Sandstrahlpistole und Strahlmittel

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Moderator: fido

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anoether
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Re: Sandstrahlpistole und Strahlmittel

Beitrag von anoether »

Moin.
Bremsklotz hat geschrieben:aber willst Du wirklich in einem nicht in sich abgeschlossenen Raum mit Druck strahlen ? Ich interessiere mich auch dafür, aber das würde ich mir nicht einmal im Freien trauen ...
Mikado hat geschrieben:Ich habe bisher vermumt und mit Staubmaske mit fein gebrochenem Glasstaub draussen in einer Plastikkiste gestrahlt. Das war jedesmal eine Riesen-Übung. Etwa 1/3 des Strahlmittels verteilte sich im Garten. Ich habe immer vor dem Duschen noch die Modelle gestrahlt, denn dieser Staub drang wirklich in alles ein.
Also das hört sich ja wirklich alles recht abenteuerlich an :roll: .

Für das hier:

Bild

phpBB2/viewtopic.php?t=5265&postdays=0& ... c&start=22

gezeigte Modell lag der Verbrauch an Strahlmaterial bei ca. einer Kaffeetasse.

An den Strahlkabinen sind immer solche abartigen Gummihandschuhe montiert - damit kann man Modelle nicht wirklich fassen und ob der Gebrauch dieser Handschuhe Spaß macht ... - mir nicht Bild.

Also mal zusammengefasst:

- Gestrahlt wurde ohne Kabine und Handschuhe aber
- MIT Staubmaske
- 6 bar Vordruck
- Druckminderer
- Strahlmittel feguramed
- Düse 2,5mm
- Windstärke 4 aus SW
- Strahlrichtung NO
- Arbeitszeit ca. 30 MINUTEN; Rückstände nirgends erkennbar

Mit der Düse lässt es sich bei Bedarf wie mit einem Faserschreiber arbeiten; mit Folie abgeklebte Stellen werden NICHT angegriffen.

Notfalls kann man sich sogar Fingernagellack entfernen.

Gruß Andreas

PS: Macht keine Wissenschaft draus ;-).
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Mikado
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Re: Sandstrahlpistole und Strahlmittel

Beitrag von Mikado »

Das Problem ist eigentlich immer nur das Strahlmittel, welches zurück prallt. Es dringt in jede Ritze ein, knirscht zwischen den Zähnen und pickst hinter der Schutzbrille auf den Augenliedern. Der Befund ist wissenschaftlich nicht erhärtet aber subjektiv sau eklig! Ich habe sehr viel auf diese Weise gestrahlt. Der Verlust ist nicht Kesselweise, aber bei den Preisen für das Badger Strahlmittel in der Schweiz hat mich das sehr geärgert. Der Glassstaub ist billiger, aber nach dem Strahlen ist um den Arbeitsplatz herum immer alles weiss von Glasstaub. Das lässt sich mit Luft in den Rasen blasen und dort stört es nicht.
Mich stört viel mehr trotz Schutzbrille mit zusammen gekniffenen Augen im "Hagel" der feinen zurück prallenden Partikel nicht genau hinschauen zu können, was ich gerade wegstrahle. Ich habe mein ganzes LGB Rollmaterial über die Jahre hinweg gealtert und gesupert. Dazu habe ich unter anderem Teile der Beschriftung weggestrahlt, damit ich die Wagen unterschiedlich nummerieren konnte, sowie den Glanz entfernt, damit die Verwitterungsfarbe auch griffest haftet. Auf Plastik ist mit zusammen gekniffenen Augen sehr schnell zuviel weg. Beim Messing Sandstrahlen kann ich vergleichsweise viel weniger falsch machen.
Wenn Du das Modell mit Handschuhen nicht fassen kannst, dann halt es doch mit einem 4 fach Greifer oder mit einer alten Zange. Diese kannst Du auch mit Handschuhen halten. Ich leide unter einem Handekzem und da sind Handschuhe ein muss.
Mich würde von den Anwendern der Box interessieren wie gut man durch das Glas sieht was man strahlt? Vielleicht hat ein Anwender auch eine andere gute Lösung wie man mit den steiffen Handschuhe feine Modelle greift?
Heinz
dejar morir una locomotora a vapor, es dejar morir la historia
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anoether
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Re: Sandstrahlpistole und Strahlmittel

