Spur 1 kohlegefeuerte Baureihe 71

Das Brett für die Freunde des echten Fahrspaßes - Livesteam & Verbrennungsmotoren

Moderator: GNEUJR

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Janosch
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Re: Spur 1 Baureihe 71

Beitrag von Janosch »

Mühsam ernährt sich das Eichhönchen...
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Gruß Janosch
Der Langsamste, der sein Ziel nicht aus den Augen verliert, geht immer noch schneller als der, der ohne Ziel herumirrt (Gotthold Ephraim Lessing)
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Janosch
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Re: Spur 1 Baureihe 71

Beitrag von Janosch »

Hallo,
mein Semester hat wieder voll begonnen, dennoch möchte ich in nächster Zeit wenigstens noch die Druckprobe hinbekomen und in den nächsten Wochen die fehlenden Teile, damit ich das Kesselchen das erste Mal anheizen kann.

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Janosch
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Re: Spur 1 Baureihe 71

Beitrag von Janosch »

Hallo zusammen,
endlich konnte ich den Kessel erstmals anheizen.

Im Frühjahr habe ich mir für wenig Geld bei ebay ein Thermometer gekauft. Ich wollte damit Temperaturmessungen an einer Echtdampflok machen. Nicht, wo man sich die Finger verbrennen kann und Warnhinweise hin müssen, nein, leistungstechnische Messungen.
Leider konnte ich bisher nicht die Messreihen durchführen, die ich durchführen wollte. Kommt aber noch.
Dabei werden die Temperaturen jeweils 5 mal gemessen, möglichst zeitnah hintereinander. Das sollte einen ausreichend genauen Mittelwert ergeben.

Doch Einzelmessungen ergaben folgende Ergebnisse:
Feuerbüchse: ca. 900°C
Rauchkammer: ca. 230°C
Zudampf Zylinder: ca. 160°C
Dampfdruck: max. 4,3 Bar
Außentemperatur: kuschlige 4°C

Bis auf die Dampftermperatur bin ich zufrieden. Das sehr gute Temperaturgefälle von der Feuerbüchse zur Rauchkammer stellt mich zufrieden.

Bei dem neuen 03 Kessel plane ich einen Rauchrohrüberhitzer, mal sehen was der bringt, ich hoffe, wesentlich mehr!

Ein Video gibts auch:
Klick mich!

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Henner (Henry)
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Re: Spur 1 Baureihe 71

Beitrag von Henner (Henry) »

Janosch,
ein schoener Kessel und interessante Messungen. Wenn Du die Lok in Betrieb hast (evtl. auf Rollen), wuerde mich die Aussentemperatur der Zylinder bei verschiedenen Geschwindigkeiten/Lasten interessieren. Ich habe ja die Theorie, dass die Mindestgeschwindigkeit unserer kleinen Loks durch Kondensation begrenzt wird. Unterhalb einer gewissen Geschwindigkeit stroemt der Dampf so langsam ein, dass er sofort kondensiert und keine Kraft mehr ausuebt. Wenn man die Zylinder ueber 100C halten koennte, wuerde das nicht passieren. Ueberhitzen bringt auch nicht so viel, da die latente Waerme wesentlich hoeher ist als der Waermeinhalt des ueberhitzten Dampfes.
Regards
Henner (Henry)
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Janosch
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Re: Spur 1 Baureihe 71

Beitrag von Janosch »

Hallo Henry,
mir ist selber klar, dass die 10°C oder 20°C "Überhitzung" kaum etwas bringen in Bezug auf Kondensationsverluste. Dazu müssten es schon 100°C und mehr sein.
Ich werde dennoch versuchen, ob ein Rauchrohrüberhitzer mehr bringt.

Sobald ich das Fahrwerk aufgearbeitet habe, kann ich das ja mal messen.
Gruß Janosch
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Re: Spur 1 Baureihe 71

Beitrag von Kolbenfresser »

Hallo Janosch


Ich will dir auch noch zum erfolgreichen Probeheizen deines Kessels gratulieren.

Ein Kohlekessel ist natürlich das größte was man sich für eine Echtdampflok vorstellen kann, aber die Handhabung und vor allem der Betrieb ist doch sehr aufwändig und schmutzig. Außerdem möchte ich nicht immer im freien arbeiten, wenn ich etwas Dampfangetriebens testen möchte! Ich versuche gerade in genau die andere Richtung zu arbeiten.


Bin schon auf weiter Fortschritte gespannt und möchte diese auch in KA sehen!!

