In der letzten Zeit ist Feldbahn ja schwer im Kommen

Dementsprechend haben sich in der für alle offenen Feldbahn-Benutzergruppe des BBF ein paar Leute schwer in's Zeug gelegt. Heraus kam innerhalb von etwa vier Wochen ein Muldenkipper-Fahrwerk für IIf gemäß DIN 5971. Das Fahrwerk hat im Original 600mm (wahlweise 550mm) Achsstand und 350mm-Räder. Ideal im Modell: Drobeck-Räder mit 15,5mm Durchmesser. Es ist für eine Mulde für 1m³ Inhalt gedacht (die gibt's noch nicht, kommt aber noch).
Das Original sieht etwa so aus:

Hierbei handelt es sich allerdings um eine etwas kleinere 0,75m³-Lore. Das Bild wurde im Frankfurter Feldbahn-Museum aufgenommen.
Diese Lorenfahrwerke haben nur arg dünne Rahmenprofile (6,25mm Vorbild-Materialstärke). Da lag es nahe, die Teile für das Fahrwerk aus 0,3mm-Blech zu ätzen.
Also habe ich 'mal einen Entwurf für eine Ätzplätine gezeichnet. Die wurde zunächst einmal auf 0,3mm starkem Karton ausgedruckt, um ein Probemodell zu bauen. Da isses:

Das klappte überraschend gut.
Dann ging plötzlich alles ganz schnell: Von hier und da kamen Vorbild-Informationen, Helmut gab mir ein paar gute Tipps, Holger Steinberg begann Urmodelle für neue Achslager nach DIN 5973, Kuppelbolzen und Muldenriegel für den Guß zu bauen, und Thomas Engel erklärte sich freundlicher Weise bereit, Muster zu ätzen.
Daran sitzt Holger gerade und bricht sich seine Kleinstbohrer ab


In der Skizze entsprechen 10 Bildpunkte (Pixel) einem Millimeter im 1:22,5-Modell.
Letzte Woche kam dann ein Anruf von Thomas Engel:
Ach herrje - gerade am Vortag hatte ich bei Vorbildstudien im Frankfurter Feldbahn-Museum noch ein paar Fehler entdeckt (an der Vorlage, nicht am Vorbild).Mach hin, Junge, wir ätzen übermorgen, und ich brauche Deine Vorlage noch heute.
Wie auch immer, das Unmögliche ist Dreck für uns, größere Dinge dauern etwas länger, oder?
Und am Freitag schon hatte dann der Briefträger eine dicken, weißen Umschlag für mich dabei. Der wurde ihm flugs entrissen. Auf Grund widriger terminlicher Umstände konnte es leider erst in der Nacht von Samstag auf Sonntag mit der Probemontage losgehen.
Die klappte aber - bis auf ein paar Kleinigkeiten - entgegen manchen Unkenrufen ganz gut. Und Sonntag Nacht stand dann dies auf dem Fotohintergrund:

Den Abstandshalter rechts im Bild dürften die meisten wohl erkennen

Und kurze Zeit später gab's dies zu sehen:

Beim Musterbau kamen noch ein paar kleinere Kinken zum Vorschein, aber nichts Dramatisches.
Bei dem abgebildeten Muster handelt sich um ein ziemlich maßstäbliches Modell

Bevor nun die Feldbahnfreunde "haben wollen" rufen - noch ein ganz klein wenig Geduld und ein paar Antworten auf die typischen Fragen vorab:
Ja, Ätzplatine und Gußteile wird es zu kaufen geben.
Nein, die Preise stehen noch nicht fest. Das geschieht innerhalb der nächsten zwei Wochen.
Ja, es wird sowohl eine 26,7mm- wie auch 30mm-Version geben.
Ja, die gebremsten Ausführungen kommen wohl auch. Kann aber noch ein bißchen dauern.
Nein, für den Bausatz werden weder besondere Maschinen noch spezielle Werkzeuge benötigt, abgesehen von zwei Hohlfräsern aus dem Goldschmiedebedarf und einer 1mm-Reibahle.
Ja, es wird eine ausführliche und bebilderte Bauanleitung geben, wahrscheinlich im PDF-Format.
Ja, die Beschlagteile für eine Flach-, Rungen- und Sitzbanklore mit stirnseitig angeordneten Sitzbänken auf Winkelprofilen sind vorhanden und schon gezeichnet.
Ja, Regner-Räder gehen auch. Maßstäblich sind die allerdings nicht für das Vorbild. Der Durchmesser ist einfach zu groß.
Sobald die Preise so halbwegs bekannt sind, starten wir eine Umfrage auf dem Marktplatz-Brett.
Wer das Fahrwerk nachbauen will, sollte schon ein wenig Erfahrung im Löten mit dem Kolben haben. 30 Watt-Modelle sind ausreichend. Für die Montage des Fahrwerks wie gezeigt sind je nach Ausführung vier bis acht Stunden Bastelzeit zu veranschlagen (ohne die Böcke!).
Für die Montage der Rahmenteile (zwei waagerechte Platten und zwei senkrechte Schenkel) gibt es Abstandshalter und eine Biegelehre. Da die Teile Paßnasen und -nuten haben, lassen sie sich ohne großes Risiko von innen genau richtig verlöten.
Als Anhang findet Ihr eine Skizze des Modells mit Drobeck-Rädern, bei der 10 Bildpunkte einem Millimeter im Modell entsprechen. Um zu ahnen, was auf Euch zukommt, müsst Ihr die 1.500 Pixel breite Zeichnung also 15,0 × 10,4cm groß ausdrucken - siehe den Thread unter Modellbautechniken.
Bei dieser Gelegenheit möchte ich mich bei allen Beteiligten recht herzlich bedanken, die dazu beigetragen haben, das Projekt in so kurzer Zeit zur Spruchreife zu bringen. Wer mehr über den Werdegang erfahren möchte und an IIf interessiert ist, kann sich gerne - auch als nur-Leser - in der Feldbahn-Gruppe anmelden.
Wegen kleiner Fehler auch im Text nochmal bearbeitet.
Wegen Änderung des Titels nochmal bearbeitet.
Beste Grüße,