Serpollet-Dampftriebwagen.

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Moderator: GNEUJR

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Dampfer
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Re: Serpollet-Dampftriebwagen.

Beitrag von Dampfer »

Da gebe ich Janosch recht... vor allem auf den Bildern sieht man die Dampffane aus dem Schlot schon. Zum anderen wurde der Abdampf als Zugunterstützung benutzt... Allerdings hat Gerhard schon Probleme mit zu viel Zug.
Gruß Alex

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Janosch
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Re: Serpollet-Dampftriebwagen.

Beitrag von Janosch »

Hallo Alex,
der Zug entsteht wirklich nur, wenn du ein düsenförmiges Ende und der Dampf mit Druck aus der Düse kommt.Außerdem, wenn das Rohr erst am Ende vom Kamin endet, entsteht wirklich gar kein zusätzlicher Zug und die Dampffahne wird wohl gut bleiben.
Mir ist gerade in den Sinn gekommen, dass man durch ein Blechstück, das man mit etwas Abstand zum Flammrohr vor das Flammrohr setzt den Zug wieder etwas bremsen könnte.
Gruß Janosch, der sich in Sachen Zug im Kessel in eher entgegengesetzter Richtung befasst hat :wink:
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dampfsachse
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Re: Serpollet-Dampftriebwagen.

Beitrag von dampfsachse »

Hallo Jannosch,

obwohl ich diesen Dampftriebwagen persönlich nicht kenne, bin ich mir da nicht so sicher.
1. Im Eisenbahn-Romantik-Film über Kittel ist in einer Szene zu sehen, wie der UERIKOM-BAUMA BAHN-Triebwagen eine Remise verläßt, wobei deutlich eine seitliche Abdampffahne aus einem Abdampfrohr zu sehen ist. Über den Kamin werden nur die Rauchgase der Feuerung abgeführt. Und solche sind im Bild gerade nicht sichtbar.
2. Im schon zitierten Buch: Kittel-Dampftriebwagen von Werner Willhaus, erschienen 2008 im EK-Verlag ist auf Seite 155. Bild 234 der gleiche Triebwagen in voller Fahrt zu sehen, wobei auch auf diesen Bild eine gewaltige Abdampffahne den seitlichen Abdampfrohr entweicht. Am Kamin ist nichts zu sehen.
Auf den Bildern der folgenden Seiten entweichen den Kamin dunkle Abgaswolken aus der Feuerung
Im Buchtext wird dazu keine Aussage gemacht.
Darüber hinaus ist für mich diese Variante im Modell besser zu realisieren. Mein Kessel ist ja doppelwandig. Um von außen in den Kamin zu gelangen, muß ich durch den Kessel. D.h., ich muß die Wandung des Außen- und Innenkessels passieren. So führe ich schon den Dampf von außen der Überhitzerschlange in der Brennerkammer zu.
Aber das ist nicht der Hauptgrund, sondern in diesem Falle die angestrebte Vorbildtreue.
Du siehst also, ist hab mir darüber auch so meine Gedanken gemacht und diese Lösung nicht aus dem Hut gezaubert.

Mit netten Grüßen, der Dampfsachse
Gerhard.
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Janosch
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Re: Serpollet-Dampftriebwagen.

Beitrag von Janosch »

Hallo Gerhard,
ich kann nur mit meiner Vorbilderfahrung sprechen.Der von Urias gezeigte Originaldampftriebwagen "dampft" und "raucht" aus dem Schornstein.Ich bin schon selber in ihm mitgefahren und war auch auf dem Führerstand.Ziel ist es die Dampferzeugung an die Maschinenlast anzupassen(Mehr Maschinenlast=>mehr Zug=>stärkere Feueranfachung=>mehr Dampf wird erzeugt)Dafür den Hilfsbläser zu verwenden wäre nicht gerade schlau.Der Heizer müsste ständig nachregeln. Außerdem verbaucht es Dampf.Den Dampf neben dem Schornstein ins Freie zu führen bringt wenig nutzen.Dann lieber durch ein Blasrohr und damit das Feuer anfachen.
Auf der rechten Seite(Lokführerseite) ist die Pfeife angebracht und diese kann auch eine ganz ordentliche Dampfwolke hervorbringen!Vielleicht hast du das einfach nur verwechselt?Auf der linken Seite ist die Glocke(zum Verständnis).
Aber ich möchte auf keinen Fall deine Arbeit schlecht reden, es ist ein sehr schöner Triebwagen und du hast das Original sehr gut getroffen. :respekt:
Gruß Janosch
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dampfsachse
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Re: Serpollet-Dampftriebwagen.

