Lackierübungen an altem LGB-Material

Umbauten von Industriemodellen und Bausätze von Fahrzeugen

Moderator: Martin Ristau

ottmar
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Re: Lackierübungen an altem LGB-Material

Beitrag von ottmar »

Hallo Teppichbahner,

eine kleine Korrektur zu den "Mohrenköpfen", die Wagen von LGB sind zu breit(!) und nicht zu schmal. Auch das soll vorkommen.

Wenn Du Dir das Original anschaust, wirst Du feststellen, dass der Bretter-"Bodenbelag" nicht passt:

https://www.bahnbilder.de/bild/schweiz~ ... 81996.html

Das kann man recht einfach ändern durch Absägen und neuen Trittstufen für die Bühne. Wenn Du dabei bist, tausche dann auch direkt die falschen Gleitlager gegen Kugellager-Attrappen aus - gibt es als Ersatzteil von Märklin.


Deine Umbauten finde ich persönlich sehr ansprechend und erzeugen eine echte Eisenbahnatmosphäre, vielen Dank dafür!


Viele Grüße Ottmar
teppichbahn
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Re: Lackierübungen an altem LGB-Material

Beitrag von teppichbahn »

Hallo Ottmar,

danke für Deine Tipps. Ich muss gestehen, ich habe die Maße der Zementsilowagen nicht nachgeprüft. Mir kam der Kessel immer optisch etwas zu klein vor. Nun scheint der Kesseldurchmesser mit zirka 12,6cm in etwa zu stimmen, stattdessen ist der Wagenkasten bzw. der überstehende "Bretterboden" zu breit, das könnte meinen Eindruck erklären.

Ich habe mir das mal angesehen. Den Boden abzusägen und nachzufeilen, sollte ja auch ohne technische Fertigkeiten kein Problem sein, die Kugellager-Attrappen ebenso. Allerdings kann ich letztere gerade nirgends lieferbar finden, vielleicht tauchen sie ja wieder auf.

Wenn ich mich noch mal an die Wagen machen sollte, würde ich das aber etwas systematischer angehen als bei der ersten Neulackierung. An den Wagen stimmt ja noch einiges mehr nicht. Dann würde ich auch einige Anbauteile austauschen wollen, vor allem die Leiter finde ich viel zu klobig. Die Beschriftung müsste ich auch neu machen. Zudem ist der Bretterboden vermutlich so breit konstruiert, damit er irgendwie zu den anderen LGB-Standardteilen passt. Also müsste ich dann auch den Kasten an den Wagenenden und die Geländerteile schmaler machen, da geht einfach abschneiden nicht. Es gab dazu anscheinend mal Teilesätze von MBS Langula, aber so weit ich es verstehe, bleibt da die unrealistische Breite entweder unverändert oder man muss bis auf den Kessel den gesamten Wagen neubauen.

Ich werde mir das mal in Ruhe überlegen. Die Verbesserung von LGB-Modellen scheint ja immer auf einen Rattenschwanz von Modifikationen hinauszulaufen, bis dann ein vollständiger Selbstbau eigentlich einfacher ist. Leider sehe ich mich dazu noch lange nicht in der Lage.
ottmar
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Re: Lackierübungen an altem LGB-Material

Beitrag von ottmar »

Hallo Teppichbahner,

Ich finde Deine Umbauten sehr schön und auch LGB Modelle können damit erheblich an vorbildgetreue gewinnen. Vielen Dank für die tollen Eindrücke!

Zurück zu dem Zementwagen von LGB, grundsätzlich ist dieser Wagen schon recht Scale - einer der wenigen - und so aufwändig ist der Umbau auch nicht. Klar dass geht relativ schneller mit den entsprechenden Maschinen, aber auch am Küchentisch halte ich es für durchführbar.



Ich hatte auch einen "Mohrenkopf" von LGB gesupert und neu lackiert:


TunnelStrecke06 (ottmar)
Bild


TunnelStrecke08 (ottmar)
Bild

Leider habe ich keine besseren Fotos mehr, oder gar Detailbilder.



Dort hatte ich die Bretter auf die LGB Rahmenbreite gekürzt und die Trittstufen von dem LGB RhB Traktor Tm 2/2 benutzt.


