrieren kann.
Wer wissen möchte, was die Wettertafel an Max' WN1 bedeutet, möge ihn selbst fragen. Da Max förderndes Mitglied der Pessimisten-Fraktion ist, heißt es wohl "schlechtes Wetter". Chiara hingegen versichert fröhlich: "Wo ich hin fahre, scheint die Sonne". Entscheidet selbst.
Ausnahmsweise überspannt das Viadukt nicht ein grünes Tal, sondern die Wüste Gobi.
Den Fehler vom Vorjahr machen wir nicht noch einmal. Da gab es nur ein Ausweichgleis im Hauptbahnhof, und das war ein übles Nadelöhr. Die mehr als Vorbild-gerechte, scheppe Gleislage im Hauptbahnhof wurde von allen ausgiebig bewundert

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Harald Hofbauer guckt zwar noch etwas skeptisch - aber dank der Aufmunterung durch den Vorsitzenden der HMB, Werner Kuhn, klappt's nun gut mit dem Radlader.
Chiaras Lieblings-Fahrzeuge waren der T33 mit Beiwagen und Max' Härtsfeld-Draisine.
Leider hatten wir am Sonntag kein so dolles Büchsenlicht mehr. Darum hat hier der Aufhellblitz eingeschlagen.
Gegen Mittag bringt die WN12 die DIEMA aus der Reparatur nach Wittislingen zurück.
Auf dem Foto ist das nicht so gut zu erkennen. Die wartenden Fahrgäste haben sich soeben erleichtert die Stöpsel aus den Ohren gezogen, nachdem der Lokführer der V29 endlich die Motore abgestellt hat. Der Stereo-Sound des Doppelkraftwerks (im Modell sogar Vierfach-Kraftwerks) unterbindet nämlich jede Unterhaltung und sorgt für ein gesichertes Einkommen der Ohrenärzte.
Dem T33 ging anscheinend nie der Sprit aus.
Das folgende Bild ist Max gewidmet. Da sind nämlich nur Fahrzeuge aus der südhessischen Fahrzeug-Manufaktur zu sehen - und fast auch zu riechen.
Für die Erotomanen unter den Buntbahnern diese nette Szene. Katholiken mögen in der Großbildansicht beachten, dass der Pfarrer mit Bedacht hinweg sieht, damit er nicht dem Mittagsdämon erliegt.
Nachdem der Chronist schon rund 400 Aufnahmen gemacht hatte, durften mit Erlaubnis des Fahrdienstleiters (fido) Chronist und Tochter sich zum Vorbild tummeln. Im derzeitigen Endbahnhof Sägmühle wartete der mit WN12 bespannte PmG schon sehnsüchtig auf Passagiere.
Ein Blick aus dem OEG-Herbrandt-Wagen auf das sonnige Härtsfeld.
Groß in Neresheim und klein in Dischingen: Der Pufferwagen 155.
Die Sonne lacht, Thomas von der HMB strahlt, die Abtei Neresheim (immer eine Besichtigung wert) schaut wohlwollend, nur die WN12 schafft.
Die WN12 schiebt ab zum Wasser fassen und Umsetzen.
Der T33 hat für diesen Tag sein Plansoll erfüllt und wartet auf den nächsten Einsatz.
Das Empfangsgebäude in Neresheim - ein schöner Tag geht zu Ende.
Ein letztes Mal lässt die V29 die Äpfel von den Bäumen fallen - dann kehrt Ruhe ein in Dischingen bis zum nächsten "Tag des offenen Denkmals".
In der
Galerie finden sich gut 130 Bilder von mir.
Beste Grüße,