Frage zum Kessel- und Zylinderbau (war: Frage zu Live-Steam)

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Moderator: GNEUJR

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Thomas Z.
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Frage zum Kessel- und Zylinderbau (war: Frage zu Live-Steam)

Beitrag von Thomas Z. »

:hallo: Buntbahner,
ich habe eine Frage zum Bau von Echtdampfloks: Kann ich Kessel und Zylinder weichlöten (mit Flamme :heiss: ) :?: Der Kessel sollte einen Druck von 1-2 Bar haben.
Tschüss
:lol: Thomas
der evtl. bald eine Echtdampflok baut 8)
Zuletzt geändert von Thomas Z. am So 8. Mär 2009, 13:32, insgesamt 1-mal geändert.
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fido
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Re: Frage zu Live-Steam

Beitrag von fido »

Hi,

den Kessel darfst Du auf keinen Fall weich löten. Das Risiko, sich zu verbrühen, wenn 100 Grad heisses Wasser heraus spritzt, ist viel zu groß.

PS: Auf Dampf & Diesel verschoben
:runningdog: Viele Grüße, fido
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Dampfer
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Re: Frage zu Live-Steam

Beitrag von Dampfer »

Hi,
ich denke du hast keine Erfahrung im Hartlöten. Ist auch ne Sache für sich. Aber wenn Du erst mal den Bogen raus hast, dann geht es eigentlich ganz locker.
Einen Kessel hart zu löten ist aber weitaus schwieriger als irgendwelche kleinteile. Der Kessel transportiert so viel Wärme ab, dass man am besten mit 2 Flammen arbeitet (meine Erfahrung) - eine um die Grundwärme am Kessel zu bringen, damit nicht nur gerade dort wo du lötest es heiß genug ist und du so recht zügig und in einem Fluß arbeiten kannst. Die typischen Lötkartuschen bringen dazu zu wenig "Flächige" wärme. Oder Du hast so einen großen Brenner die auch Spengler haben.

Übe am an kleinen Teilen... dann geht es recht schnell.

Wichtig ist vor allem, dass Du eine saubere Kötnaht bekommst ohne "Batzen".. dann geht der Kessel eher wo anders kaput als er an den Lötstellen undicht wird.
Gruß Alex

RhB und Dampf Infiziert
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Andreas WB
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Re: Frage zu Live-Steam

Beitrag von Andreas WB »

Hallo Thomas

das Thema Kessel Löten ist sehr umfangreich und sensibel , man stellt ja einen Druckkörper her der muss entsprechent gut und Sicher sein - Silberlot in den entsprechenden Hitzegradbereichen das höchste nach innen dann nach aussen das mit der niedriegern Temp. Kaltwasserdruckproben muss gemacht werden

an Lötarbeitsplatz für Silberlot sollten keine Weichlotsachen gemacht werden schleicht sich nur ein Krümel Weichlot in den Kessellötvorgang ist er nicht zu gebrauchen .

Benutz mal hier im BBF die Suchfunktion oder google mal nach dem Temme Forum ist für Dampfmaschinen bau aber sehr gute Texte zum Kesselbau .

Grüße Andreas
Waldenburg(MDT Schweer);Tssd, IV K(Regner);Kolb-Spreewald-Lok;Ed 3/4 *5 Zoll*
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Thomas Z.
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Re: Frage zu Live-Steam

Beitrag von Thomas Z. »

Hallo Fido, Andreas und Alex,
vielen Dank für eure antworten.
@ Alex:
mit deiner Vermutung das ich keine Erfahrung vom Hartlöten habe hast du Recht. Leider kommt noch ein zweiter Punkt hinzu: Ich habe kein Hartlötgerät zur Verfügung :cry: :oops: .
@ Andreas:
das mit der Druckprobe wusste ich schon (lese schon seit ca. einem Jahr hier). Wie teuer ist denn Silberlot?
@ Fido:
Danke fürs Verschieben und den Tipp.
Tschüss
:lol: Thomas
PS: ab welchem Preis bekommt man Hartlötgeräte :?:
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Andreas WB
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Re: Frage zu Live-Steam

Beitrag von Andreas WB »

Hallo Thomas

Preise für Silberlot - mh bei ebay z. Bsp. ab 2 Euro bitte aber nicht das ummantelte kaufen

es gibt es auch bei Reppigne oder Regner . Preise da must du mal nachfragen

Grüße Andreas
Waldenburg(MDT Schweer);Tssd, IV K(Regner);Kolb-Spreewald-Lok;Ed 3/4 *5 Zoll*
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Thomas Z.
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Re: Frage zu Live-Steam

Beitrag von Thomas Z. »

Hallo Andreas,
vielen Dank für deine Antwort.
Tschüss
:lol: Thomas
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Kreuzkopf
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Re: Frage zu Live-Steam

Beitrag von Kreuzkopf »

Hallo Thomas!