Wenn es etwas hilft, ich hatte im Bundbahn-Forum eine ausführliche Umbauanleitung für einen RhB Kkw eingestellt. Gut es ist ein Niederbordwagen, aber die grundsätzliche Idee dahinter, ist die gleiche.

http://www.spassbahn.de/forum/index.php ... post168508


Viele Grüße Ottmar
tunnelmann
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Re: Lackierübungen an altem LGB-Material

Beitrag von tunnelmann »

Hallo "Teppichbahn",

ich melde mich mit Verspätung, weil ich mich im Urlaub nicht einloggen konnte.
Jedenfalls finde ich Deine farbliche Behandlung der LGB Modelle sehr schön und inspirierend! Ich habe selber schon auch etwas in dem Sinne gemacht, aber Du zeigst, dass noch viel mehr geht. Ich finde, Messsingmodelle sind zwar genauer, und noch schöner, aber mit den LGB Fahrzeugen kann man andererseits entspannt im Garten fahren, man braucht kein Stress haben, dass man gleich etwas abbricht, wenn man sie nicht mit dem einzigmöglichen Griff in die Hände nimmt. Was Du zeigst, ist, dass man aus diesen Serienmodellen noch ordentlich mehr machen kann, und das nur mit handelsüblichen Farben und eigenem Geschick, ohne Spezialwerkzeuge usw. Auf das erreichte darf den Autor definitiv stolz sein!
Meine Gratulation!
Nik
teppichbahn
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Re: Lackierübungen an altem LGB-Material

Beitrag von teppichbahn »

Hallo Ottmar,

Dein gesuperter Mohrenkopf würde mich natürlich im Detail ganz enorm interessieren, schade, dass es keine Bilder mehr gibt. Wenn Du schon sagst, dass die Wagen grundsätzlich ziemlich maßstäblich sind, motiviert mich das natürlich, da noch mal ranzugehen. Ich habe also versucht, mal selbst die Vorbildmaße zu ermitteln und zu vergleichen. Die Länge des Rahmens scheint mit 29,5cm etwa 1cm zu kurz zu sein, der Rest kommt aber weitgehend hin. Kesseldurchmesser passt, die Rahmenbreite auch.

Seltsamerweise ist der Rahmen an einer Seite wie beim Vorbild schmal und abgeschrägt, während die andere Seite eine LGB-Standardform ist. Hier müsste ich also auch ran:
Bild

Da müsste dann auch die Abdeckung der Vorrohrung dran glauben. Auf der anderen Seite passt zwar der Unterbau, aber mir ist noch nicht ganz klar, wie du das mit den Geländerteilen gelöst hast, die ja der reduzierten Bodenfläche angepasst werden müssten. Etwas mehr Aufwand hab ich gern, nur habe ich bei meinen Ideen dazu Bedenken, dass das hinterher arg verbastelt aussieht. Auf Deinen Beitrag im Spassbahn-Forum kann ich leider nicht zugreifen.
ottmar
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Re: Lackierübungen an altem LGB-Material

Beitrag von ottmar »

Hallo Teppichbahner,

genau Deiner Zeichnung bin ich damals gefolgt, hatte mich aber bewußt für den LGB Wagen entschieden, der die offene blaue und rote Verrohrung hatte. Damit musste ich kaum etwas ändern. Leider bin ich kein Eichhörnchen und bewahre nichts auf, was vorbei ist. Mein damaliges Konzept sah eben Wagen vor, was aber mit dem neuen Gleisplan auf der Außenanlage obsolet wurde. Heute habe ich außer einem (echtem) Arbeitszug nur noch Triebzüge im Dienst. Das passt deutlich besser zu den Spielabläufen bei mir.

Da der Niederbordwagen aktuell ist, habe ich Dir ein paar Bilder anhängen können (aus dem Spaßbahn Forum kopiert, sind aber meine Bilder). Bei dem Wagen ist aber der Rahmen und die Bremderbühne zu schmal und dadurch hängen die Scharniere der Bordwände völlig sinnlos in der Luft. Im Original sind sie am Rahmen angeschlagen.



RhB_Kkw01 (ottmar)
Bild

Hier die neu angeklebten ABS Profile


RhB_Kkw02 (ottmar)
Bild

Trittstufe vom RhB LGB Traktor


RhB_Kkw03 (ottmar)
Bild

Der fertige Wagen


Ich persönlich würde deinen Zementwagen lassen wie er ist, das mit der Verrohrung könnte schnell schief gehen, LGB hatte einen deutlich "einfacher" umbaubaren Wagen im Programm. Aber wie schon oben geschrieben, Wagen haben für mich heute keinen großen Stellenwert mehr. Zumal gerade auf der Berninabahn während Corona und in den Randstunden eh nur meist Triebwagenzüge unterwegs waren/sind. Auch gibt die passenden Wagen für einen Bernina Express nicht zu kaufen. Die Hungerhaken von Kiss Wagen hinter meinen Scale Allegra, von dem Test gibt es noch nicht mal ein Foto, das ging gar nicht.





