Bilder von der OEA

Anlagen (aussen & innen), Dioramen, Gebäude, Figuren, Schienen, Autos, sonstiges Zubehör

Moderator: Marcel

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kastenlokker
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Re: Bilder von der OEA

Beitrag von kastenlokker »

Hallo Rudolf,

eine Frage habe ich noch im Zusammenhang mit der Hintergrundkulisse:
Wie hoch über NormalNull (Fußboden) liegen die Gleise in Erbsbach?

Servus, Thomas
Rudolf
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Re: Bilder von der OEA

Beitrag von Rudolf »

Moie Kollegen,

ich freue ich über Euere Stellungnahmen und will Euere Fragen nun beantworten.


@ Frithjof: Du hast schon recht mit dem, was Du über die Wirkung einer Beleuchtung sagst. Ich habe mich jedoch ganz bewusst dagegen entschlossen, weil das ein Faß ohne Boden ist. Bei allen statischen Teilen der Anlage ist das alles noch mit einem überschaubaren Aufwand so machbar, dass es realistisch wirkt.

Wenn ich jetzt aber an die Fahrzeuge gehe, wird es erst richtig aufwendig, alles so hinzubekommen, dass es echt wirkt. Es soll ja nichts flackern, zu hell oder zu dunkel sein, nicht an den falschen Stellen durchscheinen usw. Die Inneneinrichtung der Loks und Wagen muß noch genauer werden, denn die Beleuchtung ist gnadenlos. Und wenn wir gerade bei den Loks sind, da müssen dann neben den Scheinwerfern auch gleich noch die Führerstands- und die Triebwerks-Beleuchtung bedacht werden.

Das alles erfordert einen für mich viel zu hohen Aufwand, der mich letztendlich von dem abhält, was ich wirklich machen will, nämlich an meiner Anlage zu bauen. Dazu kommt noch, dass ich bei Dunkelheit nicht an meiner Eisenbahn bin. Der ganze Aufwand wäre also für die Katz.


@ Jörg: ich mache meine Fotos mit einer sehr kleinen Kamera, die es mir ermöglicht, in fast jedes Eck zu kommen. Hinterher ist dann das Auswählen der Fotos und der Ausschnitte angesagt. Manchmal machen ein paar Zentimeter im Verrücken des Fotostandpunktes oder des Objekts schon Welten aus. Auf den Fortgang Deiner eigenen Innenanlage bin ich im Übrigen sehr gespannt. Laß doch mal sehen.


@ Thomas: Zitat:“ Du schreibst über das Lagerhaus: "sein altes Gemäuer verzieren", du meinst wohl sein altes "Gehölze"?!“ Herr Wallenstein ist abergläubisch und scheut sich der Holzschädlinge wegen vor jedem Begriff, der an Holz erinnert. Er spricht daher lieber von Gemäuer, statt von Gehölz :lol:.

Ach ja, das Tt-Wägelchen. Mit etwas Farbe, neuen Federpaketen und ein paar Details kann man da schon was draus machen. Das haben andere Kollegen ja auch schon bewiesen.

Hintergrundkulisse: manche Konstellationen ergeben sich bei der Stellprobe, andere plane ich von Anfang an. Es ist wie bei einer Theaterkulisse. Das Auge will geführt und manchmal auch getäuscht werden. Es entsteht eine Illusion, bei der Fehlendes durch Phantasie ersetzt wird.

1. Foto: das war Absicht, denn vom besagten Gebäude ist ja außer dem Dach nicht viel zu sehen. Daher fällt das Augenmerk automatisch auf dieses Dach und sucht nach einem Punkt, an dem es sich festhalten kann. Das ist in diesem Fall der Schornstein. Nun wäre aber die Zweidimensionalität dieses Schornstein zu deutlich erkennbar und daher muß dessen Kontur verwischt und das Auge vermeintlich weiter nach hinten geleitet werden, in diesem Fall durch den Baum. Obwohl sich all das auf einer Ebene abspielt, entsteht so ein gewisser Tiefeneindruck, der von dem beinahe blattlosen Baum am Türpfosten davor durch das Aufbrechen dieser einen Ebene unterstützt wird.

2. Foto: das Haus mit dem Torbogen ist ein Foto. Das Licht kommt auf der gesamten Anlage angenommenermaßen schräg von rechts oben, etwa später Vormittag. Dadurch ergibt sich ein Schatten auf der Wand des Lagerhauses. Wiederum angenommenermaßen hat das Lagerhaus ein Satteldach, woraus folgt, dass das Sonnenlicht zwar das Dach des Torbogenhauses beleuchtet, die Torbogenwand jedoch teilweise im Schatten des Lagerhauses liegt. Und wieder sind es Bäume davor und dahinter, die die Tiefenwirkung unterstützen.

3. Foto: stimmt! Ich habe diesen Einblick jedoch der Szene wegen bewusst inkauf genommen. Schließlich weiß ja jeder, dass Hintergrundkulissen und Relieffgebäude auch ihre Schwächen haben. Ich zeige auch mal ganz gerne, mit welchem Wasser ich koche.

4. Foto: den hinteren Bahnhofsweg mag ich genau deshalb auch sehr gerne.

Die Gleise im Bahnhof Erbsbach liegen 113cm über NN. Die Gleise im Schattenbahnhof darunter bei 74cm.


@ Jörg: wie geht es eigentlich Deiner Anlage? Du hast hier schon lange nicht mehr davon berichtet. Es würde mich mal interessieren, wie es bisher weitergegangen ist.


@ Gerald: ach weißt Du? Ich kann es ertragen. Ich freue mich, wenn meine Arbeit Gefallen findet und wenn eine Diskussion wie diese hier daraus entsteht, ist das doch prima. Dafür ist doch ein Forum da.

Deine Depressionen betrüben mich allerdings etwas, denn das ist nicht Sinn der Sache. Die Größe einer Anlage ist doch nicht entscheidend. Meine gesamte Chicoréebahn z.B. bekommst Du mitsamt Fahrstrecke auf ca. 50 x 200cm unter, wobei das Betriebsgelände etwa die Hälfte der Fläche ausmacht.
Viele Grüße

Rudolf
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kartonbahner
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Re: Bilder von der OEA

Beitrag von kartonbahner »

Hallo Rudolf,

es deprimiert mich ja auch nicht wirklich und auch die Größe macht es nicht aus. Es ist vielmehr die Zeit, die Arbeit und das Material, die darin stecken - und die ich selbst mittelfristig nicht werde aufwenden können ... aber nur damit es kein Missverständnis gibt: Ich neide es Dir nicht, ich freue mich mit Dir! :lol: :lol: :lol:

Einen schönen Sonntag noch!

P.S. Hat die Kupplung Deiner Akkulok ein Gewinde zur Befestigung (manche Ozark-Kupplungen haben das) - oder ist sie "nur" geklebt?
Gerald
Rudolf
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Re: Bilder von der OEA

Beitrag von Rudolf »

Hallo Gerald,

ich habe Deine Worte auch nie als Neid empfunden.

Die Kupplung der Akkulok ist nur geklebt.
Viele Grüße

Rudolf
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nicky und frank s
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Re: Bilder von der OEA

Beitrag von nicky und frank s »

hallo,

ich würde auch gerne so Unkraut zwischen den Gleisen haben oder an den Gleisen wie du!
Woraus machst du das? Auch größeres Gestrupp....
Bitte schreib mal wie du das machst.

Grüße Wolle, der den Ringlokschuppen baut
Rudolf
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Re: Bilder von der OEA

Beitrag von Rudolf »

Moie Wolle,

für das Gestrüpp verwende ich Moose, Zweige und Kräuter aller Art, die ich zum Teil nachfärbe, zum Teil aber einfach so verwende, wie sie gewachsen sind. Laufe mal mit offenen Augen durch die Natur. Überall findest Du kleinblättrige Pflanzen, die sich dafür eignen. Manchmal sind deren Zweige eher flach, als buschig. Dann musst Du eben mehrere miteinander kombinieren. Manchmal genügt es, zwei oder drei Zweige gemeinsam ins selbe Loch auf der Anlage einzukleben.

Die Blütenständedes Majoran z.B. sind nach dem Abblühen hervorragend geeignet, um Blumen darzustellen (links neben dem Plakat). Wenn noch etwas größere Blätter dran sind, zupfst Du sie einfach weg. Beim Betrachten des Bildes fällt mir soeben auf, daß ich am Stamm noch zwei oder drei Blätter einfügen sollte.

050_Werbeplakat_Odenw_lder_Winzergenossenschaft (Rudolf)
Bild

Auch sehr schön macht sich Erika als Rankgewächs (links neben der Tür). Rechts neben der Tür im Häusereck rankt Moos.

016_Eingang_Holzschuppen_komp (Rudolf)
Bild

Das folgende Bild zeigt die Schlehe.

(Rudolf)
Bild

Und das ist Thymian.

Thymian_komp (Rudolf)
Bild

Es gibt noch viel mehr. Du musst halt einfach schauen, was da so wächst.

Für das Unkraut zwischen den Gleisen verwende ich unterschiedlich gefärbtes Sägemehl, gemahlene Kräuter, Gräser und Blätter und Schaumstoffflocken. Zuerst wird eingeschottert. In den noch nassen Leim streue ich dann nacheinander die einzelnen Streumaterialien, beginnend mit dem Sägemehl und endend mit den Schaumstoffflocken, in denen sich auch durchaus ein paar gelbe und rote befinden dürfen. Nimm von Allem nicht zu viel und übe an einem Probestück, bevor Du an die Anlage gehst. Ich streue aus einer Höhe von ca. 30 - 40cm, weil das Material sich dann beim Herabfallen etwas zerstäubt und nicht als einzelne Placken herabfällt sondern sich eher wie ein Hauch auf den Untergrund legt. Ich streue auch grundsätzlich nur mit den Fingern (Daumen, Zeige- und Mittelfinger), etwa so, wie man Gewürze auf ein Schnitzel streut.

Mache Dir im Vorfeld klar, wo auf Deiner Anlage die Wetterseite ist und woher das Licht kommt und ziehe das dann konsequent durch. Auf der Lichtseite ist es hell und trocken und auf der Wetterseite und im Schatten ist es dunkel und feucht. Berücksichtige das bei der Auswahl der Streumaterialien und deren Farbe. Feucht = Moos und wenige Blumen= dunkel und fein gemahlen, trocken = Gras und mehr Blumen = hell und etwas grober gemahlen.
Viele Grüße

Rudolf
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nicky und frank s
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Re: Bilder von der OEA

Beitrag von nicky und frank s »

Hallo Rudorf,

das mit dem moos war ne sehr gute Sache. Sieht klasse aus! habe noch andere ideen, muus mal sehen wann und wie ich das Pflücke und dann umsetze.

Aber mal ne andere frage, ich möchte zwischen den Scheinen der Abstellgleise noch so was Erde habe oder so. Wie machst du/Ihr die erde? Habe schon herrumexperementiert mit Modell-Gips, mit einem Gemisch aus Ponalleim mit Vogesand ( um Strucktur rein zu bekommen)... ist aber alles nicht so was wirkliches.
Wie stellst du/IHr die Erde her?

grüße
wolfgang
Rudolf
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Re: Bilder von der OEA

Beitrag von Rudolf »

Hallo Wolfgang,

ich heiße zwar nicht Rudorf, aber wenn es Dir so besser gefällt...

Du fragst: "Wie machst du/Ihr die erde?" Ganz einfach: ich nehme trockene, gesiebte Erde und streue sie dorthin, wo ich Erde haben möchte.
Viele Grüße

Rudolf
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nicky und frank s
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Re: Bilder von der OEA

Beitrag von nicky und frank s »

Hallo Rudolf,

entschuldige das ich deinen Namen vertippt habe, war keine Absicht.
Aber wenn du die Erde da hinsiebst, wo du sie haben willst, wie bekommste sie dann fest?

grüße
wolle
Rudolf
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Re: Bilder von der OEA

Beitrag von Rudolf »

Moie Wolle,

zuerst pinselt Du den Untergrund mit Leim ein, dann streust Du die gesiebte Erde auf, kann auch ruhig etwas dick auftragen. Als Alternative kannst Du auch zuerst Sand aufstreuen und dann Erde darüber. Das mache ich immer, wenn die Erde sehr dick auftragen soll, denn mit dem Sand darunter zieht der Leim besser bis nach unten. Wenn Du willst, kannst Du auch ein paar Steinchen und kleine Zweige mit einstreuen, was halt eben an dieser Stelle der Anlage so auf dem Boden herumliegen soll.

Als nächstes mischst Du Leim mit Wasser, bis die Flüssigkeit sehr dünnflüssig ist und gibst dann etwas Spülmittel dazu Dieses Gemisch gibst Du in eine Sprühflasche (die Flüssigkeit vorher durch einen Damenstrumpf abseihen, um Klumpen herauszufiltern) und sprühst sie über die Erde, bis diese satt getränkt ist. Eventuell musst Du diesen Vorgang wiederholen. Hinterher immer den Sprühkopf mit klarem Wasser spülen, sonst verstopft die Düse.

Ganz am Schluß kannst Du dann noch allerlei Grünzeug in die feuchte Oberfläche einstreuen.

Und jetzt die obligatorischen Ratschläge:

- Probiere das alles vorher an einem Abfallstück aus!

- Schau Dir das vorher immer in der Wirklichkeit an und studiere die Zusammenhänge und Details. (Warum z.B. sind manche Dinge schon fast in den Untergrunmd eingesunken oder eingetrampelt, während andere oben draufliegen?)

Und nun abschließend der Trost zum Montag: Keine Sorge, wenn etwas schiefgeht. Die Natur ist gnädig und überwuchert alles mit Grünzeug!
Viele Grüße

Rudolf
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