Ölversuche gab es noch keine!! :oops: :oops:



Gruß

Roland
volkerS
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Re: Spur 1 Baureihe 71

Beitrag von volkerS »

Hallo Janosch,
deine Messwerte entsprechen ziemlich genau der Theorie.
Bei 150°C Dampftemperatur herscht ein Druck von 4,76bar.
Bei 160°C sind es schon 6,2bar.
Was hast du erwartet? 200°C? Dann bist du bei 15,54bar. Schaft das dein Kessel? Druck und Dampftemperatur stehen in einem festen Bezug.
Volker
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Janosch
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Re: Spur 1 Baureihe 71

Beitrag von Janosch »

Moin Volker,
Dampf kann unabhängig vom Druck weiter erhitzt werden - eben überhitzt.
30-40°C überhitzen wäre schon in etwa meinem Ziel, was in etwa 180-190°C entspräche. Nochmals zur Verdeutlichung: Bei Kesseldruck(also irgendwo zwischen 4 Bar und 5 Bar!)
Die etwa 10°C sind nicht nennenswert und auch nicht zielführend.
Die Messreihen stehen ja immer noch aus, aber die erste Tendenz ist ernüchternd, bei knapp 60cm² Überhitzerfläche in der Rauchkammer.

Den Kessel soweit aufpumpen könnte ich schon(Sicherheitsventil blockieren, immer munter feuern und bläser voll auf)...fragt sich nur wann das schwächste Glied nachgibt :roll: :x Dann möchte ich allerdings nicht daneben stehen. Könnt weh tun. :x
Gruß Janosch

PS: In Wikipedia findet sich ein entsprechender Artikel mit dem Suchwort "Überhitzer".
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Re: Spur 1 Baureihe 71

Beitrag von volkerS »

Hallo Janosch,
wie hast du den Überhitzer in der Rauchkammer gebaut? Habe kein Bild davon gesehen. Besser wäre ein Rauchrohrüberhitzer. Aber das geht bei deinem Kessel leider nicht. Die Rohre sind zu klein. (mind. 15mm besser größer). Hab so eine Überhitzerleitung mal gebaut. Das Biegen der Umkehrung war eine sch... Arbeit.
Klar, wäre auch ein Umkehrklotz aus Bronce gegangen, aber der ist halt strömungstechnisch nicht so gut. Auf keinen Fall solltest du den Überhitzer bis in die Feuerbüchse ragen lassen. Es gibt Zeichnungen, auf den sich die Überhitzerschlange oberhalb der Feuertür auf einer Halterung abstützt. Bei Kohlefeuerung und 900°C kannst du dir ausrechnen, wie lange das gut geht.
Volker
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Re: Spur 1 Baureihe 71

Beitrag von Janosch »

Moin Volker,
nimms mir nicht übel aber...hast Du überhaupt gelesen, was ich so geschrieben habe in den vorangegangenen Beiträgen?
Der "Überhitzer" ist eine simple Rohrschlange in der Rauchkammer.

Einen simplen Rauchrohrüberhitzer kannst Du übrigens auch vergessen, was ich schon viele Male geschrieben habe. Bei der Kohlefeuerung setzt sich immer Ruß ab und dementsprechend muss man die Rohre reinigen können, sonst sind sie irgendwann zu. Damit das nicht zu nervig wird, sollte der Rauchrohrüberhitzer leicht auszubauen sein. Erschwerend kommt hinzu, dass möglichst wenig, besser gar keine Kohle, Asche und Ruß in die Leitung kommen soll, sowohl beim demontieren, als auch beim montieren. Leider hat man davon reichlich in der Rauchkammer und kommt das Zeuch in die Zylinder...
So ein Rauchrohrüberhitzer ist an einem Kohlemodell nicht nur eine Frage der Rohrdurchmesser, auch eine Frage der häufig anfallenden Wartung. Und nicht zuletzt müssen bestimmte Verhältnisse eingehalten werden! Und genügend Heizfläche sollte er nebenbei auch haben, damit überhaupt genügend Dampf durch den Überhitzer geschickt werden kann...
Das alles muss in der Konstruktion berücksichtigt werden. Kommen dann noch Aspekte wie Maßstäblichkeit(keine Änderung am Kesselaußendurchmesser) und Detailtreue hinzu(von außen möglichst unsichtbar), ist es längst keine triviale Aufgabe mehr solch ein Teil zu konstruieren.
Und bevor die Anthrazitfraktion aufschreit: Nein, bei mir geht es nicht ohne gute Schlesiche, die die Rohre nunmal echt gut zupappt...ohne den Geruch kann ich gleich mit Gas feuern.

Ach und Roland :lol:
Danke erstmal...ich dachte schon Du willst dein Wissen nicht mit mir teilen :lol:
Welche genau andere Richtung? Elektrisch geheizter Kessel?
Zu Probeläufen kann ich ja den Propangas(löt)brenner durch die Feuertür stecken...muss also nicht immer raus :wink: Außerdem haben wir einen Wintergarten, wo ich heizen kann...stößt aber nicht so auf die Gegenliebe meiner Mitmenschen. Man riecht noch Tage danach, auch wenn gelüftet wird, dass ich wieder gespielt habe...
Ich denke nicht, dass es bis KA nennenswerte Schitte geben wird, um Neujahr möchte ich zusammen mit Florian an meiner Drehbank die Spindellager wechseln und viel mehr Zeit habe ich gar nicht zum Basteln, da bald Prüfungsphase ist.
Gruß Janosch
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