Beitrag von dampfsachse »

Hallo Jannosch,

Du bist selbstverständlich vom Wohnort her näher dran und da steht sogar einer Mitfahrt auch nichts im Wege. Ich habe versucht, die erkennbaren visuellen Erkenntnisse nach besten Wissen und Gewissen umzusetzen.
Falsch oder richtig, - ich laß das jetzt so.
Im übrigen habe ich an der Kondensatorausführung lange geknobelt. Auch die Regnerschen Kleinloks spucken ja unwahrscheinlich aus ihren Abdampfrohren, wie ich auf der Messe sehen konnte.
Zwei Dinge waren es schließlich, welche die Lösung brachten:
1. der Silikonschlauch zwischen Zylinderabdampf und Abdampfrohr
2. das mittels Glocke zweigeteilte Abdampfrohr
Und darauf kam es mir eigentlich an, diese Erfahrung wollte ich Euch weitergeben. Nun ist der Triebwagen wirklich "stubenrein" und auch auf jeder Innenanlage zugelassen, ich hoffe ja ein gern gesehener Gast.
Ansonsten kann auch ich mich ein wenig freuen über den Gesamteindruck des Triebwagens

denkt der dampfsachse
Gerhard.
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Janosch
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Re: Serpollet-Dampftriebwagen.

Beitrag von Janosch »

Hallo Gerhard,
das Modell ist klasse, ohne Zweifel! :respekt:
Ich würde auch nichts mehr ändern.
Man sieht auch, dass du ausführlich Vorbildstudien betrieben hast, soweit das eben ging und du hast es auch gut umgesetzt.Nur ist mir dies halt aufgefallen.
Gruß Janosch
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dampfsachse
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Re: Serpollet-Dampftriebwagen.

Beitrag von dampfsachse »

schräg gestellte Zylinder bei einem Echtdampfmodell

Hallo Dampffreunde,

auf eine Besonderheit beim Modell des Serpollet-Dampftriebwagen möchte ich noch hinweisen. Wie sein Vorbild verfügt auch dieses über schräg angeordnete Zylinder.
Die rahmenseitige Lösung ist aus den Bildern erkennbar, im Bereich der Zylinderauflage wurden die Rahmenwangen aufgetrennt, im vorgesehenen Winkel gebogen und dort hartgelötet. Damit war die Befestigung der Zylinder abgeschlossen.

Bild
schräggestellte Zylinder

Die Dampfzuführung war dann schon komplizierter. Wie einfach haben es doch da die Mitarbeiter von der anderen Fraktion, die Stromer. Da laufen Antrieb und äußere Steuerung nur zur Show mit. Bei uns soll aber Dampf hinein, und Arbeit soll er auch noch leisten. Zunächst hatte ich für den Zu- und Abdampf die bekannten Nippel mit der Dichtung durch zwei O-Ringe vorgesehen, siehe auch das Bild. Das Zu- und Abdampfrohr wurde in den vorgegebenen Winkel gebogen und nahm die Nippel auf. Doch schon während des Probebetriebes mußte ich feststellen, die Sache wurde zudampfseitig nicht dicht genug. Alles nachbiegen und justieren nutzte nichts. So wurde der Zudampfnippel auf Anraten eines erfahrenen Modellbahnfreundes kurzerhand durch je einen M5x0,5 mm Gewindenippel ersetzt. Mit dieser Verschraubung war das Ziel erreicht, alles dicht, auch bei hohen Drücken.
So einfach kann eine Lösung sein, nur draufkommen muß man, oder einen guten Freund haben. Ich kann mir vorstellen, auch bei gerade liegenden Zylindern wird das eine zuverlässige Dampfzuführung sein. deshalb kann das auch für andere Dampfmodellbauer von Interesse sein und somit stelle ich es in dieses Forum ein

denkt der dampfsachse
Gerhard.

Aber vielleicht ist das ganze hinreichend bekannt, nur ich wußte es wieder mal nicht?
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Re: Serpollet-Dampftriebwagen.

Beitrag von Dampfer »

du hast den Rahmen aufgesägt, gebogen und dann zur sabilität hartgelötet?
Sauber. Wie hast du vermieden, dass das gebogene stück bei Hartlöten im winkl geblieben ist? Oder wollte sich das Blech bei der stärke einfach nicht mehr bewegen. :P

Die Dampfzufuhr über die Nippel mit Dichtungen klappt eigentlich recht gut... allerding im Winkel wird es schwieriger, da sich vermitlich beim biegen der Aufnahme das Rohr leicht verziehen könnte... war vermutlich auch das Problem. Die feste Verschraubung ist da auf jeden Fall die beste Lösung... auch bei gerade zuführung.... allerdings sind manche Rahmenkosntruktionen auf das einfach nicht ausgelegt.. und die Gummiringe eine gute Lösung... vor allem wenn Dampföl das alles noch verklebt.