Viele Grüße Ottmar
teppichbahn
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Re: Lackierübungen an altem LGB-Material

Beitrag von teppichbahn »

Hallo Ottmar,

meine Wagen sind ja alle uralt, die Version mit der offenen Vorrohrung kam vermutlich erst über 25 Jahre später heraus. Mir gefällt die offene Version ohnehin besser, deswegen habe ich auch schon geschaut, ob es die Verrohrung als Ersatzteil gibt. Das ist leider aber nicht der Fall. Selbst bauen wäre natürlich schöner, aber Messing drehen liegt wieder jenseits meiner Möglichkeiten.

Zu Deinem Allegra sollten doch die angekündigten Einheitswagen I von Kiss in der aktuellen Bernina-Version gut passen. Ist zwar nicht so schick wie der Bernina-Express, aber Regionalzüge nach Tirano sind doch so noch unterwegs, jedenfalls vor Corona.
furkabahn
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Re: Lackierübungen an altem LGB-Material

Beitrag von furkabahn »

Hallo zusammen,

also als wir hier vor 18 Jahren mit dem Buntbahnforum mal angefangen haben fand ich das supern mit LGB Teilen noch ganz ok. Aber ein zentraler Punkt von Buntbahn war doch immer sich und den Modellbau weiterzuentwickeln. Wenn man die Achslager an den vorhandenen Aufbau des LGB Spielzeugs schraubt ist das Teil einfach zu breit. Damit ist dann in der Folge der Rahmen zu breit. Da die Pufferbohlen auf beiden Seiten überhaupt nicht stimmen und die Bühne auch nur entfernte Ähnlichkeit mit dem Vorbild hat, sollte man das Fahrwerk entweder als Spielzeug verwenden oder sonst direkt ein ordentliches Modellfahrwerk neu bauen.

Kommen wir zum Punkt weiterentwickeln: Früher haben wir uns bei Buntbahn viel mit Weissmetallguss beschäftigt, das Zeug ist aber je nach Legierung sehr spröde oder zu weich für tragende Teile. Heute können wir solche Probleme dagegen anders lösen, denn die PC Welt erhlaubt inzwischen auch 3D CAD auf handelsüblichen Laptops und der 3D Druck hat in den letzten paar Jahren mal wieder tolle Fortschritte gemacht, so das sich tragende Teile nun auch sehr detailiert drucken lassen, zumindest wenn man das bei Profis mit entsprechenden Druckern in Auftrag gibt. Im Massstab 1:22,5 schaut die Konstruktion wie folgt aus:
Achslager2achser (furkabahn)
Bild

Dieses Teil kommt bei mir unter ein paar Kesselwagen (FO Uhk). In halber Größe gedruckt (ja auch so etwas geht dann :wink:) für Spur 0m wird es aber auch an einem Zementsilowagen verbaut werden (FO Uce mit liegendem Kessel)

Viele Grüße
Joachim
teppichbahn
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Re: Lackierübungen an altem LGB-Material

Beitrag von teppichbahn »

Hallo,

ich hatte noch eine alte LGB-Straßenbahn mit Beiwagen, die ich etwas aufpeppen wollte. Damit das ganze etwas interessanter wird und entfernt zu meiner Schweizer Ausrichtung passt, habe ich mich als Vorlage für eine meterspurige Fonduetram, wie sie in Bern herumfährt, entschieden. Wie all mein LGB-Material ist auch die Straßenbahn noch die Urversion von 1976, in meiner Kindheit schon lange gebraucht gekauft, weitgehend aus unlackiertem Plastik:

Bild

Bei der Inneneinrichtung habe ich mich am Berner Original orientiert und in beide Wagen einen Holztisch mit Fonduegedeck eingebaut. Außerdem habe ich eine ordentliche Beleuchtung mit fünf Minuten Pufferzeit ergänzt, damit der Innenraum auch auf meinen analogen Gleisen gut aussieht:

Bild

Das Gedeck ist wie alles bei mir äußerst simpel improvisiert: Die Teller sind aus Plastikverpackung ausgestanzt und lackiert, die Fonduegabeln aus Draht mit einen zurechgeschnittenen Klecks Lötzinn vorn und Papierumwicklung als Griff, die Töpfe aus Playmobilteilen geschnitzt mit Zahnstochern als Stiele.

