Schäden an Dampfkesseln

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Moderator: GNEUJR

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Flachschieber
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Schäden an Dampfkesseln

Beitrag von Flachschieber »

Hallo zusammen,

aus aktuellem Anlass ein Bild eines Kessels der irreparabel geschädigt ist.
Das Brennerrohr eines Messingkessels ( nicht von mir) ist hinter der Naht aufgereissen. Die Probe mit der Speiseflasche nach dem Ausbau ist eindeutig. Bei 0,5 Bar im Kessel kommt das Wasser aus der schadhaften Stelle geschossen.

Bild

Nun wird ein Neubau aus Kupfer fällig, denn den gleichen Kessel aus Messing nachzubauen ist bei einem viel benutzten Kessel nicht die erste Wahl.Ich denke das der Schaden durch Versprödung neben der Naht hervorgerufen wurde. Das Schadensbild ist mir nicht neu. Hatte schon einen Kessel mit gleichem Ausfalllgrund gesehen. Mit Nachlöten ist da leider nix zu machen da sich das Lot nicht mehr in den Spalt einbringen lässt und das Risiko eines erneuten Risses an anderer Stelle zu groß ist. Das Rohr zu tauschen kommt einem Neubau gleich und deshalb wird letzteres auch gemacht.

Gab es bei Euch ähnliche Ausfallerscheinungen an Kesseln?
Sonstige Schäden?

Beste Grüße,

Marco
Kolbenfresser
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Re: Schäden an Dampfkesseln

Beitrag von Kolbenfresser »

Hallo Marco


Das sieht ja interessant aus! Bringst du den Kessel heute Abend mal mit??





Gruß

Roland
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Flachschieber
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Re: Schäden an Dampfkesseln

Beitrag von Flachschieber »

Hallo Roland,

offtopic:
ja mach ich. Ich bring noch mehr mit....... :P

bis später,

Marco
ottmar
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Re: Schäden an Dampfkesseln

Beitrag von ottmar »

Hallo Marco,

ist das ein Regner-Kessel?

Danke und Gruß

Ottmar
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Flachschieber
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Re: Schäden an Dampfkesseln

Beitrag von Flachschieber »

Hallo Ottmar,
ist das ein Regner-Kessel?
Ja. Er ist von der VII K. Ich hab nun zwei neue Kessel aus Cu im Bau. Einen für nen Freund und den anderen für meine VII K deren Kessel auch höchst beansprucht wird auf der steigungsreichen Gartenbahn.

Beste Grüße,

Marco
Heinz
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Re: Schäden an Dampfkesseln

Beitrag von Heinz »

Moin Marco,

Du bringst mich jetzt schwer ins Schleudern, bei meiner Class K war ich gedanklich von einem Kupferkessel wieder abgekommen und tendierte zu einem Messingkessel - aller Unkenrufe zum Trotz:
Kupferkessel 54 mm Außendurchmesser - 2 mm Wandstärke (spricht natürlich schon für sich)
Messingkessel 55 mm Außen - 1 mm Wandstärke
macht ca. 12 % mehr Inhalt, was mich zum Messingkessel tendieren ließ, da alle meine Lok's solche Kessel haben.
Es ist mir zwar bekannt, dass Messing nicht das ideale Kesselmaterial ist, läßt sich bekanntlich aber wesentlich besser bearbeiten.

Nach Deinen vorstehenden Berichten komm ich jetzt wieder ins Trudeln und brauch ich doch einen Schubs vom Fachmann

(evtl. hat Roland der Kolbenfresser ja irgendwann noch ne Speisepumpe zu viel :D - dann wäre der Kesselinhalt nicht mehr so wichtig)

viele Grüße aus Oldenburg
Heinz

und allen einen guten Rutsch ins neue Jahr und alles Gute
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ZwiebelX
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Re: Schäden an Dampfkesseln

Beitrag von ZwiebelX »

Halöle ...

*Grübelmodus*

Hmmm, trotz der Selbstbauambition ... sollte ein derartiger Schaden nicht beim Hersteller reklamiert werden? Eine unsachgemäse Bedienung liegt ja nicht vor und die Kessel werden doch geprüft.

*Grübelmodus Ende*


Ich wünsche euch allen ein gesundes und erfolgreiches Jahr 2009.

Oliever
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Flachschieber
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Re: Schäden an Dampfkesseln

Beitrag von Flachschieber »

Hallo
sollte ein derartiger Schaden nicht beim Hersteller reklamiert werden? Eine unsachgemäse Bedienung liegt ja nicht vor und die Kessel werden doch geprüft.
Ich werde den Kessel mal bei Gelegenheit Herr Regner zeigen.Vielleicht weiss er ja auch was da passiert ist.

Der Kessel wurde immer sachgemäß behandelt. Aber was bringt es wenn ich die gleiche Bauart in dieser Materialkonstellation wieder bekomme. Der Kessel ist bei dieser Lok nun mal sehr beansprucht. Das ist ja kein kleiner Kessel sondern da steckt richtig Volumen und Kessellänge dahinter. Außerdem schätze ich das die Garantie schon lange abgelaufen ist.

Wahscheinlich würde es richtig betrachtet schon reichen das Rohr aus Kupfer zu machen (Tipp an Heinz). Kupfer ist zäh genug und reißt garantiert nicht ein. Das Problem lag ja nicht an der Lötnaht sondern am Material des Brennerrohres. Und die thermisch höchst belastete Stelle ist das ja auch nicht. Aber die wo Zug und Druck beim Anheizen und Abkühlen entsteht. Und bei dem langen Kessel ist es hinten schon heiss während das Endstück noch kalt ist und der Außennmantel ebenfalls.

Weiss zufällig Jemand was Regner da als Kesselisolierung verwendet? Mir fiel nur das fasrige Material auf , das durch Wasser zwischen Außenrohr und Kesselaußenmantel war sehr aufgeweicht war.

Beste Grüße,

Marco
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Henner (Henry)
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Re: Schäden an Dampfkesseln

Beitrag von Henner (Henry) »

Messing als Kesselmaterial wird glaube ich nur (noch) in Deutschland verwendet, ueberall sonst ist Kupfer angesagt. Es gibt einige Messingsorten, die man im Prinzip verwenden kann, aber die lassen sich fast schlechter als Kupfer bearbeiten. Das Problem ist der Zinkgehalt im Messing, das mit der Zeit ausgelaugt wird und das Material versproeden oder sogar schwammig werden laesst. Kupferkessel sind aeusserst widerstandsfaehig, was "Missbrauch" und Korrosion betrifft. Ein Bekannter hatte eine Lok, bei der das Flammrohr wegen Wassermangel kollabiert war. Das Rohr liess sich vorsichtig wieder aufweiten und der Kessel bestand die Druckprobe.
Regards
Henner (Henry)
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ottmar
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Re: Schäden an Dampfkesseln

Beitrag von ottmar »

Erstmal frohes neues zusammen und möge Euch das Kesselwasser nie ausgehen!

@Heinz: Du kannst aber problemlos Kupfer mit Messing mischen. Ich habe selber so einen Kessel und auch einige Bekannte. Hochbelastete Teile wie das Flammrohr sind aus Kupfer, während das äußere Kesselrohr schön aus dünnwandigen Messing ist.

Gruß Ottmar
Zuletzt geändert von ottmar am Do 1. Jan 2009, 13:21, insgesamt 1-mal geändert.
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