Die Schneck - Fahrzeuge der Pfälzer Oberlandbahn

Selbstgebaute maßstäbliche Schienenfahrzeuge mit/ohne handelsüblichen Zurüstteilen

Moderator: fido

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Waldbahner a.D.
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Die Schneck - Fahrzeuge der Pfälzer Oberlandbahn

Beitrag von Waldbahner a.D. »

Hallo Trambahner und sonstige Schmalspurer...

Wie im Thread "Zugzwang ???" (modellbau/viewtopic.php?t=7347) schon geschildert, wohne ich ja nun seit kurzem an einer ehemaligen (Straßen-)Bahnstrecke. Den Bau von Fahrzeugen dieser Bahn hatte ich mir schon vor langem mal vorgenommen, nur leider bis heute noch nie umgesetzt.

Dies soll sich im Laufe des Jahres ändern.

Doch zunächst möchte ich euch mal vorstellen, worum es eigentlich geht. Dafür habe ich euch ein paar Bilder der Seite www.die-schneck.de verlinkt.

Bild
Triebwagen 5 in den Anfängen der Bahn. Ich bin noch am Schwanken, welche Zeitepoche ich nachbauen möchte. Später änderte sich mit unter die Farbgebung und teilweise wurden Scheren-Panthos montiert.

Bild
Dieses Bild zeigt das Fahrwerk eines Motorwagens (#1-10). Mit diesen Baugruppen werde ich wohl das Projekt beginnen.

Bild
Wie konnte man sowas nur stillegen ?? :'(

Neben weitere toller Detailbilder aus den Büchern liegen mir auch ein paar seltene Farbaufnahmen aus den späteren Jahren der Bahn vor, welche bei der späteren Gestaltung hilfreich sein werden.

Ebenfalls in den Büchern enthalten sind Zeichnungen der Seitenansichten (Längs und Front) sowie eine Schnittzeichnung mit Sicht auf die Bestuhlung (von oben) der Triebwagen und Beiwagen. Diese befinden sich im Moment gerade auf meinem Zeichenbrett und werden im Maßstab 1:22,5 umgesetzt und in AutoCAD nachgezeichnet. Basierend auf diesen Zeichnungen sollen dann die Bauteile für die Modelle entstehen.

In Summe plane ich im übrigen den Bau von je drei Motorwagen und 3 Beiwagen, wobei eine Garnitur in Auftrag gebaut wird und nur zwei in meinem Besitz bleiben werden.

Nun werde ich morgen mal schauen, daß ich die Zeichnungen der Fahrzeuge fertig bekomme, damit ich sie euch hier präsentieren kann.

Gruß, Gerd

EDIT : Titel angepaßt
Zuletzt geändert von Waldbahner a.D. am Fr 29. Feb 2008, 08:12, insgesamt 1-mal geändert.
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RhBler
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Re: Die Schneck - Pfälzer Oberlandbahn

Beitrag von RhBler »

Hi Gerd

Ein spannendes Projekt dass du da vorstellst. Freut mich, dass du doch wieder bei der 45mm Spur bist. :bindafür:

Ich warte schonmal gespannt, auf den Baubegin.

Mit fründliche Grüess
Stefan
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bkm
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Re: Die Schneck - Pfälzer Oberlandbahn

Beitrag von bkm »

Hallo Gerd,

was deine Modellwahl betrifft, bist du ja noch einen Zahn schärfer als die meisten hier. :roll:
Kleine Spuren dann Gartenbahn, dann 5“ erst deutsch dann amerikanisch.
Jetzt Straßenbahn (deutsch 45mm).
Bin ich froh das ich mich nicht alleine verzettele. :wink:
Bis dann denn
Peter (BKM)
Normal langsam
:snoopy:
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Re: Die Schneck - Pfälzer Oberlandbahn

Beitrag von Waldbahner a.D. »

Es gibt was auf die Augen ;-)

Da ich momentan nicht die Zeit und Mittel habe um aktiv zu basteln, beschäftige ich mich sehr viel mit dem virtuellen Basteln am PC.

Uns so entstand in ca. 3 stündiger Arbeit der Zeichensatz für den Beiwagen #21, dessen Baufrom stellvertretend für die 15 Beiwagen der Erstausrüstung ist.

Bild

Die Zeichnungen bassieren auf den Skizzen der Tagebücher und wurden mit Hilfe von Bildern korrigiert bzw. detailiert.

Auf Basis dieser Zeichnung kann ich mich nun an den Motorwagen #1 machen (10 Stück gehörten zur Erstausrüstung), der sich im wesentlichen nur durch ein anderes Fahrwerk und die Stromabnehmer unterscheidet.

Ich werde auch diese Zeichnung dann nachreichen.

Bei der Umsetzung im Maßstab habe ich im übrigen bereits verschiedene Materialstärken berücksichtigt, damit die Zeichnungen mehr oder weniger direkt für den Nachbau verwendet werden können.

Die Fahrzeuge sind im übrigen 365 Tage, nein... mm lang und ca. 92mm breit.