Beitrag von anoether »

Moin.
Mikado hat geschrieben:Ich habe mein ganzes LGB Rollmaterial über die Jahre hinweg gealtert und gesupert. ... Beim Messing Sandstrahlen kann ich vergleichsweise viel weniger falsch machen.
Schon möglich aber: ein versautes LGB-Fahrzeug schmeißt man in die Tonne - damit würde ich mich bei einem selbst entwickelten und gebauten Messingmodell wesentlich schwerer tun :zwinker: .
Mikado hat geschrieben: Wenn Du das Modell mit Handschuhen nicht fassen kannst, dann halt es doch mit einem 4 fach Greifer oder mit einer alten Zange.
Alte Zange? :shock: :shock: :shock:
Mir fällt im Moment keine Antwort ein, mit der ich adäquat beschreiben könnte, was ich gerade denke.

Gruß Andreas
Bremsklotz
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Re: Sandstrahlpistole und Strahlmittel

Beitrag von Bremsklotz »

Hallo zusammen,

wie Heinz es schildert, habe ich es mir vorgestellt - eine prima Einstellung für einen Sahara-Urlaub oder die Rallye Paris-Dakkar ... Nach einigen Erlebnissen mit verschiedenen Farbsprühvorrichtungen unterschiedlicher Art, die gar nicht so verschieden waren von dem, was Heinz berichtet - vom Knirschen zwischen den Zähnen abgesehen - werde ich auf jeden Fall der geschlossenen Arbeitsweise den Vorzug geben. Ich möchte im Haus (Keller) arbeiten, und da steht mein Werkzeug, dem ein Sandfilm eher schadet, auch wenn die Geräte mit Staubschutzhüllen zugedeckt sind.

Ich sehe allerdings auch, daß Geräte von der Größe, wie sie rc-Machines oder Westfalia anbieten, schnell zu klein werden können. Der Ausweg wäre der Selbstbau einer geschlossenen Kabine, als Mittelding zwischen einer kleinen Unterdruck-Kiste und einem Staubschutz-Kabuff der einseitig offenen Art. Wenn es gelingt, das in der Art von Böhler's Vorrichtung hinzubringen, dann sind auch die von Andreas zu Recht geschmähten Gummihandschuhe nicht mehr nötig. Mal sehen, was mir einfällt und wie es funktioniert ...

Knirschende Grüße :D
vom Sandklotz
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fido
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Re: Sandstrahlpistole und Strahlmittel

Beitrag von fido »

Bremsklotz hat geschrieben:Wenn es gelingt, das in der Art von Böhler's Vorrichtung hinzubringen, dann sind auch die von Andreas zu Recht geschmähten Gummihandschuhe nicht mehr nötig.
Hallo 'Klotz,

hast Du die Handschuhe mal ausprobiert? Gerade kleine Teile würde ich weder mit den Fingern noch mit der Zange oder Pinzette anfassen. Da sind die Handschuhe nicht schlecht. Bei großen Teilen stören die Handschuhe meiner Meinung anch überhaupt nicht.

Aber das ist vermutlich Geschmackssache. Ich schätze es jedenfalls, wenn der Staub in der Kabine bleibt.
:runningdog: Viele Grüße, fido
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Helmut Schmidt
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Re: Sandstrahlpistole und Strahlmittel

Beitrag von Helmut Schmidt »

Hallo Strahler,

noch mal zusammengefasst.

Ich habe meine Strahlkabine in einem Keller stehen in dem auch der Kompressor steht.

Bild

Die kleine Badger Pistole die oben in der Mitte zu sehen ist, benutze ich inzwischen auch gar nicht mehr, es geht mit der großen billigen Pistole einfach besser und schneller. :D

Das mit den Handschuhen hat mich noch nie gestört. :wink:

Den Filter der den Überdruck sonst aus der Kabine entweichen lässt habe ich entfernt und in die Öffnung einen Staubsauger gesteckt, der für Unterdruck in der Kabine sorgt. Damit sich die Handschuhe beim Unterdruck nicht so aufblähen habe ich auf der gegenüber liegenden Seite eine Zuluftöffnung in der Kabine. Das hat den Vorteil, dass sich die Sicht in der Kabine auch verbessert hat. Durch den Unterdruck wird viel Staub abgesaugt. :D

