Maßstäblichkeit von LGB-Modellen

Pläne und Zeichnungen, Vorbildtreue und Maßstäblichkeit von handelsüblichen Modellen

Moderator: Schrauber

patrick carrera
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Re: Maßstäblichkeit von LGB-Modellen

Beitrag von patrick carrera »

Hallo Buntbahner,

obwohl ich meine, dass das Thema zur Massstäblichkeit von LGB ziemlich ausgekostet ist, kommt es doch immer wieder hoch. Und nicht zu Unrecht.

Im Prinzip haben die Teilnehmer völlig recht, wenn Sie schreiben, dass LGB in seinen Katalogen falsche Auskünfte bezüglich der gezeigten Produkte macht, wie ich meine ist das auch in Europa verfolgbar, da hier der Verbraucher gezielt irregeführt wird. Es sind schliesslich nicht alles Eisenbahn-, und schon gar nicht Schmalspurbahn-Experten und manch einer beginnt sein Hobby auch schon deshalb weil er glaubt hier einer Reproduktion der Wirklichkeit gegenüber zu stehen, was dann aber nicht der Fall ist.

Auf der anderen Seite wirft das Ganze bei mir nur Fragen auf; wie man an ROCO und PIKO sehen kann segmentieren beide Hersteller Klar, TRIX und Märklin tuen Ähnliches mit Ihren Produkten, und somit ist für jeden etwas dabei. Die Kosten für die Produkt Rohformen dürften allerdings nicht weit auseinander liegen, z.T. sogar mitbenutzt werden.

Nur bei LGB soll jetzt auf einmal alles auf dem gleichen Gleis fahren, die 750 mm Spur, die 1000 mm Spur, und die Kapspur, sowie 600 mm und wer weiss noch was Alles, auch die Normalspur noch mit fragwürdigen amerikanischen Modellen, die mit Ihren amerikanischen Konkurrenten schon gleich gar nicht mithalten können, und noch viel teurer sind.

Da steckt für mich einfach keine klare Modellpolitik dahinter, es gibt in Deutschland und in Europa genügend Vorbilder auf 1000 mm Spur, und weltweit sowie so, als dass man sächsische Lokomotiven neben der Harzlok fahren lassen müsste, wenn man genügend Auswahl hätte. (bei mir leider auch) Wenn ich genügend Auswahl an Harz, HWE etc. Modellen in 1000 mm Spur hätte, oder an anderen europäischen Bahnen oder sogar aus Übersee dann würde bei mir nur das laufen, und zwar ohne Verniedlichungen, für die meiner Ansicht nach bei einer Gartenbahn die noch dazu G (wie Gross) ist keinerlei Bedarf besteht.

LGB kann dann bei Erfolg immer noch 750 mm Bahnen wie schon oben beschrieben auf den Markt bringen, oder 600 mm Bahnen die man dann auch im kleineren Keller aufbauen kann.

Es sollte für diese Marke meiner Ansicht einer der grossen Ziele der Zukunft sein das äusserst breite Angebot transparent zu gliedern und zumindest mehr massstabsgerecht zu arbeiten, was nicht heisst, dass man hin und wieder den ein aoder anderen Wagenkasten oder Unterbau mal etwas weinger vorbildgerecht einsetzten kann. (Bei Schmalspurbahnen lief an Wagenmaterial eh ein grosser Fuhrpark, dessen Vereinheitlichung in den meisten Bahnen gar nicht möglich war, da sie häufig gebrauchtes Material kaufen mussten).

Das kann doch irgenwie nicht so schwer sein, und tritt auch glaub ich nimandem der heutigen Kunden vor den Kopf, da die Ansprüche von generation zu Generation sowie so eher höher werden als toleranter.

(Hoffentlich liesst das mal bei Lehmann einer)

Viele Grüsse von einem der auch mixen muss da keine Zeit zum Selberbauen.

Patrick
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Kniffo
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Re: Maßstäblichkeit von LGB-Modellen

Beitrag von Kniffo »

Hallo Patrick,

da muß ich Dir Recht :bindafür: geben. Alle Spuren gemixt ist eigentlich Blödsinn. Da fährt die Feldbahnlok mit 1000mm Waggons und an die Harzlok werden Loren gehangen. Frage mal jemanden, der einfach nur aus Spaß an der Freude, sich eine LGB - Bahn leistet nach den Spuren und den Maßstäben. Der hat keine Kennung, garantiert. Aber ehrlich gesagt, ich weiß auch was eigentlich so nicht im Betrieb vorkommt, aber auf meiner Anlage juckt mich das nicht :lol: , da ist mir das egal, meinem Sohn sowieso, meine Frau will auch nur das besondere im Garten. Nun bin ich gerade dabei eine Lok umzubauen, da ist das Vorbild nur vom Prizip her interessant, Nieten werden nicht gezählt.
Genau den Maßstab bei LGB einzuhalten wäre finanzieller Selbstmord oder man baut alles gleich selbst (auch teuer).

