Metallbautechnik: Bohren (Gewinde bohren)

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Moderator: fido

RailroadSheppard
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Re: Metallbautechnik: Bohren (Gewinde bohren)

Beitrag von RailroadSheppard »

Hallo,

mit WD40 bin ich recht vorsichtig geworden, da es auch diverse unangenehme Nebeneffekte hat.
Ich bin ein absoluter Fan von: http://www.jokisch-fluids.de/JokischSpe ... B6lS91.htm
Das geht auch in Messing sehr gut. Ich beziehe es als Gewerbetreibender von Hofmann . Privat kann man das Zeug auf diversen Messen bei einigen Händlern kaufen.
In Weißmetall und Alu sollte man Spiritus benutzen und kein Öl !

Zu den Schneidbohrern: In Durchgangslöchern benutzt man eigendlich nur Einschneider mit möglichst langem Anschliff. Dreischneider (3 Bohrer) sind nur für Sacklöcher oder größere Gewinde. Erst recht in Messing. Für den normalen Gebrauch reichen Gewindebohrer aus HSS oder HSSCo. Eine TIN- oder Aluminium-Oxid-Beschichtung braucht man nur auf Maschinen mit hohen Schnittgeschwindigkeiten. Das gleiche gilt für Vollhartmetall.
Der Basteler kauft gut bei www.modellbauschrauben.de oder bei www.dhCenter.de .

Grüße aus der Werkstatt von Rainer

P.S. nach DIN: Gewinde-Schneidbohrer !
Jetzt auch online: www.rs-modelle.de
Die Gartenbahn-Seiten bei:
www.ig-modellbahn-schkeuditz.de
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Berthold
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Re: Metallbautechnik: Bohren (Gewinde bohren)

Beitrag von Berthold »

Hallo Mathias,

wenn bkm schreibt:
du musst den Gewindebohrer nicht immer wieder herausdrehen
würde ich ergänzen: Du darfst ihn nicht immer wieder ganz herausdrehen –
weil es erheblichen Feingefühls bedarf, ihn wieder genau in den angefangenen
Gewindegang einzufädeln.
Wenn das – was wahrscheinlich ist – nicht genau erfolgt, ist Dein Gewinde
schon im Eimer, bevor Du die erste Schraube eindrehen kannst.
Und wie schon erwähnt: Halten tun die nix, die sehen bestenfalls gut aus.

Also mein Vorschlag: Dreier-Sätze gibt es wohl für uns Bastler unter M1
wohl kaum. Die Alles-auf-einmal-Schneider haben vorn die Vor- und
Mittelschneidezone und dann den Fertigschneider, geht alles stufenlos
ineinander über.
Das Ding einölen mit beliebigem Öl, vorsichtig und senkrecht eindrehen
bis zum Fertigdurchmesser. Bis dahin geht's auch recht leicht.
Dann weiterdrehen und nach jeder Umdrehung etwas zurück, etwa 30 Grad,
damit der ausgeschnittene Span abreißt und sich in die Rillen setzt.
Erst wenn's merklich schwerer geht, weil sehr tief, mal das ganze Ding
rausdrehen,
und gegebenenfalls vorsichtig wieder neu rein.

Das kann man nach einigem Üben durchaus hinbekommen. Üben aber
am Besten an einem Abfallteil, das ist nicht so ärgerlich beim Mißlingen.

Schöne schneidige Grüße
Berthold
Fahrzeuge in 1:22,5 für alle Feldbahnspurweiten
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matthias
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Re: Metallbautechnik: Bohren (Gewinde bohren)

Beitrag von matthias »

Hallo Zusammen

Vorraussichtlich bohre ich wohl kaum so kleine Gewinde. Aber grössere bohrt man ja gleich. Die Schrauben tue ich dann einfach imitieren so wie Thomas das auf seiner Seite berichtet: http://www.themt.de/mt-1100-rvts-49.html . Allerdings habe ich mir dabei gedacht, die Muttern -und die Schraubenkopfimitate mit einer CNC - Fräse zu machen, sonst bin ich bei einer Serie Wagen eweig am basteln.

Fast vergessen: Herzlichen Dank für eure vielen Antworten!

