Dieser Bericht ist etwas für alle von euch, die auf Feldbahnromantik gemischt mit dem etwas spannenden Gefühl von "lost places" stehen.
Zum Hintergrund: als ich meinem Schwager (der in Witterschlick wohnt) letztens von meiner Gartenbahn erzählte, erwähnte der, daß es um Witterschlick früher ein ausgedehntes Feldbahnnetz gab. Dabei sollte man erwähnen, daß Witterschlick sich selbst gerne "die Tonmetropole" nannte. Beim Tonabbau dann spielten die Feldbahnen eine wichtige Rolle. Von den vielen Tongruben ist nur noch eine aktiv, und diese besitzt gar keine Feldbahn mehr. Aber wenn man genauer hinschaut sind die Feldbahnspuren noch immer zu erkennen.
Ich habe mich aufgemacht um diese Spuren zu suchen. Das ist mein Ergebnis:
Wenn man durch Witterschlick fährt, fällt einem zuerst diese Feldbahnlore auf, die als Ausstellungsstück auf einem Rasenstück steht:

Der erste Tip erwies sich dann leider als Niete. Zwei Kilometer Gleis sollten hier noch liegen, gefunden habe ich nur diese verbogenen Reste:

Von den Reststücken geht es mit größeren Unterbrechungen über die Hauptstraße hinunter Richtung Normalspurgleis.

Das Gleis endet hier - in einer gewaltigen hölzernen Tontrocknungsanlage:

Kleine Feldbahnbrücke:

Die Weiche dürfte noch funktionieren:

Links die Tontrocknungsanlage, rechts wurde der Ton auf Normalspur verladen:

Die nächste Feldbahn, die ich besuchte, endete hier direkt in den ehemaligen Servais-Werken (heute Deutsche Steinzeug). Über eine Brücke aus Eisenträgern ging es ins erste Stockwerk. Genau dort, wo man das helle zugemauerte Loch sieht:

Der ehemalige Betriebshof. Eine gemauerte Backstein-Lokwerkstatt befand sich ganz am hinteren Rand, etwa auf Höhe wo das Haus mit dem Türmchen steht. Wer genauer hinschaut kann noch die Gleise in dern Betonplatten erkennen:

Von hier führen noch 850 Meter erstaunlich gut erhaltenes Gleis in Richtung Tongrube - Spurweite 600mm:
