Golden Pass Panoramic Express

[squirrel4711]

Hallo Dachdecker,

nur mal so für den Hinterkopf : Das Dach des T1 (massiv Resin) bringt ca. 900g auf die Waage. Evtl. lohnt es sich da bei den geplanten Wagendächern an der einen oder anderen Stelle mal über "Hohlräume" nachzudenken bevor Kreisel benötigt werden um die Wagen in aufrechter "Stellung" zu halten.

Schönes Wochenende wünscht der
Rainer

[ottmar]

Hallo zusammen,

erstmal vielen Dank für Eure Vorschläge. Also den ersten Guss werde ich mit Gelcoat wagen. Der Benefit an Zeit und Geld ist zu verlockend! Allerdings bitte ich um etwas Geduld: Am Dach bin ich immer noch nicht weitergekommen, weil die "kleine" Zwischenübung - mehr dazu später - doch bis jetzt recht aufwändig war. Sobald ich nächste Woche etwas Zeit finde, fange ich an und werde alles mit der Kamera dokumentieren - auch die Misserfolge (Flüche gibts in ComicManier gratis dazu )

Die kleine Zwischenübung war die Inbetriebnahme der HGe 4/4 II... Daraus wurde nix....


Innen überraschte die Lok mit kiloweise Elektronik, deren Sinn mir völlig verborgen blieb - für 6 Lampis im Analogbetrieb soviel Zeug...

Nach der Aufräumaktion - der auch die Führerstandsbeleuchtung zum Opfer fiel. Ich persönlich finde diese im höchsten Maße unglaubwürdig. Nachts sitzt der Lokführer nun mal im Dunkeln und hat nur die magere Instrumentenbeleuchtung vor sich - wurde der untere Rahmen teilweise mit 3 mm Messing verstärkt. Einmal um endlich über 10 kg Wunschgewicht zu kommen und auch den doch recht kopflastigen Schwerpunkt nach unten zu drücken.

Die Hesga/Bösch Antriebe sind übrigens der absolute Oberhammer, allein die Torsionsfederung der Zahnräder... *boar ey*

GoldenPassHGe44_Batterie (ottmar)




In dem Rahmen ist ein Batteriekasten für 10 Zellen Eneloops. Diese sollen bei allfälligen Stromunterbrechungen die Stromversorgung des Dekoders Zimo MX69S sicherstellen, das zweite Modul sorgt für die Kühlung des Dekoders und übernimmt das sichere Ausschalten der Lok via Relais. Eine mit Akku gepufferte Lok würde ja solange "an" bleiben bis der Akku total entladen ist.


GoldenPassHGe44_Dekoder (ottmar)



Warum Akku und kein Kondi? Die Schneeschleuder ist der Übeltäter, außerdem wollte ich mal was neues ausprobieren.

Nur mit Digitalstrom und Kondi ist kein Starten der Schleuder möglich. Vorglühen geht noch aber Starten... Deshalb der Akku - die Ellok soll die Reservemaschine darstellen.

..für weitere Verbesserungen bin ich sehr empfänglich..

Gruß Ottmar

[ottmar]

Hallo zusammen,

wie versprochen gibt es jetzt eine detailierte Beschreibung vom Dachbau:



Nachdem das Urmodell nochmal mit 2000er Schmirgelpapier fein geschliffen wurde wird es in den "Kindersarg" mit ein paar Punkten Pattex bündig aufgeklebt. Kleine Spalten sind dabei nicht schlimm nur darf sich das Urmodell dann nicht von der Unterlage lösen. Pattex deshalb - weil sich dann nach dem ganzen Prozedere sich das Urmodell dann wieder zerstörungsfrei wiederablösen lässt. Alles vorbereitet, 3 Ltr. flüssiges Silikon werden zwei Schüben in die Form gegossen:

GoldenPassDach1 (ottmar)


Vorsichtig werden mit einem weichen Kunststoff-Spachtel alle Luftbläschen entfernt.

GoldenPassDach2 (ottmar)


Alles "versenkt", 24 Stunden warten... und hoffen das kein Einschluß übriggeblieben ist.

GoldenPassDach3 (ottmar)



..nach dem Ausformen - die äußere Form ist deswegen komplett geschraubt

GoldenPassDach4 (ottmar)


Einfüllen des weißen Vorgelat in zwei Ansätzen - damit die kritischen äußeren Rundungen auch sauber gefüllt werden können. Kleine Verzugfehler sind jetzt noch nicht schlimm, weil die Faserverstärkung noch fehlt und das ganze so noch etwas labberig bleibt.

GoldenPassDach5 (ottmar)


eine feine Waage hilft bei der richtigen Mischung.

..am Wochenende geht's weiter

Gruß Ottmar

[ottmar]

..wie versprochen die Fortsetzung:


Erstmal fluchen:



also um ehrlich zu sein, ich halte die Methode mit dem Gelcoat oder Vorgelat für nicht optimal:

GoldenPassDach6 (ottmar)



GoldenPassDach7 (ottmar)



das Zeug schrumpft wie blöd! Also ich hoffe meine Silkonform ist nicht mit geschrumpft.... Voll Sch....e!!! So genug geflucht, aber vielleicht verständlich, wenn man so viele Stunden schon investiert hat...


Trotzdem habe ich mal weitergemacht und das Vorgelat mit Karbonfasern verstärkt:

GoldenPassDach8 (ottmar)


..morgen forme ich mal aus, mal sehen was das für ein "Erfolg" wird, sonderlich optimistisch bin ich nicht, zumal bei der Schrumfung das Dach mindestens 5mm zu kurz ist!!!

..frustierte Grüße Ottmar

[Regalbahner]

Hallo frustierter Ottmar,

das schaut wirklich nicht gut aus
Hast du auch genau gemischt ?
Meisstens schrumpfen Kunstharze wenn zu viel Härter drin ist.
Bei der "kurzen" Form ist das aber ganz schön viel.
Habe ich ehrlich gesagt noch nicht gesehen.
Da hätte ja mein 7 Meter langes Boot glatt einen halben Meter kürzer werden müssen.
Die einzigen Probleme mit Schrumpfungen, die ich damals hatte,
waren Winkel. Die zogen sich gerne weiter zusammen. Das war aber mit
dünneren Einzellagen und Verstärkungen einigermaßen in den Griff zu bekommen.
Aber mit der Gelcoat gab's nie Probleme

Tschau Christoph

[ottmar]

Hallo zusammen,

hier das Ergebnis nach dem Ausformen - oder besser es fiel freiwillig aus der Form...

GoldenPassDach8 (ottmar)



GoldenPassDach9 (ottmar)


gut so schlecht sieht es auch wieder nicht aus, werde aber am Wochenende einen neuen Versuch starten mit anderer Arbeitstechnik..

@ Christoph:
Also ich habe mich ganz exakt an das Mischungsverhältnis gehalten: 2% Härter
Die Schrumpfung liegt bei dem 70 cm langem Dach bei etwa 4 bis 5 mm in der Länge in der Breite fehlen etwa 0.2 mm

..der Spezialist von der Firma Bacuplast war übrigens genauso baff... Dafür gab's die neue Karbonmatte auch zum Sonderpreis...

Gruß Ottmar

[Regalbahner]

Hallo Ottmar,

kann es vielleicht sein, dass das Problem zwischen der Silikonform
und dem Harz auftritt
Ich hatte nämlich immer Polyesterformen und da ist nie etwas geschrumpft,
zumindest nicht in dem Ausmaß
Wenn du erst einmal eine Schicht Zweikomponenten Lack in die Form streichst
und dann das Harz ......... wäre doch einen Versuch wert

Tschau Christoph

[ottmar]

...nächster Versuch..

Diesmal eine etwas andere Technik -statt Gelcoat- Harz (die sehr gute Flugzeugbau-Qualiät) direkt dünnflüssig in jede Seite einzeln einfüllen. Jede Seite wurde anschließend einzeln mit Carbonfäden versehen und als Abschluß Aerosil aufgetragen, damit das Ganze dickflüssig thixotrop wird. Etwa 2 h bei 25°C aushärten lassen, damit beim Rumdrehen der Form nicht die ganze Herrlichkeit wegläuft. Insgesamt stecken in dem einen Abguss fast 8 h (!) Arbeit nur mit kleinen Pausen. Nichts für Serientechnik...

GoldenPassDach10 (ottmar)


Nachdem jede Seite einzeln "fertig" war, wurde die Form flächig aufgelegt um die Dachoberseite zu laminieren. Insgesamt 3 bzw. 4 Lagen Carbon geben dem Ganzen halt - hält jetzt locker auch als Brücke für PKW stand.


GoldenPassDach11 (ottmar)


Nach dem Ausformen halten sich die Pinholes mit der angewandten Technik in Grenzen - ca. 50 bevölkern die Oberfläche...

@Christoph: Das mit dem 2-K Lack hat nach meiner Meinung zwei Nachteile, erst mal siehst Du die Pinholes dann nicht mehr - wo also spachteln? Außerdem ist jeder Versuch auch ein finanzielles Abenteur, neben der Arbeitszeit kommen mindestens 70 Euro reines Gussmaterial und auch die Form hält nur eine begrenzte Zahl an Abgüssen stand und die hat auch wieder einen Materialwert von fast 150 Euro... Also wenn ich 3 Dächer habe, mache ich erst mal einen Riesenluftsprung... Die blöden Dächer sind aufwendiger als der Wagen darunter...

Gruß Ottmar

[fst-tigrottino]

hallo Ottmar,
gratuliere zur Ausdauer und zu den immer spannenderen Ergebnissen deiner Giess-Arbeiten!
Es stimmt: Das Dach ist viel aufwändiger als der darunter.... und Personenwagen sind ebenso aufwändig wie Lokomotiven, vom Antrieb einmal abgesehen!
Für meine Brünigbahnwagen in massstäblicher Länge bin ich auch am Pröbeln. Ich habe noch altes Dachmaterial als Meterware von LEBU. Verbreitert sind die Dinger bereits....

Brünigbahn EW III Dach 3 (fst-tigrottino)


Jetzt bin ich am Ausprobieren der passenden Endstücke, die ja dann in eine etwas komplexere Form gebogen werden müssen. Mal sehen, was sich an diesem Modell alles wieder ablesen lässt...

Brünigbahn EW III Dach 1 (fst-tigrottino)


Weiterhin viel Glück und Erfolg!

[theylmdl]

Hallo!

Ich hätte noch einen ketzerischen Vorschlag . Das Hauptproblem - wenn ich's richtig verstanden habe - scheint das große Gussteil zu sein. Der mittlere Teil des Dachs sieht ein bisschen so aus, als könne man da auch dünne Kupferfolie über Drähte prägen, das Blech vorbiegen, passende Spanten bauen, die einkleben und dann die Zwischenräume wegen der Stabilität laminieren.

Damit könnten die sicher komplexen Endstücke separat gefertigt werden (geringe Kosten, nur eine Form) und mit Kleber / optional Stiften an das Mittelteil gefügt werden.

Das ist sicher auch viel Arbeit, dafür eine wiederholbare Übung ohne die Schwund-Probleme bei geringen Kosten. Oberflächen-Probleme gäbe es auch nicht.

Beste Grüße,