automatischer, analoger Zweirichtungsverkehr

Elektronisches und digitales - Bitte keine Fragen zum MZS

Moderator: fido

timme
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automatischer, analoger Zweirichtungsverkehr

Beitrag von timme »

Hallo,

ich möchte unsere analoge eingleisige Gartenbahn um einen zweigleisigen Schattenbahnhof (Überholgleis rechts im ersten Bild) erweitern.

Gleisbild 2008 (timme)
Bild

Auf den Gleisen soll Richtungsverkehr herrschen. Das macht die Geschichte mit der notwendingen noch zu bauenden Gleisbesetztanzeige und den Weichen bedeutend einfacher. Die Weichen können bei Richtungsverkehr simple Rückfallweichen sein und die Besetztanzeige kann über normale Bistabile Relais und Reedkontakte realisiert werden. Auch kann man durch den Einbau von Dioden verhindern, daß beim wieder Losfahren im Tunnel, in die falsche Richtung gefahren wird.
Das alles ist aber nicht mein Problem. Diese eben genannten Punkte bekomme ich leicht selber hin.

Zum Problem:
Da ich nicht immer das Bedürfnis habe am Regler zu stehen, besonders dann nicht wenn ich gerade grille oder ähnlich wichtige Sachen mache :bia: :wein: sollen die Züge auch mal selbstständig fahren. Damit dabei die Züge nicht ständig wie blöd im Kreis fahren, habe ich mir schon eine Aufenthaltsschaltung gebaut, damit die Loks im Bahnhof und im Haltepunkt eine gewisse Zeit warten.

Nun möchte ich auch noch das neue Überholgleis nutzen. Und zwar so, das erst ein Zug aus dem Schattenbahnhof fährt, eine Runde dreht, durch das andere Tunnelportal wieder in den Schattenbahnhof einfährt und, durch einen Reedkontakt ausgelöst, die Fahrspannung umpolt (eventuell auch verzögert durch eine weitere Schaltung, aber nicht vorgesehen, da der Tunnel doppelt so lang sein wird wie die längsten Züge). Durch die Dioden im Gleis kann der Zug jetzt nicht mehr weiter fahren (ich habe im unteren Bild 4 Dioden an die Gleise gezeichnet, die neben den Schatern sind natürlich unsinnig, da doppelt gemoppelt). Dafür kann das jetzt aber der Andere und zwar in die entgegengesetzte Richtung.
Vom Prinzip her benötige ich dafür ja nur eine einfache Pendelzugsteuerung. Da ich die aber auch umbauen muß, gefällt mir der Gedanke nicht allzusehr (kosten für die Gartenbahn ja nicht unbedingt wenig und wenn's schief geht .... :?: )

Meine Suche, auch hier im Forum, nach solch einer Schaltung blieb leider erfolglos. Das einzige was ich zum Thema Umplolung gefunden habe, ist der Hinweis auf das Bauteil von Conrad (den Link kann ich leider nicht einfügen, da er zu lang ist und das Layout zerstören würde) mit der Artikelnummer 505013 (5,22 Euro). Hier mal das Bild vom besagten Bauteil:
http://www.order.conrad.com/xl/5000_599 ... FB.EPS.jpg
Jetzt frage ich mich, ob ich den zweiten Brückengleichrichter in meinem Schaltbild benötige oder ob der überflüssig ist. Im Bild von Conrad sind allerdings Polaritäten angegeben.
Zweite Frage ist, ob ich die Spulen im Relai direkt, so wie in meinem Bild eingezeichnet, über die Reedkontakte schalten kann oder ob dabei zu viel Strom fließt.

Öhhppp.... jetzt habe ich versucht die nächste Frage zu formulieren und da habe ich festgestellt, daß es so wohl doch nicht geht.
Ich werde ja nicht immer mit min. 12V (bis 24V geht wohl laut Datenblatt) fahren. Vielleicht möchte ich ja mal mit einem kurzen Zug fahren und dann sind vlt. nur 8V Fahrspannung nötig. Ob diese Spannung dann noch reicht um das Umpolungsrelai richtig zu schalten? Hmmm.... :gruebel:

Hier erstmal mein vorläufiger Plan (bitte nicht darüber lachen, ich studiere Landnutzung und Wasserbewirtschaftung und nicht Elektrotechnik :roll: ):

Bild

Wie kann ich meinem "Problem" begegnen?
Bitte helft mir. Das muß doch irgendwie gehen.
Ich würde gern sehen, wie zwei Züge abwechselnd in entgegengesetzter Richtung auf der Hauptstrecke fahren und zusätzlich noch der VT 'Fliegender Spreewälder" die Pendelstrecke bedient (der VT bekommt die Pendelzugsteuerung 60001 von Champex-Linden http://www.champex-linden.de/produkte/l ... lsteuerung eingebaut)

So, der Text ist dann ja lang genug :lol:

Gruß, Tim

EDIT: Bild nach Verschieben in meinem Album wieder eingestellt
Zuletzt geändert von timme am Sa 9. Feb 2008, 23:35, insgesamt 2-mal geändert.
lokschubser
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Re: automatischer, analoger Zweirichtungsverkehr

Beitrag von lokschubser »

Hallo Timme,

mit dem Motorumpolrelais kannst du nicht viel anfangen, da muss noch eine Elektronik davor.

