Eigenbau-Stehkessel

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Moderator: GNEUJR

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Henner (Henry)
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Re: Eigenbau-Stehkessel

Beitrag von Henner (Henry) »

Hallo Gerhard,
hier siehst Du so etwa, wie wir den Gasanschluss geloest haben:

Bild

Der Duesenhalter (jet body) ist einfach in das Rohr gesteckt ("Quetschpassung") und die Duese in den Halter geschraubt. Das duenne Rohr im Duesenhalter ist der eigentliche Gasanschluss. Ironischerweise konnte ich 0.15mm Bohrer fuer die Duese nur bei McMaster-Carr erhalten. Diese Firma liefert normalerweise Bauteile fuer Farmer etc., also ziemlich grobschlaechtiges Zeugs und alles in inches...
Die Keramik ist in der Tat nur am Umfang geklebt/gedichtet.
Regards
Henner (Henry)
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dampfsachse
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Re: Eigenbau-Stehkessel

Beitrag von dampfsachse »

Hallo Henry,

besten Dank für Deine schnelle Raektion, nun ist alles klar.
Bilder sagen manchmal mehr als Worte, also horizontale Zuführung.

Nochmal schönes Wochenende wünscht Dir

Gerhard.
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Bernd66
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Re: Eigenbau-Stehkessel

Beitrag von Bernd66 »

Hallo,
dampfsachse hat geschrieben:ich sitze bei solchen Außentemperaturen nicht nur am Computer sondern auch vor einen Heizkörper. Wenn ich den so betrachte, hat der die Heizrippen außen. Also immer gegenüber dem Medim, an welches er seine Strahlungswärme abgeben soll.
Aus diesem Grund erwähnte ich auch den Kühlschrank. Hier ist es genau anders rum. Die Wärme des Gases (der Luft im Kühlschrank) erwärmt die Kühlflüssigkeit im Verdampfer bis sie verdampft, also genau wie beim Kessel einer Dampflock. Die Rippen sind außen, auch wenn es hier genau genommen keine Rippen sind, sondern Bleche zwischen den Rohren. Meine Kühlbox hat allerdings richtige Rippen zur Wärmeaufnahme. Eine Grund, das Rippen in der Brennkammer unüblich sind, könnte sein, das man hier sowieso schon mit hoher Wärmebelastung des Materials kämpft. Abstehende Bleche würden vieleicht schlicht weg verbrennen, weil die Wärme nicht so gut abgeleitet wird. Jedenfalls bei einem Gasbrenner, bei meiner Spiritusheizung ist das noch nicht so kritisch.
Meine Rauchkammer ist jedenfalls immer recht "kalt", es sammelt sich hier jede Menge Kondensat. Mein Laborthermometer geht bis 300°C, das wird reichen. Bis vor die Flammenrohre bringe ich es sowiso nicht, da es nicht am Blasrohr vorbei passt.

Bernd
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dampfsachse
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Re: Eigenbau-Stehkessel

Beitrag von dampfsachse »

Hallo Bernd,

ja, ja, - die Kühlschränke mit ihren Verdampfern und so?!?
Wenn Du die Bilder richtig betrachtest wird Du feststellen, daß sich die Heizrippen nicht im Brennerraum, sondern im Kessel, demnach vom Kesselwasser umgeben, befinden. Also genau und unmittelbar in dem Medium, an welches sie ihre Wärme abgeben sollen. Nichts verkomplizieren. Alles klar, sollte doch verständlich sein?

Schönes WE wünsch der dampfsachse.
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dampfsachse
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Re: Eigenbau-Stehkessel

Beitrag von dampfsachse »

