Anlagenbau und große Radien

Anlagen (aussen & innen), Dioramen, Gebäude, Figuren, Schienen, Autos, sonstiges Zubehör

Moderator: Marcel

Benutzeravatar
Flachschieber
Buntbahner
Buntbahner
Beiträge: 4253
Registriert: Mi 5. Mär 2003, 08:47

Re: Anlagenbau und große Radien

Beitrag von Flachschieber »

Hallo Thomas

genau das hab ich gemeint.Echt toll die ACAD Weiche.Da könnte ich fast meine Weichenbaulehre noch mal umstellen :wink:

Beste Grüße,

Marco
Benutzeravatar
fido
Buntbahner
Buntbahner
Beiträge: 10528
Registriert: Mi 19. Feb 2003, 21:34
Wohnort: Herbipolis
Kontaktdaten:

Re: Anlagenbau und große Radien

Beitrag von fido »

arne012 hat geschrieben:ich will ja nicht nerven aber ich sehe hier zwei R3 Kurven ohne Zwischengerade, oder nich?
Hallo Arne,

die Jungs haben recht - das sind Weichen mit 2m oder 3m Radien von Thiel. Diese Weichen sind ab dem Herzstück gerade und daher gibts bei der 3m Version auch keine Pprobleme, wenn man zwei direkt verbindet. Bei der 2m Version überpuffern unsere großen Wagen.

PS: Thomas, die Weiche ist große Klasse!
:runningdog: Viele Grüße, fido
theylmdl
Buntbahner
Buntbahner
Beiträge: 5812
Registriert: Fr 14. Jan 2005, 01:01
Wohnort: Frankfurt a.M.
Kontaktdaten:

Re: Anlagenbau und große Radien

Beitrag von theylmdl »

Hallo, Freunde schlanker Winkel und großer Radien!

Ich möchte das Ganze nochmal mit System angehen, da ich das Thema auch spannend finde. Ich habe mir also die vorab gezeigte Schwaben-Weiche hergenommen und damit einen stark gekürzten Subminiatur-Durchgangsbahnhof angelegt (mit Verlängerungs-Möglichkeit). Da isser:

Bild
CAD-Skizze eines kleinen Durchgangs-Bahnhofs mit Zugkreuzungs-Möglichkeit.

Die Mindest-Maße ergeben sich für Leute, die sich ein wenig am Vorbild orientieren, praktisch von alleine. Vorab: Ein grau umrahmtes Rechteck entspricht 120 × 60cm, ein Quadrat 60 × 60cm. Die Minimal-Version ist daher 6,6m lang und 1,2m tief.

Da bringen Freunde des R1 ja schon (fast) stattliche Anlagen drauf unter. Aber das soll uns in diesem Forum weniger jucken ;-) . Hier meine Überlegungen.

Gebaut werden soll ein ganz kleiner Durchgangsbahnhof mit Zugkreuzungs-Möglichkeit. Am Güterboden soll ein Stumpfgleis enden. Aus betrieblichen Gründen muss der Bahnsteig zwischen den beiden Hauptgleisen liegen.

Ich nehme also die Bauordnung für Schmalspurbahnen vom 24. September 1934 und diverse andere Quellen, die hervorragend auf Epoche 2 ( http://www.epoche2.de ) dokumentiert sind, hier http://www.hs-merseburg.de/~nosske/Epoc ... _3108.html , schlage in den Anlagen nach ( http://www.hs-merseburg.de/~nosske/Epoc ... _3551.html ) und ermittle den mindestens nötigen Gleisabstand.

Dabei gilt es zu unterscheiden zwischen dem Profil für umbauten Raum (1,55m ab Gleismitte, Strichlinien) und dem für Fahrzeuge (1,35m). Ferner muss berücksichtigt werden, wo die Weichen-Grenzzeichen liegen (hier bei etwa 3,50m Gleismitten-Abstand). Daraus ergeben sich die Nutzlängen.

In Abhängigkeit von Weichenwinkel, Mindestabstand und benötigten Nutzlängen kann also die minimale Länge für einen Bahnhof und seine Zugkreuzungs-Gleise berechnet werden. Der Mindestabstand zwischen den Gleisen sollte bei Bahnhöfen und Meterspur etwa 4m betragen. Zwei Meter nutzbare Bahnsteigbreite sollte man den Preiserlein zusätzlich schon gönnen, damit die Herren nicht von vorbei fahrenden Zügen rasiert werden oder gar die Damen ihre Röcke verlieren. Daraus ergeben sich mit ein wenig Luft knapp 23cm Parallelgleis-Abstand - herzlich wenig!

Wo es keinen Bahnsteig gibt, tun es eben 17,8cm - da liegt LGB® mit rund 16,5cm schon gar nicht so verkehrt.

Aber das gilt nur für gerade Gleise. Im Bogen kommen - auch beim Vorbild - Erweiterungen der Profile zum Tragen, innen mehr und außer weniger. Selbst bei 3m Radius reden wir hier noch über 6,4mm mehr (innen).

Nun die Preisfrage: Wie lang ist bei einer einfachen Weichenverbindung Ew 70 1:6 und zwei Metern nutzbarer Bahnsteigbreite in der Mitte die Zwischengerade zwischen den Enden der Krümmungen der Weichen? Gemein, nicht wahr? Die Bemassung ist auf dem Bildschirmfoto nicht zu lesen... Hier die knallharte Antwort: 836,9mm und zwischen den Weichenenden noch 637mm. Und wenn kein Bahnsteig dazwischen liegt? 56cm vom Bogen zu Bogen und gut 45cm zwischen Weichenende und Bogen.

Wie ist das nun mit der Länge? Wenn Zugkreuzungen in dem Bahnhof statt finden sollen, müssen die beiden längsten in Frage kommenden Züge auf die beiden Ausweichgleise passen - und zwar zwischen den Weichen-Grenzzeichen. Ist das ein Endbahnhof und es soll nur eine Umfahrung nötig sein, muss die Länge des längeren Ausweichgleises zwischen den Weichengrenzzeichen mindestens Zug- minus Loklänge betragen. Beides wird im Vorbild aber sicher nie so knapp bemessen. Im Screenshot oben beträgt die Länge bei Zugkreuzungen 2,7 und 3,4m und bei Umfahrungen 3,4m minus Lok - beides arg knapp. Darum kann an der mit einem grünen Punkt markierten Stelle bei genug Platz noch etwas verlängert werden. Bei 1,2m mehr (also 7,8m Gesamtlänge) sieht's schon freundlicher aus: Da bringen wir's auf 3,9m und 4,6m. Das sind etwa die Verhältnisse beim Event in Dischingen im Güterbahnhof Aalen. Tipp: Unter 80m (3,55m im Modell) spielt sich beim Original nichts ab. Da muten die 36m Nutzlänge im Bildschirmfoto oben beim Güterboden schon lächerlich kurz an.

Kommen wir zurück zum Fahrspaß mit selbst gebauten Modellen. Unter solchen Bedingungen - und die Vorbildweiche gehört schon zu den ganz engen - wird es keinen Kummer mit Überpufferung etc. geben. Das ist das pure Vergnügen, technisch und optisch. Wer also kann, sollte so denken und bauen. Ich war selbst so dämlich, das lange (für IIm) nicht zu begreifen, weil es so viel Platz kostet. Es lohnt sich aber,

meint mit besten Grüßen
Thomas Hey'l - info@themt.de - www * themt * de
Antworten