Die aktuelle Berner Fonduetram ist aus den 30er Jahren, also etwas neuer und auch länger als an was auch immer die Lehmänner bei ihrem Modell gedacht haben. Die Lackierung habe ich deswegen angelehnt an das hellgrün-dunkelgrüne Farbschema, in dem die alte Berner-Tramway-Gesellschaft unterwegs war. Deren Wagenpark passte eher zum LGB-Modell. Eine Tram in dem alten Farbschema ist auch heute noch als Museumszug unterwegs, allerdings ohne Fondue im Angebot.

Im Tessin fuhr bei der Società Tram Elettrici Mendrisiensi eine in etwa passende meterspurige Tram in ähnlicher Lackierung in den Bergen herum. Da könnte man sich sogar eine Geschichte ausdenken, warum die irgendwo mal auf RhB-Material getroffen ist. Die Rhätische Bahn ist schließlich früher auch ins Tessin gefahren. Überhaupt war der vereinzelte Einsatz von Straßenbahnen auf meterspurigen Gebirgsstrecken ein Kuriosum, das in der Schweiz bei einigen Gesellschaften tatsächlich passiert ist. Im verlinkten Beispiel waren umlackierte Straßenbahnen aus Mannheim zusammen mit Triebwagen der Berner Oberland Bahnen im Originaldesign unterwegs.

Tram und RhB-Zug auf denselben Gleisen sind also gar nicht so völlig verrückt, wie ich dachte, auf jeden Fall nicht unrealistischer als Stammnetz-Loks auf der Berninabahn. Solche irren Ideen habe ich aber leider erst gehabt, als meine Bern-Decals schon fertig waren.

Gealtert habe ich bis auf das Dach und minimal Staub und Flugrost am Unterbau nichts. Die Museumstram sieht auf allen Bildern immer aus, als sei sie gerade von Hand auf Hochglanz poliert worden. So sieht die Tram zur Zeit aus:

Bild

Bild

Die Schriftarten habe ich versucht, so gut wie möglich anzunähern. Die Nostalgie-Rivella-Reklame gab's bei der Tram nicht, aber beim Original war mir die Werbung zu langweilig, ich wollte lieber ein Schweiz-Klischee. Beim Dachrand habe ich ausprobiert, wie fein man Zierstreifen mit der Sprühdose hinbekommt, 1mm ist auf jeden Fall kein Problem. Die Fonduegäste habe ich ja schon vor einer Weile gezeigt. Wie das immer so ist, bin ich mit deren Bemalung inzwischen nicht mehr zufrieden; die neueren Figuren sehen schon deutlich besser aus.

Auch bei der Tram denke ich im Nachhinein, dass ich da mehr hätte rausholen können. Proportionen und Farben finde ich sie gar nicht so übel. Vielleicht arbeite ich noch etwas nach mit Verwitterung, ein paar feinen Zierlinien, die es beim Vorbild auch gibt, damit der Eindruck filigraner wirkt, trotz des groben LGB-Modells als Basis.

Ach so, bevor wieder Kritik kommt, will ich das lieber grundsätzlich klären: Sind Berichte über gesupertes LGB-Material noch erwünscht? Ich habe zwar hier viele ähnliche Beiträge mit Interesse gelesen, die auch gut aufgenommen wurden. Joachim und andere scheinen aber anzudeuten, dass so ein Niveau heute nicht mehr dem Forumsgedanken entspricht. Ich kann verstehen, dass einige solche Basteleien schon vor einiger Zeit hinter sich gelassen haben, aber so eine Entwicklung muss man halt erst einmal machen.

Euch allen einen guten Rutsch!
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Re: Lackierübungen an altem LGB-Material

Beitrag von GBMEGGTAL »

Hallo Teppichbahner

Also ich freue mich über jeden Bericht wie du die LGB Fahrzeuge farblich verbessert.
Vor allem mit den schönen Figuren die du ja auch ausführlich vorstellst :P
Das ganze steht ja im Forum für Umbauten von Industriemodellen und Bausätze von Fahrzeugen

Vielen Dank für weiter Berichte :ja:

Gruss Sigi
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