Das simpelste ist:

1. Eine Gleichspannung zum Fahren und
2. Wechselspannung zum Schalten
Und dann brauchst du noch, fallst du hast ein EPL Weichenantrieb mit Zusatzschalter oder
ein bistabiles Relais mit einer Spule und wechsler 2 x um.
z.B das hier: FIN 40.52.6 12V
gibts bei Reichelt für 5-6 Euro

Ich kann von hier aus keine Grafik einfügen, aber die Verdrahtung ist simpel.
Pol1 der Wechselspanning an beide Reed
von reed 1 mit diode ->zum Relais pol a
von reed 2 mit diode <-zum Relais pol a
von Relais pol b zu Pol 2 der Wechselspannung

Ansteuerung fertig !!

Leistungsseite

mittlere kontakte zum Gleis
Die äusseren Kontaktpaare über Kreuz brücken
und an die Gleichspannung anschliessen

Fertig. !

Beim EPLantrieb Mit zusatzschalter ist der Anschluss genauso.

MfG Bernd
timme
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Re: automatischer, analoger Zweirichtungsverkehr

Beitrag von timme »

Hallo Bernd,

danke für die Antwort, aber kann es sein, daß Du etwas anderes meinst?

Ich habe meinen ersten Text nochmal etwas verbessert. Vielleicht lag es ja an meiner Formulierung, daß Du mir einen für meinen Zweck falschen Rat gegeben hast. Deine Schaltung bringt doch nur zwei Züge abwechselnd dazu in die gleiche Richtung zu fahren. Oder sehe ich das falsch? :nixweiss:

Ich möchte aber zwei Züge abwechselnd in entgegengesetzte Richtung fahren lassen.

Wie geht das? :banned:

Viele Grüße, Tim
lokschubser
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Re: automatischer, analoger Zweirichtungsverkehr

Beitrag von lokschubser »

Hallo Timme,

da ich die Schaltung im Kopf habe und schneller denken als ich tippen habe ich mich vermutlich ein bisschen unverständlich ausgedrückt.

Dieses Relais hat 2 Öffnerkontakte, 2 Wechselkontakte und 2 Schließerkontakte
An die Wechselkontakte (wahrscheinliche Bezeichnung 4 + 9) kommt das Gleis
an die Öffnerkontakte (3 +10) kommt die Fahrspannung.
jetzt schliessen wir an die schließerkontakte (5+8) ebenfalls an die Fahrspannung an, umgekehrt gepolt, also eine verbindung von 3 nach 8 und von 5 nach 10
damit wird bei wechselweisen überfahren der Reeds jedesmal die Fahrspannung am Gleis umgeschaltet.

Ich hoffe, ich hab' mich jetzt ein bisschen klarer ausgedrückt

Bernd
Zuletzt geändert von lokschubser am Do 7. Feb 2008, 07:09, insgesamt 1-mal geändert.
timme
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Re: automatischer, analoger Zweirichtungsverkehr

Beitrag von timme »

Nabend,

jetzt hab' ich's verstanden :tanz:

Das schlimme ist, daß ich mir solch eine Schaltung im Grunde sogar schon gebaut habe. Momentan habe ich nämlich als Fahrregler nur einen alten großen Poti und da muß ich ja auch irgendwie die Richtung ändern. ](*,)

Besten Dank!

Sollte mein Plan also so aussehen wie unten auf dem Bild?

Schaltplan automatischer Zweirichtungsverkehr (timme)
Bild


Nacht, Tim
lokschubser
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Re: automatischer, analoger Zweirichtungsverkehr

Beitrag von lokschubser »

Hallo Tim,

dein Plan ist korrekt so.

Was mich ein bisschen irritiert, ist die Trennstelle in den Wechselgleisen die mit einem Schalter überbrückt wird. Für den Automatikbetrieb macht das keinen Sinn.
Und im Handbetrieb bringt das nach näherer Überlegung auch nichts.