Regner hat in seinen Katalogen eine sehr schöne Anleitung zum Hartlöten :wink:

Gruß vom Kreuzkopf
... ist das Verbindungsglied zwischen Kolbenstange und Treibstange ...
Tüftler
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Re: Frage zu Live-Steam

Beitrag von Tüftler »

Hallo Thomas,
über das Hartlöten ist schon viel geschrieben worden und Du wirst nicht umhin kommen, zu lesen und zu probieren.
Einige Informationen möchte ich aber aus eigener Erfahrung geben, um Dir Irrwege und unnötige Ausgaben zu ersparen.
1. Hartlötgeräte und Gaskartuschen gibt es in Baumärkten von CHF und Rothenberger. Einen Qualitätsunterschied könnte ich nicht feststellen, die Kartuschen sind untereinander austauschbar.Man sollte aber jeweils den Top-Brenner wählen. Ich habe von CHF das Schlauchgerät Turbo De Luxe und von Rothehberger ein Kartuschengerät mit Pietzozünder. Das Kartuschengerät hat den Nachteil, daß es immer aufrecht gehalten werden muß, da sonst Flüssiggas in den Brenner kommt. Dafür ist man mit dem Schlauchgerät durch den Schlauch etwas behindert.
Als Gaskartuschen sollte man wegen der höheren Spitzentemperaturen Maxigas 400 von Rothenberger oder Hochleistungsmischgas AT-3000 von CHF verwenden.
Ein Kleinschweißgerät Roxy von Rothenberger mit Sauerstoffflasche habe ich auch, würde es mir aber nicht wieder kaufen, da verzichtbar.
2. Als Lötunterlage Schamottsteine vom Kaminbauer. Dabei wird häufig vorgeschlagen, die Lötstelle mit Steinen zu umstellen um Wärmeverluste zu vermeiden. Dadurch wird aber die Zugänglichkeit behindert. Daher finde ich den weiter oben gemachten Vorschlag besser, mit zwei Brennern zu arbeiten.
Bei kleinen Objekten kann man auch auf einem größeren Holzkohlestück arbeiten. Goldschmiede machen sich kleine Blechnäpfchen in die sie die durch Drahtumwicklung zusammengehaltenen Kohlestücke legen.
3. Kein Silberlot aus dem Baumarkt, meist schlechte Qualität und teuer. Ich decke mich immer in Sinsheim ein. Zuletzt Drähte 1mm Durchmesser, 50 cm lang 2,00 €. Flußmittelummantelung ist nicht nötig, aber manchmal ganz praktisch.
4. Die zu verlötenden Teile müssen gut fixiert werden, da sie durch das aufkochende Flußmittel verschoben werden können. Rundmaterial in Sacklöchern wird aus der Bohrung gedrückt. Ich fixiere häufig mit kleinen Messingschrauben, deren Köpfe ich später wegfeile. Danach kaum bis garnicht zu erkennen.
5. Zum Löten selbst nur einige Hinweise: Grundsätzlich sollte großflächig erhitzt werden. Einer der häufigsten Fehler ist das zu frühe Eingeben des Lots.
Hier halte ich mich an die Anweisungen im Regnerkatalog. Warten bis geschmolzene Flußmitteltröpfchen herumtanzen, dann das Löt einbringen. Dabei die Flamme etwas zur Seite nehmen, um das ungezielte Abtropfen von Lot zu verhindern. Bei unterschiedlich dicken Bauteilen die Flamme vorrangig auf das voluminösere richten, da das Lot immer zur heißeste Stelle fließt. In diesem Falle zum dünneren Teil ehe das dicker die richtige Temperatur hat.
6. Speziell beim Kessellöten ist durch Beiträge im Journal Dampf, Heißluft einige Verwirrung und Verunsicherung eingeteten, insbesondere bezüglich der Materialwahl. Nachzulesen auch im Forum Dampfmodellbau. Bei Messing tritt eine Entzinnung ein, die auf Kosten der Stabilität geht. Ich habe aber nirgens finden können, in welchem Zeitraum und unter welchen Bedingungen das eintritt. Kesselplatzer durch schlechte Lötverbindungen dürften häufiger sein, als durch Entzinnung. Außerdem wird in den Beiträgen bezüglich der Kesselgröße nicht differenziert. Das Problem ist auch, daß eine früher für Kleinkessel geltende einfach verständliche Verordnung durch Gummiparagraphen ersetzt wurde die Juristen im Zweifelsfalle Arbeit geben, dem Modellbauern aber den Spaß verderben. Hier muß jeder für sich entscheiden. Ich baue bis auf weiteres Messingkessel , da sie leichter zu löten sind (Wärmeableitung bei Kupfer) und mache eine Wasserdruckprobe, die ich jährlich wiederhole. Lediglich Flammrohr und Quersiederohre sind aus Kupfer, da sich hier die Wärmeleitfähigkeit günstig auswirkt.
Jetzt ist es doch ein gazer Roman geworden.
Gruß Ullrich.
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    Thomas Z.
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    Re: Frage zu Live-Steam

    Beitrag von Thomas Z. »

    Hallo,
    @ Kreuzkopf:
    Danke für den Tipp.
    @ Ullrich:
    Vielen Dank für deinen sehr ausführlichen Beitrag :!: Die meisten meiner Fragen sind jetzt geklärt.
    @ alle:
    Ich habe gelesen, dass Wileco seine Zylinder weichlötet. Ist das zu empfehlen :?:
    Tschüss
    :lol: Thomas
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