Für die Wände plane ich zur Zeit eine 3-Komponenten-Sandwich-Aufbau, bestehend aus 1mm Polystyrol aussen für die Verkleidung, einer 1mm Klarsichtscheibe als Grundkasten und Fenster, sowie innen eine 1mm Sperrholzplatte für den hölzernen Innenausbau.

Ob das alles so klappt bleibt abzuwarten. Davor steht erstmal der Bau der Motorfahrwerke an... Hier sind pro Motorwagen 2 Motoren mit Schneckengetriebe vorgesehen, um auch steilere Abschnitte zu erklimmen. Anbei mal ein Bild der Zwockelsbrücke in Neustadt. Diese Ecke ist wirklich so steil !!!

Bild
www.die-schneck.de

Wenn wie hier zu sehen, sich ein Motorwagen mit zwei Beiwagen abmühte und dieser Zug dann auch noch voll besetzt war und der Triebwagenführer etwas "unsensibel" war, so kam es hin und wieder vor, daß sich auf der "Bergfahrt" die Sicherung verabschiedete und die ganze Garnitur wieder zurück in den Bahnhof rollte, um dann einen neuen Anlauf zu nehmen.

In diesem Sinne...
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Re: Die Schneck - Pfälzer Oberlandbahn

Beitrag von Waldbahner a.D. »

So.. Der Teil wäre auch erledigt....

Bild
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Re: Die Schneck - Pfälzer Oberlandbahn

Beitrag von Waldbahner a.D. »

Hallo Strabafreunde,

gestern Abend habe ich mich mal mit dem Antriebskonzept befaßt und bin nun zu folgendem Entschluß gekommen.

Je Motorwagen werden zwei 2034-Faulhaber mit Getriebe 3,9:1 verbaut, welche über ein Schneckengetriebe 1:10 (ergibt 30kmh im Vorbild) auf je eine Achse wirken. Durch den asymetrischen Wellenabgang des Motors können diese schön in das flache Fahrwerk eingebettet werden, so daß der Fahrgastraum frei bleibt, was mir sehr wichtig war.

Bild

Für die Aufhängung der Motoren habe ich mir nochmal die Stoffelschen Antriebe des Cfm angeschaut und werde dieses Idee für meine Straba-Antriebe aufgreifen.

Das bedeutet, daß Achse, Motor, Getriebe und Stromabnahme in einem eigenen Gehäuse montiert wird und diese Einheiten dann von unten in das Fahrwerk eingesetzt werden können. Dies erleichtert auch Wartungsarbeiten falls notwendig.
Dieses Konstrukt ermöglicht mir im übrigen auch, die Fahrwerke rollfähig vor zu montieren und die Motoren nachträglich einzusetzen, denn für den Anfang werde ich nur einen Motor bestellen um die Getriebe testen zu können, da diese doch auch einen stolzen Preis haben. Allerdings finde ich in Summe 100 Euro für Motoren und Getriebe pro Motorwagen als vertretbar, auch wenn die Straba mit knapp 3 Watt etwas übermotorisiert sein dürfte. Aber man weiß ja nie was noch alles kommt.

Um sicheren Stromkontakt zu gewährleisten wird eine Achse pendelnd ausgeführt um so eine Dreipunkt-Lagerung zu erreichen. Gegebenenfalls werde ich hinter dem "Gleisräumer" noch federnde Pilzkontakte einbauen, welche ebenfalls Strom vom Gleis aufnehmen können. Doch dazu will ich erstmal abwarten, wie sich der Antrieb überhaupt macht.

Zu guter Letzt habe ich hier noch eine Farbstudie im Auslieferungszustand nach meinen Kenntnissen. In wie weit sie korrekt ist weiß ich noch nicht, aber ich finde sie glaubwürdig. Rückfragen sind aber bereits raus und sobald es was neues gibt wird es mit umgesetzt.

Bild

z.B. sieht man auf den Originalbildern, daß die Beschriftung in Schattenschrift ausgeführt war... Doch in welchen Farben ? Und welche Farben hatten die Türen wirklich? auf den SW-Fotos sind sie fast Schwarz ??
Aber genau diese Recherche-Arbeiten machen bei diesem Projekt eine Menge Spaß.

Achja und dieses WE zieht die CNC-Fräse zu mir in die neue Werkstatt um (wenn auch wohl nur vorrübergehend). Dann will ich mich zunächst um ein paar alte ausstehende Arbeiten kümmern, und so nebenher mal das erste Fahrwerk für die Straba fräsen.

Das wars für's Erste mal wieder.