Viele Grüße
Frank
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Marcel
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Re: Maßstäblichkeit von LGB-Modellen

Beitrag von Marcel »

Kniffo hat geschrieben:..... oder man baut alles gleich selbst (auch teuer).
Hallo Frank

Wieviel Selbstbau hast Du bisher betrieben um diese Aussage zu stützen? Als praktisch 100% Selbstbauer mit 20 Jahren Praxis, muss ich Dir da vehement widersprechen.
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Wilhelm
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Re: Maßstäblichkeit von LGB-Modellen

Beitrag von Wilhelm »

Hallo Frank,

Deiner Feststelleung Selbstbau = teuer möchte ich ebenfalls energisch widersprechen.
Ich werde zwar nie an die Fertigkeiten von Marcel herankommen, auch hat er die längeren Erfahrungen aufzuweisen, ich denke aber hier sind wir beide uns einig!
Selbstbau kann, muß aber nich teurer sein! :schlaumeier: :yau:

Bekommst Du für unter 150,00 EURO eine zweimotorige maßstabgerechte LPG Lok? Im Selbstbau kannst Du es schaffen.

Neben eines maßstabgerechten Modelles kommt noch die Freude und Genugtum selber etwas geschaffen zu haben, wenn auch gekaufte Teile dabei sind.

Und wenn Deine Frau das Besondere liebt, dann beglücke sie mit einem Modell, welches sonst niemand hat, kommen fachkundige Besucher wird sie sicher stolz auf ihren Bahndirektor sein!

Wilhelm :yau:
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Kniffo
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Re: Maßstäblichkeit von LGB-Modellen

Beitrag von Kniffo »

Hallo Wilhelm und Marcel,

viel habe ich nicht gebaut, auf 20 jahre 100% :respekt: kann ich erst recht nicht zurückblicken. Von einem Profi lass` ich mich ja gern belehren. Es hat bei meiner bescheidenen Bautätigkeit mit den ca.150€ nur als Untergrenze gereicht. Kann und muß sein, daß sich das ändert. Zur Zeit sitze ich an einer Lok und in einer ruhigen Minute gucke ich mal was ich da schon so verbraucht habe. Ja, wer viel baut, kann sich der etwas eigenartigen Modellpolitik von LGB entziehen.
:tach: :tach:

Viele Grüße
Frank
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Max 25 Kmh
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Re: Maßstäblichkeit von LGB-Modellen

Beitrag von Max 25 Kmh »

Liebe flexible Freunde,

ja, wenn ich mal eine Anlage baue, werde ich auch Code 215 Schienen verwenden. Hier im Forum gibt es ja Beispiele, wie toll das aussieht, wenn mans kann, und Bezugsquellen für die Kleinteile. Man mag auf die neue Zeit schimpfen, aber sie hat Vorteile. Mein Vater (er stammt aus Göppingen ;=)) hat 1936 seine H0 - Schienen GANZ selbergebaut, z.B. das Schienenprofil aus Konservenbüchsenblech gebogen.

Nach dem neuen Schuldrecht ist übrigens ein Kaufvertrag anfechtbar (Nachbesserung / Minderung / Wandelung), wenn die zugesicherte Leistung nicht erbracht ist. Da lebt LGB riskant....und die Gerichte feuen sich, wenn wir jetzt alle hingehen und z.B. 20% Preisnachlaß fordern. Sollte man den Marketingstartegen dort mal sagen, oder dem Chefjustitiar.

Im übrigen hat Fido zwei Ballenbergwagen auf WN umlackiert und gealtert, sehr schön gelungen. Damit ich nicht immer nur einen GmP zusammenkriege, wenn ich ihn treffe, habe ich mir auch zwei beschafft. Warum? Weil sie stimmen! Diese sind wirklich Modelle und zeigen, daß es doch geht, wenn LGB sich ein Meterspurvorbild nimmt. Und sie haben sogar eine saftige Preiserhöhung durchgesetzt, also gibt es auch Leute, die was gscheites kaufen. Um den Preis dürften allerdings Metallräder drin sein.

Wers nicht glaubt, hiert die Zahlen (sorry schaut in meiner Vorschau nicht aus wie eine Tabelle, es wirken weder Wordtabellenformat noch von Hand eingegeben Leerschritte):

Maßvergleich Brünigbahnwagen / LGB – Modell


Maß Vorbild lt. Seidel 1:22,5 LGBallenberg
WagenkastenL 7650 340 340
RahmenLänge 8950 398 400
Daraus: Plattform 650 29 29
LüP 9850 438 450
Daraus: Puffer 450 20 25
Breite 2600 116 116
Fußbodenhöhe 820 36,5 41
Radstand total 6000 267 265
LaufkreisD 700 31 31 (SchurerVSp)

Nun aber Schluß mit dem Lamento, und auf zum Selbstbau oder zum Rechtsanwalt!
Rät allen Beschwerdeführen Euer
Max 25 Kmh.
Schnell - aber nicht zu schnell!
Maßstäblich - aber nicht perfektionistisch!
Funktional - soweit es geht!
Hauptsache selbstgebaut!
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