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Ich mache einen neuen Thread auf, statt die Waage an den Beitrag von Joachim (Eisenbahnfreak) anzuhängen ( modellbau/viewtopic.php?t=6010 ). Ich bewundere seine Arbeit, zumal er am Küchentisch nicht nur eine, sondern sogar mehrere dieser Waagen gebaut hat - dafür meinen größen Respekt, denn das ist ein fieses Gefummel. Dies hier ist jedoch etwas anderes, und das hieße Äpfel und Birnen vergleichen. Denn die hier vorgestellte Waage ist mit geätzten Blechteilen und über 20 Jahren Modellbau-Erfahrung entstanden - und auf der ausschließlich dem Modellbau gewidmeten Werkbank. Wenn man so will, kein großer Verdienst im Vergleich zu Joachims Sahnestückchen.
Kommen wir nun also zu der auf dem Marktplatz angekündigten Dezimalwaage nach einem Vorbild aus Dischingen (Härtsfeldbahn, http://www.hmb-ev.de ). Ihre Funktion wurde hier schon erklärt: modellbau/viewtopic.php?p=242115#242115 .

So ging's los. Die Holzteile sind größten Teils zugeschnitten, teils sogar vorgebeizt (mit Clou® Nussbaum dunkel).
Beim Bau erwiesen sich die - noch teils falschen - Schablonen als sehr nützlich. Wer eine der Waagen bestellt hat, möge bitte unbedingt die neue Version der Bauanleitung abwarten, die folgt dieser Tage.
Ein Klötzchen hilft, die Standsäule auszurichten.

Die verklebten Holzteile wurden zunächst einmal mit Clou® Nussbaum dunkel-Beize behandelt.

Dann folgte - wo erwünscht - ein erster Anstrich mit Revell® Nr. 39 matt dunkelgrün.

Die Anbringung der Flacheisen und der Diagonalstreben an der Säule waren das erste fiese Gefummel. Da Neusilber eine erhebliche Oberflächen-Spannung hat, wölben sich tiefgeätzte Teile ganz gemein. Da hilft am besten, diese "Brocken" über einem runden Pinselschaft eben zu ziehen.

Ich hoffe, die Buntbahner werden es mir nachsehen, dass ich bei meinem Handmuster ein wenig mehr Aufriss betrieben habe als bei den Subminiaturserien-Modellen (siehe modellbau/viewtopic.php?t=6545 ). So habe ich mir den Kettchen-Halter des Dischinger Vorbilds relativ aufwändig gedreht und verlötet. Der ist hier unten vor dem 35cm-Euro-Cent zu sehen


Auf dem Hauptrahmen ist allerlei Dreck und Staub, den keiner weg wischt - das ist im Original genau so. Also wurde das hier auch nachgebildet.

An diesem Punkt wäre ich fast verzweifelt - bei der Anpassung der Zugstangen. Da gebührt Joachim der allergrößte Respekt. Ich habe etliche Anläufe gebraucht, bis die Waage tatsächlich ausgependelt war. Die Polystyrol-Abstandsklötzchen dienen dazu, während der Justierung eine halbwegs plausible Lage der Wiegeplattform zu halten. Der Paketgummi sorgt dafür, dass der ganze Klimbim nicht auseinander fällt.

Mindestens ebenso fies war die Anpassung der S-Haken für die Kettchen und die Anpassung der selben. Was habe ich geflucht, als ich das dritte Mal die falschen Ketten und Haken verbunden hatte. Nur gut, dass Chiara heute bei ihrer Mama ist...

So sieht das Ganze von hinten aus. Der Rost ist noch feucht, deswegen solltet Ihr nicht allzu viel auf das Bild geben - ich reiche noch 'was Besseres nach, wenn die Gewichte fertig sind. Zu meinem Stolz funktioniert die Waage so gut, dass sogar das Justiergewicht Wirkung zeigt - und das ist immerhin nur ein piepsig kleines Drehteil von 3mm Länge und 2mm Durchmesser. Aber verschiebbar!

Zum Schluss noch ein Vergleich Vorbild und Modell. Das Vorbild:

...und das Modell, noch ohne Gewichte und farblich noch nicht ganz fertig behandelt:

Ausgewogende Grüße und demnächst mehr hierzu -