Gruß, Gerd

EDIT : NACHTRAG : Ich habe im übrigen die Zeichnungen nochmals überarbeitet denn beim Betrachten der Bilder bin ich zu dem Schluß gekommen, daß die Drauf/Schnitt-Sichten in den Skizzen im Bereich der Endbereiche falsch sind. Die Seitenwände sind höchstens um die Hälfte eingezogen und bei weitem nicht so stark, wie in den Skizzen zu sehen.
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Re: Die Schneck - Pfälzer Oberlandbahn

Beitrag von Funkenschleuder »

Hallo Gerd :hallo: ,

sehr schön was du da machst :!:
Funkenschleudernde Grüße

Benny
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Re: Die Schneck - Pfälzer Oberlandbahn

Beitrag von Regalbahner »

Hallo Gerd,

der Antrieb schaut auf der Zeichnung sehr interessant aus .
Bin mal gespannt wie du das praktisch löst.
Wäre sicher vom Prinzip her auch für andere Projekte brauchbar
und bei ordentlich Gewicht bäärenstark .

Tschau Christoph
geht nicht gibt's nicht

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Re: Die Schneck - Pfälzer Oberlandbahn

Beitrag von Waldbahner a.D. »

Hallo Christoph,

im wesentlich ist das ganz einfach... Die Motoren haben 20mm Aussendurchmesser und passen somit in ein 22er Kupfer-Wasserinstallationsrohr.

Auf dieses wir längs ein 4mm Rundmessing gelötet, welche an beiden Enden einen Absatz auf 3mm hat, um in passenden Bohrungen gelagert zu werden. Innen wird dies eine Quertraverse im Rahmen sein, während aussen ein Messingwinkel angeschraubt wird, nach dessen entfernen der Antrieb entnommern werden kann.

Ein Antrieb wird zusätzlich so befestigt, daß er nicht kippen kann (Flachmaterial Anstelle von Rundmaterial oder ähnliches... Ich bin mir noch nicht sicher).

Bild

Am Getriebeende des Kupferrohres wird nun ein Flansch aus Messingblech von aussen aufgelötet mit Befestigungsschrauben für die Getriebekiste. Diese wird in meinem Fall wohl aus Kunststoff bestehen mit einem 9x9mm Vierkant als Verbindungselement. In die Front der Box wird passend eine 6mm Bohrung für die asymetrische Welle des Motors eingeplant, durch die der Motor auch gleich paßgenau ausgerichtet wird.

Ebenfalls in dieser Box enthalten sind die Stromabnehmerkohlen (LGB). Das ganze wird rings rum so gut wie möglich dicht gehalten, damit kein Dreck ins Getriebe kommen kann, welches mit Modul 0.5 schon relativ empfindlich sein kann.

Das wars in "Kürze".... Getriebe und Motor für die erste Einheit ist bestellt und sobald die da ist werde ich mal den Prototypen bauen und testen. Wenn der läuft habe ich mir vorgestellt, daß ich anhand des vorhandenen Motors die übrigen Antriebsgehäuse soweit fertig mache, daß zum Schluß nur noch die Motoren eingesteckt werden müssen. Diese können dann so wie Budget vorhanden gekauft werden.

Also bis dann mal wieder, Gerd
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Re: Die Schneck - Pfälzer Oberlandbahn

Beitrag von Waldbahner a.D. »

Guten Morgen.

Leider kam ich noch nicht dazu Teile für die Schneck zu basteln. Das wird sich aber sicher in dieser Woche ändern, wenn nach und nach die bestellten Bauteile eintreffen.

Dafür konnte ich in der Zwischenzeit ein paar andere Arbeiten abschließen bzw. vorran treiben, und ich habe mich weiter mit der Farbgebung der Schneck befaßt.

Aus der Anfangszeit ist schriftlich belegt, daß die Bahnen ein sehr blasses Gelb, "fast weiß" trugen. Anhand der Vorbildfotos von 1912-1915 habe ich meinen Entwurf von oben verfeinert und angepaßt.
Ob sie 100% stimmig ist weiß ich nicht und es wird sicher sehr schwer sein das rauszukriegen, denn Zeitzeugen die's noch wissen dürften knapp sein.
Schneck_1912 (Waldbahner)
Bild

Zwischen 1935 und '40 wurden die Wagen "modernisiert" in dessen Zuge zum Beispiel die Bremswiderstände auf's Dach wanderten und die Motorwagen mit Scherenpanthos ausgerüstet wurden. Ein Foto von #1, aufgenommen 1939 in Landau, zeigt ein frisches helles Farbkleid mit grauem Dach unr dunklem Fahrwerk, ohne jeglichen Zierlinien-Schnickschnack. Die Anschriften haben sich auch geändert.
Schneck_1940 (Waldbahner)
Bild

Letzten Endes liegen mit 3 Farb-Fotos vor, welche einige abgestellte Fahrzeuge neben der Wagenhalle zeigen, aufgenommen vermutlich in den 50er Jahren kurz vor, oder während der Stillegungsphase. Die Wiedergabe des Schmutzes habe ich nicht berücksichtigt *hihi*
Schneck_1950 (Waldbahner)
Bild

Damit genug für heute. Ich hoffe, daß ich diese Woche nebenbei dazu komme die 3 Fahrwerksrahmen für die Triebwagen zu bauen, welche fast ausschließlich aus Frästeilen bestehen. Natürlich nur, wenn die Fräse nicht gerade für die Balmforth's arbeiten muß ;-)

Gruß, Gerd
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