Liebe Grüsse
Matthias
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Ralf
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Re: Metallbautechnik: Bohren (Gewinde bohren)

Beitrag von Ralf »

So ihr (auf-) Schneider und (Nasen-) Bohrer , sowie (Däumchen-) Dreher :wink:

also, zu meinen Lehrzeiten sowie in der Meisterschule habe ich es mal so gelernt:

Schraubendreher :arrow: auch ich nenne sie Umgangssprachlich Schraubenzieher
Messschieber :arrow: wird auch Schieblehre genannt, aber alleine um da die Feinheiten zu klären bräuchten wir einen extra Threat
Gewindebohrer :arrow: Innengewinde
Gewindeschneider oder Schneideisen :arrow: Aussengewinde. Ältere Metaller nennen sie auch oft Schneidkluppe

Gewindebohrer unterscheidet man in verschiedene Kategorien:
3 teiliger Bohrersatz :arrow: Vor- Mittel- und Fertigschneider
2 Teiliger Bohrersatz :arrow: Vorschneider und Fertigschneider

und dann gibt es da noch die Einschnittgewindebohrer für Maschinen
(sind mir die liebsten, ich bin ja faul :wink: )

nun zu den Kernlöcher.
Ich habe da mal was rausgesucht:

metr. ISO-Gewinde nach DIN 352
(auch Normalgewinde genannt)
Durchm. / Steigung Kernloch
M1 / 0,25 :arrow: 0,75
M1,2 / 0,25 :arrow: 0,9
M1,4 / 0,3 :arrow: 1,1
M1,6 / 0,35 :arrow: 1,25
M1,7 / 0,35 :arrow: 1,3
M2 / 0,4 :arrow: 1,6
M2,5 / 0,45 :arrow: 2,0
M3 / 0,5 :arrow: 2,5
M3,5 / 0,6 :arrow: 2,9
M4 / 0,7 :arrow: 3,3
M5 / 0,8 :arrow: 4,2
M6 / 1,0 :arrow: 5,0

metr. ISO-Feingewinde nach DIN 2181
M3,5 / 0,35 :arrow: 3,1
M4 / 0,5 :arrow: 3,4
M4,5 / 0,5 :arrow: 3,9
M5 / 0,5 :arrow: 4,4
M6 / 0,5 :arrow: 5,4
M6 / 0,75 :arrow: 5,2
M7 / 0,75 :arrow: 6,2
M8 / 0,75 :arrow: 7,2
hier höre ich einfach mal auf

Beim schneiden immer mit Schneidöl schneiden. Gibt es bei Würth oder eigentlich in fast jedem Baumarkt

theylmdl hatte geschrieben das er in Kupfer ein Gewinde gebohrt hat.
:respekt: :respekt: Messing ist wesentlich leichter zu bohren :!:
Kupfer ist weicher, dadurch lässt sich das Gewinde besch....eidener bohren(schneiden)
Ich mache um Kupfer immer einen Bogen.
Beim Messing muss man dabei auch auch immer die verschieden Messingarten unterscheiden. Ich benutze da immernoch die alten Bezeichnungen:
MS58 :arrow: hart :arrow: lässt sich sehr gut bohren und schneiden
MS63 :arrow: weich :arrow: geht schon schlechter



Schrauben in M1,6 M1,4 und M1,2 sind auch belastbar, solange sie aus Stahl oder VA sind und dein tragendes Gewinde lang/tief genung.

Messingschrauben :arrow: mach dein Kernloch und schlage sie ein :!:

Dort gilt der Spruch:
Eine Schraube ist auch nur ein Nagel mit Gewinde :!: :wink: :P :shock:

Immer das Gewinde stückchenweise schneiden/bohren. Also reindrehen, rausdrehen usw..

Wenn du dann irgendwann genug Gewinde geschnitten/gebohrt hast und so faul wirst wie ich :arrow: M2 Maschinengewindebohrer in den Akkuschrauber und ab gehts!!!

So, nun fröhliches schneiden und bohren

Viele Grüße aus dem AW Brockenblick

Ralf
Viele Grüße aus dem AW Brockenblick

Ralf


Bild Eine Dampflok fährt mit Dampf und nicht mit Strom !
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Re: Metallbautechnik: Bohren (Gewinde bohren)

Beitrag von Solaris »

Auch ich schneide gerne mit Akkubohrer und Einschnittbohrern, auch ich bin faul :-). Der heiße Tipp beim Akkubohrer ist unbedingt, das Drehmoment sehr klein zu stellen.!Im Vorwärtsgang wenn die Rutschkupplung durchrutscht, wieder den Rückwärtsgang nehmen (langsame Übersetzung), dann wieder vorwärts bis die Kupplung wieder durchrutscht.

Die Technik habe ich allerdings noch im Modellbau angewendet. Man muss den Akkuschrauber sicher sicher ruhig halten... Vermutlich eignen sich für die sehr feinen Gewinde doch handbetriebene Dinge...

Grüsse
Solaris
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