Bild

Werden die Teile zu klein dann halte ich sie einfach mit solch einer Klemme. :idea:

Bild

Um den Unterschied zu sehen und zu spüren, habe ich die zweite Box ohne Klemme gestrahlt. Ich komme mit beidem Zurecht und ohne Klemme geht es beinahe noch besser, weil ich nicht umklemmen muss. :lol:

Solch Teile wie eine Köf lassen sich aber noch sehr gut in der Kabine strahlen. :D

PS: Habe gerade gesehen das war ja mein 1000 Beitrag hier :shock: :oops:
Helmut Schmidt
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Re: Sandstrahlpistole und Strahlmittel

Beitrag von Bremsklotz »

Hallo Fido,

da haben wir uns mißverstanden. Ich meine *ohne* Handschuhe, mit einem einfachen Manipulator, der eine der Wände durchdringt, wie ein Kugelgelenk. Böhler hat so eine Vorrichtung von Schuhkartongröße, wo von außen zwei Griffel geführt werden können. Unter

http://www.gw-werkzeuge.de/boehler.htm

ist ein kleines Bild zusehen, auch die gesalzenen Preise für das Ding und die Strahlmittel dazu.

Leider ist es dabei nicht möglich, das Werkstück ohne weiteres zu drehen und zu wenden. Aber zum Lackieren ein Drehteller auch von Vorteil, warum nicht auch beim Sandstrahlen ? Befestigung ist sicher wichtig, damit kleine Teile, wie Helmuts Container, nicht davongepustet werden, ansonsten stelle ich mir das gar nicht so schwierig vor ...

Grüße vom
Bremsklotz
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Helmut Schmidt
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Re: Sandstrahlpistole und Strahlmittel

Beitrag von Helmut Schmidt »

Hallo Bremsklotz,

also ich habe das Teil von Böhler schon probiert und kann Dir nur sagen, mit meinen Händen in einem Gummihandschuh bin ich noch um vieles geschickter, wie mit soch einem starren Manipulator. :wink:

Ganz abgesehen von der Größe, das Teil ist für unsere Baugröße einfach viel zu klein. :cry:
Helmut Schmidt
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fido
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Re: Sandstrahlpistole und Strahlmittel

Beitrag von fido »

Hallo 'Klotz,

wie gesagt ist das Geschackssache. Ich halte kleine Teile einfach lieber mit der Hand im Handschuh fest. Im übrigen ist der Strahldruck aus einer großen Pistole ziemlich gross und ich glaube nicht, dass Du die Teile mit einer Pinzette (die wohl am Manipulator montiert ist) noch festhalten kannst.


Hallo Helmut,

ist die Scheibe in Deiner Kabine Glas oder Kunstoff? Die Idee mit dem Staubsauer ist sehr gut. Damit könnte ich die Kabine doch wieder in das Haus holen. Allerdings ist meine Kabine fast doppelt so groß und braucht recht viel Platz.
:runningdog: Viele Grüße, fido
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Helmut Schmidt
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Re: Sandstrahlpistole und Strahlmittel

Beitrag von Helmut Schmidt »

fido hat geschrieben:Hallo Helmut,

ist die Scheibe in Deiner Kabine Glas oder Kunstoff? Die Idee mit dem Staubsauer ist sehr gut. Damit könnte ich die Kabine doch wieder in das Haus holen. Allerdings ist meine Kabine fast doppelt so groß und braucht recht viel Platz.
Hallo Fido,

meine Scheibe ist auch aus Kunsstoff ich habe auch schon mal überlegt die Scheibe gegen eine Glascheibe zu tauschen. Da die Scheibe aber auch Deckel ist, ist das nicht so einfach.

Wir können ja tauschen, ich hätte gern eine größere Kabine. :wink:

Ich habe an meiner Kabine einen Druckminderer damit kann ich den Druck ja optimal regeln. Wenn ich Lackflächen matt haben möchte, drehe ich den Druck z.B. sehr weiter runter und ich erhalte optimal Mattlack Oberflächen. Denn Glanzlack deckt besser und dünner wie Mattlack.

Ausserdem wenn ich diese kleine filigrane Box mit vollem Druck = 8 bar gestrahlt hätte, wäre da sicher einiges dabei durchgestrahlt worden.
Helmut Schmidt
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