Hallo Ernst,

kam heute erst dazu, Deine umfangreiche Bildergalerie zu besuchen. Schöne Gliederung, doch hätte ich mich schneller und besser zurecht gefunden, würden die Bilder Namen besitzen. Dann ist auch eine bessere Zuordnung möglich.
Deine Fotos vom Brenner sind sehr gut und man kann den Aufbau gut erkennen. Will ja nun versuchweise selbst einen solchen bauen. Deshalb folgende Fragen auch an Dich:
Wie hast Du die Keramikplatte befestigt? Wie Henry geklebt?
Was bestimmt den Abstand zwischen Brennerboden innen und Keramikplatte unten?
Wo oder von wem hast Du die Keramikplatte bezogen? Auch von der Fa. Regner?
Der Kessel sieht gut aus. Kann sein Innenleben nicht sehen. Einem Bild entnehme ich jedoch, daß er drei Quersieden im Brennerraum hat. Das ist die übliche Konstruktionsweise. Kann durchaus sein, daß Du beim Kermikbrenner keine weiteren wärmeübertragenden Elemente benötigst. Bei einen getriebeuntersetzten Antrieb mit oszillierenden Zylindern kannst Du natürlich keine längeren Fahrzeiten erwarten. Ein Kesselwasser-Nachspeiseventil würde da Abhilfe schaffen. Dein Gastank, wo hast Du den her, bzw auf welcher Grundlage von Einzelteilen erfolgte sein Bau?, sieht so aus, als würde er für mehrere Kesselfüllungen reichen.
Nun noch zu Deinen Bildern von Untervaz 2006. Da bist Du ja den von mir nachgebauten Vorbild des Dampftriebwagens begegnet. Auf Deinen Fotos DSCF0251 und DSCF0341 glaube ich nun wieder klar zu erkennen, daß der Abdampf nicht aus dem Kamin, sondern aus einen daneben liegenden Abdampfrohr kommt. Vielleicht kannst auch Du mir Deinen eigenen visuellen Eindruck bei der Begegnung beschreiben und mich (uns) aufklären.
Am Wochenende bin ich erst mal in Schkeuditz beim "3. Winterfest der Modelleisenbahnen", meine Dampfloks fahren.

Nette Grüße vom dampfsachsen
Gerhard.
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Re: Eigenbau-Stehkessel

Beitrag von Davaaser »

Hallo Gerhard,

die Keramikplatte habe ich von einem Gasfachbetrieb (Selzam) in der Nähe gekauft, sie ist mit so einem grausigen Auspuffkleber (Holst oder ähnlich) eingeklebt und mit einem Distanzstück in der Mitte des Brenners eben auf Distanz gehalten. dazwischen ist eine Stahlgaze (massakriertes Tee-ei aus der Migros ). Der Brenner ist eigentlich eine Kopie eines englischen Keramikbrenner, den ich kaufte, aber oh blöd einen Milimeter zu gross im Durchmesser war.....
Der Gastank ist selbst gebrutzelt, Messingrohrstück und gewölbter Deckel hatte ich vom Sohn, der Boden ist banales Messingblech in Form gebracht, Einlassventil ist Regner (bei Holzapfel in Winterthur gekauft) der Hahn ist vom gekauften Keramikbrenner.
Wie auch schon sonst erwähnt, die Grundlage ist ein Bauplan von Otto Hadorn im "Gartenbahn" ca 2003 ? mit dem Titel "Lust auf eine Amerikanerin"

Betreffend Dampftriebwagen muss ich dich enttäuschen, ich habe mich echt nicht geachtet, wo der Abdampf herauskommt, es hatte geregnet und der Dampftriebwagen war nicht mein primäres Objekt der Begierde an diesem Tag.
Tja, und Fotos beschriften ist nicht so mein Ding, ich sehe sie mir an und meistens sehe ich dann, weshalb ich sie geschossen habe (ja, egoistisch)

mit dampfendem Gruss,
Ernst
Die erste Dampflok ist misslungen, versuche deshalb die zweite zu bauen...
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dampfsachse
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Re: Eigenbau-Stehkessel

Beitrag von dampfsachse »

Hallo Ernst,

die Fa. Regner hat heute die bestellte Keramikplatte geliefert, womit ich zumindest materialseits nun aus dem "Schneider" bin. Was den Auspuffkleber anbelangt, da werde ich mich mal mit meiner Autowerkstatt in Verbindung setzen ( an deren Preise darf ich garnicht denken). Ansonsten bedanke ich mich für Deine so bildhafte Beschreibung, die alles erläutert.
Den Kesselbau habe auch ich auf der Basis des Hadorn´schen Bauplanes mal begonnen. Wie schon im Beitrag beschrieben, brachte der aber nicht die erforderliche Leistung für den mit fast 8 Kg doch recht schweren Triebwagen. Die hauptsächliche Leistungserhöhung sehe ich in der Kesselkonstruktion, d.h. in dem Anbringen der "Heizrippen". Die vorangegangene Brennerplattenänderung war nötig, jedoch nicht ausschlaggebend. Werde nun mal den Keramikbrenner probieren und bin sehr gespannt. Dazu muß ich auf wärmeres Wetter warten.
Werde nachher noch unter "Veranstaltungen" ein paar Bilder des Dampftriebwagens vom "Schkeuditzer Winterfest 2009" einstellen, muß aber vorher noch sortieren.
Was Deine Bilder anbelangt, so ist das nicht egoistisch sondern einfach zeitsparend.

Nette Grüße vom dampfsachsen
Gerhard
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Re: Eigenbau-Stehkessel

Beitrag von Dampfer »

Hallo Gerhard,
das mit den Rippen und Übergabemedium verhält sich so... und da hatt "Janosch" glaube ich war es nicht unrecht.