Wie kommst Du mit Deinem Brenner weiter?
Zum Abdampf: klar lass es so... der Aufwand wäre zu groß... es sei denn Du brauchst mal ne abführung für irgendwelche Hilsagregate á la Kolbenfresser. :twisted:
Gruß Alex

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Re: Serpollet-Dampftriebwagen.

Beitrag von dampfsachse »

Hallo Alex,

als Rahmenmaterial verwende ich kein Blech sondern generell 3 x 35 mm gezogenes Flachmessing. Das ist einfach, weil gezogen, ein stabileres und genaueres Ausgangsmaterial. Der sicher höhere Preis rechtfertigt aber die bessere Qualität. Ein Verzug hat jedenfalls kaum stattgefunden, bzw. er konnte leicht gerichtet werden.
Deine Vermutung hinsichtlich Undichtheit am Dampfanschluß ist richtig. Es ist schwer, den richtigen Winkel zu "erwischen", eher ein Zufall. Bei der ganzen biegerei wird das Dampfrohr auch noch unrund. Es ist also bei schräg gestellten Zylindern mit dieser Konstruktion nicht machbar. Und da ist die Lösung mit der Verschraubung ideal. Sicher wird das nicht jeder Rahmen hergeben, es wird der Platz dazu fehlen. Wenn man es aber bei der Konstruktion von Anfang an berücksichtigt, dürfte das kein Problem sein. Ich schwöre jedenfalls drauf.
Was den Brenner anbelangt, so habe ich bei REGNER die Keramik-Platte per mail bestellt, nachdem ich vorher angerufen habe. Alles weitere per PN.

Ein schönes WE wünscht der dampfsachse
Gerhard.
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Re: Serpollet-Dampftriebwagen.

Beitrag von dampfsachse »

Hallo Buntbahners,

zwischenzeitlich ging es weiter am Serpollet-Dampftriebwagen. Diesen habe ich eine nach meiner Auffassung weitgehend vorbildgerechte Beleuchtung installiert. Da ich für die Beleuchtung generell den nötigen Strom aus der Stromversorgung für die Fernbedienung entnehme, habe ich mich des geringeren Stromverbrauches wegen wieder für LED als Leuchtmittel entschieden. Das heutige Angebot bei LED ist hinsichtlich Bauform, Abstrahlwinkel, Helligkeit und Lichtfarbe sehr vielfältig und durchaus brauchbar.
Ich glaube, durch die Montage mittels Anschlußleitung, Schrumpfschlauch und Sekundenkleber zur Stabilisierung eine zylindrische Bauform erreicht zu haben, welche einer Lampe täuschend ähnlich sieht, wie das Bild zeigen soll.

Dampftriebwagen,Bild 17 (dampfsachse)
Bild
Frontansicht, Licht aus

Die aus Weißmetall bestehenden Laternen habe ich nur außen mit Beize geschwärzt, damit bleibt das Innenteil metallisch blank und ich kann auf einen Spiegel verzichten.

Dampftriebwagen,Bild 17 (dampfsachse)
Bild
Frontansicht, Licht an

Dieses Bild soll das natürlich warme Licht, welches dem einer Glübirne täuschend ähnlich sieht, vermitteln.
Die Beleuchtung ist durch die Ferbedienung zu- und abschaltbar. Dazu verwende ich einen SMD-Subminiatur-Leistungsschalter aus dem Auto- bzw. Schiffsmodellbau (in solchem Falle ist auch mal "Fremdgehen" erlaubt). Das fehlende Gehäuse wurde durch einen übergezogenen Schrumpfschlauch ersetzt, welcher erwärmt wurde. Mittels Bastelmesser wurden über den Eintellpoti drei Schnitte angebracht, womit eine Klappe entsteht, durch welche die Potieinstellung vorgenommen werden kann.
Auch die abschaltbare Funktion hilft einerseits Strom sparen. Zum anderen sieht es einfach schön aus, wenn der Dampftriebwagen im Bahnhof steht, plötzlich geht das Licht an und nach einen kurzen Achtungspfiff setzt er sich mit viel Dampf in Bewegung. Auf solche Dynamik im Ablauf sollten auch Echtdampfer nicht verzichten. Da haben wir bei den Stromfahrern Feld zurück zu erobern.
Ich denke mal, das wirds an Nachrüstungen noch nicht gewesen sein.

Nette Grüße vom dampfsachsen
Gerhard.
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