Und zwar handelt es sich um einen Holzaufbauwagen, wie er typisch für die Mannheimer Fahrzeuge war.
174 (Lupinenexpress)

ca. zwischen 1910 und 1940 beschaffte man etwa 20 Bauarten bei verschiedenen Waggonfabriken. Im Grundmuster waren sie alle gleich. Die späteren hatten zwar schon Tonnen- statt Laternendächer, aber auch viele ältere Fahrzeuge wurden noch entsprechend ummgebaut. Spätestens ab den 50er Jahren war kaum mehr ein Fahrzeug wie das andere, was durch weitere Umbauten bedingt war.
Die zwischen 1910 und 1920 gelieferten Wagen hatten Anfangs noch verblechte Seitenwände und trugen in etwa die Lackierung, wie sie der RHB-Zug, den ich im vorletzten Beitrag vorstellte hatte.
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Alle ab etwa 1920 gelieferten Wagen hatten die für die Mannheimer Straßenbahn lange Zeit typische Holzverkleidung an den Seiten. Die älteren Züge wurden bald entsprechend umgebaut.
Einen Überblick über einige Umbauarten zeigen folgende Bilder aus meiner Sammlung:
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ca. 1925 im Betriebshof Collinistraße
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Nach 1959 am Hauptbahnhof
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Mitte 50er am Waldhof Bf.
Das Modell für das ich mich entschieden hatte, war der Wagen 174 im Zustand der 20er Jahre.
Er wurde 1917 von Fuchs gebaut.
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Zeitlich einzuordnen durch Fehlen der Blinker, den Lack mit weißem Fensterband, der Trompetenkupplung und den Lyrabügel.
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Der Wagenkasten entstand wieder alt bewährt aus Kunsstoff. Das Dach wurde aus einer Sperrholzplatte herausgefräst und entsprechend in Form gebracht, bevor der Oberlichtaufbau aufgesetzt wurde.
Die sonstigen Abdeckbleche oder Übergänge oder wie man diese draufgenagelten Teile zwischen den Fenstern nennt habe ich aus 0,5 mm starkem Polystyrol gefräst. Genauso die Fensterrahmen.
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Die seitliche Holzverkleidung entstand durch eine 1 mm starke Sperrholzplatte, in die ich die Lattenstruktur einfach eingeritzt habe.
Die darunter liegende Scheuerleiste habe ich aus einem 3x3 mm starken Holzprofil hergestellt.
Die Scheiben der Oberlichfenster habe ich vor dem Einbau mit einer gelben transparenten Folie überzogen, damit sie gemäß ihrem Original eingefärbt sind.
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Der Antrieb wurde auch hier aus Restteilen der Maximumwagen hergestellt.
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... und es langt auch mit nur einer angetriebenen Achse zum Ziehen eines Beiwagens. In diesem Falle dem des RHB-Zuges, der passenderweise die gleiche Kupplung hat.
Hier zu sehen auf einem OEG-Flachwagen im Ludwigshafener Betriebshof zum Tag der offenen Tür anlässlich 5 Jahre RNV
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Bei der Zielbeschilderung habe ich der alten Mannheimer Linie 6 ein "Denkmal" gesetzt, die vom (Flugplatz)-Schlachthof durch die Innenstadt -Marktplatz-Filsbach-Luisenring-Jungbusch(Teufelsbrücke) oder weiter über die Jungbuschbrücke zur Kammerschleuse verkehrte.
Während auf dem Neuostheimer Ast zum Flugplatz auch heute eine Linie 6 verkehrt, wurde die Strecke durch die Filsbach bereits 1932 stillgelegt. Die Strecken durch den Jungbusch wurden stillgelegt, als die braunen Machthaber die fixe Idee hatten einfach mal alle Brücken zu sprengen.
Die neue Jungbuschbrücke wurde 1951 ohne Straßenbahn eröffnet.
Im Jungbusch selbst lassen sich noch heute Teile der Fahrleitung erkennen.
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alla hopp