Luft hat eine höherer Isolliereigenschaft für Wärem (deshalb sind kleine Luftkammern in Ziegel issolierend). Deshalb haben Heitzungen rippen, nicht damit die Luft mehr Fläche zur Wäreübergabe hat.

Z.B. ein Tauchsieder hat nur eine Schlange ohne weitere Heizflächenvergrößerung. Ein Föhn wiederum viele einzelne Heitzdrähte... damit mehr Fläche zum Energieabgabe bereit gestellt wird. Also Rippen im Wasser sind weniger Effektiv als Rippen in Luftbereich.

Der Kühlschrank hat im Medium (Glykohl-Wasser) keine Flächenvergrößerung.... nur im Isolierenden Medium Luft... genauso ein Autokühler usw....

Also sind die Rippen im Wasser eigntlich nicht so nötig.....

Z.b. ist es bei meinen Loks so:
Wenn das Feuer in der rauchkammer stehen bleibt sind die Abgase sehr heiß... wenn das Feuer am Brenner brennt, dann sind die Abgase recht kalt, weil die Energie über den Kessel schon gut aufgenommen wurde...

Pysikalisch gibt es eine Formel die die Transaktionsfläche zur Energieübergabe berechnet... und das ist Luft im Gegensatz zu Wasser einen höheren Wert, weshalb die Fläche vergrößert werden muss die zur Energieübergabe benötigt wird.
Diese Größe ist unter anderem Abhängig von der Dichte:
Wasser ca. 999kg/m3
Luft 313 kg/m3
Also ganz einfache Berechnung der Thermophysik.

Ich hoffe ich konnte es einfach Erklären.
Gruß Alex

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dampfsachse
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Re: Eigenbau-Stehkessel

Beitrag von dampfsachse »

Hallo Alex,

der Du schreibst:
Also sind die Rippen im Wasser eigentlich nicht so nötig ....
und wie erklärst Du mir die wahrscheinlich mehrfache Leistungssteigerung ( da es den alten Kessel nicht mehr gibt sind keine direkten Vergleiche möglich ) des Kessels nach Anbringung der "Rippen"? Es wurden keine anderen Maßnahmen getroffen. Übrigens funktioniert das so ebenfalls bei allen anderen, auch Langkessel, und zwar nachgewiesenermaßen. Und selbst, wenn es nach Deiner Darstellung keine ausreichende Erklärung in der Thermophysik dazu gibt ( besten Dank für die fundiert ausgearbeitete Lektion), ich halte an dieser erprobten wirtschaftlichen Kesselkonstruktion fest. Schließlich zählt das praktische Ergebnis. Und das sind lange Laufzeiten bei kultivierten Fahrverhalten und schonende Betreibung eines Kessels.
Was das temperaturverhalten in der Rauchkammer angeht, ist Deine Feststellung richtig. Aber das hat mehr mit dem Zug im Kessel zu tun, Du schreibst selbst: wenn das Feuer steckenbleibt. Dennoch wird in der Rauchkammer immer eine recht hohe Temperatur herrschen, schließlich will ich mittels Überhitzerschlange meinen Dampf erhitzen. Es darf nur nicht zum Hitzestau und zur Überhitzung kommen.

Nette Grüße vom dampfsachsen
Gerhard.
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Re: Eigenbau-Stehkessel

Beitrag von kno3 »

Dampfer hat geschrieben:Hallo Gerhard,
...

Luft hat eine höherer Isolliereigenschaft für Wärem (deshalb sind kleine Luftkammern in Ziegel issolierend). Deshalb haben Heitzungen rippen, nicht damit die Luft mehr Fläche zur Wäreübergabe hat.

Z.B. ein Tauchsieder hat nur eine Schlange ohne weitere Heizflächenvergrößerung. Ein Föhn wiederum viele einzelne Heitzdrähte... damit mehr Fläche zum Energieabgabe bereit gestellt wird. Also Rippen im Wasser sind weniger Effektiv als Rippen in Luftbereich.

Der Kühlschrank hat im Medium (Glykohl-Wasser) keine Flächenvergrößerung.... nur im Isolierenden Medium Luft... genauso ein Autokühler usw....

Also sind die Rippen im Wasser eigntlich nicht so nötig.....

...
Ich glaube das ist genau umgekehrt: Es ist zwar richtig dass Wasser Wärmeenergie besser als Luft leitet. Aber unabhängig vom Medium ist es immer so dass eine größere Fläche dem Wärmetransfer zugute kommt, daher sollte die Heizfläche eines Kessels Möglichst groß sein. Rippen und Wasserrohre sind also sehr nützlich.
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