Bernd
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Leo
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Re: automatischer, analoger Zweirichtungsverkehr

Beitrag von Leo »

Hallo Tim, bei der Analogtechnik ist das Anfahren und Abbremsen doch recht unelegant und auch die Beleuchtung ist aus usw.. Kannst Du dich mit Digital nicht anfreunden? Bei mir fiel die Entscheidung als ich das hier entdeckt habe:
http://www.umelec.ch
Hier gibt es einen Decoder der für wenig Geld nicht nur eine Pendelfunktion hat sonder auch ein einfaches aber nicht schlechtes Dampf- und Dieselgeräusch kann. Der Decoder versteht sich sehr gut mit Lenz- Steuergeräten.
Gruß
Leo
Zuletzt geändert von Leo am Do 7. Feb 2008, 16:29, insgesamt 1-mal geändert.
timme
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Re: automatischer, analoger Zweirichtungsverkehr

Beitrag von timme »

Hallo Bernd,

Die Schalter sind für den normalen Betrieb, ohne Automatik. Ich hätte sie im Bild weglassen sollen, sie verwirren nur :) Zudem fehlt für den "Handbetrieb" ja noch der zweipolige Wechselschalter der das bistabile Relai umgeht und den Fahrstrom direkt an die Gleise gibt.
Die Schalter sind natürlich nicht direkt am Gleis geplant, sondern kommen ins Stellpult :lol:

Hey Leo,

eigentlich hast Du ja recht, aber ich habe jetzt schon soviel an der Anlage gemacht, um sie analog betreiben zu können. Das soll doch nicht alles umsonst gewesen sein? :-)

Das abrupte Stehenbleiben im neuen Überholgleis ist kein Problem, da das Gleis in einem Tunnel hinter vielen Sträuchern liegen wird, daher besteht dort auch keine Notwenigkeit der Zugbeleuchtung.
Auch ist der Tunnel etwa doppelt so lang wie unsere Zuggarnituren. Daher kommt auch nicht gleich ein Zug aus dem Tunnel, nachdem ein anderer hineingefahren ist.

Durch unsere kurzen Züge benötigen wir meist nur etwa 8V Fahrspannung (gerade so viel, daß die 6V Festspannungsplatine für die Fahrzeugbeleuchtung richtig arbeiten kann), da wir sehr gern, sehr langsam fahren. Durch das langsame rumgegurke erübrigt sich eine Bremsverzögerung nochmals. Die Pendelautomatik (verbaut im "Fliegenden Spreewälder") von Campex-Linden hat soetwas eingebaut, allerdings merke ich nicht wirklich viel von der Verzögerung beim Anhalten.

Und bevor Du oder jemand anderes meckert:

Ja, das alles sind natürlich nur Ausreden. In meinem tiefsten Inneren weiß ich, daß die Digitaltechnik um ein vielfaches besser ist. :oops:

Gruß, Tim
Zuletzt geändert von timme am Fr 6. Jun 2008, 20:16, insgesamt 1-mal geändert.
weki
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Re: automatischer, analoger Zweirichtungsverkehr

Beitrag von weki »

Hallo,

ich habe mich mit dieser Fragestellung auch schon mal beschäftigt. Entstanden ist die etwas aufwendigere Lösung für eine Blockschaltung eines Ausweichbahnhofes mit Zweirichtungsverkehr. Ich fahre übrigens auch nur analog. Die Schaltung sollte folgende Randbedingungen abdecken:
- beliebig viele Blöcke hintereinander und auf jeden Block ein Zug unterwegs
- Fahren mit unterschiedlicher Anzahl von Zügen (von einer Lock z.B. Schienenreinigungslok bis zur Maximalanzahl)
- Elektrisches Schalten der Weichen (um Probleme mit leichten Fahrzeugen zu verhindern)
- Ausfahrt in beide Richtungen möglich
Entstanden ist die nachfolgende Schaltung. Schaltverzögerung und Mindestaufenthaltszeit sind für die Optik bzw. auch die teilweise kurzen Gleislängen. Als Schaltstrom verwende ich 12 V Gleichspannung. Die 24 V sind zum Schalten der Weichen damit nach der Diode noch genügend ankommt. Etwas stärker dimensioniert werden sollte das Relais, welches die Fahrspannung auf der freien Strecke umschaltet.
Zum Anhalten bremse ich die Züge übrigens traditionell über Dioden ab.

Viele Grüße Werner

Bild
timme
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Re: automatischer, analoger Zweirichtungsverkehr

Beitrag von timme »

Hallo,

eigentlich wollte ich heute ein bistabiles Relai bestellen, mußte aber mitbekommen, daß die bei Conrad angebotenen entweder nur ein Wechsler haben oder nur für max. 2A Dauerstrom ausgelegt sind. Auch in der Bucht habe ich mit dem Suchbegriff "bistabil" nichts brauchbares finden können.
Was mache ich jetzt?

Vielleicht bin ich ja auch nur zu blöd zum Suchen. Wenn jemand etwas weiß, ich würde mich über dieses Wissen freuen.

Gruß, Tim
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